ich kicherte und ließ mich von ihm mit seiner Zuneigung verwöhnen. Ich fühlte mich wichtig und glücklich, meine Rute wischte sachte über den Boden. Ich genoss diese Zeit so sehr, dass ich jede Sekunde auskosten wollte um mich daran erinnern zu können. Eine neue wichtige Erinnerung für meine Schatztruhe in der die wichtigsten Momente darauf warteten zurück an die Oberfläche zu kommen. Ich hatte Hunger aber ich wollte mich nicht bewegen also blieb ich einfach liegen und versuchte es zu ignorieren, noch ging es gut. Ich drückte meine Nase vertraut unter Luens Schnauze und badete in seinem Geruch. Meins meins meins, summte eine Stimme in meinem Kopf und ich musste grinsen. Ich dachte daran wie gerne ich Luen Alex und seine Tochter gezeigt hätte aber das war nur ein Gedanke , ich wusste es würde für keine Partei gut enden und unser Zuhause war hier. Trotzdem war die Vorstellung schön und ich lächelte weiter vor mich hin.

Leise brummend dultete ich, dass sie meine Leckorgie unterbrach und ihren Fang unter den meinen schob. Lächelnd genoss ich die zärtliche Nähe eine Weile und ging dann dazu über, ihr über den Schnauzenrücken und über die Stirn zu lecken.. bis hin zu ihren Ohren, über diese hinweg bis ich bequem an ihren Nacken heran kam. Vorsichtig knabberte ich durch ihr Fell und entfernte ein paar Knötchen.
So ging es stundenlang.. oder waren es mittlerweile Tage? Ich hatte völlig das Zeitgefühl verloren, hatte sie des Öfteren in die Höhle gebeten oder war ihr in die Höhle gefolgt. Bis das Gefühl, sie auf jede erdenkliche Art vor der ganzen Welt verborgen zu halten, langsam abgeebbt war. Das war der Moment, in dem der Hunger einsetzte. Müde lag ich an ihrer Seite, hatte meinen Kopf auf ihrem Nacken gebettet und schielte aus der Höhle heraus. Aufmerksam waren meine Ohren aufgestellt und ignorierten das knurrende Geräusch meines Magens. Ich würde mindestens so lange warten, bis sie wieder wach war, ehe ich auf die Jagd ging.

Das erste was in meinen Verstand drang war Hunger. Ich hatte selten so einen nagenden , fiesen Hunger empfunden. Mein Magen fühlte sich an wie ein tiefes bodenloses Loch und brummte wie ein Grizzlybär. Müde flackerten meine Augenlieder auf, wir waren so faul gewesen die letzten Tage, dass ich kaum eine Pfote bewegen konnte. Wie eingerostet wackelte ich vorsichtig mit einer Pfote, dann mit der anderen. Wir sind zu Stein geworden, mit dem Boden verschmolzen. So lange sind wir hier. Geht es dir gut? komische Zeit vorbei?, fragte ich amüsiert und entspannt. Ich war vollkommen und wunschlos glücklich, okay das stimmte nicht ganz ich brauchte Essen. Verspielt knabberte ich an einer von Luen vorderpfoten, du schmeckst gut und bei meinem Hunger macht es eh keinen Unterschied. Lachte ich und drehte mich so auf den Rücken, dass ich zu ihm aufsehen konnte. Grinsend streckte ich ihm meine Pfoten entgegen und peitschte mit der Rute hin und her, wodurch mein ganzer Rücken von einer auf die andere Seite rutschte. Nach wenigen Sekunden rollte ich zurück auf die Seite und streckte alle Viere von mir, die Welt ist wieder in ordnung, zumindest wenn ich etwas zu Essen bekomme. Sagte ich zufrieden und lächelte breit.

