Ich erinnerte mich an das, was Casanova Naya und mir über das Silberrudel erzählt hatte: Sie sind die Verbündeten der Bergwölfe und überließen ihnen das Revier in den Bergen. Ich lächelte leicht, denn ich hatte wohl einen guten Start. "Ich bin Aletheia. Vor kurzem bin ich mit meiner Schwester Naya hier angekommen. Wir haben kein Rudel," entgegnete ich ehrlich. Aus einem Buchgefühl heraus ließ ich das Bergrudel vorerst aus. Ich fühlte mich nicht ganz wohl dabei, doch es war keine Lüge und ich wollte seine Reaktion erst einmal abwarten.

Ich stellte aufmerksam die Ohren auf. "Woher kommt ihr?", fragte ich und betrachtete sie. "Und wo ist deine Schwester?" Suchend sah ich mich am Lachsfluss um. Gespannt, ob ich sie erkennen würde.

"Wir kommen von Süden. Dort lebten wir in einem großen Waldgebiet," antwortete ich und wurde wieder selbstbewusster. Er schien nicht uninteressiert und ich setzte mich ebenfalls um nicht unhöflich zu sein. Meine Rute legte ich automatisch um mich herum. Erst dann ging ich auf seine zweite Frage ein, während ich seinen Blick verfolgte: "Sie ist bei einer Wölfin, die wir kennen gelernt haben." Obwohl ich noch versuchte den springenden Punkt zu umgehen, war mir klar, dass ich bald das Bergrudel erwähnen müsste, wenn er so weiter fragte. ich wechselte das Thema: "Ist an diesem Fluss immer so viel los?"

"Ja, der Fluss ist beliebt. Wohl besonders wegen der Lachse", sagte ich und sah sie vielsagend an. "Aus dem Süden, also? Wieso seid ihr von dort weg?", fragte ich und legte den Kopf schief. "Du musst übrigens nicht antworten, wenn du nicht willst, Aletheia." Ich wollte nicht, dass sie sich dazu gezwungen fühlte.

Ich stieß ein kurzes Lachen aus. "Natürlich. Allerdings habe ich nur wenige bisher die Fische jagen sehen." Kurz betrachtete ich den Rüden während ich über seine Worte nachdachte. Er musste etwas jünger als ich sein, doch schien er durchaus sehr erwachsen. "Es ist okay. Danke für dein Verständnis," sagte ich lächelnd, doch fuhr fort: "Wir sind von einem Rudelkampf zwischen unserem und einem benachbarten geflohen."

Nun war ich derjenige, der auflachte. "Ihr seid vor einem Rudelkampf geflohen und das hierher? In die schlimmste Blutfehde seit Jahrzehnten?" Ich schüttelte amüsiert den Kopf. "Welch Ironie." Amüsiert sah ich auf den Fluss.

(Ich geh schlafen :) Gute nacht ^^)

Verdutzt wich mein Kopf ein Stück zurück. Davon hat der Beta nichts gesagt... Er meinte, dass das Rudel Unterstützung bräuchte, doch hat er kein Wort über tatsächliche und aktuelle Konflikte verloren. Wie konnte ich nur so naiv sein zu glauben, dass die Bergwölfe "einfach nur" gestärkt werden mussten? Ich versuchte mir von meiner innerlichen Diskussion nichts anmerken zu lassen und sah ihn eindringlich an. "Blutfehde? Bitte nicht..., " gab ich nur von mir. Wenn er jetzt erwartete, dass ich heulend wegrannte, täuschte er sich. Ich würde nicht noch mal davonlaufen. Unverhohlene Anspannung machte sich in mir breit und ich brannte geradezu auf mehr Informationen.

(Gute Nacht! :) )

Ich hob den Kopf und sah sie an. „Naja, nicht direkt Blutfehde. Aber hier sind wir fünf Rudel und wir stehen eher nicht so aufeinander. Es hat auch schon einige Tote gegeben, aber wir versuchen natürlich den Frieden zu wahren. Zumindest die Wölfe aus meinem Rudel“, erzählte ich. Ihre Neugier fand ich sympathisch. Sie schien kein Angsthase zu sein.

"Natürlich...," lachte ich leicht. Wer würde auch einfach einem fremden erzählen, dass sein Rudel auf Krieg aus ist. Ich nickte kurz und schüttelte den Gedanken wieder ab. Sie waren mit dem Bergrudel gutgestellt, also konnte ich ihm ruhig glauben. Allerdings dachte ich auch nicht, dass das Bergrudel aufrüstet... "Ich habe bisher nur von vier Rudeln gehört. Welches ist das fünfte?" fragte ich. Dass es Tote gab schockierte mich nicht wirklich.

Ich sah sie an. „Von welchen Rudeln hast du denn gehört?“, fragte ich aufmerksam.

Ich brauchte einen Moment um mich an die anderen beiden Namen zu erinnern. "Von dem Bergrudel, deinem, also dem Silberrudel, dem Schatten- und dem Nebelrudel," erklärte ich dann. Aufmerksam, was er mir als nächstes erzählen würde.