Sei froh, dass sie dich geschnappt hat, bevor du in den Fluß gefallen bist! Oder bist du eine sooo gute Schwimmerin?
sagte ich ein bisschen streng, lächelte aber dabei und warf auch Snow und Iki ein paar Seitenblicke zu.
Die Kleine war schon lustig!

nein das kann ich nicht. aber das kleine Tier war so spannend. sagte ich kleinlaut und ließ meine Ohren hängen.

Ich tänzelte über ein paar Steine und wedelte abwesend mit der Rute. In meinem Kopf schwirrten ein paar Gedanken herum und ich versuchte die Gerüche um mich herum zu deuten. Ich roch unsere Verbündeten die Bergwölfe und fremde Gerüche. Basta war sowieso immer Present aber sehen konnte ich ihn nicht. Zwar enttäuschte mich das etwas aber er würde schon irgendwann auftauchen. Mit einem Satz landete ich am Ufer, trank ein wenig und sah dann den Lichtspiegelungen und den Wirbeln im Wasser zu. Es war eine schöne ruhige und warme Nacht was mich zum lächeln brachte.

Irgendwann wurde es mir zu langweilig und ich stand wieder auf, nach Hause wollte ich allerdings noch nicht. Die Bergwölfe brachten mich auf eine Idee und so wagte ich mich in ein Gebiet das ich sehr sehr selten besucht hatte.
-Berge

Ich schaute lola an und sagte ihr Du sölltest Snow dankbar sein Lola. Währe sie nicht da gewesen wärst du vielleicht ins Wasser gefallen und da hätte dann wer weiß was passieren können

Ich überlegte.
Ob es wohl ein Zufall ist, dass Iki und ich schon wieder eine junge und jagdbereite Fähe und fast gleichzeitig eine Jungwölfin treffen? Vielleicht hat da die große Wolfsmutter die Pfote mit im Spiel. Die Jungwölfin wirkte noch sehr welpenhaft, war aber bestimmt schon bald ein halbes Jahr alt. Snow war älter, aber auch noch jünger als ich und beide Wölfe hatten Menschenerfahrung - so oder so. Ich wusste nicht ob es gut und erwünscht war Fremdlinge zum Rudelplatz zu bringen, nur weil sie hilflos oder begierig darauf, dem Rudel beizutreten. Die Rudel verteidigen doch ihre Grenzen und wehren Fremdlinge in der Regel ab! Aletheia und Naya hatten sehr entschlossen gewirkt und durch die Mitwirkung bei der Jagd haben sie auch ihren Nutzen für das Rudel bewiesen. Trotzdem hatte die Anführerin auf sie nicht so reagiert, wie ich es gedacht hätte. Sie war einfach fortgegangen und hatte Casanova die Entscheidung überlassen. Hatte ich falsch gehandelt? Aletheia war bereit gewesen sich zu unterwerfen, das hatte ich gespürt und auch Naya wäre es gewesen. aber weder die Anführerin noch Casanova haben es eingefordert. Sie haben die Neuankömmlinge zwar nicht abgewiesen, aber ihnen auch keinen Platz im Rudel zugewiesen - es sei denn als Gäste. Habe ich einen Fehler gemacht? Hätte ich die fremden Wölfe nicht mitbringen sollen? - Ich wusste es nicht. ... Und was sollte ich JETZT tun? Snow wäre bestimmt eine Bereicherung für das Rudel und für die Jagd. Lola ist ein seltsamer kurioser Welpe, der ohne andere Wölfe nicht überleben kann. Werden sie mich dafür hassen oder verachten, wenn ich die beiden Fähen zum Rudel führe? Ich wusste es nicht! Ich wusste es nicht! Woher sollte ich es auch wissen?.
Mein Verstand sagte mir, Svoboda ! Kümmere dich nicht weiter um die fremden Wölfe und du vermeidest unnötigen Ärger!
Mein Gefühl sprach eine andere Sprache. Ich war nie Mutter gewesen, aber der Welpe rührte mich. Ich KONNTE ihn nicht einfach so verrecken lassen, auch wenn er seltsam war. Es war ein Welpe und das Bergrudel war doch angeblich ein Ort, wo man jungen und unerfahrenen Wölfen eine Heimat bot, oder hatte ich das falsch verstanden?
Na und Snow? Irgendwie mochte ich sie spontan und spürte eine unterschwellige Verwandtschaft zu ihr. Sie war rückhaltlos ehrlich und direkt. Das hatte ich schon begriffen.
Was sollte ich also tun?
Ich dachte lange nach.
Schließlich kam ich zu einer Entscheidung.
Ich räusperte mich. Ähem!
Zu dir Snow! Ich sehe eine aufrichtige und ehrliche Fähe, eine Jägerin und eine Wölfin, die gelitten hat und ihre Erfahrungen im Leben gemacht hat. Das habe ich auch alles erlebt und noch so einiges mehr. Ich weiss, wie es ist mit und gegen die Menschen zu sein. Ich habe sie auch kennengelernt - im Guten wie im Bösen. Jetzt bin ich froh, im Bergrudel eine neue Heimat und eine neue Aufgabe gefunden zu haben. Viele Wölfe sind dort jung und unbedarft. Aber es sind gute Wölfe. Wir sind nicht das stärkste Rudel im Tal, wenn du Macht und Stärke suchst, dann suche weiter! Aber deshalb brauchen wir auch Wölfe, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen und die dem Rudel mit allen Kräften dienen. Ich bin Jägerin und organisiere die Jagd. Ich würde mich freuen, wenn du dem Rudel und meiner Jagd beitreten würdest, denn ich sehe, dass du eine erfahrene Jägerin bist. Ich bin nicht die Anführerin. Sie muss entscheiden. Aber ich bin bereit für dich zu sprechen, wenn du bereit bist, dich mir anzuschließen. Als Jägerin - und notfalls als Kriegerin.
Ernsthaft sah ich Snow an und der Blick meiner Augen war direkt und unverschleiert. Mochte sie, wenn sie wollte und es konnte, aus meinen Augen auch auf meine Geschichte schließen.
Und du !!!
Ich sah Lola an.
Du kommst am besten gleich mit - es sei denn, du willst dir vorher noch etwas zum essen fangen, meinte ich hinterlistig.
Dann warf ich Iki einen vielsagenden Blick zu, indem sowohl Entschlossenheit aber auch Unsicherheit lagen, und meinte:
Ja nun! Ich warte auf eine Antwort!

