Der Schreck steckte mir noch in den Gliedern, als Papa Yara bereits aus dem Wasser heraus hatte.
Sein geknurrtes Sofort! dudete keinen Widerspruch.
Eigentlich wollte ich ihm ja auch nicht widersprechen. Ich war froh, dass nichts wirklich Schlimmes passiert war.
Also hielt ich die Klappe und kletterte das kleine Stück wieder hoch, das ich bereits hinuntergeklettert war.
Nicht böse sein, Papa! dachte ich.
So streng hatte ich ihn noch nicht erlebt.

Ich hatte so schön geträumt, als Papa plötzlich aufsprang und mich dabei weckte.
Kurz und ärgerlich fiepte ich, bis ich dann sah, dass Papa Yara am Schlawittchen gepackt und aus dem Wasser gezogen hatte.
Die dumme Trulla war da wohl hineingefallen und jetzt war sie ganz nass.
Geschieht ihr recht so etwas! Immer muss sie überall ihre Nase hineinstecken.
Jetzt sah ich auch Rill, die auch dabei war. Papa war sauer. Rill und Yara waren ziemlich kleinlaut.
Das haben sie jetzt davon die Zwei! Ich streckte ihnen kurz die Zunge heraus, so dass es niemand sah und kuschelte mich dann wieder in Mamas weiches Fell.

Als Papa aufsprang wurde ich wach. Mein Herz klopfte stark. Ich war froh, dass ich jetzt wach war, denn ich hatte einen bösen Traum gehabt. Ich sah, was Papa machte und war froh, dass Yara und Cherryll nichts Schlimmes passiert war. Yara war nur furchtbar nass, aber Papa wird sie bestimmt gleich trocken lecken - oder Mama vielleicht. Ich dachte wieder an den Traum. Er hatte mir Angst gemacht.

Mein Ärger legte sich schnell. Schließlich war ja alles noch mal gut gegangen. Ich warf meiner Gefährtin einen entschuldigenden Blick zu und widmete mich dann der Aufgabe, meine rattennasse Tochter wieder trocken zu bekommen. Immerhin war es Winter und das Wasser war kalt.
Ihr dürft nicht einfach überall hinlaufen und alles machen, was ihr wollt, schärfte ich den Kindern ein.
Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Yara? Weißt du nicht, dass man erst schwimmen können muss, bevor man ins Wasser springt?

Ich wollte da gar nicht rein springen, Papa - ehrlich!
Und das Schwimmen hab´ich schon fast gelernt, ganz bestimmt!
Das Wasser war zwar kalt, aber irgendwie hat es auch Spaß gemacht.
Sei nicht böse Papa, bat ich und zog eine Schmollschnauze.

Ich bin euch nicht böse, Kinder, meinte ich versöhnlich.
Ich konnte den Kindern sowieso nicht böse sein.
Aber ihr habt mir und eurer Mama Angst gemacht. Wir wollen doch, dass es euch gut geht.

Ich hatte auch Angst. Ich hatte einen bösen Traum.
Da waren zwei dunkele Wölfe und ein Welpe. Der Welpe war noch kleiner als ich und auch dunkel. Er schlief.
Dann kam ein dritter dunkeler Wolf dazu, der ganz gefährlich aussah. An seinem Ohr hing ein Stück Sonne und funkelte. Das war unheimlich. Dann hat dieser Wolf den Welpen aufgehoben und weggetragen zu einem ganz großen schwarzen Wolf. Der war noch viel unheimlicher. Dann hat der große schwarze Wolf den Welpen mit der Nase angestupst und der ist aufgestanden und zusammen mit ihm weggelaufen.
Ich hatte so eine Angst, daß der schwarze Wolf mich auch holen würde, aber er hat mich nicht einmal angeguckt.

Ich lauschte den Worten meines Jüngsten.
Er hat wieder einen dieser Träume, der arme Kerl!
Mir war bereits klar, daß Finn diese Gabe nicht zufällig besaß.
Aber war es wirklich eine Gabe oder eher eine Last?
Ich wußte es nicht wirklich. Es war irgendwie immer beides.
Dann dachte ich über den Inhalt nach.
Ob es tatsächlich der schwarze Wolf des Todes gewesen war, den mein Sohn gesehen hatte?
Und wer waren dann die anderen dunkelen Wölfe?
Was war das für ein Wolf mit einem Stück Sonne am Ohr? Fragen über Fragen.
Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
Beklemmt schob ich Finn näher an den wärmenden Pelz seiner Mutter.
Mach´dir keine Sorgen, mein Kleiner! Was auch immer du im Traum gesehen hast, es kann dir jetzt nichts mehr tun.
Wohlweißlich unterließ ich es, ihn damit zu trösten, daß es ja nur ein Traum war, denn das wußte ich besser.

