Ich schwieg eine Weile, hörte Miles mit zuckenden Ohren zu. Es ..es ist nur dass es mich nervös macht wenn Fremde in der Nähe sind und..und mich vor allem mustern wie..wie dieser Jorah. Meistens en..enden diese Blicke darin dass ich abge..gelehnt werde. Ich schluckte mühsam die aufkommenden Tränen herunter. Der..der Dämon hat mir..oft geholfen..wenn ich..ich mich unwohl fühlte..aber..aber er hat auch oft den Anstoß dafür gegeben dass andere mich gehasst haben. Meine Ohren zuckten merklich bei diesen Worten. Ich mochte das Rudel zu sehr als dass ich weg wollte. Doch noch immer war die Angst da abgelehnt zu werden. Bisher hatte ich mir meinen Halt durch Miles Ruhe geholt. Doch was war, wenn ich wieder die Kraft verlor um gegen den Dämon zu bestehen? Ich blickte einen Moment auf meine rechte Hinterpfote, von der auf dem Weg etwas der Wundkruste abgebröckelt war und nun das weiß des Knoches durchschimmern ließ. Ich schauderte. Würde ich wieder durch das zureden von Miles die Besinnung wieder erlangen? Ich..ich weiß dass es eine..eine große..Bitte ist aber.. Ich brach verunsichert ab. Er würde mich wahrscheinlich für verrückt halten oder gar auslachen. Also verfiel ich lieber in Schweigen, statt meine Bitte zu äußern.
Ein paar Sekunden wartete ich ihre Bitte ab, doch als sie schwieg, drehte ich mich ihr wieder zu. Kasai, hör mir zu, bat ich. Jorah und die anderen, die auf den Rudelplatz gekommen sind, sind keine Mitglieder des Rudels, okay? Wenn überhaupt irgendeiner gehen müsste, sollten sie ein Problem mit dir haben, dann sie. Und Jorah ist ein ausgesprochen höflicher Wolf und ich schätze, dass er einfach neugierig war. Ich legte eine kurze Pause ein. Kasai war nicht einfach, ja. Aber das war ICH immerhin auch nicht. Und ich wurde auch nicht zurückgewiesen. Wir sagten oft genug, dass du ein Teil von uns bist. Du ergänzt unser Rudel wie jeder von uns. Hör einfach auf, alles als einen persönlichen Angriff zu sehen. Das ist mein Rat an dich. Ich blickte nachdenklich in den Himmel. Sie konnte ihre Bitte ja immer noch aussprechen.
Meine Rutenspitze hatte sich inzwischen wieder normalisiert, schnippte aber dafür nun nervös über den Boden. Weil..weil..ihr mich akzeptiert habt, und..und weil ich..ich euch alle wirklich..sehr..mag habe ..habe ich mich ja auch ent..entschieden bei euch zu bleiben. Und..und habe mich..gegen den Dämon gestellt. Ich starrte weiterhin auf den Boden vor mir, begann mit der linken Vorderpfote Kreise auf den Boden zu zeichnen. Das..das habe ich vorher..noch..noch für niemanden ge..getan. Ich spürte wie die Tränen, welche ich bisher zurück gehalten hatte sich nun ihren Weg über meine Wangen suchten. Ihr..ihr seid mein Rudel..mei..meine Familie. Und..und ich möchte euch so gerne be..beschützen. Meine Rute peitschte nun etwas über den Boden. Aber..aber ohne dich schaffe..schaffe ich das nicht. Ich zog den Kopf tief zwischen die Schultern. Klar, ich mochte Luen, Xena, Phoenix und auch den Rest des Rudels. Aber grade weil Miles selber mit einem Dämon zu kämpfen schien und mich daher am besten verstand, war es als ob er von allen für mich am wichtigsten war. Sowas nennt man auch Liebe Monsterchen. Die Ruhe und Kälte in den Worten des Dämons ließen mich zusammen zucken. Liebe? Nein, das konnte eher nicht sein. Immerhin kannte ich Miles ja nun noch nicht so lang. Und doch zieht es dich immer wieder in seine Nähe. Wenn das keine Liebe ist was dann mh? Meine Ohren begannen wie wild zu zucken und mein Blick schien sich nun gradezu in den Boden zu bohren. Ich..ich weiß dass er nur..nur neugierig ist. Aber..wenn mich..mich jemand derart intensiv anschaut und mustert, macht mir das Angst. Meine Worte wurden von einem Wimmern begleitet. Und wenn..wenn ich Angst bekomme, wird..wird der Dämon stärker. Ich schmiegte die aufgebracht peitschende Rute fest um meine Pfoten um sie so still zu halten. Die Worte des Dämons, dass ich mich wohl in Miles verliebt hätte blieben jedoch wie ein feines Echo in meinem Kopf.
