Als Arctica aufwachte hätte ich vor Freude beinah gewinselt, aber ich hatte mich unter Kontrolle. Vorallem weil ich hinter uns die dunkle Wölfin gesehen hatte die mir auf den ersten Blick so ähnlich sah. Du bist wach, gott sei dank. Ich habe mir Sorgen gemacht weil es so lange gedauert hat. Anscheinend haben wir alle Ewigkeiten geschlafen, sagte ich zu meiner Gefährtin und versuchte dann Gwyn am umfallen zu hindern. Mach langsam, du bist größer geworden. Probier langsam aufzustehen und beweg deinen Kopf nicht so viel. Der Schwindel geht gleich weg ihr müsst nur ein bisschen Wasser trinken.. Polaris hatte ein wenig enttäuscht ausgesehen, aber er war bei Dash und ich wusste ihm würde nichts passieren.

"Mama!" Mit wedelnder Rute schaute ich mich nach ihr um und auch Papa freute sich unglaublich sie zu sehen. Ich setzte zu einem neuen versuch an einen festen Stand zu finden und mit Papas Hilfe schaffte ich es sogar. "Größer...", wiederholte ich nachdenklich. Er hatte recht. Ich musste gar nicht mehr so weit nach oben gucken wenn ich mit ihn ansah.
Die Wirbel in meinem kopf waren abgeschwächt und zu einem sanften Wummern geworden.
Übermütig und nährbedürftig drehte ich mich um und drückte mich gegen Mama, wobei ich mich wohl etwas zu stark an sie lehnte, denn meine beine gaben unter der plötzlichen Bewegung etwas nach. Die Größenverhältnisse waren unglaublich ungewohnt.

Ich schüttelte mich nochmal, um ganz zu mir zu kommen. Fühlte sich so alt werden an? Ach Papperlapapp, dachte ich. Es schien ja schließlich allen so zu gehen. Nimble schmiegte sich an seine Mutter und ich versuchte, ihn leicht anzuheben und näher zu ziehen, musste aber feststellen, dass sein Körper einen größeren Widerstand bietete, als erwartet. War ich schwächer geworden, oder war er trotz des Schlafes weiter gewachsen? Ich konnte es nicht sagen. Apropos. Ich sollte vielleicht mal ein paar Worte von mir geben.
"Wie fühlst du dich, abgesehen davob, dass du Hunger hast?", fragte ich unseren Sprössling.

Voller Glückshormone sprang ich um Dash herum. Ich hatte den großen Alpha besieht und meine Brust schwoll an vor Stolz. Das musste ich nachher auf jeden Fall Papa erzählen.

Mit wenigen Schritten war ich am Bachufer und trank ein paar Schlucke von dem kalten Wasser, ehe meine Aufmerksamkeit schon wieder auf etwas anders gelenkt wurde. Neugierig legte ich den Kopf schief und fixierte die Stelle, an der ich die Bewegung gesehen hatte. Instinktiv duckte ich meinen Vorderkörper gegen den Boden und visierte die Stelle an um einen schnellen Sprung zu machen und griff mit den Zähnen danach. Verdutzt hob ich den Kopf und sah zu Dash. "Bäh!" Sofort spuckte ich die Maus wieder aus, welche ich durch Zufall wirklich erwischt hatte. Ich wusste irgendwie nicht, was ich mit ihr nun anfangen sollte und sah ihr nun nach, wie sie um ihr Leben rannte.

Dash kam mit einem Welpen im Schlepptau an den Bach und ich ließ meine Nase in der Luft tanzen um den Geruch des Kleinen aufzuschnappen. Er roch eindeutig nach Billy. Es war schön anzusehen, wie der Kleine mit Dash spielte und neugierig beobachtete ich ihn, wie er zu jagen versuchte. Ein lautes Lachen entfuhr mir, als er etwas angeekelt die Maus wieder laufen ließ. Wie der Blitz schoss ich vor, sprang mit allen Pfoten in die Luft um die Maus während der Landung zu packen. Mit einem leisen Knacken hörte ich ihre Wirbelsäule brechen und sofort hing sie nur noch ruhig aus meinem Maul. Da ich mich an den Kleinen aber nicht ran traute, warf ich ihm die Maus von meinem Standort zu. "Du musst sie fressen, wenn du sie fängst." meinte ich mit einem Zwinkern zu ihm.

Ich war ziemlich überrascht, als Polaris eine Maus fing, ich glaubte nicht, dass ihm das schon beigebracht worden war, besonders mit dem langen Schlaf der uns allen aufgezwungen worden war. Er spuckte das Tier zwar wieder aus, doch Stolz auf meinen Neffen machte sich in meiner Brust breit. Bijou schoss mit einem Mal vor und erlegte die Maus für den jungen Wolf vor uns und ich beobachtete beinahe fasziniert wie sie mit ihm interagierte, ehe ich das rasch abschüttelte und mich wieder Polaris zuwandte. Das hast du toll gemacht Polaris, du hast ganz alleine eine Maus gefangen. Aber Bijou hat recht, die sind zum essen da. Ich glaube du hast bisher nur die Milch von deiner Mama getrunken, oder?

Erst als das laute Lachen ertönte, nahm ich die schwarze Fähe bewusst war. Sie wirkte so vertraut auf mich, als würde ich sie schon kennen. So schnell konnte ich auch gar nicht gucken, da hatte sie mir die Maus schon vor die Pfoten geworfen. Vorsichtig stupste ich sie mit der Pfote an und blickte dann unsicher zu Dash. Hatte ich etwas falsch gemacht? Doch Dash schien eigentlich ganz glücklich zu sein, warum hatte ich dann das Gefühl er würde mich tadeln? Der Gefühlscocktail in meinem Inneren war beängstigend, sodass ich nur nickte, als er mich auf Mamas Milch ansprach. In diesem Moment begann mein Magen auch laut an zu knurren und ich blickte auf die Maus vor mir. Seit wann roch die denn so gut?
"Ist es gut, wenn ich eine Maus fange Onkl Daasch? Darf ich es noch einmal versuchen?"

