Ihre Erklärung schaffte nicht unbedingt Klarheit, weshalb ich ein weiteres mal nachhakte: "Wart ihr eingesperrt oder konntet ihr euch frei bewegen?" So ganz verstehen tat ich es nämlich nach wie vor nicht. Warum sollte man es das "wahre Leben" nennen, wenn man nicht frei in seinen Entscheidungen war. Allerdings hatte Raava ja gesagt, dass es nur etwas Wald gegeben hatte - in der Wildnis konnten sie also eigentlich nicht gewesen sein.
"Ich schätze, es ist ein Zeichen dafür, dass du noch am Leben bist", entgegnete ich und zuckte leichthin mit den Schultern. Auch wenn ich nicht unbedingt auf die Gefühle anderer Artgenossen achtete, war mir nur zu deutlich bewusst, dass sie zum Leben dazu gehörten. Man konnte eben nicht einfach davor fliehen, weil sie Teil von einem selbst waren. "Allerdings ist es nach wie vor deine Entscheidung, wie du mit ihnen umgehst.", murmelte ich, "Natürlich kannst du sie verdrängen, aber dann verrätst du dich in meinen Augen selbst." Schlussendlich konnte ich auch nicht leugnen, dass ich Raava als eine Freundin betrachtete. Einer der Gründe warum ich überhaupt dieses tiefgründige Gespräch mit ihr führte. Würde ich sie nun im Stich lassen, wäre sie vielleicht verletzt, was unsere Freundschaft zerstören könnte. Letzten Endes würde ich mich nur selbst verletzen, weshalb man mein Verhalten zum Teil als eigennützig bezeichnen könnte. "Was ist denn so schlimm daran, wenn einem ein paar Wölfe nahe stehen?", fragte ich und legte meinen Kopf leicht schief.

(Vielleicht... aber ich mag lange Posts - vielleicht weil ich es selbst nie schaffe mich wirklich kurz zu halten xD)

(hurra^^ ja, ich finde da kann man den Charakter besser beschreiben als in kurzen)

Ihr Interesse war so unerwartet, dass ich es tatsächlich näher erklärte:
nein wir waren auf kleinem Raum eingesperrt, mit einem Maul voll Bäumen. Die Menschen taten hauptsächlich nichts anderes als uns zu beobachten, anzustarren. Nur zur Belustigung, denke ich, aber ein mancher erfreute sich an dem faulen Leben..
Ich konnte es nicht verstehen, nicht nachdem ich das Tal hier und die Freiheit aus der Enge erlebt hatte, zudem hatte ich immer ein Gefühl von Unwohlsein bei den Menschen verspürt.
Jetzt aber war ich frei und hatte ganz andere Probleme, denen Shiva gerade gut auf den Grund kam, denn ich musste ihr Recht geben: ich hatte mich selbst verleugnet und ich wollte ja gerne Shivas Freundin sein -gerne mehr natürlich- aber Freundin war etwas mit dem ich mich zufrieden geben könnte. Aber auf ihre letzte Frage wurde ich unruhig, dachte wieder an die Mähnenwölfin und an den Grund, weshalb ich Shiva nicht zu nah haben wollte.
Wenn man zu arg für eine Person fühlt würde man den Schuss für die Person nehmen und die andere wird alleine zurück bleiben. flüsterte ich und beließ es dabei. Vielleicht waren Gefühle nicht von sich aus schlecht, aber feste Freunde, Familien und Gefährten würden füreinander den Schuss nehmen, wie sie es getan hatten und eine bleibt zurück allein. Das konnte nicht richtig sein, ich wollte diese Aufopferung nicht. Ich hätte es sein sollen, ich hätte mich dazwischen werden sollen..

