Es war seltsam,jedoch fühlte es sich gut an und ich entspannte langsam. Ich schloss die Augen und fing leise an genüsslich zu brummen. Dennoch schwirrte mir ein Gedanke seit einiger Zeit durch den Kopf. Warum entscheidet sich ein Wolf, der scheinbar lange für sich gelebt hat, plötzlich jemandem zu folgen? ICh merkte, dass diese Frage vermutlich nach hinten losgehen konnte, war aber offensichtlich nicht auf jemand konkreten gestellt. Ich versuchte es zumindest es so klingen zu lassen.

Gähnend legte ich meinen Kopf auf meine Pfoten. Ich weiß nicht. Ich legte den Kopf etwas zur Seite, konnte aber trotzdem nur Kibo's Nasenspitze sehen. Vielleicht aus dem selben Grund, aus dem ein einsamer, alter Wolf die Suche nach etwas das ihm wichtig ist aufgibt? Vielleicht hatte ich eine Grenze übertreten, aber ich hoffte keinen wunden Punkt getroffen zu haben.

Unwillkürlich und ohne es zu wollen, zuckte ich kaum merklich. Dennoch zog ein grinsn übermiene Schnauze. Mhm.. brummte ich leise. Gut geantwortet und ermutlich auch wahr. Etwas scheint mich hierzuhalten, denn sonst wäre ich längst weitergezogen. Dann ist der alte Wolf entweder ein Narr oder ein Glückspilz. Herzhaft gähnend hob ich kurz den Kopf und streckte meine Beine, sodass ich auf der Seite lag. Anschließend legte ich ihn dicht neben Morgra's Vorderläufen auf den Boden.

Da er eine sehr einladen Position eingenommen hatte, stupste ich ihm mit der Pfote auf die Nase. Hoffentlich kein Narr. Grinste ich mit zusammengekniffenen Augen. Ich ließ meine Pfote auf seiner Nase liegen.

Ich fiepte leicht erschrocken, als sie ihre Pfote auf meine Nase legte. Meine Rute zuckte leicht vor Freude und ich drückte mich leicht gegen die Pfote. Hoffentlich antwortete ich an der Pfote vorbeischielend. Mit einer schnellen gekonnte Bewegung, drehte ich den Kopf und schnappte grinsend nach Morgra's Pfote.

Hey! Werd nicht frech Opa! kläffte ich entsetzt und schnappte nach seiner Nase. Ich hatte nicht wirklich vor ihn zu beißen, aber ich konnte ihm durchaus spielerisch mal meine Zähne von nahem zeigen. Dann rollte ich mich auf den Rücken, sodass ich ihm meine Kehle offenbarte. Im Ernstfall hast du eh keine Chance. Ich traute ihm daher.

"Was soll das de.." Huch ich zuckte gerade so aus ihre Reichweite und entkam so den scharfen Zähnen. "Da musst du schon schneller sein," grinste ich, " Grauwolf." Blickte dann jedoch etwas überrascht, als sie sich auf den Rücken rollte und ihr Kehle zeigte. Soso Ich brachte meine Pfoten unter meinen Körper und sprang auf, nur um dann eine Pfote auf den Bauch der Wölfin zu legen. "Ein Pfotenputzer" kicherte ich. Im gleichen Moment ruckte mein Kopf herunter und meine Schnauze stoppte neben Morgra's. "Aber ein flinker Opa".

Grauwolf!? Finster kniff ich die Augen zusammen und knurrte. Mehr spielerisch als wirklich böse. Wenn ich dich aber mal erwischt habe, gibt es kein Entkommen mehr! Irgendwann hatte ich mir ein Herz gefasst und über seine Nase geleckt.

