Ich trat aus dem Fluss und schüttelte mich leicht, das Flusswasser tropfte aus meinem Fell auf die Steine unter mir. Onkel Polaris gefällt mir, lachte ich während dessen in mich hinein und hob dann den Kopf um einem Neuankömmling freundlich zu zu nicken. Raava hat recht Kleines Stinktier, das Wort Gefahr ist etwas wichtiges. Du solltest dir den Begriff gut merken. Sagte ich mit einem Lächeln, da ihre Aufmerksamkeit schon wieder wo anders lag und es sehr süß war die Kleine zu beobachten. Mit einem Laut, dass einem Uff ähnelte ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich habe mal hier in einer Höhle gelebt, etwas Flussabseits und bin dann mit meiner früheren Gefährtin herum gereist . Beantwortete ich eine Frage die ich zuvor gehört hatte, jetzt aber nicht mehr zuordnen konnte von wem sie kam. Ich sah zu Schimmer, für was für einen Verwandten hättest du mich gehalten? Den lustigen Onkel? Den beschützenden Bruder, der Lehrer oooder der witzige Welpenhüter . Fragte ich fröhlich während meine Rute auf die Steine Klopfte.

Ich musste leicht schmunzeln als die junge Fähe zu gesprungen kam, nein ich bin nicht schwarz weil meine Heimat auch schwarz ist. Auch wenn es in meinen Heimatwald schon immer etwas dunkler war, habe ich nicht deswegen mein schwarzes Fell junge Dame. Antwortete ich ihr mit einem Lächeln auf den Lefzen, und blickte dann zu den weißen Rüden und der weißen Fähe rüber. Es einige Gebiete in denen sich Wölfe niedergelassen haben da sie sich perfekt in dieser Umgebung passten, sei es nun die Farbe des Fell's oder Länge und Dicke des Fell's dennoch sagt dieses nicht viel Liebe unser zu Hause aus. Ich zum Beispiel habe hier eine schneeweiße Fähe kennengelernt die die Blicke nur auf sich zu aber es war nicht nur Fell, sollen auch ihre beiden verschiedenen Augenfarben. Wenn ich mich recht erinnere meinte sie damals das sind nicht aus dem hohen Norden kommt so wie dein Onkel Polaris meinte ich weiter. Bevor ich mich dann wieder an Basta richtete, das sollte jeder für sich selbst entscheiden jedoch steht eine Gruppe und das Rudel bei mir unter der Familie. Ich brauche wieder ein Rudel noch eine Gruppe Basta antwortete ich ihn ein wenig genervt von diesem Thema.

Du redest viel. lachte ich fröhlich und spran wieder zu Tante Raava.

Wieder ging es um Familie. Ich dreht meine Ohren zurück und hob die Lefzen, dass Gesprächsthema missfiel mir stark.
Gruppe, Rudel, Familie; das sind doch alles Wörter für dasselbe. schnappte ich gereizt und rutsche auf Bastas Seite um meinen Meinung physisch zu begründen. Dabei war ich seit Shiva eigentlich eher für das Leben in einer Gruppe.
Schließlich stand ich auf, als Nava wieder zu mir her tapste. Es freute mich und deshalb riss ich mich davon weg. Keine Bindung! Es muss doch möglich sein in einer Gruppe zu leben ohne einander das Leben retten zu wollen? Es tat weh Naa auszuweichen, aber es war besser so, ich wollte, konnte, kein zweites Mal eines besseren belehrt weren. Ha! Dabei sollte ich froh sein, "Tante" ist, was ich werden kann!
Denn hässlichen Gedanken entfliehend sprang ich zu Azzuan, sah ihn fast drängenden, flehend an:
Diese Höhle, dieser Ort, hört sich nett an, so abseits vom Fluss..

