Ich tabste zu meiner Schwester und drückte mich an sie. Sie schien wieder mehr zu wissen, und irgendwie war ich eifersüchtig darauf. Und was machen wir jetzt? Fragte ich etwas unbeholfen,doch da hatte Treb schon eine Antwort parat und ich nickte. Ich war sowieso schon müde und wollte nur doch zu Papa und Mama, auch wenn es mit Mirri oder Cul lustig war.
Treb Ich sah die beiden an, sie wirkten ein bisschen müde. Hört mal. Wir machen uns es jetzt hier unter einem Busch gemütlich und bleiben die Nacht über hier. Morgen, wenn wir alle bei Kräften sind gehen wir zurück, schlug ich ihnen vor.
Gut, damit war ich einverstanden. Ich Gähnte einmal und ging dann zu Treb um mich hin zu legen und in sein Fell zu kaucheln. Er war lieb gewesen, also vertraute ich ihm. Ob meine Schwester damit einverstanden war interessierte mich hierbei nicht. Ich war Müde, und hatte Heimweh. Ich war schließlich noch nie so weit weg von zu Hause gewesen. Wenigstens ist Mirri da.
Treb Ich rollte mich zum schlafen unter einem dichten Busch zusammen und umwickelte die beiden Welpen somit, es sollte kalt werden. Morgen würde ich die beiden nach Hause bringen und hoffentlich nicht von ihren Eltern gefressen werden...
Ich drückte mich leicht an Eros und sah ihn unsicher an. War es wirklich so klug bei einem Fremden zu bleiben? Wir konnten doch ganz leicht heim finden. Auch wenn Treb nett war, war mir trotzdem nicht wohl bei der Sache. Cul? Ich glaub, ich brauch außnahmsweise deine Hilfe... Oh, wow! Die Chefin persönlich fragt MICH, die Nervensäge vom Dienst, nach HILFE? Wer bist du und was hast du mit Miri, beziehungsweise mit mir gemacht! Ha ha, sehr witzig. Ernsthaft, ich will nicht, dass wir hier übernacht bleiben... Mama und Papa machen sich sicher schon Sorgen... Oder sie haben noch garnicht mitgekriegt, dass wir weg sind. Das glaubst du doch selbst nicht, oder? Nö. Du bist anstrengend... Ich weiß. Hilfst du mir jetzt? Dabei vor einen fremden Wolf zu fliehen? Ich bin dabei! Aber was ist mit Eros? Ich werde zwar nicht müde und du konntest dich vorhin auch ausrasten, aber er schläft ja schon fast. Ich weiß... Aber Treb wird sich denk ich gut um ihn kümmern. Wir sind ja nicht lange weg! Wir rennen schnell heim, sagen Mama und Papa wo Eros ist und dann holen wir ihn wieder ab. Klingt langweilig... Aber immer noch besser, als zu schlafen! Gut, dann ist es beschlossen. Aber warten wir doch noch ein bisschen, bis sie wirklich schlafen. Nicht, dass er uns noch zurück holt... Gut, ich übernehm derweil, ja? Dann kannst du dich ausruhen. Und keine Sorge, ich werde nichts anstellen! Das will ich hoffen... Ich überließ Cul den Körper und schlief langsam ein. Ich gähnte einmal laut und wedelte dann mit der Rute, Ehe ich mich etwas aufrichtete, um durch den Wald schauen zu können. Ich blickte zu Treb und musterte ihn nochmal ganz genau, ehe ich ihn frech angrinste. Du hast noch weniger Ahnung, wo wir hin müssen, als Miri und ich. Wir sollten dir definitiv nicht die Führung überlassen., sprach ich halblaut zu mir selbst und hoffte, dass Miri das nicht gehört hatte. Ich hatte ihr schließlich gesagt, dass ich nichts anstellen würde.
Es dauerte nicht lange und ich schlief ein. Ich fühlte mich bei Mirri und Treb eben sicher. Zwar nicht so wie bei Mama und Papa, aber es war ja nur für diese Nacht.
Treb Der nächste Morgen brach herein und ich gähnte ausgiebig. Die beiden Fellknäuel schliefen noch. Vorsichtig stupste ich sie an. Kommt ihr Racker, aufwachen., flüsterte ich. Wenn wir jetzt aufbrachen waren wir mittag da, wenn alles gut ging.
Ich gähnte ausgiebig und sah mich verwirrt um. Erschrocken stellte ich fest, dass es bereits wieder hell war und wir immer noch bei Treb waren. Cul..., knurrte ich leise. Du hast gerufen?Hatten wir nicht was besprochen? Hatten wir. Warum sind wir dann noch hier? Ich kann meinen Spielgefährten doch nicht einfach zurücklassen! Mama und Papa werden wütend sein, wenn wir nicht bald auftauchen... Ach was! Die haben die andere! Und selbst wenn, wir sagen einfach Treb hätte uns nicht früher gehen lassen! Das wäre noch nicht mal gelogen... Aber dann sind sie auf Treb böse. Na und? Das können wir nicht machen! Du vielleicht nicht, ich schon. Ich schnaubte und schüttelte wild den Kopf. Vergiss es, Cul., zischte ich wütend. Ich stand auf und entfernte mich etwas von Treb und Eros. Die Richtung wusste ich noch, aber riechen konnt ich fast nichts mehr. Ich würde einfach im anderen Wald nach Culs Versteck suchen, dann würden wir den Weg schon finden!
Treb Ich hob den schlafenden Eros einfach sanchte hoch und nahm ihn mit. Dann lief ich Miri hinterher ... oder Cul oder so... Na dann, zeig mir mal die Richtung., nuschelte ich durch Eros Fell.
Ich seufzte als er ging Soll ich ihm hinterher? Hat er mir das nicht eigentlich Angeboten? Nee oder? Oder doch?.... darüber zerbrach ich mir den Kopf. Gefühle durchströmten meinen Körper und dann trugen mich meine Beine doch zum Lachsfluss Was soll's?... seufzte ich noch bevor ich verschwand.
Im Wald kam ich endlich auf andere Gedanken. Hunger machte sich in mir breit und ich machte mich direkt auf, ihn zu stillen. Die Witterung eines Rehs ströhmte mir entgegen. Etwas groß, aber dann müsste ich nicht so bald wieder jagen. Auf den sachtesten Pfoten, die meine Körpermasse hergab, verfolgte ich sie, was mich zum Rotwild führte. Eine kleine Jetztjagd später und ich hatte es erwischt. Die ersten paar Bissen gönnte ich mir, dann machte ich erstmal eine Verschnaufpause.
Ich trabte durch den Wald und ließ das Gespräch revue passieren. Meine Gedanken jagten im Kreis herum und endlich hatte ich wieder einen Sinn gefunden. Eine Perspektive.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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28.03.2018 22:19
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