(Alles bei bester Ordnung, Danke :D)

Treb
Knurrend wich ich dem Fuchs aus, seine Partnerin hielt sich im Hintergrund.
Frechheit!, bellte ich und schnappte nach ihm, in der Erwartung er würde zurückspringen. Aber das rote Biest hatte anderes vor, es schnellte vor und biss mir kräftig in die Schnauze. Ich jaulte laut vor schmerz auf und langte mit der Pfote nach ihm und schleuderte ihn weg. Mit einem Satz war ich bei ihm, packte ihn am Kragen, schleuderte ihn in die Luft, fing ihn auf und schüttelte den Rüden bis er vor schmerz winselte. Die Fähe wusste nicht so recht, sie knurrte zwar, traute sich aber nicht zu nah heran.
Der Fuchs knurrte noch einmal bevor er humpelnd mit seiner Partnerin verschwand.
Blut verdeckte mir die Sicht.
So ein Mist!, knurrte ich und schüttelte mich so das die Blutstropfen das Gras besprenkelten.
Ich wasch das lieber ab...Dann geh ich zu den anderen.

-->Lachsfluss

Auf Yuis Geheiß war ich den beiden Jungen, Yara und Coll, in den Wald gefolgt und habe auf sie aufgepasst.
Das machte mir nichts, schließlich mochte ich Welpen.
Es war interessant zu beobachten, wie die beiden Jungwölfe zusammenarbeiteten, die Gegend erkundeteten und sich im Aufsüren, Fährten lesen und Anschleichen übten. Es war alles noch sehr verspielt, aber sie zeigten trotzdem schon eine gewisse Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit. Doch ganz allein kamen sie nicht sehr weit. Sie brauchten die Unterweisung von erfahrenen Jägern.
Nachdem ich den Beiden so ein bis zwei Stunden zugesehen hatte, faßte ich einen Entschluß.
Ich trat aus meiner Deckung und überraschte sie, weil sie mit mir nicht gerechnet hatten.
Während sie mich noch mit großen Augen anstarrten, meinte ich zu ihnen:
Wollt ihr wirklich was lernen?
Sie wollten.
Dann kommt!
Ich führte sie weiter in den Wald und lehrte sie, so wie man auch mich einst gelehrt hatte.
Der Morgen dämmerte bereits, als ich die todmüden Jungwölfe wieder zur Höhle zurückbegleitete.

>>>> Rauschhöhle

Im Wald war es lustig und es machte Spass mit Coll alles mögliche auszuprobieren und zu unternehmen.
Wir stellten uns vor, wir wären erwachsene Jäger, die unser Rudel versorgen mussten. Neue Ideen, Coll hatte immer welche parat, machten das Spiel abwechslungsreich und spannend.
Dann war plötzlich Odhran da, der schweigsame dunkele Rüde, der wohl irgendwie mit Papa verwandt sein sollte, wie Coll es mir gesteckt hatte.
Er bot uns an zu lernen, wie man jagt. Da sagten wir natürlich nicht Nein, sondern folgten ihm.
Es dauerte und dauerte. Todmüde schlichen wir schließlich am frühen Morgen zurück zur Höhle, wo Mama schon auf uns gewartet hatte.
Aber es hatte sich gelohnt. Wir hatten viel gelernt.

>>>> Rauschhöhle (mit Coll)

Ich hatte mich satt gefressen und etwas nachgedacht. Ab jetzt würde ich es definitiv ruhiger angehen.
Ich versteckte die Reste meines Futters sorgfältig und lief dann einfach los. Ich wollte mich bewegen.