Ich erwiederte das Knurren leicht. "Das glaub ich gerne", grinste dann, "dafür musst du mich aber erst einmal kriegen!" Herausfordernd betrachtete ich die Wölfin zu meinen Pfoten. Vielleicht sollte ich nicht so große Töne spucken. Von den Gedanken abgelenkt, stolperte ich überrascht rückwärts, als Morgra mir über die Nase leckte. Ich verhedderte mich in meinen Hinterbeinen und fiel etwas unsanft zu Boden. Was war denn das jetzt? Vor meinem inneren Auge war ein verblasstes Bild kurzeitig aufgeflackert. Verlegen und leicht verunsichert schaute ich zu der Schwarzen. "Was machst du denn da für Sachen Ka...", ich stutze, als ich merkte das ich etwas durcheinanderbrachte, "M-Morgra".

An der Lagune angekommen, ging ich sofort ins Wasser um die leichten Wunden zu reinigen. Du verdammte alter Narr, sagte ich mit einem knurren, als ich mein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche an blickte.

Seine Reaktion verunsicherte mich und so fror ich in der Bewegung ein und gab keinen Mucks mehr von mir. Es gab wenig Dinge die mich verunsicherten, das hier gehörte definitiv dazu. Ich konnte mich schlecht in andere hineinversetzen und außerdem wusste ich dann doch wieder so wenig von Kibo. Hmm. Als wäre das nicht schon genug, stieg mir der Geruch von Blut in die Nase, bekanntem Blut.

Ich grinste schief entschuldigend und richtete mich wieder auf. Langsm tat ich einen Schritt auf die erstarrte Wölfin zu. Vorsichtig senkte ich mein Haupt und wollte sie gerade anstupsen, als sich etwas an ihr veränderte. Ich blickte sie zunächst fragend an, verstand dann aber, als ich dann ein leichten Blutgeruch wahrnahm. In Morgras Augen war ein wiederekennendes Blitzen zu sehen. "Willst du nachsehen?", fragte ich leise und blickte in Wald mit einem besorgten Ohrenzucken.

Nein! Fast hätte ich das Wort geschrien. Ich erschrak selbst über meine heftige Reaktion und biss mir sogleich auf die Leftze. Nein, nein es geht mich nichts an. Und das war nichtmal gelogen. Eigentlich interessierte es mich auch nicht. Meine Miene wurde härter. Ich hatte nicht vor wegzulaufen. Da Kibo versucht hatte mich anzustupsen, bevor ich die Fassung verloren hatte, berührte ich jetzt seine Nase vorsichtig mit meiner. Schon ok. Mir war nicht klar, ob ich das Kibo sagen oder ob ich mich damit selbst beruhigen wollte.

Als ich so gut wie möglich, die Wunden auf der Brust gereinigt hatte, verließ sich die Lagune und legte mich ans Ufer. Erst als ich am Ufer lag, bemerkte ich dass ich nicht alleine war. Zumindestens verrieten mir, das zwei frische Fährten von anderen Wölfen. Von der ich sogar eine sehr gut kannte, Morgra mach dich leise heraus während ich meine Ohren an legte. Nur allzu gerne hätte ich diese schwarze Fähe mal wieder gesehen, doch begleitet mich auch leichte Selbstzweifel ob das so gut ist, der schwarzen Fähe und Ihrer Begleitung unter die Augen zu treten.

Unwillkührlich legte ich die Ohren an, als Morgra energisch verneinte und drehte den Kopf in ihre Richtung. Das klingt aber nicht, als ob es dich nichts anginge. Nachdenklich und mit nochimmer leicht angelegten Ohren betracchtete ich die Wölfin, ohne etwas zu sagen. Als sie mich jedoch mit ihrer Nase an meiner berührte, stellte sich meine Ohren freudig auf und meine Rute pendelte leicht. "In Ordnung," ich würde nicht nachfragen, denn wenn sie etwas erzählen wollte konnte sie es von sich aus tun und nicht unter zwang. Ich lächelte kurz und machte dann ein paar steife Schritte zurück und senkte mein Oberkörper spielerisch ein wenig.