Ich musterte sie genau, den Kopf leicht seitlich gedreht, sodass ich sie nur aus den Augenwinkeln ansah. Ich musterte diese kleine Wölfin mit dem außergewöhnlichen Fell, die ein ähnliches Leiden wie mich plagte, obwohl uns so gut wie nichts verband. Wir waren unterschiedlich wie Feuer und Eis. Mir war bewusst, dass ich nicht gerade angenehm als Gesellschaft war und dennoch bat sie mich um ihre Hilfe. Ähnlich wie Luen mit seiner Wut. ... Ich verstehe, sagte ich ruhig und drehte ihr den Kopf zu. Wenn du das willst, werde ich versuchen, dir eine Hilfe zu sein. Mein Blick war ruhig und neutral.
Meine Ohren drehten sich nervös nach vorne, ehe ich mich langsam sichtlich mehr und mehr entspannte. Da..danke Miles. Das..das bedeutet mir viel. Ich nickte leicht und seufzte dann hörbar. Nein Liebe war es eindeutig nicht. Es war einfach vertrauen, welches im Gegensatz zu Luen und den anderen bei Miles einfach stärker war. Vor allem auch, weil es ihm bisher durch seine Art einfach immer wieder gelungen war, mich aus diesem Kreis zu befreien. Ich leckte mir über die Schnauze, über welche noch die ein oder andere Träne rann. Wir..wir sollten zurück. Ich..ich möchte nicht..dass die anderen sich zu große Sorgen machen. Ich erhob mich langsam und sah dann in Richtung Stiller Tümpel und darüber hinaus. Hatte Luen nicht gesagt, dass wenn wir alle soweit sind, wir gemeinsam ein Wisent erlegen würden? Meine Rute begann leicht zu wedeln. Ich hatte ein Ziel, einen Wunsch und den würde ich mir nicht zerstören lassen. Sieh es ein Monsterchen du bist verliebt in Miles, jahaa das bist du! Der Dämon kicherte gradezu irre uns sang seine Worte regelrecht. Sei still, dass bin ich nicht! Zischte ich böse vor mich hin.
Ich legte mich hin. Geh ruhig schon mal vor, ich komme später nach. Ich legte den Kopf auf die Pfoten und schloss die Augen. Es sind im Moment für mich zu viele Veränderungen mit einem Mal.
Ich zögerte und sah Miles dann unsicher an, trat etwas näher heran. Ob er mir erlauben würde ihn zu berühren? Vorsichtig strecke ich meine Schnauze dicht zu seiner, aber noch immer darauf bedacht ihn nicht zu berühren. Wenn dann wollte ich dass er mir zeigte dass es okay war. Meine Rute drückte sich leicht an meine Hinterpfoten, wobei die Spitze noch immer etwas wedelte, bei dem Ziel das ich mir gesetzt hatte.
Ich legte die Ohren an, als sie näherkam. Was soll das denn werden?! Allerdings schloss ich einfach die Augen und ließ es geschehen, dass sie mir näherkam, auch wenn ich vollkommen verkrampft und verspannt da saß.