Grinsend schob ich meinen Kopf soweit über ihre Schulter, dass ich sie dabei beobachten konnte, was sie mit meinem Pfoten tat. Ob das schmeckt? Ich schmunzelte und rieb meinen Fang dann seelig grinsend an ihrem Hinterkopf. Mir geht es so gut wie lange nicht mehr.., brummte ich leise. Aber so lange du läufig bist, werde ich deine Seite trotzdem nicht verlassen. Nein, das hatte ich ganz gewiss nicht vor. Nicht nach den Tagen, die wir nun zusammen verbracht hatten. Der Gedanke, dass wir womöglich Welpen gezeugt hatten, war mir in der vergangenen Nacht gekommen. Er erschreckte mich seltsamerweise nur nicht mehr wirklich. Xena war eine starke Wölfin, von der selbst mein Zorn sich besänftigen ließ. Was sollte also schon geschehen? Noch immer lächelnd zog ich meinen Kopf zurück, als die besagte Fähe sich zu rollen begann und tat ihr das Strecken schlussendlich gleich. Wenn etwas zu Fressen dich zufrieden stimmt, dann lass uns Jagen gehen. Doch zuvor.. Ich erhob mich auf meine Vorderläufe und streckte ihr meine Nase in das nächst gelegene Fell. .. zuerst sollten wir vielleicht baden gehen? Nicht, dass es mich stört, dass du so intensiv nach mir und nach Paarung riechst. Ich grinste verschmitzt, als ich meinen Kopf zurück zog und ließ meine Brauen einmal hüpfen. Aber es wird das Wild sicher sofort in die Brunft übergehen lassen. Überrascht von mir selbst musste ich leise kichern. Seit wann mache ich denn Scherze?

Ich hatte mich so weit ausgestreckt wie ich konnte und mein Ohr in seine Richtung gedreht. Instinkte sind schon eine wirklich brauchbare Erfindung, ich kann Verehrer selbst in die Flucht schlagen aber werde mich bestimmt nicht beschweren, dass du Zeit mit mir verbringst, brummte ich grinsend und stand ebenfalls auf. ich streckte mich noch einmal ausgiebig und rieb meinen Kopf an seiner Schulter. Jagen klingt nach einer guten Idee, pflichtete ich ihm bei und leckte mir hungrig über die Lefzen. Ich konnte das Fleisch beinah auf der Zunge schmecken und es überraschte mich wie Intensiv ich den Geruch und den Geschmack in meiner Erinnerung abgespeichert hatte. Bei seinem Letzten Satz musste ich anfangen zu lachen, ich hatte ihn noch nie wirklich dabei erlebt wie er Witze riss. Ich mag es nach dir zu riechen aber du hast vermutlich recht, eine neue Blume brauche ich auch noch. Wir wollen das Wild oder andere Wölfe ja nicht verschrecken mit unserem Gestank. Kicherte ich fröhlich und rieb meine Seite demonstrativ und mit einem ausgelassenen Lachen an seiner Seite entlang.

Rasch erhob ich mich gänzlich, um ihr Reiben an meiner gesamten Flanke genießen zu können. Leise brummend legte ich mein Kinn auf ihrem Rücken ab und ließ ihn darüber hinweg streichen. Meine Ohren zuckten aufmerksam, als sie die fehlende Blume ansprach. Stimmt. Ganz automatisch glitt meine Nase zu ihrem Nacken. Es war mir während des Winters gar nicht aufgefallen, dass die Blume fehlte. Ein weißer Krokus, fuhr es mir durch Kopf und Schnauze. Grinsend strich ich nun meinerseits an ihr vorbei und wandte mich dem Abstieg zu. Lass uns zu den Tümpeln gehen. Dort würden wir vielleicht neben dem Wasser auch gleich Frühlingsblumen und ein paar Nagetiere finden. Fröhlich wedelnd sah ich mich nach der Fähe um, um zu sehen, was sie von der Idee hielt.

