Im Halbschlaf überkamen mich seltsame Träume die mir entglitten sobald ich die Augen öffnete. Ich konnte nicht zuordnen was sie bedeuteten, weswegen ich immer wieder einnickte nur um von den Bildern aufgeschreckt zu werden. Schlafen fühlte sich an wie Folter und ich versuchte mich auf dem Fels Plateau so zu drehen das ich immer die schmale Brücke im Auge hatte und die Felswände im Rücken. Aber besonders besser wurde es nicht. Es würde noch dauern bis ich geheilt war. Und ich brauchte dringend Saikkos Hilfe.
Irgendwie war das nicht der Ort von dem ich gekommen war, ich schnüffelte aber meine Sinne waren noch zu verschwommen. Ich erlaubte mir eine Pause bevor ich meine Kräfte sammelte und mich an einer engen Stelle entlang der Felswand schob. Der Abgrund war tief und tödlich. Ich passierte gerade die Engstelle und legte mich dahinter unter einen Fels. Hierher konnte mir nur ein Wolf gleichzeitig folgen, eine gute Position um mich auszuruhen ohne von hinten überrascht zu werden.
Nachdem der Trubel im vollen Gange war und ich diese Saikko aus den Augen verloren hatte, was mich am meisten störte, beschloss ich mich lieber wo anders hin zu schleppen. Als ich bereits den Platz hinter mir gelassen hatte, funkelten vor meinen Augen bereits Sterne. Ich lehnte mich an einen der kühlen Felsen bevor ich mich langsam weiter schob und auf der Suche nach einem Unterschlupf begab. Irgendwann hatte die Wunde an meiner Brust wieder angefangen zu bluten und ich schob mich mit zitternden Pfoten über ein Plateau. -> Felsenwald
Ich hatte nicht viel Möglichkeiten mich mit Saikko zu unterhalten, trotzdem wurde die ganze Sache plötzlich sehr interessant. Für einen Moment konnte ich den jungen Rüden verstehen. Er erinnerte mich daran wie ich meine Mutter verloren hatte. Doch als er auf Saikko zuschritt spitzte ich die Ohren und setzte mich ebenfalls drohend auf.
Ich murrte ein wenig wiederspenstig, horchte aber was Saikko sagte. Außerdem brauchte ich dringend die Ruhe, durch das Sitzen war mir schwindlig geworden und mittlerweile verschwamm mein Sichtfeld ständig. Ich legte mich hin und schloss die Augen um meinen Magen zu beruhigen.
Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren. Mir tat alles weh, besonders die Wunde an der Brust pochte. Dabei überlegte ich wie ich hier hinein geraten war. Doch die einzigen Erinnerungen die ich hatte verwirrten mich noch mehr. Da war diese Fähe und dieser Rüde. Ich hatte definitiv mit ihnen gekämpft. Warum wusste ich nicht. Ich wusste nichts. Frustriert öffnete ich die Augen und schnaufte. Mühsam stemmte ich mich auf und setzte mich hin. Sofort drehte sich mir der Kopf, ich kniff die Augen zusammen bis die schwarzen Punkte verschwunden waren.
Tapfer ich schnaufte leicht. Ich kam mir ein wenig betüddelt vor. Saikko wirkte seltsam wie sie jetzt war, davor war sie wirklich tapfer gewesen und vielleicht war sie wirklich in der Lage gewesen mich ernsthaft zu verletzen und vielleicht sogar zu töten. Doch jetzt konfrontierte sie mich mit einer weichen Seite bei der ich nicht wusste wie ich reagieren sollte. Ich drehte den Kopf nach vorn. Ich bin kein Welpe. brummte ich und drehte die Ohren.
Mit jedem Schritt fühlte ich mich als würde mein Körper von innen brennen. Der Schwindel nahm wieder zu und am Ende war ich fast vollständig auf die Hilfe der beiden Wölfe angewiesen. Wir hatten vermutlich das Ziel erreicht, denn der junge Wolf neben mir blieb stehen. Ich hob den Blick und entdeckte einen weitläufigen Platz mit lauter unterschlüpfen, einer davon fast vor meiner Nase. Die Vielzahl an Gerüchen und Informationen die mir entgegen schlug war zu viel auf einmal. Meine Beine sackten unter mir zusammen, ich schlug unsanft mit einem dumpfen prall auf den Boden auf. Alles drehte sich, aber ich hatte es geschafft. Vermutlich. Hoffentlich. Erschöpft ließ ich den Kopf auf den kühlen Boden sinken.
Das ist ein ganz schön großes Versprechen murrte ich und drehte die Ohren verlegen zurück. Jeder Schritt bereitete mir Schmerzen aber ich behüte mich trotzdem um gleichmäßige Schritte um uns nicht aufzuhalten. Ich wusste nicht viel über Rudel, ich hoffte nur dass der Alpha dieses Rudels ein wenig mehr Grips hatte als ich es von anderen gewöhnt war. Frage war ob ich überhaupt bleiben durfte, vermutlich schleppte saikko mich den ganzen Weg um mich schließlich wieder wegschicken zu müssen.