Meine Ohren drehten sich bei ihrer Erzählung leicht zurück, während mein Fell vor Abscheu prickelte. Wenn es wirklich so war, wie Raava es mir gerade veranschaulichte und ich glaubte ihr - verstand ich doch nicht, wie sich manch einer daran erfreuen konnte. Eingesperrt, ohne entscheiden zu können, ob man gehen wollte, ständig von Menschen beobachtet. Das war doch kein Leben! "Wie seid ihr da raus gekommen?", fragte ich, wobei meine Stimme einen vorsichtigeren Klang annahm. Schließlich wusste ich inzwischen, dass sie diese Zeit und besonders die nach ihrer Flucht noch immer stark beschäftigte. Unser Gespräch, bewies diese Tatsache.
"Ich schätze man wird sich nicht spontan für einen anderen Wolf opfern, wenn man nicht tiefgehende Gefühle für ihn hat", stimmte ich ihr zu und legte nachdenklich den Kopf schief. Ich selbst hatte so etwas zwar noch nicht erlebt, aber ich konnte mir vorstellen, dass es einem das Herz herausreißen musste. Es musste Schuldgefühle hervorrufen, dass sie nur wegen einem selbst gestorben waren. Vielleicht wünschte man sich, dass man stattdessen selbst die Kugel abgefangen hätte.
Anderseits musste man das auch von der anderen Seite betrachten. In meinen Augen drückte allein der Wille für jemanden zu sterben etwas vollkommen anderes aus, als ihn in nie endende Trauer zu stürzen. "Es zeigt aber doch auch den Wunsch von einem geliebten Wolf, dass du weiterleben kannst", führte ich meine Gedanken nun laut aus. Ich wusste nicht, ob Raava schon in diese Richtung gedacht oder ob sie diese Tatsache weitgehend ignoriert hatte. "Wenn man für jemanden stirbt, will man doch, dass er weitermacht. Das zumindest er die Chance auf ein neues Leben hat und sich eine neue Familie aufbauen kann, wieder glücklich wird.", gab ich meine Meinung wieder und sah sie wieder fester an, "Indirekt ist es doch ihr letzter Wunsch, vor dem du dich gerade abwendest" Es war wahrlich komisch solch tiefgründigen Gespräche zu führen und doch konnte ich nicht zulassen, dass sie ging und mich damit verletzen würde.

Ich war immernoch überrascht über ihre Neugier, da ich so fest mit Abscheu gerechnet hatte, immerhin hatte ich ständig versucht meine Herrkunft zu verstecken.
ich..ich weiß es nicht mehr. antwortete ich, die Erinnerung verblasste und ich wollte ihr nicht hinterher jagen es passierte in der Nacht zu viel, so ciek Neues, als dass ich erinnern könnte es war so aufregend gewesen, dass unsere Körper vor Anspannung stark zitternd und dann zum ersten Mal aus dem Gittern heraustreten -es hatte am Ende doch mehr Überwindung gebraucht als ich zugeben wollte.
Eine Weile starrte ich in Gedanken vor mich hin, dich Shiva sprach weiter und ich hob dankbar den Kopf. Verdutzt drehten sich meine Ohren zurück. das hab ich noch nie bedacht.. aber es war mir immer noch bizarre: wenn dich ein wolf liebt, warum wünscht er dir dann ein anderes Leben als mit sich? überlegte ich ausversehen laut.
Ich war diesen Gedankengang tatsächlich noch nie nachgegangen und jetzt war er zu neu un ihn gleich zu akzeptieren; mir war als müsste ich meinen Kopf verdrehen um das verstehen zu können.
Schnaubend schüttelte ich den Kopf und beschloss, dass es Zeit war auch etwas über sie zu erfahren:
und du wünscht dir also eine Familie? natürlich, ich sollte aufhören mir heimlich Hoffnungen zu machen, sicher will sie eigene Welpen.

