Meine Laune war deutlich gestiegen bei der Vorstellung einer Jagt. Grinsend sprang ich an Aylia vorbei und neigte neben ihr den Kopf. Ay Ay Captain Aylia, rief ich ernst und kicherte dann über meinen Witz. Am Waldrand hielt ich an und hob die Nase. Kurz dachte ich, ich hätte meine Schwester gerochen.

Dann mal los, meinte ich entschlossen und stieß @Miro im vorbeigehen freundschaftlich an. Komm schon!, forderte ich ihn auf und zog mit einem kurzen Blick über die Schulter weiter.

-> Dunkelfelsen

Als ich den Stimmen näher kam, erkannte ich auch Aylia und Corvin, wobei letzterer wohl schon einen Abgang machte.
"Hey!", nuschelte ich durch das Federvieh hindurch, um mich anzukündigen. Dann brach ich durch das Gestrüpp und ging auf Miro und Aylia zu, die wohl auch irgendwohin aufbrechen wollten.

Ich wollte gerade meinem Bruder nachsetzen, da hörte ich eine Stimme hinter mir und stoppte meinen Ansatz zum Sprung. Schwesterherz, fröhlich wedelte meine Rute zum Gruß und ich ließ meine Zähne zu einem Grinsen aufblitzen. Dann stellte ich die Ohren auf als ich ihre Beute bemerkte. Selbst gefangen? cool. Wir wollten auch gerade jagen gehen. lust mitzukommen?. Ich hatte das Gefühl, dass ich meine Schwester ewig nicht gesehen hatte.

<--- Rudelplatz

Ich schüttelte mich, sobald ich das Gestrüpp hinter mir gelassen hatte und befreite mich somit von den kleinen Blättern die an meinem Fell hängen geblieben waren. Dann drehte ich mich erwartungsvoll um. Würde meine Schwester mir folgen? Ein kurzes Rascheln - da war sie! Erfreut machte ich einen Satz auf Vitani zu, stieß meinen Kopf liebevoll gegen ihre Schulter und wedelte aufgeregt mit meiner Rute. Das würde ein Spaß werden! Du musst dir genau merken wo wir entlang gehen, damit wir wieder zurück finden., sagte ich und schaute bereits aufmerksam um mich herum, ehe ich los tapste. Komm! Ich lief voraus, markierte die ein oder andere Stelle und warf hin und wieder einen Blick über meine Schulter, um mich zu vergewissern, dass Vitani noch bei mir war. Das Rauschen wurde immer lauter, bis wir schließlich gefunden hatten, wonach wir suchten. Der Bach! Wooow!, kam es ehrfürchtig über meine Lippen, während mein Blick über das fließende Wasser glitt. Hast du sowas schonmal gesehen?, fragte ich meine Schwester ohne den Blick auf sie zu richten.

<<< Rudelplatz

Etwas ungelenk stolperte ich aus dem Gestrüpp hinaus und meinem Bruder hinterher. Plötzlich hatte ich das Gefühl doch zu wissen welches Geräusch er meinte. Es wurde immer lauter, fast wie ein Rascheln und doch ganz anders.. so etwas merkwürdiges hatte ich noch nie gehört. Seth stupste mich an und als hätte er mich angesteckt, übertrug sich seine Aufregung auf mich. Ich muss mir merken wolang wir gehen... Ja.. ja, klar, das mach ich. dachte ich noch rasch, ehe mein Bruder schon wieder das Weite suchte. Hastig hoppste ich ihm hinterher, den Kopf immer wieder in alle Richtungen wendend. Woaa.... Alles sah hier so anders aus als ich es kannte. Fasziniert von all den neuen Eindrücken achtete ich kaum noch auf meine Schritte und konnte meinem Bruder nur in allerletzter Sekunde ausweichen. Der schien soeben die Ursache des merkwürdigen Geräuschs gefunden zu haben. Erstaunt starrte ich auf die Wasseroberfläche und schüttelte wortlos den Kopf. So etwas hatte ich wirklich noch nie gesehen. "Es sieht hübsch aus. Was man wohl damit machen kann?" Schnell sprang ich ein paar Schritte näher an den Bach heran und reckte meine Schnauze in Richtung der Oberfläche. Da rutschte mir die moosige Erde am Rand des Baches unter den Pfoten weg und ich landete mit beiden Vorderpfoten im kühlen Nass. Ruckartig machte ich einen Satz nach hinten.
"IIh - es ist kalt!"

Ich bemerkte vor Staunen kaum, dass Vitani beinahe in mich hineingelaufen wäre. Erst als sie an mir vorbei und auf das fließende Wasser hinzu sprang, richtete ich meine Augen auf meine Schwester. Meine Ohren waren spitz aufgestellt, als ich aufmerksam verfolgte, was sie gerade vorhatte. Ein erschrockenes Bellen verließ meine Kehle, als die schwarze Fähe abrutschte. Doch so schnell wie sie mit ihren Vorderpfoten im Wasser gelandet war, war sie auch wieder heraus gesprungen. Zuerst sah ich meine Schwester verdutzt an, doch dann schüttelte ich mich vor Lachen! Hahaha! Du hättest dein Gesicht sehen sollen!, prustete ich los, denn ihr war ja nicht ernsthaft etwas zugestoßen. Immernoch kichernd, ging ich an ihr vorbei, um mir das fließende Nass ebenfalls aus der Nähe anzusehen. Da ich nun wusste, was passieren kann, wenn man zu nah heran ging, war ich ganz vorsichtig. Ich reckte meinen Hals nach vorn und schnupperte über der Oberfläche. Es hatte einen leicht süßlichen Duft, aber der Geruch war sehr schwach. Ob man es trinken kann?, fragte ich. Das Rauschen und Plätschern hörte sich jedenfalls verlockend an und kaum, dass ich gefragt hatte, schnellte auch schon meine Zunge hervor. Definitiv nicht das selbe wie Mamas Milch, aber ich mochte es.

