Ich setzte ebenfalls meine Makierung, Genoß noch kurz die schöne Aussicht die man vom Gipfel aus hatte und folgte Svoboda dann zügig >>>>Felsenschlucht
Der Weg zum Gipfel war vom Rudelplatz aus nicht sehr weit, aber steil. Es ging aufwärts in die Berge und da war es wichtig, dass jeder Wolf wusste, wohin er trat. Schon sehr schnell erkannte ich, dass das für Akela und Odhran kein Problem war. Sie waren echte Bergwölfe und passierten die schmalen Bergpfade ohne Probleme und mit Routine. Besonders im Blick hatte ich natürlich Lola, aber sie konnte offenbar sicher klettern und hatte vor garnichts Angst. Tapferes Mädchen! dachte ich.
Akela Ich zog die Luft ein, allein am Geruch konnte ich viel über die Gegend vermuten. Der Boden war hart und abgetreten, aber noch hart genug das er bei Regen nicht matschig und lose wurde. Es ist wirklich wunderschön. stimmte ich Lola zu.
Leicht außer Atem kam ich auch auf dem Gipfel an und sagte zu Svoboda Dieser Weg ist echt anstregend, aber es lohnt sich jedes mal auf neue für diesen schönen Ausblick endete ich und ließ meinen Blick auf die schöne Landschaft fallen.
Der Gipfel! Der große Berg! Da war er und ich war endlich da! Mir stockte der Atem und verschlug es nun völlig die Sprache. Eine Träne der Sehnsucht floß aus meinen Augenwinkeln. Doch es war erfüllte Sehnsucht und nicht unerfüllte. Ein ganzes Jahr hatte ich allein die Berge erkundet, hatte hier ein Zuhause gefunden und sie lieben gelernt - obwohl meine Heimat eher flach war. Ich hatte in den freien Gebieten jeden Gipfel erklommen, den man erklimmen konnte, die Stimmen der Berge gehört - ihre Lieder! Ich hatte den Wind gespürt, den Frost und den Sonnenschein, der hier oben ganz anders ist als im Tiefland. Ich hatte gelernt, auch die schwierigste Beute hier zu jagen - selbst die klugen und flinken Steinböcke. Ich hatte den einsamen Luchs kennengelernt, der nun eine Familie hatte. Dann traf ich Akela. Doch noch nie war ich an diesem Ort gewesen, den man von so vielen Orten aus sehen konnte. Es war mir verwehrt gewesen. Die Bergwölfe - ich glaube damals waren es Rolf und Gunter - hatten mir den Zutritt verwehrt. Doch jetzt war ich selbst ein Bergwolf und durfte und konnte die GANZEN Berge kennenlernen und dazu noch diesen Platz, den großen Gipfel. Ich stand mit den anderen Wölfen nun hier und sog alles in mich auf. Ich war nicht fähig, etwas zu sagen. Also schwieg ich. Das konnte ich am besten.
Ja, es ist schön hier! meinte ich zu den anderen Wölfen, als alle angekommen waren und staunten. Für manche ist es sicherlich ein Ort des Friedens, so hoch oben über der Welt. Für manche ist es ein Ort der Erinnerung an die Vorfahren, denn hier ruhen in Gräbern auch Angehörige des Rudels. Für mich war es - als ich das erste Mal hier oben stand - ein zwiespältiger Ort, denn hier ist alles nah und intensiv. Doch was auch immer jeder von euch hier empfindet, denkt daran, dass dieser Ort dem Bergrudel gehört. Er gehört uns allen! Kein Wolf und kein Rudel hat hier Rechte - nur wir! Es ist unser Ort! Es ist unser Revier! Auch wenn andere Rudel mächtig und stark sind, auch wenn sie uns vielleicht drangsalieren! Wir besitzen den Ort, der über alle Orte und Wölfe im Tal hinausragt. Das gibt es nur einmal. Und mit diesen Worten markierte ich auch pflichtschuldig die entsprechende Reviermarke und forderte die anderen Wölfe auch dazu auf. Ein Revier muss nicht nur bewacht werden, sondern auch laufend markiert!
