Ich schnaubte, oder vielmehr der Dämon. Ach? Und warum stinkst du dann nach ihnen? Das tut man nur wenn man mit einem derartigen Rudel lebt und zu diesem gehört. Kälte, eisige Kälte schwang in den Worten mit. Du riechst nach diesem Chryso, oder wie auch immer dieser Möchte-Gern Beta sich schimpfen mag. Genauso wie er hast du ohne Zustimmung das Revier eines anderen Rudels betreten und glaubst, dass du damit einfach so davon kommst? Wie er schon sagte - Du hast hier nichts verloren- Beim letzten Satz nickte ich in Miles Richtung. Weiterhin umrundete mein Körper Syra, der Blick dunkel und verachtend.

Ich starrte weiter hinab als weiter gemeckert wurde doch es war mir fast schon egal ich weiß nicht ob ich je dorthin zurückkehren werde. Leevi und chryso sind beide abgehauen wegen mir fügte ich innerlich hinzu. Es war nicht die beste Lage, beide blockierten fluchtwege und waren in der überzahl doch ich blieb ruhig was ich von mir kaum gewohnt war niemand will mich, niemand braucht mich sprach ich mir selber zu und fixierte wieder den Abgrund

Wieder erklang ein Schnauben. Solltest du aber, denn das hier ist nicht das Revier der Schatten. Und hier interessiert niemanden wer abgehauen ist und wer nicht. Wir haben mit eurem stinkenden Rudel nichts zu tun! Auch wenn dieser Chryso meinte wir hätten ein Bündnis! Aber das Bündnis gibt keine Narrenfreiheit! Verschwinde! Mit diesen Worten schnappte der Dämon wild nach Syra, und fletschte dann grollend die Fänge.

Ich erschrak kurz als die Aufforderung kam das ich verschwinden sollte die schatten interessieren mich nicht mehr knurrte ich ihnen entgegen ehe ich mich langsam davon machte

--> lachsfluss

Der Dämon rollte mit den Augen. Was für eine Behauptung. Wenn er sich nicht für dieses stinkende Pack interessieren würde, würde er nicht nach ihnen riechen. Kühl ließ der Dämon sich auf die Hinterpfoten sinken und sah dem weißen Fellbündel mit genervtem Schnauben nach. Komm ja nicht wieder!

Der Dämon brodelte, war unruhig. Sein Glimmen schien nun selbst nach Außen zu dringen. Für was halten sich diese Schattenwölfe eigentlich? Offenbar für was besseres, wenn sie einfach ohne Zustimmung und Einladung in das Revier eines anderen Rudels eindringen. Genauso wie dieser Wolf, der da unten ist. Mit diesen Worten trat mein Körper dicht an den Rand und starrte hinunter zu den still gelegten Gleisen. Ein spöttisches, ja hasserfülltes Lächeln stahl sich auf die Lefzen. Gehen wir ein bisschen spielen.. Ohne eine Antwort oder Reaktion von Miles abzuwarten sprang mein Körper los.

--> Still gelegte Gleise

Miles

Sie war bereits weg, ich konnte nichts unternehmen. Aber wollte ich das? Hmpf... er hält sich für sooo clever, dieser Dämon , meinte der Ankläger augenrollend, ehe er sich in mich zurückzog und ich keuchend nach Luft japste. Scheiße... , murmelte ich, ehe ich mich umdrehte und wieder zurück zum Rudelplatz ging.

-> Rudelplatz

Rasch trugen mich meine Pfoten den Berg hinauf, während ich witternd der Spur von Miles folgte. Wo ist sie nur? Oben angekommen, lief ich im Kreis, traf auf die Fährte von Syra und ein Knurren bahnte sich meine Kehle hinauf. Nicht du schon wieder, grollte es tief, bevor ich die Fährte von Kasai aufnahm, um ihr zu folgen. Hoffentlich war ich jetzt nicht zu spät.

(Stillgelegte Gleise)

Hechelnd und außer Atem kam ich oben an und setzte an der Grenze zu den Schattenwölfen die Markierungen neu, sollten diese es sich ja nicht wagen herüber zu kommen! Auf dem Weg nach hier oben hatte ich über das was Xena mir über die Ereignisse am Rudelplatz bereichtet hatte nachgedacht. Luen war verschwunden, kurz nachdem er ein Gespräch mit den Wölfen aus dem Schattenrudel begonnen hatte, welche sich als Besuch bei uns aufgehalten hatten. Doch was war, wenn sie uns nicht einfach nur hatten besuchen, sondern Luen dazu zwingen wollen, das Rudel aufzugeben und dem Schattenrudel zu überlassen? Unruhig begann ich auf und ab zu gehen. Was wäre wohl geschehen wenn ES mit Luen am Rudelplatz gewesen wäre? Hätte ich ihm helfen können? Wohl nicht. Doch ein Gedanke setzte sich fest, dass die Schattenwölfe für das Verschwinden von Luen verantwortlich sein mussten.