Ich öffnete Augen und streckte mich ausgiebig bevor ich mich auf zu Höhle machte, auf den Weg zu Höhle witterte ich einen herrlich betörenden Duft der mein Herz schneller schlagen ließ. Je näher ich der Höhle kamm um so stärker wurede dieser betörende Duft, als ich am Vorplatz der Höhle angekommen war streckte meine Schnauze in die Luft und schloss für einen Moment meine Augen. Und ging nach kurz Moment weiter auf den Platz vorbei an Lunas und Amalia zu Morgra, und blieb mit einer leichten Unruhe in mir kurz vor ihr stehen.

Ich spürte Amalias sanfte Berührung. Die Wärme ihres Körpers drang durch mein Fell und ließ meine Haut unter ihren Berührungen glühen. Lag es am Frühling? An dem Geruch? Oder war es schon immer so gewesen und ich hatte es bisher nur noch nicht registriert? Ich versuchte mich zu entspannen, auch wenn mein Körper noch immer unter großer Anspannung stand. Ihre Nähe und ihr Geruch ließen die Säfte in mir sprudeln und brachten mich völlig durcheinander. Das Wedeln meiner Rute glich mittlerweile mehr einem unkontrollierten Zucken und ich konnte nicht verleugnen, dass es auch an gewissen anderen Gerüchen in meiner unmittelbaren Umgebung lag. Amalias zarte Stimme drang an mein Ohr und wie im Wahn drehte ich meine Lauscher zu ihr. "Amalia, Liebes", begann ich mit zusammengebissenen Zähnen, pausierte jedoch einen Moment, als Saki an uns vorbeistiefelte. In dieser Zeit war jeder Rüde eine potenzielle Bedrohung. Erst als er in der Höhle verschwunden war, redete ich weiter. "Lass uns einen Spaziergang machen", bat ich sie inständig. Es waren drei Fähen hier, was meine männliche Seite und Dominanz anstachelte. Die vielen Gerüche waren eine extreme Belastung für mich. Hoffnungsvoll sah ich meine Gefährtin an und ich hoffte sehr, dass sie verstand worum es ging.

Ich hatte meine Augen nach kurze Zeit geschlossen, spürte dennoch das Lunas in diesem Moment nicht so sehr genießen konnte wie ich es tat. Er war ziemlich angespannt und unruhig, sein Verhalten war für mich jedoch kein Wunder da ich genau wusste was los war und hoffte auf ein gutes Ende für die Gruppe. Ich stellte meine Ohren auf als ich die Stimme von meinen Gefährten hörte, und öffnete kurz darauf meine Augen als Lunas eine Pause einlegte. Mir wurde auch sofort bewusst warum Lunas es tat, es war wegen Saki der grade auf uns vorbei gegangen war, als Lunas seinen Satz beendet hatte richtete ich mich auf und drückte meine Schnauze leich an seinen Hals, ja lass uns ein wenig die Pfoten vertreten wir wollen doch nicht Yui noch noch mehr Arbeit machen sagte ich mit einem leisen und charmanten ton.

Ich seufzte erleichtert und leckte Amalia kurz über den Nasenrücken, bevor ich mich in Bewegung setzte und im Vorbeigehen einen kurzen aber bedeutungsschweren Blick auf Conn warf. Er würde es sicherlich verstehen. Meine Ohren richteten sich auf meine Gefährtin aus, dann lief ich eilig, in einem fast schon gehetzten Galopp los. Ich wollte diese verführerisch duftende Umgebung sofort verlassen, auch wenn ein Grund für besagten Geruch hinter mir herlief.

=> Nebellanden (Freie Gebiete)

Ich lächelt als Lunas mir zärtlich über den Nasenrücken leckte, und sah denn kurz zu Conn bevor ich meinen Lunas folgt. Ich hatte erhebliche Probleme an meinen geliebten dranzubleiben da er ein hohes Tempo angeschlagen, um von Vorplatz wegzukommen was ich ihn nicht mal verübeln konnte da ich selbst nur erahnen konnte sie sich er Conn und Saki fühlen mussten in dieser kurzen Zeit.


----> Nebellande

Lunas und Amalia verließen die Höhle.
Natürlich hatte ich den Blick verstanden, den Lunas mir zugeworfen hatte.
Die beiden Wölfe wollten ein wenig allein sein. Kein Wunder!
Man müsste schon nasenblind sein, um den Geruch nicht zu bemerken, der in der Luft lag.
Es war eben mal wieder diese Zeit ...
Lächelnd sah ich zu, wie Saki sich vorsichtig Morgra näherte, die ganz entspannt und verträumt am Höhleneingang lag.
Die Welpen gaben jetzt wieder Ruhe und ich widmete mich erneut meiner Gefährtin.

Ich hatte meine Ohren gespitzt und den Trubel rund um die Welpen am Wasser schweigend beobachtet. In meinen Augen bestand zu keiner Zeit wirkliche Gefahr, also hielt ich eine Reaktion nicht für nötig - aber Eltern sehen sowas ja immer anders. Na das kann ja noch heiter werden wenn die größer sind. Ich verdrehte stumm die Augen.
Ich sah das Saki zu mir herüber kam, legte den Kopf wieder auf die Pfoten und drehte meine Ohren in seine Richtung. Hey.