Ich legte den Kopf schief und sah die anderen an. Höhle? Was ist das?

Ich strahlte Azzuan geradezu an.
Danke
und schaute mich dann zu der weißen Fähe um, die ich schon neugierig schaute. Vielleicht löste sich unsere kleine Truppe ja gar nicht auf und sie wollten auch alle mit zur Höhle?

Dann lief ein neuer Wolf daher. Ihr Fell von einem schönen blaugrau, wie ich es noch nie gesehen hatte. Azzuan erkannte sie als Rudelwolf das Nebelrudel! Interessiert schnupperte ich unaufällig in ihre Richtung, ich hatte bis jetzt kaum Kontakt zu Rudelwölfen in den freien Gebieten gehabt.

Ich musste nicht lange warten. Fast sofort war ich mir der Aufmerksamkeit der Anwesenden sicher und ich lächelte im ersten Moment fast schon eingeschüchtert in die Runde, bevor ich mein Selbstbewusstsein zurückgewann und nun wieder entschlossener den Blicken begegnete. "Ich suche meinen kleinen Bruder", gab ich mein Anliegen schließlich preis und musterte den hellen Rüden, der sich als zweites zu Wort gemeldet hatte kurz verwirrt. Bei seinem Anblick verspürte ich eine gewisse Vertrautheit, als würde ich ihn kennen. Irgendwas regte sich in meinem Kopf, doch die Erinnerung blieb hinter einer Wand versteckt und so sehr ich auch nachdachte, mir wollte nicht einfallen, wo ich ihn schon einmal gesehen haben könnte. "Er heißt Nero und ähnelt etwas unserem Vater, Barbossa.", erzählte ich schließlich weiter und als mir bewusst wurde, dass vielleicht nicht jeder etwas mit dem Namen meines Papas etwas anfangen konnte, fügte ich gleich noch eine kleine Beschreibung bei: "Sein Fell ist ein Gemisch von braun oder grau und es weist immer mal wieder weiße Stellen auf!" Damit schaute ich ihn die Runde und drehte meine Ohren hoffnungsvoll nach vorne: "Hat ihn einer von euch vielleicht gesehen?"
Erst dann widmete ich mich der zweiten Frage des weißen Rüden, der mir so bekannt vorkam. "Morgana ist noch da", bestätigte ich ihm und legte den Kopf dann leicht schief, "Brauchst du etwas von ihr oder warum fragst du?"

Wie die weiße Schönheit schon angesprochen hatte, muss jeder selbst wissen was zu ihm passt Basta meinte ich und sah zu Schimmer rüber. Ich hatte nicht vor irgendeinen von uns meine Meinung aufzudrängen meinte ich, und blickte auf die Wölfen die neu zu der Gruppe gestoßen war. Während ich das Gespräch zwischen Azzuuna und Raava nur leicht verfolgt hatten, nein deinen kleinen Bruder habe ich nicht gesehen antwortete ich den Wölfen und liebte ne Runde da ich nur für sprechen konnte.

Es war frustrierend das mich jeder Ort den ich hier kannte so schmerzlich an mein Versagen erinnerte. Dennoch lief ich weiter, bis ich schließlich am Lachsfluss ankam. Der Geruch der vielen Wölfe, fremder wie vertrauter, hatte schon lange alle Erinnerungen überdeckt. Schließlich verlief sich mein schneller Galopp in ein langsames und halbherziges trotten. Als meine Nase auf das kühle Flusswasser traf und ich einige Schlucke trank, trug der Wind immer wieder die Stimmen der anderen Wölfe zu mir herüber. Der Lachsfluss war eben immernoch ein großer Treffpunkt.

Ich erreichte den Fluss und eine gruppe von Wölfen, ging aber nicht in ihre nähe. Stattdessen sprang ich in das eiskalte wasser. Langsam wurde es Winter, der boden am Flussufer war schon bedeckt mit bunten blättern.
Das eisige wasser raubte mir die sinne und brachte mich zurück ins Bewusstsein.
Schnell paddelte ich zurück ans ufer und schüttelte mich. Es war eiskalt, vielleicht würde ich erfrieren. Bei dem gedanken musste ich kichern.

Aus dem Augenwinkel war ich mir sicher, dass ich Basta erspähen konnte. Um Himmelswillen alles aber nicht der jetzt. Schnaufend schüttelte ich den Kopf, einige Wassertropfen verteilten sich in alle Richtungen. Nur einige Wolfslängen weiter machte ich eine Fähe aus die wohl ein Bad nahm. Brrr... Allein bei dem Gedanken, meinen Körper in das kalte Wasser zu tauchen musste ich frösteln. Ich trat das Ufer hinauf und legte mich auf einen der größeren Felsbrocken. Von hier aus konnte ich die Unbekannte gut beobachten.