Anschließend setzte ich meinen Weg fort. Nun ging es zur
Nachdem ich Svoboda nachgeahmt hatte folgte ich ihr wieder nach unten. Noch ein letztesmal blieb ich stehen um den ausblick zu genießen ehe ich weiterging.
Der Schneesturm war vorbei und die Luft war klar und frostig. Rasch betäubte die Kälte den Schmerz in einer Pfote, so dass ich problemlos vorankam. Die kalte Luft klärte meine Gedanken. Ich resümmierte. Ich hatte ein gutes Zuhause gefunden, ein Rudel und nette Wölfe. Das war das Wichtigste. Das war die Gegenwart. Die Partisanen - das war die Vergangenheit. Die Zukunft lag in den Pfoten der großen Wolfsmutter.
Ich dachte nach. Da war Iki. Warum war er so erstaunt darüber, dass ich ihn gefragt hatte ob er mein Gefährte sein wollte? War das so seltsam? Vielleicht nicht. Auch in der letzten Paarungszeit hatte sich kein Rüde für mich interessiert. Ich erinnerte mich an Casanovas Reaktion. Das gab mir zu denken.
Nun gut, ich brauchte keinen Gefährten! Ich konnte jagen und auch so nützliche Dinge für das Rudel tun. Außerdem - Welpen? Die Vorstellung, welche zu haben, machte mich unsicher. Vielleicht war es so das Beste.
Ich dachte weiter nach . Der Wind kam auf und streichelte mein Fell mit kalter Zunge. ...
Es war gut, dass der Sturm nachgelassen hatte. Doch die herrschende Kälte erinnerte mich an das Gefühl, welches bisher klamm mein Herz gefangen gehalten hatte. Beim Atmen stieß ich kleine Dampwölkchen aus. Schließlich erreichte ich den Gipfel und sah mich um, bis ich Svoboda entdeckte. Behutsam trat ich auf sie zu Svo..boda? Meine Ohren legten sich verunsichert an, als ich auf die ältere Fähe zutrat, bis ich sie erreicht hatte. Aus einem Impuls heraus schmiegte ich mich an Svobodas Flanke an und rieb dann sachte meine Nase an ihrem Wangenfell.
Auf einmal war Saikko da und ich hatte sofort ein schlechtes Gewissen, weil ich den Brennnesselumschlag vorübergehend abgelegt hatte. Aber die Heilerin war nicht böse mit mir, sondern schmiegte sich an mich und ich freute mich über ihre Nähe. Hallo Saikko! Ich erwiederte ihre Zärtlichkeit und leckte ihr liebevoll über die Nase. Was tust du denn hier draußen? Ich freue mich für dich und Lola. Ihr habt euch wohl gefunden, wie es aussieht.
Ich wedelte leicht mit der Rute und schmiegte meinen Kopf einen Moment unter Svobodas Fang. Dann setzte ich mich neben sie und sah in die Ferne. Danke..ich..es.. Ich zögerte kurz. Es tut gut, jemanden als Teil seiner Familie bezeichnen zu können. Ich..ich mein..das Rudel ist auch eine Familie, aber zu wissen dass man für jemanden die Verantwortung zu tragen..tut mir gut. Ich lächelte scheu und zuckte etwas mit den Ohren. Ich habe nicht lange die Chance gehabt teil eines Wurfes zu sein, die Liebe von Eltern zu erfahren. Ich möchte dass es für Lola anders ist. Sie soll von Anfang an spüren, dass es jemanden gibt, der sie bedienungslos liebt... Ich wand Svoboda meinen Blick zu. So wie Iki dich liebt. Ja davon war ich fest überzeugt. Dass der ruhige, freundliche Rüde Sovoboda liebte. Ob es anders herum genauso war?
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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05.09.2018 18:24
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