Mit ein paar Schritten erreichte ich den Rand des Flusses und tauchte meine trockene Schnauze zum kühlen Wasser hinab. Meine Ohren rotierten weiterhin, während ich schlabberte und penibelst darauf achtete, dass meine Pfoten auch ja keinen Kontakt mit dem kalten Wasser bekamen. Nachdem mein Durst gestillt war sprang ich fröhlich ein paar Meter vom Ufer fort und jagte daraufhin etwas den Fluss hoch. Begleitet wurde ich von meinem Hecheln, welches immer lauter wurde und mit schlussendlich zum Anhalten zwang. Mit bebender Flanke trat ich zum Waldrand und ließ mich dort nieder, um weiterhin den glitzernden Fluss beobachten zu können. Was mache ich jetzt eigentlich? Die Frage war berechtigt und so wirklich nachgedacht hatte ich darüber noch nicht. Zumindest wollte ich nicht alleine bleiben und nach den Erzählungen von Papa und Mama waren wir mal in zwei Rudeln gewesen. Von den Geschichten zog es mich tatsächlich eher zu meinem Geburtsrudel, dem Schattenrudel. Nur... Wie nimmt man Kontakt zu einem Rudel auf?

Als ich am Fluss entlang ich am Fluss entlang lief, versuchte ich die Witterung meines Gefährten auszumachen. Was aber in diesem Gebiet vergebens war, da er sich am Fluss anscheinend nicht aufgehalten hat. Wo bist du nur meine Süßer fragte ich mich, während ich meinen Weg in Richtung Wald Lagune fortsetzen.

Wald Lagune <---------

Wasser! Endlich Wasser! Meine Rute fegte fröhlich hin und her, während ich in -für mich durchaus schnellen - Bewegungen auf das Flussbett zubewegte. Seit Tagen hatte ich nicht wirklich was getrunken, meist nur morgens den Tau von den Gräsern geleckt. Ich hatte nach meinem letzten Kampf mit einem stärkeren Rüden Gebiete gemieden, welche nahe von Flüssen waren. Einfach um die erlittenen Verletzungen auszukurieren. Zum Glück war mein Fell so dicht, dass man die Wunden inzwischen nicht mehr sehen konnte. Ich sprang mit den Vorderpfoten ins Wasser und schlabberte dann gierig von diesem. Soo gut! Ich schloss genießend die Augen und knurrte genüsslich bei jedem Schluck.

Meine Schritte wurden schwer. Ich atmete eher abgehakt und kam am Fluss an. Ich trank gierig von diesem Ehe ich tiefer ins Wasser ging. Ich spürte das die Wunde wieder blutete und knurrte leise und unbehaglich. Ich stieg wieder aus dem Wasser und lief am Rand entlang, suchte nach Pflanzen die mir halfen aber legte mich dann doch nur hin, beobachtete die Wölfe am Fluss.

Ich hob den Kopf und blinzelte, meine Rute wedelte sachte weiter, bis mir ein anderer Wolf auffiel, dem es scheinbar nicht gut ging. Ich legte den Kopf etwas schief und trabte dann mit freundlichem Blick auf den Wolf zu. Hallo..ich bin Mahaki..geht es dir gut? Ich blieb in respektvollem Abstand zu Nitika stehen, wohl auch um zu zeigen dass ich keine Bedrohung dar stellte. Meine Rute wedelte weiterhin freundlich hin und her und die Ohren waren aufmerksam aufgestellt. Der Geruch nach Blut war unverkennbar und kam von der Fähe vor mir.

ch hatte gerade die Wunde abgeleckt und meine Zunge verharrte in
Der Bewegung Hallo...danke der Nachfrage...es geht schon fragte ich freundlich

Ich schnupperte, noch immer höflich auf Abstand bleibend, in Richtung der Fähe. Mhh unser Heilerwolf hat da immer so leicht gezackte Blätter zerrieben und in die Wunden gepackt..wie hießen die nur nochmal. Ich runzelte die flauschige Stirn.

Meine Ohren zuckten nachdenklich Brennessel sagte ich nickend und neigte einladend mit dem Kopf, sollte er ruhig näher kommen. Ich konnte mich am Ende dennoch verteidigen.

Ich besah mir die Wunde, sie schien nicht besonders groß, war aber sichtlich an einer Stelle wo das Bewegen sicher für Schmerzen sorgte. Ich dachte nach und trabte dann zum Waldrand, besah mir dort die Pflanzen, bis ich die Pflanze fand, welche ich meinte. Es waren Brennsesseln. Als ich ein paar Blätter mit dem Fang von der Pflanze abriss merkte ich einen bitteren Geschmack, zudem brannte es leicht an meiner Zunge. Doch das machte mir nichts aus. Ich suchte einen Stein und stieß diesen dann abwechselnd mit den Vorderpfoten vor mich her, bis ich bei Nitika wieder ankam. Ich legte die Blätter auf den Stein und sah nachdenklich drein. Die hat unser Heiler immer zerrieben und den Brei dann auf Wunden verteilt.

Ich nickte Brennessel hilft bei Wunden und Gelenk Schmerzen meinte ich und teilte sie. Ein paar kaute ich wegen meiner Schulter und wartete bis sie keinen Geschmack mehr hatten und machte dann mit den anderen eine Pasta die drauf machte danke dir sagte ich lächelnd.

Ich folgte der Spur und gelangte zum großen Fluß.
Fließendes Wasser besaß eine eigene Kraft und ich hatte Respekt davor. Natürlich konnte ich schwimmen, aber ich wusste auch um die Gefahren - Strudel, die einen unvorsichtigen Wolf in die Tiefe ziehen konnten, Strömungen, gegen die man nicht anschwimmen konnte. Das Wasser war nicht mein Element. Ich war kein Fisch und mochte Fische nicht einmal als Beute. Trinken allerdings musste jeder - und da sah ich sie dann, eine weiße Fähe - noch jung, die gierig aus dem Fluß trank. Ohne Zweifel kam der Geruch von ihr.
Heh, Akela! flüsterte ich meiner Begleiterin zu. Die Fähe dort! Sie kommt vom Bergrudel!
Dann näherte ich mich ihr vorsichtig. Sie war so beschäftigt, dass sie mich nicht bemerkte, aber ich wollte nicht unhöflich sein.
Deshalb machte ich mich bemerkbar und räusperte mich.
Ähem! - Werte Dame! ... Dürfen wir stören?
Wie immer fielen mir die formellen Worte viel leichter als alle anderen.

Ich wedelte freundlich mit der Rute. Gern geschehen. Da fällt mir ein..du hast mir gar nicht deinen Namen gesagt. Ich ließ mich sichtlich entspannt einfach auf den Boden plumpsen und lächelte Nitika dann freundlich an.