Noch während ich meine Frage stellte, bemerkte ich einen bekannten Geruch. Aletheia war da!
Ich freute mich, dass die Fähe gerade in der Nähe war und wuffte kurz zu ihr hinüber, aber sie schien mich nicht zu bemerken.
Schade! Sie hätte hier helfen können!
Dann wandte ich mich erneut Snow und Lola zu.

Ich hatte der Unterhaltung die abseits von mir stattfand, noch eine weile mit einem leichten Lächeln gelauscht. Als jedoch die Worte Rudel und Anführerin in diesem Gespräch vielen, verschwand mein Lächeln aus meinem Gesicht. Anscheinend waren Streuner wie auch Rudel Wölfe in dieses Gespräch involviert, Was ist denn so Besonderes an ein Rudel fragte ich mich und schaute auf mein Spiegelbild und somit auch auf die Narben. Die ich damals meinen Vater und meine Heimat Rudel zu verdanken hat, mit einem leisen und missmutige knurren richtete ich mich auch und ging ans Flussufer. Und fragte mich wo sich wohl Abruzzo herumtreiben würde, ich hatte ihn seit einiger Zeit wieder gesehen noch was von gehört und seine Fährte am Fluss war auch schon einige Tage alt.

Verdutzt das Svoboda plötzlich so direkt wurde winselte ich kurz auf. und als sie noch meinte ich könne selber jagen gehen wurde ich innerlich noch kleiner. den weg nach Hause würde ich auch nicht wiederfinden und ganz alleine würde ich wohl verhungern so wie eins was meine Familie mir erzählt hatten. ich fragte mich ob ich mit Svoboda mitgehen sollte und wenn ja was ich für dieses Rudel tun könnte. Ich komme mit. ich weiß den weg nach hause nicht mehr aber ich weiß auch nicht was ich bei euch machen könnte. das einzige was ich von meiner Familie gelernt habe ist das balancieren. Ich hoffte sehr das man eine aufgabe für mich finden würde und auch wenn ich mein Zuhause sehr vermissen würde, würde ich bei dem Rudel bleiben. einfach aus Dankbarkeit das Svoboda und Iki so nett zu mir waren. Und auch Snow war ich dankbar das sie mich vor den reißenden Fluten des Flusses gerettet hatte.

Freundlich leckte ich Lola über ihr Fell.
Natürlich kannst du bei uns bleiben, Kleines! sagte ich sanft.

Ich trat aus dem kleinen Stück Wald den wir durchqueren mussten und sah mich um. Das ich in den Bergen war war Zufall. Ich wollte spazieren gehen und habe eigentlich am Fluss jemanden gesucht. Ich bin unseren Verbündeten den Bergwölfen über den Weg gelaufen und dachte, ich könnte mal wieder in die Berge. Aber eigentlich mag ich klettern nicht besonders, ich war ewig nicht dort, den Ausblick kann man allerdings nicht schlecht reden , erzählte ich locker und war jetzt wieder deutlich entspannter.

Ich war sichtlich entspannter geworden, nachdem wir den Berg hinter uns ließen. Aufmerksam hatte ich Pell zugehört. Man merkte dass ich meine verletzte Vorderpfote noch immer schonte und mit dieser immer nur sehr kurz auftrat, so dass mein Gang hinkend war. Hey, Zufälle können manchmal zu verdammt guten Ereignissen führen. Immerhin haben wir uns dadurch kennen gelernt. Ich stubste Pell meine Nase sachte in die Seite und atmete dann tief den Geruch des Wassers ein, als wir aus dem Wald traten. Ich lächelte Pell an, ehe ich zum Wasser hinkte und eine Stelle suchte an der ich vorsichtig trinken konnte. Zugleich hielt ich meinen Blick auf das Wasser gerichtet, nach den Fischen ausschau haltend.