Die ganze Nacht hatte ich wachgelegen und versteckt im Unterholz gelegen, den Himmel und den Mond beobachtet und die Kälte der Dunkelheit willkommen gehießen. So sehr ich Saki mochte, so sehr genoss ich doch noch immer die Einsamkeit und die Stille. Es war wie eine Kur für meine Seele. Manchmal war es einfach nur anstrengend von anderen Wölfen umgeben zu sein und mich mit ihnen befassen zu müssen. Ich war nunmal eher ein Kerrl, ein Streuner, eine Einzelgängerin. In solchen Momenten wurde es mir wieder erst richtig bewusst.
Ich streckte meine Glieder, weckte meine Muskeln und stand auf. Ich schüttelte mir den Morgentau aus dem Fell. Wie so oft, wusste ich das ich eigentlich nur an einen Ort wollte. Doch noch hielt mich einiges davon ab. So beschloss ich vorerst weiterhin die Kälte vorzuziehen und mein liebstes Element aufzusuchen.

-----> Lachsfluss

Ich hatte solange auf den Überbleibsel des Hasen herumgenagt, dass tatsächlich kaum mehr etwas davon zu sehen war. Der andere lag noch immer ungerührt in der Richtung zu Shivas Schlafkuhle. Aufmerksam schaute ich dort hin, konnte aber keine Bewegung ausmachen, weshalb mein linkes Ohr missmutig zurück zuckte.
Ich werde dich schon wieder finden flüsterte ich ihr zu und machte dann kehrt. Meinen ausgelassene Fröhlichkeit war plötzlich abgestumpft und ich fühlte mich seltsam gefühlslose ohne einen Gedanken in meinem Kopf.
Wie von selbst also trugen mich meine Pfoten zu einem meiner Lieblingsorte.

-->Berge

Seine Frage war äußerst seltsam. Verwirrt legte ich den Kopf schief, beobachtete aufmerksam wie er sich umsah und dann setzte. "Keine Ahnung, es war nur eine Frage", antwortete ich vorsichtig, während ich kurz mit dem Gedanken spielte mich ebenfalls zu setzen. Doch dann blieb ich lieber stehen und versuchte das Rutewedeln in einem sanften Rhythmus zu halten. "Ich kenne mich hier nämlich noch nicht so aus."

Um den Wald hatte sich eine Glocke der Stille ausgebreitet. Nur hin und wieder knackste es im Unterholz leise, während kleine Pfoten federleicht über den weichen Untergrund huschten und meine Ohren reflexartig zucken ließen. Ich wusste nicht, was mich geweckt hatte. Allerdings war es auch unwichtig, ob es nun mein Instinkt oder ein unerwartetes Geräusch gewesen war. Fakt war, dass ich zu dieser späten Stunde wach und nun wirklich nicht mehr müde war. Langsam setzte ich mich auf und ließ meinen Blick aufmerksam über meine nähere Umgebung wandern, wobei er sich auf etwas kleineres haftete. Es war in der Dunkelheit fast nicht auszumachen und es war eigentlich nur Zufall, dass der Mond gerade in diesem Moment die Wolkendecke durchbrach und ich das bräunliche Nagetier vor meinen Schlafplatz entdeckte. Meine Ohren richteten sich nach vorne und während ich mich der erlegten Beutetier näherte, zuckte meine Nase leicht. Ihm haftete eindeutig der Geruch von Raava an und als ich mich suchend nach der helleren Fähe umdrehte, fielen mir ein paar abgenagte Knochen auf. "Raava?", fragte ich zögernd in die Dunkelheit und stieß dann einen Schwall Luft auf. Warum hatte ich überhaupt Hoffnungen?
Ihre Fährte hing zwar noch in der Luft, doch war sie älter und fast schon schal. Nachdenklich packte ich den Hasen am Nacken und trug ihn zurück zu meinem Schlafplatz, um mich dort zu einem nächtlichen Mahl niederzulegen. Es musste zwar auch schon etwas dort liegen, aber genießbar sollte er allemal noch sein. Mein Gefühl trügte mich nicht und während ich auf einem Knochen kaute, überlegte ich, wohin Raava verschwunden sein könnte. Vielleicht nochmal jagen oder zum Lachsfluss, etwas trinken. Vielleicht hatte sie aber auch keine Lust mehr auf mich und war endgültig gegangen. Ich beschloss zumindest bis zum Sonnenaufgang zu warten. Sollte die hellere Fähe bis dahin nicht mehr zurückgekehrt sein, würde ich mich wohl selbst wieder auf den Weg machen.

