Ich entschied mich als ich Casanova und Saiko sah mich ehr im Hintergrund zu halten da ich die beiden ja noch nicht kannte und ich immer schon schüchtern war wenn es darum ging neue Wölfe kennenzulernen. Stattdessen entschied ich mich mich hinzusetzen und die schöne Aussicht die man vom Gipfel aus hatte zu Genießen.

Ich wäre fast vom Rand des Gipfels gestürzt, als Lyv diesen betrat und Svoboda und Iki im Schlepptau hatte. Ich wich vor allem wegen Svoboda zurück, da noch immer in meinen Hintergedanken herum tobte, dass diese mir meinen Platz streitig macht. Ich sah durchaus verzweifelt drein, da die drei direkt am Pfad heran kamen, welcher nach unten führte - und somit..nun in gewisser Weise den Fluchtweg versperrten. Und genau das wollte ich. Fliehen vor dieser Situation, welche mir Angst machte, aber auch den Zorn in mir schürte. Was war wenn ich Svoboda wegen meinen Gefühlen attackierte? Hilfesuchend und leise fiepend sah ich zu Casanova.

Als ich sah wie Saikko hilfesuchend zu Casanova sah wurde mir direkt klar das irgendetwas nicht stimmte. Ich beschloß zu Fragen ähm Saikko? Gehts dir gut oder stimmt irgendetwas nicht?

Ich trat zur Seite und drückte meinen Körper beschützen gegen Sakko. Alles ist gut ich bin hier, flüsterte ich leise und wedelte sachte mit der Rute als Ich Lyv sah. Gänseblümchen , sagte ich strahlend da ich sie sehr vermisst hatte. Und hallo Svoboda und Iki, grüßte ich dann der Reihe nach.

Ich freute mich, daß mich Casanova unvoreingenommen begrüßte, aber mir blieb auch Saikkos Reaktion nicht verborgen.
Ich begegnete kurz ihrem Blick und mir war klar, daß sie wegen mir so reagierte.
Diese Eifersucht! Oder warum hasst sie mich so? Hätte ich sie verrecken lassen sollen, als sie im Fieber lag?
Lyvianne hatte mir bereits erklärt, daß es Empfindsamkeiten gab, aber diesen Ausdruck im Gesicht habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Ich schwor mir, lieber zukünftig alle Rudelmitglieder sterben zu lassen, bevor ich für sie noch einmal ein Heilkraut anrührte - und wenn Saikko das nicht kapierte - nun, dann sollte SIE mich eben herausfordern. Ich würde den Rudelfrieden nicht mehr stören, ... ganz gewiss nicht. Ich war keine große Nummer, das wusste ich, aber auch ich hatte meinen Stolz.
Ich sah ernsthaft Lyvianne in die Augen.
Wie du siehst und erkennen kannst, Anführerin, gibt es da ein Problem, das nicht besser wird, wenn ich hier vor Ort bleibe. Erlaube deshalb bitte mir und Iki, daß wir uns zurückziehen dürfen.
Dann wandte ich mich ab, sah zu Iki, nickte kurz und wartete darauf, daß die Anführerin uns entließ.
Nein, ich fühlte mich hier noch nicht wirklich zuhause!

Die Worte der Anführerin waren für mich Gesetz. Mehr brauchte ich nicht
Offenbar war sie entschlossen das alles hier und jetzt zu klären. Das war ihr Vorrecht.
Sie ist eine starke Anführerin in der Tat!
Gelassen entspannte ich mich und wartete ab.
Saikko warf ich lediglich einen kühlen Blick zu.
Freundinnen werden wir wohl nie werden! dachte ich.
Dann dachte ich an den sanften Dottore, der ohne Ansehens der Person jedem geholfen hatte, der völlig ohne Allüren war und für jeden ein gutes und tröstendes Wort übrig hatte ....Gut, das waren nur Menschen! Aber was ich hier sah, erlebt hatte, das war alles andere als besser!

oh ähm dürfte ich vielleicht erfahren um was für ein Problem es sich hier handelt fragte ich leicht erschrocken wie schnell sich die Situation zu gespitzt hatte.