Mit noch tropfendem Fell trabtr ich ein Stück das Ufer entlang, blieb stehen und ließ mich einfach auf die Seite fallen. Meinen Durst hatte ich beim baden gestillt und mein magen war mit dem gestolenen wiesentfleisch gestillt. Nur der leichte regen nervte...
Vielleicht sollte ich mich umhören... vielleicht gibt es hier irgendwo was zu holen. Ich brauche einen Unterschlupf.
Ich verdrehte den Kopf und beobachtete die Umgebung. Dabei entdeckte ich wieder die Gruppe an wölfen. Zu viele...
Bei ihnen war ein Welpe, bei dessen Anblick breitete sich ein stechendes gefühl in meinem bauch aus. Ich verdrängte es und sah woanders hin.
Beim herumwälzen entdeckte ich einen weißen Rüden der zu mir rübersah. Ich drehte mich auf den Bauch und funkelte ihn belustigt an.
Suchst du was oder genießt du die Aussicht? lachte ich und streckte den Hintern in die Luft und wackelte damit. In meiner stimme schwang ein lachen mit, ich meinte es nicht ernst. Ob der ein bisschen Spaß versteht... siehst du wenn das Licht angeht. ich musste kichern.

Es waren Monate vergangen ohne ein Lebenszeichen von ihr. Das Leben geht weiter. Mein Kopf schwirrte mir, als die Fremde mich offenbar bemerkt hatte und ihre Stimme zu mir durchdrang. Vielleicht ein bisschen von beidem!? Brummte ich und lies meinen Blick weiterhin auf ihr ruhen. Sie machte irgendwie einen verrückten Eindruck, unweigerlich musste ich mir vorstellen, dass sie perfekt zu Basta passen würde. Trotzdem hatte sie nun meine Aufmerksamkeit und neugierig zuckte meine Nase. Du hübsches Mäuschen hüpfst hier herum als könnte Nichts deine Stimmung trüben.

Ich grinste schief. Was sollte es auch? Ist doch herrlich. Das wasser ist warm, die Sonne scheint. ich blickte in den Wolkenverhangenen Himmel und blinzelte gegen die Regentropfen bevor ich zu dem fremden schielte. Wie könnt ich an einem so schönen Tag schlecht gelaunt sein. Die Aussicht auf einen beutearmen, kalten, herzlosen Winter...
Ich leckte mir über die Leftzen um den bittersüßen Geschmack des Sarkasmus zu schmecken.

Ich folgte ihrem Blick hoch auf den diesig mit Wolken verzierten Himmel. Lauschte ihren Worten und nickte langsam. Ja, nichts geht über einen kalten und herzlosen Winter. pflichtete ich ihr bei. Dann stand ich auf, schüttelte meinen Körper durch und setzte mit einigen großen Sprüngen direkt zu ihr hinüber. Wie heißt du? Es war wieder diese Neugierde die mich antrieb sie zu mustern und mehr erfahren zu wollen.

Ich blieb so entspannt liegen als würde ich ihn schon ewig kennen und musterte ihn von meiner Position.
Kanaille. Das ist mein Name aber auch eine Bezeichnung. Obwohl mehr eine Beschreibung als ein Name sogleich ich mich natürlich namentlich damit identifiziere. Lustig, nicht?
Langsam wurde mir das Wetter zu ungemütlich ich stand auf, ging an ihm vorbei zu einem hervorstehenden Fels und stellte mich unter.
Beim vorbeigehen hatte ich seinen geruch aufgeschnappt.
Ich hab an deiner beute gefressen. ich grinste ihn an. Wir sehen uns sicher wieder sobald du es herausgefunden hast...
Du bist nicht hier geboren oder? Das Tal ist dein Heim aber dein Körpergeruch sagt mir das du woanders her kommst...
Du stinkst nicht nach dem Boden und den Pflanzen dieses Ortes.

Zunächst folgte mein Blick, dann folgten meine Pfoten ihr zu dem kleinen Unterstand. Ich setzte mich auf die Hinterbeine und schlug meinen Schwanz auf meine Pfoten.
Welch ein bezeichnender Name. Schmunzelnd legte ich die Ohren an. Nein, ich bin nicht hier geboren mich hat es nur herverschlagen. Bisher war ich mir noch nicht sicher, ob und was ich ihr erzählen sollte oder konnte. Etwas an ihr weckte mein Misstrauen mindestens genauso wie mein Interesse an dieser komischen Fähe. Als käme sie aus einer anderen Zeit...