Fast schon erleichtert hörte ich das Urteil und spürte kurz darauf wieder den Boden unter mir. Für einen Moment blieb ich liegen um meine Kräfte zu sammeln. Dann öffnete ich langsam die Augen und stemmte mich vorsichtig hoch. Das ganze hatte ich mir nicht gut überlegt, der Boden schwankte einen Moment und meine Beine sacken wieder unter mir ein. Die Stelle um die bisswunden brannten ein wenig aber scheinbar half, was auch immer ich da im fell kleben hatte. Auf die Pfoten. Los. Der zweite Versuch klappte ganz gut, ich stand auf wackeligen Beinen und starrte zu Boden um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Immerhin stand ich schon mal. Wie in zeitlupe hob ich den Kopf und sah die anderen an. Seltsam diese Rudelwölfe. Meim Blick sagte blieb kurz an Saikko hängen bevor ich zu Boden sah um mich zu konzentrieren. Wenn ich meine würde bewahren durfte dann sollte ich mich besser auch anstrengen.
Ich konnte nicht alles verstehen, aber bemerkte das diese neu angekommene Fähe das Wort an mich richtete. Ich kann laufen. knurrte ich, mehr vor Anstrengung als wut. Obwohl ich einige Wut verspürte. Ich war hilflos und schwach. Ich war auf Rudelwölfe angewiesen die ich sonst so verachtete. Ich konnte nicht laufen, eine Weile noch nicht und wenn Saikko mich nicht behandelte würde ich an den Wunden vielleicht sterben. Oder verhungern. Vielleicht auch nicht, ich hatte anderes überlebt. Ich sah nach unten, dort wo Saikko stand und mich auf ihren Schultern trug. Sie sollte das nicht tun.Sie sollte ihre Kräfte nicht an mir verschwenden. Aber... ich schloss wieder die Augen. das entscheidet Saikko
Trotz das wir scheinbar Gesellschaft bekommen hatten ließ ich die Augen zu. Mir war immer noch heiß und kalt, der Schwindel hatte wieder zugenommen und ich klammerte mich an Saikkos Stimme. Wenn wir hier noch lange stehen würden dann hätte Saikko mich auch gleich unter dem Fels lassen können. Von den ständigen kleinen Bewegungen unter mir rutschte ich immer ein kleines Stück herum, und jedes mal tat mir dabei der ganze Körper weh.
Ich zuckte überrascht mit dem Ohr, aber da ging es schon los. Bei dem Ruck schossen kleine und große und sehr große Schmerzwellen durch mich. Ausgehend von den Wunden brannten sie durch mein Fell hindurch. Ohne das ich es verhindern konnte entfuhr mir ein knurren. Verflucht,das war ungemütlich. Ich wusste der weg würde nicht besser werden. Bereits jetzt tanzten mir schwarze Flecke vor den Augen und mir war wieder so als würde es mich von dannen reißen. Nicht ohnmächtig werden. Erschöpft ließ ich den Kopf sinken. Bestens. antwortete ich Saikko gepresst.
Ich hörte ihre Worte an meinem Ohr. Mutig war sie, diese Saikko. Ich grinste, wenn ich nicht verletzt wäre würde ich es mit ihr aufnehmen. ich würde ihr zeigen das ich sie nicht unterschätzte. in Gegenteil. Aber momentan konnte sie mich wahrscheinlich wirklich in die Himmelslichter befördern, also hielt ich brav still. Dem jungen Rüden schenkte ich trotzdem einen warnenden Blick, er sollte ja nicht denken ich wäre schwach.
Ich hob den Kopf und sah den jüngeren Wolf an. Das soll ein Witz sein. ich bleckte die Zähne und knurrte genervt. Vielleicht sterbe ich doch lieber hier. Nein.
DAMIT? ich schnaufte, großartig, ich war ein 'damit'? Genervt drehte ich den Kopf weg von dieser rührseeligen Scene die sich mit eröffnete. Ich wollte aufstehen und weg gehen. Einfach verschwinden. Auch wenn das im Moment nur wunschdenken war, diese ganze Sache hatte mich kraft gekostet. Selbst die kurze Unterhaltung mit Saikko war schon anstrengend genug gewesen, den Tribut zahlte ich langsam. Ich war müde und fühlte mich zerschlagen. Eigentlich wollte ich nur die Augen schließen und eine Woche schlafen.
Ich beobachtete die beiden Wölfe und analysierte ihr Verhalten. Saikko, die gerade noch voller Zorn auf mich gewesen war, hüpfte auf ihren drei Beinchen auf den Rüden zu und begrüßte sie. Ich spitzte die Ohren. Tante Saikko also Der Rüde sah aus ein Haufen elend so wie er da stand, ich schnaufte und verlor meine Anspannung. Er war mehr Jämmerlich als bedrohlich. Ich legte den Kopf wieder auf die Pfoten und sah weiter zu. Das soll ihre Hilfe sein? Ich denke da laufe ich lieber alleine...