Raava sprach erst zögernd und dann erschien es ihr soweit gleichgültig, dass sie nicht weiter in ihren Gedanken kramen wollte. Vielleicht war es auch besser so. Schlussendlich hätte eine Beschreibung ihrer Flucht nur mehr Fragen aufgeworfen, die sie dann vielleicht nicht mehr so bereitwillig beantworten würde. Das letzte was ich wollte war, dass sie sich nun vor mir zurückzog und sich wieder vollends verschloss. Schweigend wartete ich, als die helle Fähe mutmaßlich in Erinnerungen schwelgte und drehte eines meiner Ohren leicht zurück. Zwar schien es als waren wir alleine, aber Vorsicht war nach wie vor besser als Nachsicht.
"Ich denke, dass man sich nichts sehnlicheres wünscht, als mit Wölfen die einem nahe stehen sein Leben zu teilen.", erwiderte ich, wobei ich hier eindeutig gleichgültiger wurde. Für mich hieß das nicht unbedingt, dass man jeden Tag miteinander verbrachte - Freunde gehörten schließlich auch dazu und die sah man nun mal nicht jeden Tag. "Aber ich schätze wenn es in einer Situation um Leben und Tot geht und man schon vorher weiß, dass man nicht gemeinsam entkommen kann... ich denke niemand wird den anderen absichtlich opfern, um selbst zu entkommen. Auch wenn es den anderen verletzt, so war es die eigene freie Entscheidung sein eigenes Leben zu geben und dafür das eines geliebten Wolfes zu schützen. Vielleicht weil man die Chance sieht, dass wenigstens er entkommen und ein glückliches Leben führen kann, für viele weitere Jahre", mutmaßte ich weiter und blickte kurz zu den Baumwipfeln. An sich waren Freunde und Geliebte die Schwäche von jedem und doch waren sie auch wieder seine Stärke.
Dann schien Raava unser Gespräch umdrehen zu wollen und es mehr auf mich zu fokussieren. Ich nahm dies mit einem Zucken meiner Ohren zur Kenntnis und beschloss es fürs erste zu akzeptieren. Zumal ich ihr wohl ebenfalls ein paar Informationen schuldete. "Ich will mir nichts wünschen, was vielleicht nie der Wahrheit entsprechen wird., beantwortete ich ihre Frage ehrlich und lenkte meinen Blick wieder auf sie zurück, "Wer weiß, wo mich mein Leben noch hinführen wird und wer sich wirklich in mein Herz schleichen wird? Vielleicht eine Fähe, ein Rüde, ein verwaister Welpe? Außerdem kann ein Rudel ebenfalls eine Familie sein und vielleicht wird eines von den fünf hier im Tal mein Zuhause sein?"

(wir treiben die "Durchschnittslänge" der Posts echt in die Höhe 😁)

Als sie diesmal nicht weiter Frage war ich erleichtert, ich hätte wohl nicht weiter geantwortet und es gäbe sicher viel zu erklären.
Dafür war Sihva es, die mit Erklärungen ausholte. Tatsächlich machte es Sinn und wenn ich so darüber nachdachte: hätte ich die Entscheidung gehabt, wäre ich vor dem Schuss gesprungen, wohl aus genau dem Grund, den Shiva nennt. warum war mir das nie aufgefallen? Aufmerksam warme meine Ohren nach vorne gerichtet, ihr jedes Wort aufsaugend doch jetzt schmiegen sie sich leicht zurück als ich zugab:
ich denk das hast du Recht.
Es klang fast unfreiwillig und so richtete ich mich wieder auf, immerhin hatte sie wohl tatsächlich Recht.
Das hört sich auch fast schön an irgendwie wünschenswert einem so viel zu bedeuten und doch ist es wohl ein großer Schwachpunkt, deshalb wollte ich niemanden um mich haben
Ich bemerkte kaum wie ich in Vergangenheitsform sprach.
Doch als Shiva weitersprach, war das andere Thema sowirso vergessen. Aufgeregt spannte ich mich an und als sie mich anschaute war mir, als würde sie mir etwas zwischen den Zeilen sagen wollen. Wer weiß wo das Leben hinführen wird? Das heißt, hätte ich eine Chance? Unwillkürlich lächelte ich.
nun, dann Mal zurück zu den Rudeln: ich bin sicher Basta hat dir breitwillig Auskunft gegeben? mit glänzenden Augen blickte ich sie an, das eigentliche Thema nicht ansprechend, das gerade so knisternde zwischen uns in der Luft zu hängen schien.

Ich wusste nicht genau warum ich Raava unbedingt von meiner Sichtweise überzeugen wollte - zumindest so weit, dass sie sie ihn Betracht zog. Aber nun war ich spürbar erleichtert, dass sie es augenscheinlich tat und war kurz davor verwirrt den Kopf zu schütteln. Natürlich war mein Verhalten zum Teil auch eigennützig gewesen, aber dass ich wirklich so lange über das gleiche Thema diskutierte... es passte einfach nicht zu meinem Charakter. Ich beschloss nicht mehr darauf zu antworten und war tatsächlich ein wenig froh, dass die helle Fähe mit einem anderen Gesprächsthema um die Ecke kam.
"Basta hat gesungen wie ein kleines Vögelchen", erwiderte ich und lachte dabei leicht, während sich meine Ohren allein bei der Erinnerung an ihn leicht zurückdrehten. Es war nicht so, dass ich ihn nicht mochte, aber sein Verhalten störte mich. Wann immer ich ihn sah, erinnerte er mich an einen hyperaktiven Welpen und eben das nervte mich. Welpen durften das, ausgewachsene Wölfe nicht. "Was genau willst du denn wissen?", fragte ich Raava dann und sah sie abwartend an. Ich hatte nicht vor einen Roman zu erzählen, der mit unnötigen Informationen gespikt war. Außerdem war abzuwarten, ob mein Wissen überhaupt ausreichte. Schließlich wusste ich gerade mal ihre Namen, wie sie in etwa zu den anderen Rudeln standen und das manche Alpha öfter mal fort waren.