Ich blickte mit kaltem Ausdruck über das Tal. Viel wusste ich nicht über die Schattenwölfe, doch vielleicht gab es dort draußen jemanden der mir mehr erzählen konnte, über jene Wölfe die für Luens Verschwinden verantwortlich waren.
Mein Blick blieb an Bauten der Menschen hängen, welche ich in der Ferne ausmachen konnte. Ich beschloss meine Suche dort zu beginnen.

-->Geisterdorf

Rasch hatten mich meine Pfoten durch das Revier getragen, bis ich schließlich den Aussichtspunkt erreichte. Er wurde seinem Namen nur allzu gut gerecht. Der Ausblick reichte weit über das Tal und ließ meine Rute sanft wedeln. Meine Ohren waren einen Moment gespitzt, doch schließlich drehten sie sich achtsam zurück, in Erwartung meines Neffen. Es ging ihm nicht gut, das hatte ich nun überdeutlich wahrgenommen. Neutral hing meine Rute herab, während ich schweigend meine Augen auf dem Tal ließ und in geduldiger Manier auf Jace wartete.

Ich schlurfte den Berg hinauf. Hier war ich manchmal, um allein zu sein. Die Aussicht war so groß, dass ich mir dann einredete, wenn ich nur los ginge, würde ich ihn da schon finden. Aber das war Schwachsinn, oder etwa nicht? Dass er nicht wieder kommt hieß ja nicht, dass er nicht irgendwo noch war. Ich würde ihn nur nie finden.
Ich ließ mich auf den Bauch sacken und schaute monoton in die Ferne.

Natürlich war es nicht weiter schwer Jace zu hören. Offenbar war dem Kleinen so ziemlich alles egal, was mein Herz bluten ließ. Was Xena nur durchmachen muss. Als der Jungwolf neben mir auftauchte und sich dabei auf die Erde legte, blickte ich auf ihn herab und schwieg einen Moment. Mein Kopf arbeitete auf Hochtouren - was sollte ich nur sagen?
Langsam ließ ich mich auf die Hinterläufe sinken und richtete meinen Blick dabei wieder auf das Tal. Eine schöne Aussicht, oder? Warst du hier schon oft?, fragte ich mit ruhiger Stimme und schloss kurz die Augen, um mir den frischen Wind um die Nase streichen zu lassen.

"Hin und wieder", grummelte ich ihm mit meiner bereits tiefer gewordenen Stimme zu. Ich drehte sogar meinen Kopf zu ihm hinüber, er hatte allerdings die Augen geschlossen, weshalb ich wieder leer in die Ferne starrte. Langsam stieg die Kälte von den Steinen an meinen Bauch. Es war nicht mehr so warm, wie damals, als Toboe und ich geboren wurden. Schon einige Wochen war das so, doch in mir drin schon viel länger.

Bei seinem Grummeln zuckte ich kurz mit den Ohren und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Na hoppla, dachte ich und wurde im nächsten Moment auch schon von Sorge heimgesucht. Langsam öffnete ich die Augen und sah auf den Burschen hinab, der so voller Leere in die Ferne starrte. Es zerriss mir das Herz, den jungen Wolf so leiden zu sehen. In diesem Alter sollte man Träume haben. Kurz räusperte ich mich. Für mich war die Sache ganz klar. Jace suchte nach seinem Platz in der Welt. Sein Weltbild musste nach Luens Verschwinden mächtig ins Wanken gekommen sein, wenn nicht sogar zerbrochen worden sein. Vorsichtig hob ich wieder meine Stimme. "Sag mal Jace, was wünscht du dir? Und ich meine wirklich von ganzem Herzen." Meine Stimme war eindringlich, fast schon beschwörend.

Langsam fühlte sich mein Bauch taub an von der Kälte und ich stand auf. Nicht einmal die erdrückende Kälte blieb mir. Ich brauchte gar nicht über seine Frage nachzudenken. "Nichts sehnlicher, als dass Papa wieder kommt... Ehrlich gesagt überhaupt nichts anderes." Wenigstens ein bisschen Leben kam in meine Stimme, als ich ihm sagte, was er wohl davor schon wusste.