Ich hob den Kopf als Raava zu mir kam, sah ihn kurz an da sein Gesichtsausdruck nicht richtig zu deuten war. Etwas schien ihn mitzunehmen, Ja es war wirklich schön. Wölfe kamen und gingen, unsere kleine Gruppe hat zusammen dort gewohnt und sonst ihr Ding gemacht. Eine Weide etwas weiter Fluss abwärts hängt ins Wasser, dahinter ist ein kleiner Anstieg und ein Platz hinter dem der Eingang ist. Ich hoffe, sehr dass sie noch existiert und unbewohnt ist. Sagte ich nachdenklich, dass ich hoffte meine Freunde dort zu finden verschwieg ich aus irgend einem Grund.

So sind sie das ? brachte ich hervor, und schaute die Fähe emotionslos als sie sich neben Basta setzte. Das für mich nicht im geringsten das gleiche war, in ein Rudel hatte man sich an bestimmte Regeln zuhalten und Befehle auszuführen. In eine Gruppe hat man sich so gut wie möglich unterstützt und geholfen, doch eine Familie liebte man, ich liebte meine Partnerin Shadow und war stolz auf unsere gemeinsame Tochter Ayaka.

Azzuans Beschreibungen beruhigten mich irgendwie. Es klang nach einem schönen Ort, nach schönen Zeiten, jeder kam und ging also kein zwanghaft es Bindung.
Das klingt wirklich... -meinst du der Ort ist noch unbewohnt gerade? fast beiläufig spielte ich einen Gedankengang an.
Da sprach der schwarze Rüde wieder. Eine einfache Frage, die ich ehrlich nicht beantworten konnte. Aus den drei begriffen hatte ich nur die "Gruppe" erlebt, von Rudeldynamik hatte ich keine Ahnung, aber ich wusste, dass es Ränge gab es aber auch wie eine große Familie sein konnte, was für mich wenig Sinn ergab. Trotzdem hatten alle drei oft gleichgestellten Wert bei Wölfen, so schien mir, da die Auseinandersetzung "allein oder zusammen" der eigentliche Punkt war.
Was also die Antwort.
Hmpf! ich breäugte ihn, vielleicht vermisste er seine Familie, so energisch wie er widersprach; waren sie auch gestorben? Im großen ganzen Wahrscheinlich schon, aber die Umstände jeweils sind natürlich anders ich blieb wage, im Grunde hatte ich keine Ahnung. Versuchte ich den Wolf gerade zu überzeugen, dass etwas anderes ihn genauso glücklich wie seine verlorene Familie machen könnte? Konnte mir doch egal sein!
Kann ja jeder selbst entscheiden warf ich deshalb noch hinterher.

Ich stellte zufrieden fest, dass die Fähe sich zu beruhigen schien. In Gedanken versunken legte ich den Kopf auf den Boden, er war leicht nach hinten gebogen, sodass ich in Richtung der Höhle schauen konnte.
Ich weiß es nicht, ich bin erst seit kurzem wieder hier und hatte überlegt wieder dort hin zurück zu gehen. Aber eine Wölfin war schon länger nicht mehr bei uns, eine lebte eigentlich in einem Rudel aber war unglücklich und einer hatte eine Gefährtin gefunden die gerade erst einen Welpen bekommen hatte. Ich schätze sie sind weiter gezogen, mit Welpen war es dann doch nicht sicher. Ein Rudel kann eben manche Dinge bieten die man vielleicht gerade nicht braucht, aber irgendwann benötigt.
Ich bin mir nicht sicher ob ich je Welpen haben will, ich liebe Welpen aber irgendwie ist alles so unbeständig. Redete ich ungewohnt ernst und tiefgründig vor mich hin.

Ich hatte schweigend dem Gespräch gelauscht, völlig in meine eigene Gedankenwelt versunken. So versäumte ich Azzuan eine Antwort zu geben und zuckte nur nachdenklich mit den Ohren. Jeder muss für sich entscheiden, womit er sich am wohlsten fühlt. Sowohl ein Rudel als auch eine Gruppe können je nach Wesen eines Wolfes etwas Besonderes, Wertvolles bieten. Wenn man eigene schlechte Erfahrungen mit einem von beidem gemacht hat, dann ist das so. Nur sollte man anderen nicht seine Meinung aufzwingen. Murmelte ich dann vor mich hin. Auch eine Gruppe kann sowas wie eine Art Familie sein, ein Ort mit Wölfen die einem wichtig sind, die man beschützen möchte und die wiederum einen beschützen. Mit denen man gemeinsam Abenteuer erlebt und so. Fuhr ich dann fort. Es wirkte als ob ich mehr zu mir selber sprach.