Ich merkte Miles Anspannung, oder vielmehr konnte sie ihm ansehen. Ich seufzte etwas und zog mich dann Stück für Stück von ihm zurück. Wir..wir sehen uns am Rudelplatz. Ich würde mich nicht aufdrängen oder etwas tun was Miles nicht wollte oder ihm unangenehm war. So drehte ich mich um, nickte einmal kurz entschlossen und begann dann humpelnd den Rückweg anzutreten, wobei ich mich entschied zunächst an der Grenze zur Ebene vorbei zu gehen. Ich wusste nicht genau wieso, doch ein innerer Instinkt lockte mich dorthin.
Unsicher und vorsichtig näherte ich mich der kante des gipfels. Es waren plötzlich keine büsche mehr um mich herum was ich kaum war nahm. Er als es einige wolfslängen hinter mir wuchs, machte ich mir etwas gedanken doch sie waren unbegründet. Ich erhaschte einen blick auf das ruhige lager der zigeuner und fixierte dort meinen blick wäre ich nur dort geblieben. Es wäre nie zu etwas schlimmen gekommen. Meine kleine aimichan. Ich hätte nie gehen müssen. Ich hätte nicht alles schlimmer gemacht, was bin ich eigentlich. Habe H.p. wohl auch enttäuscht, sie lange nicht gesehen. Ich tue niemanden Gut. Ich hätte doch sterben können bevor ich hier ankam, in einer der kalten nächte, in einem der vielen kämpfe aber ich bin am leben. ICH.... ich......kann es beenden meine gedanken veränderten sich blitzartig doch es war mir egal. Ausdruckslos starrte ich auf das lager hinab, fast unfähig mich zu bewegen
Zuerst kam ich oben am Aussichtspunkt an... Kasai dicht hinter mir. Der Ankläger musterte den weißen Wolf vor sich kühl und emotionslos. Irgendwo her kannte ich ihn... achja. Er war mal mit Aimichan hier gewesen. Die kleine Unruhestifterin. Jetzt jedoch roch er einfach nur noch nach Schattenwölfen und der Geruch brannte in meiner Nase. Du hast hier nichts verloren.
Unten am lager regte sich etwas doch es war uninteressant. Ich versunken danach wieder tief in meinen Schuldzuweisungen gegen mich selbst, fing dabei jedoch an den Abgrund zu beobachten. Als dann plötzlich zwei wölfe auftauchten schaute ich kurz zu ihnen, gerade soweit, das ich sie aus dem augenwinkel sah. Statt jedoch an einen kampf zu denken drehte ich mich wieder von ihnen weg und starrte hinab ich weiß murmelte ich ihnen als Antwort doch bewegte mich nicht
Je näher wir dem Aussichtspunkt kamen, desto mehr erinnerte der uns entgegen strömende Geruch an das Schattenrudel und vor allem an die Begegnung mit Chryso. Noch während Miles sprach rannte ich an ihm vorbei, der Dämon hatte meinen Geist vollständig verdrängt. So waren meine Augen dunkel, und voller Hass. Die Lefzen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen, während mein Körper den Eindringling zu umrunden begann. Meine Ohren und auch Rute standen weit empor, mehr als deutlich zeigte mein Körper gerade Dominanz. Ach wieder einer von diesen stinkenden Schattenwölfen. Sieh an. Euch scheint man ja keine Manieren dort bei zu bringen. Ohne Erlaubnis in ein Revier einzudringen dass euch nicht gehört scheint euer Lieblingszeitvertreib zu sein mh? Die Worte trieften nur so von Hass und Verachtung, aber auch von Sarkasmus. Schweigend drückte sich mein Geist in die hinterste Ecke meiner Seele. Gerade war ich einfach nicht stark genug den Dämon zu bändigen..vielleicht wollte ich es auch einfach nicht.
Ich schaute kurz zu dem wolf hinüber der mich umrundete ich will nicht zu ihnen gehören murmelte ich nur traurig, fixierte allerdings immer wieder das lager und lies die beiden immer wieder aus meinem Blickfeld verschwinden
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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31.05.2017 22:33
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