Ich wippte fröhlich und zufrieden mit der Rute hin und her. Weißer Krokus, eine schöne Blume. Ja ich folge dir, sagte ich mit einem warmen Lächeln und sprang aus der Höhle. Elegant und mühelos tänzelte ich auf den Steinen herum und sah die Umgebung an, hier waren wir so hoch über der Ebense, dass man beinah die Wolken schmecken konnte. Das Wetter wurde milder und ließ zwischendurch erahnen, dass es wirklich Frühling wurde. Glücklich darüber hielt ich die Schnauze in die Luft und schloss die Augen bevor ich erneut über die Steine tanzte und Luen beobachtete.

Kaum war sie aus der Höhle raus, sprang ich noch mal zu ihr zurück und stupste sie an. Jedoch nur, um sie schelmig grinsend anzusehen und dann sofort wieder davon zu springen. Mit erhobener, jedoch wild wedelnder Rute sprang ich den Weg hinab, bog jedoch auf der Hälte ab und lief dadurch ins offene Geröll. Noch einmal sah ich zu Xena hinauf, drehte mich dann im Kreis und rutschte wie ein Welpe den Hang in Richtung der Tümpel hinab.

(Stiller Tümpel)

Ich lachte laut und sprang ihm spielerisch hinterher, immer im Zickzack. Als er den Hang herunter rutschte musste ich so lachen, dass ich auch auf den Boden fiel und das Gleichgewicht verlor. Ich rutschte ab und rollte zur Seite, immer wieder kam ich kurz auf die Pfoten aber ich lachte zu sehr.
(Stiller Tümpel)

Ich schüttelte meine Pfoten, als ich am untersten Punkt des Aussichtplatzes ankam. Ich hatte trotz meiner Bemühung es zu vermeiden, den Weg durch die stillen Tümpel nehmen müssen. Dieses Mal hatte ich versucht keine Schlammpfütze mit zu nehmen. Dennoch hatte sich etwas Morast an den Pfoten angesammelt. Ich sah mit ernster Miene an dem Hang entlang. Es gab durchaus Pfade die ich nutzen konnte. Und auch vereinzelte Höhlen fanden sich. Doch die wirkten schon älter. Mich interessierten vor allem die Löcher, welche durch den Steinschlag entstanden waren. Wenn ich mich nicht irre, meinte Luen dass dieser Ort an das Revier eines anderen Rudels grenzt. Hoffentlich halten diese sich fern.. Ich begann langsam mit dem Anstieg, was nicht nicht grade einfach war auf dem steinigen Grund. Ab und zu knurrte ich wenn meine Pfoten keinen Halt fanden und sprang dann ein Stück vor. Ab und an steckte ich meine Nase schnuppernd in eine der älteren Höhlen.

Endlich erreichte ich eines der Löcher, welches von dem Steinschlag her rührte. Hier musste ein besonders großer Felsen gelegen haben. Ich kroch vorsichtig näher. Offenbar ging es doch tiefer hinein als gedacht. Eine natürlich entstandene Höhle! Meine Rute wedelte aufgeregt. Als ich langsam immer tiefer ging wollte ich mich vor Begeisterung am liebsten schütteln, jedoch ging die Höhle nicht tief hinein. Schon bald stieß ich an die innerste Wand. Enttäuscht ließ ich die Ohren hängen und verließ die Höhle, oder vielmehr die Aushöhlung wieder und setzte mich dann auf das schmale Plateau welches vor dieser war. Mein Blick glitt aufmerksam über das Tal.

Ich spürte die tiefe Sehnsucht in mir, aber auch Freude über das Wissen einem Rudel anzugehören. Ich hoffte nur, dass ich diesem von Nutzen sein konnte. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und ließ ein langes heulen hören, zum einen als Warnung an andere Rudel sich diesem Ort zu nähern aber auch um zugleich meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Dann sah ich wieder über das Tal und begann zu singen. Die Weiten welche sich vor unseren Augen zeigen, während sich die Wintertage dem Frühling neigen. Das Leben, zieht wieder im Tale ein, herrlich duftend so muss es sein. Die Tiere erwachen aus winterlichem Schlaf, egal ob Hase, Maus oder Schaf. Man spürt die Liebe welche erwacht, egal ob am Abend, bei Tag oder Nacht. Viel Neues entsteht oder wird geboren, sei es versteckt oder weit weg verloren. Durch das Gestein und die Weite wurde mein Gesang leicht weiter getragen, wie ein weiches Echo. Meine Rute wischte leicht über den Boden.