Es war kein Hass den ich Svoboda empfand, es war eher das Gefühl - dass sie mich verdrängte. Dankbar schmiegte ich mich einen Moment an Casanova, als dieser sich beschützend an mich drückte. Bei Lyvs Worten zuckte ich aufmerksam mit den Ohren und setzte mich langsam hin. ich muss mich beruhigen. ich will niemanden aus dem Rudel weh tun..und Svoboda gehört zum Rudel. Ich..es..es tut mir leid..wenn..wenn ich dir gegenüber gemein gewesen sein sollte Svo..Svoboda. Stotterte ich unsicher los und senkte meinen Blick auf die eigenen Vorderpfoten. Ich wollte weder dich noch sonst jemanden in irgendeiner Weise verletzen. Fuhr ich dann sehr leise fort, wobei meine Ohren bedrückt herab hingen. Wahrscheinlich wird sie die Entschuldigung ohnehin nicht annehmen.

Ich wunderte mich. Eben roch ich noch Feindseligkeit und Ablehnung - und nun das!
Es ist die Anführerin, es ist Lyvianne! sie bewegt und beherrscht die Herzen der Wölfe. DAS war mir neu. Menschen waren da anders ....
Doch ich verstand.
Ich hege keinen Groll gegen dich, Saikko, Heilerin des Bergrudels! Niemand macht dir deinen Platz streitig - ich am wenigsten.
Ich kam neu in das Rudel. Du warst schwer verletzt und du lagst im Fieber ... Was sollte ich tun? Auch andere waren verletzt ... Gunters Freund Rolf und andere ...
Ich senkte mein Haupt und meine Rute.
Es tut mir leid, wenn ich dich damit beleidigt oder herausgefordert habe, aber ich werde es nicht wieder tun.
Dann machte ich eine kurze Pause und blickte die Fähe ernsthaft an.
Niemals ist mir der Gedanke gekommen, dich zu verdrängen. Du bist die Heilerin des Bergrudels und das stelle ich nicht in Frage. Ich werde, jetzt da du wieder gesund bist, mich nicht mehr in deine Heilerangelegenheiten einmischen. Du hast keinen Grund dich von mir herausgefordert zu fühlen.

Das erklärte es, so nahm ich an, aber ich wäre nicht Svoboda, wenn ich nicht noch etwas hinzuzufügen hätte.
Von meiner Seite aus schließe ich Frieden mit dir, wenn du es für nötig findest, so etwas zu hören. Ich trage dir auch nichts nach und hege keinen Groll gegen dich. Aber ... sollte dir das irgendwann nicht genug sein und DU willst mich dominieren, dann mache dich auf einen harten Kampf gefasst. ich bin Svoboda - und das bedeutet Freiheit. Ich beuge meine Haupt gerne vor den Weisen, den Fähigen und den Starken - aber ich kann auch kämpfen.

Dann sah ich zu der Anführerin hin und hoffte, daß so alles nach ihrem Sinne war.

Offenbar hatte ich es richtig gemacht und die richtigen Worte gewählt.
Die Anführerin schenkte mir einen erleichterten Blick und ich wusste, daß das so in Ordnung war.
Ich wollte keinen Streit, keine Eifersüchteleien und keine Kämpfe im Rudel, aber ich wollte auch nicht als Feigling oder Schwächling dastehen, der sich nicht zu behaupten wusste. Schließlich war ich kein Welpe mehr.
Aber so sollte Saikko wissen, woran sie dran war und wenn sie bereit war, Frieden zu schließen, dann galt das Wort.
Im Rudel war gegenseitiger Respekt wichtig und es war nicht notwendig, daß alle Wölfe immer die besten Freunde waren.
Folglich wartete ich auf die Reaktion der jungen Heilerwölfin. Ich wollte wissen, ob es ihr ernst war oder ob sie noch Vorbehalte hatte, denn im Kampf musste man wissen, wer auf wessen Seite stand.
Ich wedelte leicht mit meiner Rute und wartete folglich ab.
Frieden anbieten und Frieden annehmen sind schließlich zweierlei Beute.