Ich erschrak, als ich ein stoßartiges Bellen hinter mir wahrnahm - doch es hielt nicht lange an, ehe es sich in schadenfrohes Lachen verwandelte. Beleidigt ließ ich mich an Ort und Stelle auf die Hinterläufe plumpsen, legte die Ohren an und grummelte vor mich hin. So etwas peinliches.. Es fiel mir schwer einzuordnen was mich gerade wütender machte. Mein Bruder der über mich lachte? Oder vielleicht doch eher mein eigenes Ungeschick, das mich in diese Situation gebracht hatte. Glücklicherweise blieb mir nicht allzu viel Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Schon war Seth näher ans Wasser herangetreten und schnupperte daran. Ein innerer Konflikt brach in mir aus. Eigentlich war ich jetzt ziemlich wütend, weil mein Bruder über mich lachte, andererseits überwog die Neugier.. So erhob auch ich mich, trat näher an den Bach heran und beobachtete Seth eine Weile. Auf seine Frage ging ich nicht weiter ein, immerhin war er ein ziemlicher Fiesling..doch das Wasser schien ihm zu schmecken. Ich startete also einen zweiten Versuch und trat vorsichtig, Schritt für Schritt näher an das kühle Nass heran. Angestrengt streckte ich meinen Hals so weit hervor wie ich nur konnte, um schließlich die klare Wasseroberfläche mit meiner Zunge zu berühren. Es schmeckte tatsächlich köstlich. So köstlich, dass ich meinen Ärger über Seth vergaß - zumindest für einen Moment.

Vitani hatte sich offensichtlich von dem kleinen Schrecken erholt, denn sie kam wieder näher und trank genau wie ich von dem kühlen Wasser. Als ich irgendwann genug getrunken hatte, hob ich meinen Kopf wieder an und ließ meinen Blick über das Wasser gleiten. Große, dicke und auch ein paar kleinere Steine, waren überall zwischen dem fließenden Wasser verteilt. Bestimmt kann man..., dachte ich, doch noch bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war ich bereits auf einen der dicken Steine gesprungen. Aufgeregt sah ich um mich herum und sprang noch zwei Steine weiter, ehe ich mich zu meiner Schwester drehte. Ich wette du traust dich nicht bis hier hin zu kommen., sagte ich und forderte sie mit diesen Worten gleichzeitig auf ebenfalls das Ufer zu verlassen. Aber was war das? Ich spitzte meine Ohren und richtete meinen Blick aufmerksam auf die Wasseroberfläche. Da hat sich was bewegt., sagte ich verwundert. Vorsichtig senkte ich meinen Kopf ein wenig, um näher hinsehen zu können. Erneut huschte etwas durch das Wasser. Was ist das?, fragte ich irritiert und machte einen Schritt zurück. Meine Pfote trat allerdings ins Leere und ich verlor den Halt. Hektisch versuchte ich mich mit den Vorderpfoten festzuhalten, doch der Stein war ziemlich glatt und rutschig, sodass ich mit einem dicken Platscher im kalten Wasser landete.

Mit meinen nassen Pfoten, fand ich keinen Halt mehr an den glitschigen Steinen, sodass ich durch das Wasser gehen musste, um das Ufer wieder zu erreichen. Bäh!, gab ich angeekelt von mir, als ich den festen, trockenen Boden wieder unter meinen Pfoten spürte. Der heutige Tag war definitiv der Tag, an dem ich entschied, dass ich Wasser nicht mochte. Das war kalt! Und ich fühle mich so schwer.. Kräftig schüttelte ich mich, sodass der Boden um mich herum mit vielen kleinen Wassertropfen übersät wurde. Außerdem sind da seltsame, schnelle Tiere drin. Ich gehe zurück zum Rudelplatz. Kommst du mit @Vitani ?

Während ich genüsslich das frische Wasser des Baches aufschlabberte, nahm ich eine Bewegung neben mir wahr und ich hob neugierig den Kopf. Seth war inzwischen über einige der Steine gesprungen, die aus dem flachen Gewässer herausragten. Ich legte die Ohren an und grummelte leise vor mich hin, als er mir vorwarf mich nicht dorthin zu trauen. Na dir werd ichs zeigen.. dachte ich noch, bevor ich zum Sprung ansetzte. Doch kurz bevor meine Pfoten das Ufer verließen, landete er auch schon im Wasser. Tropfen spritzten mir ins Gesicht, doch mir blieb kaum Zeit mich zu schütteln, ehe ich im jolendes Gelächter ausbrach. Vor lauter Lachen ließ ich mich rückwärts auf die Hinterläufe plumpsen und beobachtete meinen Bruder wie er sich schwerfällig wieder ans Ufer machte. Insgeheim war ich froh, dass ich auf diese Weise drumherum kam mich selbst in diese ungemütliche Lage zu begeben. Auf seine Frage hin nickte ich stumm, aber immernoch grinsend. Er hatte recht, ich hatte ebenfalls genug von diesem Ausflug. Grinsend wandte ich mich um, um zurück zum Rudelplatz zu gehen.

Dass Vitani über mich lachte, hatte ich wohl verdient. Ich streckte ihr meine Zunge heraus, während ich an ihr vorbei lief. Hör auf zu lachen und such lieber den Weg zurück!, rief ich ihr, ein klein wenig in meinem Stolz verletzt, zu.

--> Rudelplatz Schattenwölfe