=>Wiese

Shiva musste wohl sofort eingeschlafen sein. So verbrachte ich die Nacht damit den hellen Vollmond über uns zu begutachten um mich von ihrer Nähe und dem Duft abzulenken. Wie ich es verstanddn hatte würde sie wohl irgendwann einen Rüden als Gefährten nehmen und ich sollte mich zusammen reißen und mit einer Freundschaft zufrieden sein. bin ich auch! ich zuckte genervt mit den Ohren ansonsten würde sie eines Tages den Schuss für mich nehmen und das darf nie wieder passieren!
Während ich den fast heiligen Mond betrachtet hatte, erkannte ich, dass es nicht zu hoher Stolz oder Groll war: ich wollte mich von Beziehungen abschotten weil ich Angst hatte. Angst, dass sich wieder Wölfe aus "Liebe", sei es Freundschaft, Gruppenzusammenhalt oder Gefährte, zwischen mich und den Schüssen der Menschen werfen würden. Der Schock saß noch immer so tief und ich hatte es in verzweifelte Wut umgewandelt, ihre Namen aus meiner Erinnerung gedrängt und in der Schlucht zurück gelassen.
Und jetzt, auch wenn ich es nicht mehr wollte, genoss ich es Shivas ruhigen Atem zu lauschen und wünschte mir die Freundschaft. ich kann immer noch weglaufen, bevor der Bund zu stark wird denn was, wenn ich am Ende diejenige bin, die sich blind zwischen sie und die Menschen stellen würde? Dumme Gefüle!
Aber für jetzt, für den Anfang, konnte ich es noch zulassen. Für jetzt sollte es noch ungefährlich genug sein und ich wollte es genießen, bevor ich wieder in die Einsamkeit, vor meinem eigenen Schatten davon rannte.
Über diesen Gedanken schlief ich schließlich in den frühen Morgenstunden ein.

Tapsend suchte ich mir den Weg zwischen den dicht stehenden Tannen hindurch. Meine Ohren waren deutlich zurückgedreht und versanken regelrecht in meinem weißen Fell. Meine blauen Augen irrten verunsichert umher, während sich meine Rute an meine Hinterbeine schmiegte. Immer noch war da diese leichte Panik, die mir die beängstigende Umgebung verlieh. Hinter jeder der dichten Tannen vermutete ich etwas Böses, jede Bewegung der schlanken Zweige deutete auf einen Gegner hin. Doch am Ende waren es meistens nur Tauben oder ein Fasan, die bei meinem Anblick sofort erschrocken davonflatterten. Einmal traf ich dabei auch auf eine kleine Gruppe von Hirschen, die verschreckt blökend zurückwichen, während ich ebenfalls erschrocken fiepend ein paar Sätze zur Seite sprang. So irrte ich verloren durch den Wald, bis ich plötzlich auf eine kleine Lichtung stieß. Alte Kampfspuren waren in dem platten Gras zu erkennen und eine relativ frische Buddelstelle war in der Nähe auszumachen. Unsicher senkte ich die Schnauze und näherte mich dem potenziellen Grab. Doch kaum hatte meine Nase die Erde überflogen, wich ich auch schon fiepend zurück. Meine Augen waren weit aufgerissen und mein Herz hämmerte in der Brust. Das kann doch gar nicht sein! Schmerzhaft zog sich mein Herz zusammen und platt schmiegte sich meine Rute an meinen Bauch. Vita...Papa!

(kleiner Zeitsprung)