(Solange beide Parteien lange Posts mögen... xD)

Immernoch war spürte ich Aufregung unter meinem Fell prickeln, doch das legte sich, as Shiva zu lachen begann. Ein Lachen, wie ich sogleich merkte, das ansteckend war. Zumindest konnte ich nicht umhin ebenfalls flbriet zu grinsen. Der Rüde war mir noch immer sehr sympathisch, sollte ich wieder am Lachsfluss vorbeikommen, würde ich wohl bei ihm vorbeischauen -wobei dort vielleicht noch immer der helle Rüde lag... hoffentlich ist der in der Zwischenzeit Mal aufgestanden..
Doch zuerst war nun Shiva eine gute Informationsquelle und ich überlegte was mich an Rudeln interessieren könnte.
Hmm, also es gibt mehrere Rudel, richtig? Was ist der unterschied zwischen denen oder sind die alle, bis auf ihren Standort, im Grunde gleich?
Ich bemerkte erst danach, dass diese Frage möglicherweise nicht beantwortet werden konnte, aber da war sie schon gestellt und irgendwie war ich mir sicher, dass Shiva mit den Informationen die sie hatte sicher eine gute Vermutung treffen konnte. Sie kam mir als sehr überlegt vor und schien ständig ein größeres Bild zu sehen, was sie offener machte, während ich mich wohl manchmal in Kleinigkeiten verkrampfte.

ich hatte mich jetzt einige Zeit auf einer Lichtung umhergetrieben und mich von kleintieren wie Hasen und Kaninchen ernährt. Ich hörte in der Ferne noch zwei Wölfe sich unterhalten allerings zu weit weg um sie zu verstehn. Es war mir auch egal nach der letzten Begegnung hatte ich relativ wenig Lust auf Kontakt. Ich humpelte noch etwas da ich mich, bei meinem kleinen Ausraster, selbst verletzt hatte. Meine rechte Pfote Schmerzen mit jedem Schritt mehr. Nur was sollte ich tun... fragte ich mich in Gedanken. Ich kannte ja kaum jemanden. ich dachte drüber nach zurück zum Fluss zu gehn um dort im wasser meinen Pfote zu kühlen oder sollte ich versuchen einen wolf mit Heiler Kenntnissen zu finden un um Hilfe fragen.... schließlich machte ich mich leise fiepsend auf dem Weg zurück zum fluss...

-->lachsfluss

Raava antwortete prompt und auch wenn ich beim Beantworten nicht in die Tiefe gehen konnte, würde mein Wissen zumindest fürs Erste ausreichen. "Es leben insgesamt fünf Rudel hier, wobei eines noch recht neu ist", kramte ich die nötigen Informationen wieder hervor und merkte, dass meine Erzählung dennoch etwas länger werden würde, "Das Silberrudel ist wohl mit das größte und sieht sich auch so. Zumindest hat es dem Bergrudel Schutz versprochen, was ich als ziemlich arrogant empfinde. Die Bergwölfe sind wohl eher verspielt und leben in den Bergen, wobei mir Rolf und sein Gefährte ziemlich ernst erschienen" Dabei zuckte ich kurz mit den Schultern. "Die Schattenwölfe haben wohl mit so ziemlich jedem anderem Rudel ein Problem und das Zigeunerrudel ist anscheinend neutral und eher zurückgezogen."
Damit endete die Zusammenfassung der Informationen und ich fügte eine kleine Schlussfolgerung hinzu: "Gleich sind sie auf jeden Fall nicht und eigentlich wollte ich mal Kontakt zu jedem dieser Rudel herstellen, da Basta sie vermutlich alle verallgemeinert hat. Allerdings bin ich in den freien Gebieten noch nicht wirklich auf einen Rudelwolf gestoßen." Damit sah ich Raava kurz ratlos an und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. Vielleicht hatte sie ja noch etwas aufgeschnappt oder schon Kontakte zu einem Rudel geknüpft.