Ich legte den Kopf schief. Ich würde..nie auf den Gedanken kommen ein Rudelmitglied dominieren zu wollen. Ich will den Mitgliedern des Rudels helfen, sie schützen..nicht sie mir unterwerfen. Meine Stimme war leise, aber fest. Wie kam Svoboda nur auf den Gedanken dass ich ein Rudelmitglied angreifen würde? War ihr nicht aufgefallen dass ich gerade meiner eigenen Aggressivität damit aus dem Weg ging, indem ich mich wieder und wieder zurück zog, ja floh - eben um niemanden Schaden zuzufügen? Ich bin keine Kämpferin..aber auch keine Jägerin. Ich ließ die Ohren hängen. Ich kenne mich nur mit dem behandeln von Wunden aus..und das..das noch nicht so gut. Ich habe nichts dagegen, wenn man mir einen Rat gibt..aber mich herablassend zu behandeln, als wüsste ich nicht was ich tue..kann ich nicht ab haben. Meine letzten Worte waren schärfer als beabsichtigt, weshalb ich leise aufjaulte und Svoboda entschuldigend ansah. Auch wenn sie mir wirklich zu Anfang das Gefühl gegeben hatte, als ich mich um Whimper und die Welpen gekümmert hatte, und sie sich eingemischt hatte. Ich habe nichts dagegen, wenn du Pflanzen mitbringst, welche heilende Wirkungen haben..aber bitte nur, wenn ich dich darum bitte. Ich war sichtlich weiter zurück gerückt, so dass meine Rute nun gegen die Felskante schlug, in einem nervösen - unruhigen Rhythmus.

Ich bemerkte die Unsicherheit Saikkos, aber auch ihren Mut. Sie war jung, ja und vielleicht keine Jägerin oder gar Kriegerin, aber sie hatte Charakter - und sie war eine Heilerwölfin! Das wog ohnehin alles auf.
Jetzt war die Zeit, klare Worte zu reden.
Es ist natürlich für einen starken Wolf, daß er dominieren will, Saikko. Es ist normal, daß Wölfe darum kämpfen, wer in der Rangfolge vorne liegt und wer nicht. Eine Heilerwölfin - so hat man mich gelehrt - ist heilig. Sie steht in der besonderen Gunst der großen Wolfsmutter, denn in ihren Pfoten liegt es, ob tapfere Wölfe leben oder sterben. Das besondere Wissen der großen Wolfsmutter und die Gabe es auch verwenden zu können, ist etwas, das nicht hoch genug geehrt und geschätzt werden kann. Ich bin mir sicher, auch wenn du noch jung bist, daß du eine hervorragende Heilerwölfin werden wirst. In mir hast du keine Konkurrentin und jetzt verstehe ich auch deine Eifersucht, aber sie ist nicht notwendig. Du gehst deinen eigenen Weg, hast das deutlich gemacht und das akzeptiere ich auch. Du bist jung, ja, aber mutig und hast Charakter. Du wirst deinen Weg schon machen. Vielleicht bitte ich dich ja auch einmal eines Tages, mir mein Ende zu erleichtern.
Ich atmete aus. Der Gedanke an den eigenen Tod ließ mich frösteln. Noch wollte ich nicht sterben.
Um das klarzustellen, werde ich mich auch auf gar keinen Fall in deine Heilkunst einmischen. Wenn du jemanden brauchst, der für dich Kräuter sucht, dann frag bitte einen anderen. Ich bin nicht deine Konkurrentin, aber ich bin auch nicht deine Gehilfin. Du hast meinen Respekt. Lass mir meine Würde!
Dann drehte ich mich um und verließ den Gipfel. Es war alles gesagt und es gab keinen Grund mehr zu verweilen.

>>>> Rudelplatz