Ich hatte mich eine Weile mit Ran und Nitika unterhalten und mit letzterer ab und zu herum gerangelt. Doch immer wieder war bei mir die Erinnerung aufgekommen dass die beiden zu einem Rudel gehörten und dort sicher vermisst würden.

Erstaunt sah ich Azzuan an kann er Gedanken lesen?! was er besprach klang in meinen Ohren nach meinem Wunschtraum, es eröffnete mir ohne Bindung die Vorteile einer Gruppe zu nutzen -jedenflals war es das, was ich heraushören wollte.
Oh! stieß ich verträumt aus, sammelte Mut und fragte prompt heraus Wenn du dorthin zurück gehst, könntest du mir den Ort vielleicht zeigen? Es klingt als wäre es eine gute Gruppe gewesen, doch Schade, wenn man gute Zeiten nicht wieder aufleben lassen könnte? ich legte den Kopf schief und hoffte es kam nicht zu frei heraus, wobei er mir im nächsten Satz auch von seinen eigenen Gedanken zu Welpen erzählte
Hmm, man weiß eben nie was der nächste Tag bringt gab ich zu und dachte daran, dass auch Amalia erwähnt hatte ihre Gefährten keine Welpen geben zu wollen oder können.
Nun fügte sich auch die weiße Fähe in den Gesprächsfaden mit dem schwarzen Rüden, "Abby" oder wie Basta ihn nannte, jedoch sprach auch sie abermals über Familie, einander beschützen. Ich drehte die Ohren zurück und beschloss für dieses Mal zu Schweigen. In diesem Tal schien wohl kaum einer meine Ansichten dazu zu vertreten. Sei drum, sie hatten den Ernstfall vielleicht noch nicht erleben müssen.

Langsam, aber durchaus entschlossen, schob ich mich durch die letzten Äste, die mich noch von der Uferböschung trennten. Mein Blick huschte sprunghaft über die teils sandige und teils felsige Fläche, bis er an einer größeren Gruppe von Wölfen hängen blieb. Sie schienen sich angeregt zu unterhalten und im ersten Moment haderte ich mit mir selbst, bis ich mir den Grund wieder vor die Augen legte. Ich wollte Nero finden! Und diese Wölfe hatten ihn vielleicht gesehen! Entschlossen bewegte ich meine Pfoten in ihre Richtung bis ich die Gruppe (Raava, Basta, Schimmer und Co.) erreicht hatte. "Entschuldigt, bitte!", begann ich noch Recht leise und drehte meine Ohren leicht zurück, "Ich möchte euch wirklich nicht stören, aber ich hätte da eine Frage" Ich sah abwartend in die Runde, ob man von mit Notiz genommen hatte und ob man sich mir annehmen wollte.

Ich sah Raava freundlich an, ehe mein Blick zu Azzuan ging und ich den Kopf schief legte. Ob es auch für mich in so einer bunten Gruppe einen Platz gab? Ich zuckte leicht zusammen, als eine weitere Fähe zu uns trat, sah diese aber mit freundlich wedelnder Rute an. Oh du störst nicht. Denke ich.. Ich warf einen kurzen Blick durch die Runde. Wie können wir dir helfen?

Ich setzte mich hin und lächelte warm, Klar wieso nicht. Ich meine dafür ist es ja da gewesen, eine Zuflucht für alle Wölfe die sich eine wünschen. Antwortete ich fröhlich und wedelte mit der Rute.
Als eine fremde Wölfin zu uns kam zuckte ich mit den Ohren und schnupperte in ihre Richtung. Hallo? Welche Frage hast du denn? , sagte ich ebenfalls freundlich. Da erkannte ich ihren Geruch, Nebelrudel. Morgana, ist sie noch da? . Fragte ich fast aufgeregt und wedelte stärker mit der Rute, da ich mich an die Ersatzmutter meiner besten Freundin erinnerte.