Der Wald umfing mich und ich ließ die Situation wieder und wieder revue passieren. Warum hatte ich das getan? Ich hatte keine Gefährtin, kein Rudel, kein Revier, kein Welpe oder sonst einen Grund gehabt den Rüden so anzufallen. Ich hatte mich einfach gereizt gefühlt und überrumpelt als er einfach so auftauchte und das war genug gewesen so die Kontrolle zu verlieren?
Gefühle, immer waren es die Gefühle die mir weh taten, denn nach meinem Sieg fühlte ich keine Triumph, nein das Gegenteil und wieder hatten mich alle geschockt angesehen. Hatten mich die Menschen stärker verändert als ich dachte? Oder.. war ich einfach schon immer so? Lästige Gefühle die mich und andere verletzten, ich sollte sie loswerden!

Erzürnt und verzweifelt biss ich mich selbst -ließ aber gleich wieder ab, Gefühle konnte ich wohl schlecht aus mir heraus beißen. ich sollte zurück in die Berge, allein bleiben, damit ich mich und andere nicht länger schaddn kann!

Doch dann kam ich an Shivas Unterkunft an.
Wachsam trat ich näher ist sie noch da? hoffend und bangend und legte mir Abschiedsworte zurecht.

im wald angekommen witterte ich recht schnell raavas Fährte soll ich ihr folgen dachte ich mir still und beschloss sie zu suchen... nach einem einiger zeit sah ich sie. ich näherte mich ihr Vorsichtig. hey raava.... ich war in Sorge um dich und bin dir gefolgt... hoffe es ist ok rief ich zögerlich und blickte sie an.

Einmal mehr war ich in meinen Gedanken versunken und schreckte auf als ich Kuciand Stimme hinter mir vernahm. Was bei Luna..? wieder spürte ich es in mir köcheln, trotz allem wäre ich jetzt wieder auf ihn losgegangen - ich konnte es nicht abstellen. Doch stattdessen blieb ich äußerlich ruhig und drehte mich mit einem Seufzend um.
Ich brauche keine Hilfe. wiederholte ich mein Matratze kraftlos es ist wohl besser du gehst, sonst kommt wieder die "kleine böse Wölfin" und beißt sich. war ich bösartig? Wie konnte jemand sich selbst als böse erkennen, aber es schien ein Teil von mir zu sein so hitzig zu reagieren und hatte ich es nicht Genosse, als der weiße Rüde vor mir zurück gewichen war? Ich erschauderte.
Danke, aber nein danke erinnerte ich mich an "Manieren" da ist jemand von dem ich mich noch verabschieden will und dafür will ich ruhig bleiben. gab ich ihn zu verstehen und kämpfte dagegen an leise zu knurren.

ich merkte das knurren und beschloss mich lieber zurück zu ziehn.
ok..... ich..... ich geh dann mal wieder entschuldige das ich dich gestört habe wollte nur nach dir sehen mit gesenkten Haupt und etwas trauriger stimme ging ich tiefer in den wald auf der suche nach irgendwem.... es fing so gut an... ich murrte leicht vor mich hin beim weggehen und sah nochmal kurz zu ihr bevor ich ging
dann lebe Wohl kleine Wölfin. Sei achtsam
ich versuchte jedliche Emotion in meinem worten zu verstecken. Was mir nicht gelang und ein leise fiepse verdeutlichte es... es ist wohl besser wenn ich geh. und ich ging weiter in den wald.

Ich erlaube mir für einen kurzen Moment die Augen zu schließen als Lucian wegtrottete wie ein nasser Wolf. Aber das kümmerte mich gerade weniger, denn ich war so nah;
vorsichtig schnuppernd näherte ich mich dem Schlafplatz. Kurz vergewissert ich mich noch, dass der Rüde tatsächlich weg war, dann fasste ich Mut:
Shiva?

Schlecht gelaunt lief ich durch den wald bis mich schließlich die wut packte. Ich rammte recht agressiv meine Vorderpfotenkrallen in einen Baum.

Ich fragte mich wieso ich mich überhaupt eingemischt haben und überhaupt versucht habe zu helfen.

Ich schlug noch mehrmals mit meinen Krallen gegen den Baum bis ich erschöpft zu Boden ging und einfach die Augen schloss und liegen blieb.
Ich zitterte und mein Gedanken spielt mal wieder verrückt...
Hätte ich ihm helfen sollen... oder zumindests bei ihm bleiben sollen ... hatte ich raava einfach ziehn lassen sollen und sie nicht wieder aufsuchen sollen... und da war noch die große Fähe hätte ich sie mal ansprechen sollen..... fragen über fragen..

ich fieps einmal recht laut und öffnete wieder die Augen und schaute nach oben in das Blätterdach des Waldes....