Ja ich weiß mein Schatz. Beruhigend leckte ich Nimble über die Stirn, war noch immer verwundert, dass sie plötzlich so weit oben war. Hilfesuchend drehte ich den Kopf noch einmal zu Naron. Wir besorgen dir was zu essen, die anderen haben sicher auch Hunger. Allein aufgrund seiner Größe müsste er bereits Fleisch fressen, doch das hatte er doch noch nie. Ein wenig in Sorge kniff ich die Augen zusammen.

Als Papa an mir zog und versuchte mich anzuheben fiepte ich irritiert auf. War Papa schwächer geworden? Sonst hatte er mich doch problemlos aufheben und herum tragen können. Als Mamas warme Zunge über meine Stirn strich, wedelte ich erneut mit der Rute. Instinktiv wollte ich, um meinen Hunger zu stillen, unter sie krabbeln um an die Zitzen zu gelangen. Doch ich musste über den Boden robben um unter Mama zu gelangen. Selbst so schien es aussichtslos, denn als meine spitzen Zähnchen ich um eine der Zitzen legte und ich zu saugen versuchte, kam nichts heraus. Verzweifelt winselte ich auf und versuchte es an einer anderen Zitze, mit dem gleichen Ergebnis.

ich fing Gwyn halb auf indem ich meine Nase unter sie schob. Du bist wirklich gewachsen mein Schatz. ich schnuppert an ihr,die Welpen waren keine kleinen Knäule mehr.
Wir besorgen was zu essen. versprochen. auch ich hatte wirklich Hunger.
Ghost? Szary? Wir sollten die kleinen zum Rudelplatz bringen. Wer weiß ob sowas nochmal passiert

Zustimmend nickte ich in Arcticas Richtung. Dort sind wir alle samt sicherer. Ich fragte mich ob ich Nimble tragen müsste aber kam schnell zu dem Ergebnis, dass ich ihn wahrscheinlich nicht einmal mehr anheben können würde.

Ich drückte meine Nase gegen Arctica, es geht dir gut. Seufzte ich erleichtert und trat dann nach einem kurzen Moment zurück. Ja du hast recht sie sind schon zu lange hier, lasst uns zurück gehen. Ich drehte den Kopf zu den anderen, Szary war der selben Meinung. Dash lass uns alle zurück bringen, jetzt wo mein Bruder und alle von uns hier waren hatten die Welpen den meisten Schutz.
Ich beugte mich zu @Gwyn Lust auf einen Ausflug zu unserem Rudelplatz. Da wo wir die meiste Zeit verbringen? Da bekommst du auch was zuessen versprochen. Sagte ich mit leicht wedelnder Rute

Ich konnte meinen Blick einfach nicht von Dash abwenden und ärgerte mich selber ziemlich darüber. Ich verstand meine Reaktion auf ihn einfach nicht. Ich mochte Rüden, ich hielt mich gerne in ihrer Nähe auf und sonnte mich in ihrer Aufmerksamkeit. Aber nach Dash seiner Aufmerksamkeit war ich gefühlt süchtig. So in Gedanken versunken war ich dankbar, dass Ghost nun meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Meine grünen Augen blitzen vor Neugier. Ich hätte so gerne gewusst, wieso wir uns so ähnlich waren und bei genauerem hinsehen doch so verschieden. Ich empfang mich als zierlicher und meine Augenfarbe war anders. Doch er hatte den gleichen weißen Fleck an der Brust wie ich. Mir fiel gar nicht auf, dass ich den Wolf anstarrte.

Es ist sehr gut, wenn du Mäuse fängst, bald wirst du auch noch viel größere Beute fangen. Ich lächelte @Polaris liebevoll an und sah dann zu Billy, als dieser die Stimme erhob. Es hatte mittlerweile geschneit und alles war von einer dicken Schicht Weiß bedeckt. Du hast recht, gehen wir. Sanft stupste ich meinen Neffen mit der Schnauze an. Nimm deine Maus und dann gehen wir erstmal zum besten Ort im ganzen Revier, okay? Ich sah kurz auf und mein Blick traf auf Bijou, die ich kurz anlächelte. Du kommst auch gleich mit, oder?

Stolz saß ich da, die Nase in Richtung Himmel erhoben und die kleinen Äuglein strahlten, während meine Rute schnell über den Boden hin und her wischte. Das Lob von meinem Onkel ließ mich gefühlt um einiges wachsen. Ich hatte etwas richtig gut gemacht, auch wenn ich nicht so wirklich wusste, wie ich es gemacht hatte. Euphrisch sprang ich auf, als Dash mich aufforderte die Maus zu nehmen und packte sie mit meinen spitzen Zähnchen. Noch immer überglücklich und stolz stolzierte ich mit erhobenem Kopf an der schwarzen Wölfin vorbei und verdrängte es etwas, dass eigentlich sie doch die Maus gefangen hat. Bald mache ich größere Beute!

Erst nach ein paar Minuten viel mir auf, dass ich eigentlich gar keine Ahnung hatte, wo denn der beste Ort im Revier war. Aber die Blöße um zu Fragen wollte ich mir auch nicht geben, immerhin lag Papas Aufmerksamkeit auf uns. Nach einer kurzen Überlegung beschloss ich so zu tun, als hätte es hier soooooo gut gerochen, schnüffelte kurz am Boden rum und machte sodann einen Satz zurück um zu Billy zu rennen. Vor seinen Pfoten ließ ich die Maus fallen. "Papa schau!"