Ich seufzte etwas. Na Monsterchen? Noch immer nicht davon gelaufen? Die Stimme in meinem Kopf war unüberhörbar hämisch. Ich knurrte und begann dann wie wild mich an jedem Stein , jeden Felsen den ich fand heftig zu reiben um meinen Geruch zu hinterlassen und deutlich so die Reviergrenze zu markieren. Dann sah ich mich ein letztes Mal um. Schau mal, es ist doch niemand hier der dich aufhalten würde. Außerdem, selbst wenn einer hier wäre, sie sehen dich doch eh nur als Monster Ich bellte erstickt und wirbelte knurrend einmal um mich selber, fletschte dabei wütend die Zähne. Sei still! Das wütende Grollen prallte von den Wänden der Felsen ab. Ich atmete heftig während ich den Pfad suchte, den ich herauf gekommen war. schlitternd und immer wieder leicht hopsend machte ich mich auf den Weg nach unten. Die glatten Flächen der Felsen boten kaum Möglichkeiten abzubremsen oder gar anzuhalten. Unten angekommen hechelte ich. Na? Wieder Boden unter den Pfoten auf dem du dich sicher fühlst? Dann kannst du ja jetzt laufen... ich jaulte auf und drückte meine Brust auf den Boden, die Vorderpfoten von mir gestreckt. Ich habe gesagt du sollst still sein! Ich schüttelte wild den Kopf ehe ich mich wieder zähnefletschend aufrichtete. Ich sog tief die Luft ein und sah dann Richtung Tümpel, mit einem langsam beginnenden, sich dann steigernden Tempo rannte ich in das Tümpelgebiet hinein.

-->Stille Tümpel

Miles

Angekommen am Ziel blieb ich stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Die Luft hier war frisch, aber für mögliche Turbulenzen lagen wir nicht hoch genug. Herrlich... Kasai musste ziemlich dicht hinter mir liegen und ich wartete geduldig, während ich nun die Augen wieder öffnete und hinab auf unseren Rudelplatz schaute.

Ich erhumpelte mir meinen Weg, bis ich neben Miles zu stehen kam. Dann setze ich mich hin, den Blick auf den Boden zu meinen Vorderpfoten gerichtet. Es war wirklich besser wenn ich erst einmal vom Rudelplatz wegblieb, allein der Gäste wegen. Du läufst wieder weg, wie immer. Nur dass du dieses mal jemanden folgst, auf den du nicht hören solltest. Ich konnte klar die Verachtung heraus hören, welche der Dämon gegenüber Miles empfand. Weil ich ih mag erwiderte ich so leise wie möglich. Noch immer hingen meine Ohren herab, meine Rutenspitze war nach wie vor aufgeplustert. Ganz war meine Panik nicht verschwunden. Ich war weiterhin angespannt. Was war wenn Miles mir nun sagte dass ich für das Rudel nicht geeignet war und mich fort schickte? Der Gedanke ließ mich winseln.

Miles

Ich sah zu Kasai hinüber und seufzte leise. Beruhige dich erst einmal in aller Ruhe empfahl ich ihr. Wir sind eben alle nicht leicht in diesem Rudel. Aber es gibt nun einmal gewisse Grenzen. Und wenn Dein Dämon nicht will, dass meiner ihm das Leben nur Hölle macht, wozu er durchaus im Stande wäre, wird er es lernen, sich genauso an unsere Regeln zu halten wie jeder andere auch. Meine Stimme war ruhig und neutral, genau wie mein Gesicht. Ich wirkte nicht wütend und das war ich auch nicht.