Noch immer verweilte ich an meinem Schlafplatz und rätselte still, warum dies überhaupt so war. Schließlich war das lange Warten ja gar nicht in meinem Plan enthalten gewesen - ich wollte doch eigentlich bei Sonnenaufgang weiterziehen. Nichts desto trotz lag ich nach wie vor unter den tiefgrünen Nadelzweigen und wartete, ob eine gewisse Fähe nicht doch noch auftauchen würde. Meine Ohren drehten sich leicht zurück, wobei leise Wut in mir aufstieg. Warum interessierte es mich so sehr? Warum sah ich sie als Freundin, wo sie doch eigentlich nur eine flüchtige Bekannte sein sollte? Warum verschwendete ich wertvolle Zeit, die ich zum Erkunden des Tals nutzen konnte? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Ich seufzte tief, rappelte mich endlich auf und wollte mich gerade unter einem Ast durchschieben, als ich meinen Namen hörte. Der Ärger war plötzlich verschwunden.
"Raava?", fragte ich zurück, obwohl ich ihre Stimme längst erkannt hatte. Im gleichen Moment fing meine Rute an durch die Luft zu schwingen und ich verließ meinen Schlafplatz nun komplett, sodass ich der hellen Fähe gegenüber stand. Ihr Fell sah merkwürdig zerzaust aus, was meine Nase veranlasste in ihre Richtung zu schnupper. Der Geruch anderer Wölfe hing an ihr und auch ein leichter von Blut ließ sich ausmachen. "Was ist passiert?", fragte ich verwirrt und betrachtete Raava abwartend.

Erleichterung durchströmte mich.
Hey! Fröhlichkeit kehrte zurück, doch natürlich viel ihr sofort auf, dass etwas passiert sein musste.
Ich grinste schief, was jedoch nur noch eine Grimasse war. Ich sollte gehen. Meine Gefühle loswerden, die mir immer und immer wieder so viele Beschwerden brachten. Doch wollte ich Shiva besser kennenlernen und mich verabschieden. Erneut fasste ich Mut und gab ihr flüsternd Einblick in meine Gedanken, bezeugte Vertrauen:
Ich- ich hatte von unserer Herrkunft gelogen. ich schluckte kurz; Menschen hatten uns in einer Scheinwelt gefangen gehalten und nach dem Ausbruch gejagt. Meine Gruppe opferte sich -ohne dass ich es wollte! Und jetzt habe ich einen Kampf gewonnen für den ich keinen Grund hatte. Ich hatte einfach überreagiert ich atmete tief durch, dass alles kratzte nur die Oberfläche des Geschehenen, aber sicherlich genug, dass sie -hoffentlich - verstehen konnte. Es war schwer dass alles zu sagen, preiszugeben, doch vielleicht meine letze Gelegenheit dazu?
Ich fühle zu viel und habe nach dem Vorfall eigentlich entschieden alleine zu bleiben. Und deshalb werde ich mich zurück ziehen um mich von Gefühlen zu befreien; dann spüre ich dich wieder auf und du kannst mir von den Rudeln erzählen. den letzten Abschnitt hatte ich lachend beendet um diese ernsten Ansprache aufzulockern. Überzeugung hatte meine Stimme geprägt doch jetzt drehten sich meine Ohren nach hinten, als ich auf ihre Entgegnung wartete.

(Haha das hört sich nicht so gut an, aber ich hatte versucht mich kurz zu fassen^^')

Frustriert und hungrig trat ich erneut in den vertrauten Nadelwald ein. Meine Zunge fuhr immer wieder über meine Schnauze, eine neue Angewohnheit, wie ich befürchtete. Aufmerksam glitt mein Blick über Hügel, Steine und an Bäumen vorbei. Gierig saugten meine Augen jede noch so kleine Information auf, genauso wie meine Nase, die eifrig vibrierte, als ich nach Gerüchen suchte. Es war ein regelrechtes Kinderspiel. Kaum zwei Minuten später hatte ich die Fährte eines Kadavers in der Nase. Es war nichts Besonderes, doch für meinen Magen würde es reichen. Ohne viel Zeit zu verlieren, setzte ich mich in Bewegung und verfolgte zielstrebig die neue Spur, bis ein Fuchs vor mir auftauchte, einen toten Hasen in der Schnauze. Bei meinem Anblick kläffte er mit gesträubtem Fell und versuchte sofort zu fliehen. Er war schlau, weswegen ich schnell sein musste. Mit roher Gewalt sprang ich ihm in den Nacken und packte den Hinterlauf seiner Beute. Knurrend und kläffend stritten wir um die Beute, bis er schließlich urplötzlich losließ und mit eingeschnappten Gesichtsausdruck das Weite suchte. Es war schnell gegangen, doch ich hatte gesiegt. Zufrieden zog ich mich zurück und begann mit Genuss den Hasen zu verspeisen.