Als Shiva antwortete müsste ich darüber lächeln, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte und freute mich sie schon besser zu kennen.
ganze fünf Rudel in diesem Tal? das hörte sich nicht ganz so lustig an, aber tatsächlich war ich außerhalb auch nur auf Gunter und senden Gefährten getroffen, aber die Rudewölfe hatten ja auch ihre eigenen Gebiete.
Das Silberrudel ist also das bedeutendste in diesem Tal? Da hätte ich ehrlich gedacht sie würden das Bergrudel einnehmen anstatt beschützen... und das Zigeunerrudel hört sich an als würden sie umherreisen. sprach ich meine Gedanken aus und konnte meine eine Begegnung dann nicht vorenthalten:
Ich war bei den Nebelanden in ein Rudelgebiet gestolpert, also dessen Grenze war verwischt. Ein riesiger schwarzer Wolf (Stein) hätte mich wohl auf der Stelle umgebracht doch dann kam ein weißer (Sara) der einerseits verwirrend nett und dann wieder knurrte, der war sehr verwirrend in seinen Ausdrücken.. Es war natürlicher mein Fehler dort hineinzugehen, aber es schien als wäre das Rudel untereinander im Konflikt.. zu dumm, dass ich nicht wusste welches Rudel es war, nicht das Bergrudel, das war klar, aber da blieben ja noch vier.
Oh, wie heißt das fünfte Rudel?

Ich gab ein verächtliches Schnauben von mir und verdrehte mürrisch die Augen. Daher wehte also der Wind, ich hätte es mir ja denken können. Meine Hilfsbereitschaft verrauchte so schnell wie sie gekommen war. Ich würde doch nicht den Reiseführer spielen, um einer kleinen Jungwölfin aus dem Wald zu helfen. Meine Augen begannen kühl zu funkeln, während ich mich gemächlich aufsetzte. "Na, dann hast du ja auf diese Frage deine Antwort", schnaufte ich und zeigte grinsend meine Zähne. Gemein rümpfte ich die Nase. "Dann kann ich ja gehen, oder willst du mir wieder in die Seite springen?" Da war er wieder. Der finsterste Blick, den ich zu bieten hatte. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich einfach um und verschwand im Dickicht. Und wehe der Kleinen, wenn sie mir folgte...!

Ich war verwirrt und kam bei seinem Blick nicht umhin, mich mit klopfendem Herzen zu ducken. Ich fürchtete mich für gewöhnlich nicht vor Wölfen, sie machten mich sonst nur unruhig. Aber der Knabe schaffte es, mich einerseits zu faszinieren, anderseits aber auch mich zu ängstigen. Mit großen Augen verharrte ich in der geduckten Haltung, bis Trap schließlich im Unterholz verschwand. Erst dann richtete ich mich wieder aus meiner geduckten Haltung auf und sah ihm mit nervös zuckenden Ohren nach. Was war das denn? Seine Stimmung schien von einer Sekunde auf die andere gekippt zu sein. Seufzend schüttelte ich meinen schmächtigen Körper und sah mich dann nervös um. Und jetzt?

(Vom Rudelplatz der Schattenwölfe)

Ich hatte, als wir den dunklen Wald verlassen hatten ein Rotwild erlegt und Stín aus den Augen verloren. So wütend wie er war, war es vermutlich auch besser so. Nachdem ich mich gesättigt hatte und die Reste freundlicherweise dem nächstbesten Aasfresser überließ, wollte ch mich auf die Suche nach dem größeren machen, stand auf und nahm seine Fährte auf, doch kurz darauf witterte ich ihn viel näher, als die Fährte vermuten ließ. Und da stand er auch, selbst mit erlegter Beute. Ich ging zu ihm. "So, wie sieht's aus?"

Im Laufe der letzten Stunden hatte ich nachdenklich in einem Gebüsch verharrt und mich irgendwann schließlich spontan in die entgegengesetzte Richtung geschoben, in die Trap verschwunden war. Man musste keine Leuchte sein, um zu erkennen, dass es eine echt schlechte Idee wäre, wenn ich ihm nachrennen würde. Meine Zunge hing mir leicht aus dem Maul, die Aufregung bekam mir gar nicht. Und allmählich bekam ich die Quittung. Meine Muskeln schmerzten und ließen einen Muskelkater erahnen. Zuviel Sport in den letzten Tagen, dachte ich mit einem leichten Grinsen und trabte angespannt los, jederzeit bereit zur Flucht. Ich hetzte mich regelrecht, bis ich schließlich durch ein Gebüsch schlüpfte und in einer Lagune auftauchte.

(Wald Lagune)