Winselnd lag ich auch nach ein paar Stunden noch immer vor der frischgefüllten Grube. Meine Rute hatte sich auch nach dieser Zeit nicht von meinem Bauch gelöst und meine Augen hafteten wie besessen auf dem befremdlichen Erdhaufen. Papa liegt da unten? Aber konnte ich ihn denn immer noch Papa nennen? Nach all der Zeit? Nach den Tragödien? Schmerzhaft zogen Erinnerungen durch meinen Kopf. Erinnerungen an meine Kindheit, als Papa noch er war.
"Liška, schau mal. Das nennt man Schmetterling." - "Liška, das ist deine Familie." - "Ja, Liška, ich bin dein Papa. Pa-pa!" "Da-da!"
Eine feuchte Träne löste sich aus meinen blauen Irden und rollte meine Wange herab. Ich erinnerte mich an jede Kleinigkeit. Wie er mir und Sokol das Sprechen beibrachte. Wie er mit uns jagen ging. Und auch an seine Wiederkehr, als Sokol nach dem Erdrütteln den Hang herabgestürzt war. Ich erinnerte mich, wie er mich plötzlich mit Verachtung für ihren Tod strafte, obwohl ich nichts getan hatte. Wie er Mama biss. Ich erinnerte mich, wie sie weinend bei unserem Alpha lag und immer wieder sagte: "Vita ist zurück. Er ist zurück!" Ich erinnerte mich, wie Mama mir sagte, dass Papa uns verlassen hatte. Ich erinnerte mich, wie ich eines Nachts durch Kampfgeräusche geweckt wurde. Wie ich Papa sah, wie er das ganze Rudel tötete. Und wie ich, gerade als er sich auf mich stürzen wollte, von Lava gerettet wurde und Síla Papa verjagte. Es war so bildlich vor meinen Augen, dass ich nicht mehr wusste, was real war und was nicht. Ich dachte die ganze Zeit, dass Síla Papa getötet hätte. Doch dem war nicht so. Doch nun war er tot. Er lag unter der Erde, in einem Grab, welches nur wenige Meter von mir entfernt war. Vorsichtig streckte ich eine Pfote aus und berührte den feuchten Erdhaufen. Wer auch immer Papa getötet hatte, er hatte es mit Recht getan. Mein Vater war brutal gewesen und verwirrt. Ohne dass ihm jemand gewachsen war, hatte er eine ganze Familie, ein ganzes Rudel umgebracht. Doch halt! Nicht das ganze Rudel - denn ich war noch am Leben.
Langsam erhob ich mich. Es war so viel und doch spürte ich, wie der Schmerz langsam verklang. Mein Herz war heil und doch trauerte ich in meinem Kopf. Denn er war nun mal mein Papa gewesen und auch wenn er am Ende Böses getan hatte, so war er am Anfang mein Vater gewesen. Ein gutmütiger und liebevoller Wolf, der mit seinen vielen Narben eine Geschichte erzählte. Leicht wanderte meine Zunge über meine Lefzen. Mein Blick war düster und zurückhaltend, doch auch müde der vielen Erinnerungen. "Lebe wohl, Vita", murmelte ich dem Grab entgegen, dann drehte ich mich mit herabhängender Rute um und verließ eilig den Ort des Geschehens und der Erinnerungen. Ich war nicht mehr seine Tochter. Liška, der kleine Fuchs. Ich war nun Mali. Unbenannt und aufgewachsen bei Lava und seiner Bande. Ich hatte Dinge erlebt und überlebt. In der schlimmsten und lehrreichsten Zeit meines Lebens war Vita nicht da gewesen. Er hatte nur den Startschuss gegeben.

(Lachsfluss)

Treb
Im Wald pflügte ich fast den Boden mit meiner Nase. Doch nirgends eine Spur von ihrem Geruch. Die Sonne ging langsam unter, ich musste mich beeilen.

-->Wiese

Meine Augen füllten sich weiter und um das zu verbergen, ging ich, wie so oft einfach in irgendeine unbestimmte Richtung. Erst, als ich an das Ufer des Flusses kam, merkte ich wieder, wo ich war. Das würde ich nie verpassen, nie würde ich aus Versehen in den Fluss fallen. Ich lief dennoch einfach weiter, bis sich der Fluss gabelte und mich nach links abdrängte.

>>Lachsfluss>>Rauschhöhle

Ich entschied mich das ich zurück zur Ruine wollte.
-》 Ebene

Ich trabte durch die Stille des Waldes und ließ die Rute von einer Seite zur anderen pendeln. Ich fühlte mich alleine und auch wenn Wölfe wie Svoboda mir hatten helfen wollen, ich wollte nur Wölfe um mich die nicht mehr da waren. Meine Kinder, meine Gefährten und mein bester Freund. Alle hatten sie mich hier alleine gelassen und auch wenn ich es nicht gerne zugab litt ich wohl unter einer kleinen Lebenskriese.

Der Schmerz wurde langsam wirklich schlimmer, die Pfoten schwankten bei jeder Bewegung. Schließlich lehnte ich mich hechelnd an einen Baum Ich muss zur Höhle zurück..in..in die Heilkammer. Wir haben da noch genug.. Ich winselte kurz und sank dann zusammen. Ich war entkräftet, und das nicht nur wegen des hohen Blutverlustes. Ich wusste nicht wieso, doch traurig legte sich mein Kopf wie von selbst in den Nacken und ein Heulen voller Schmerz aber auch Einsamkeit löste sich aus meiner Kehle.

Akela
Ich sah sie am Boden liegen. Als sie zu heulen begann seufte ich und trat näher.
Komm. Lass mich dir helfen.,sagte ich etwas sanfter.