Ihr Mienenspiel war interessant zu beobachten - von fröhlich, zu einer Grimasse und dann war da der feste Blick, als hätte sie einen Entschluss gefasst. Flüsternde Worte erreichten meine Ohren, weshalb sie sich aufmerksam in ihre Richtung drehten, um den Inhalt auch verstehen zu können. Im ersten Moment verspürte ich einen leichten Anflug von Enttäuschung, als sie zugab, gelogen zu haben. Allerdings hätte ich mir bei einem ersten Zusammentreffen wohl auch nicht die Wahrheit gesagt, sondern wohl eher eine Antwort vorenthalten. Ehrlichkeit lag mir nun mal am Herzen und niemals würde eine falsche Aussage meinen Mund verlassen. Dazu schätzte ich zu sehr. Dennoch akzeptierte ich Raavas Verhalten, wenn sich meine Ohren auch kurz zurückdrehten. "Ich verstehe das nicht ganz.", gab ich zu und legte meinen Kopf leicht schief, "Inwiefern haben Menschen euch in einer Scheinwelt gehalten und warum sollten sie das überhaupt tun?" Für einen kurzen Moment schwieg ich - es war nicht schwer zu bemerken, dass es ihr deutlich schwer fiel, darüber zu reden. In diesem Moment ging ich davon aus, dass sie dieses Ereignis noch immer beschäftigte und vielleicht noch immer dicht unter der Oberfläche lag, immer bereit, wieder hervor zukommen. "Dein Verlust tut mir leid, Raava. Wirklich.", fügte ich dann am Ende hinzu und setzte mich auf die Erde.
Ihre nächsten Worte ließen mich dann aber deutlich verwirrt drein schauen. Für mich ergab das keinen Sinn und da sie augenscheinlich auf eine Erwiderung wartete, sammelte ich ein paar Worte. "In meinen Augen gehst du das vollkommen falsch an", entgegnete ich ehrlich, da ich nicht der Typ von Charakter war, der nun aufheiternde Worte oder gar tröstende finden würde. "Man kann sich nicht von Gefühlen befreien. Solange wir am Leben sind, werden wir auch etwas fühlen. Das schlechte, wie das gute. Wir können nur versuchen, mit ihnen zu leben und traurige Erinnerungen zu verarbeiten", sprach ich weiter, wobei sich das ganze viel philosophischer anhörte, als eigentlich gewollt. Allerdings entsprach es in meinen Augen der Wahrheit, weshalb ich meinen Gedanken schlussendlich auch Luft gemacht hatte. "Außerdem müssen wir uns entscheiden, in wie weit wir die Gefühle anderer Wölfe an uns heranlassen. Unsere eigenen jedoch, können wir nicht aussperren"

(Ich habs auch versucht... hat aber nicht so ganz geklappt xD)

(ich hätte vllnichr so viel Inhalt hineinbringen sollen^^')

Gespannt warte ich auf Shivwas Antwort und war überrascht wie ruhig sie war, ich hatte Abneigung durch meine Erwähnung der Menschen erwartet.
nun ja, es gab Futter und etwas Wald und ein mancher behauptete es sei "das wahre Leben" aber das hier ist soo viel mehr..! kurz verlor ich mich an Erinnerungen von Rudeln an Menschen, die einen beobachteten und gegen die Gitter schlugen. Ich schüttelte den Kopf und hörte weiter zu.
natürlich hat sie eine ganz andere Sicht auf die Dinge aber es war schön Mal nicht nur gegen sich selbst zu argumentieren, sondern ein echtes Gespräch zu führen:
Aber das Geschehen bleibt sich nicht in der einer Schlucht zurück, es taucht immer wieder auf und solange man fühlt gehen einen andere Wölfe auch nahe, egal was man sich einredet. Nachdenklich hatte sich mich hingesetzt, es war nett zu diskutieren und so das Thema neu beleuchten zu können, vielleicht kam ich so eine bessere Lösung?