Wir erreichten ein helles Waldgebiet, in dem der Sturm gnadenlos gewütet zu haben schien. Überall lagen Äste und kleinere Zweige, wobei viele unter dem Schnee vergraben waren und für uns unsichtbar und der weißen Decke lauerten. Es waren wahre Stolperfallen und ich musste bei jedem Schritt aufpassen, damit ich nicht über einen der unzähligen Äste stolperte. Dieses Gebiet hatte es wirklich schlimm getroffen und doch war es für die Natur auch ein Segen. Im Sommer würde mehr Sonnenlicht den Boden erreichen können und zumindest die Pflanzen, die dort wuchsen, würden davon profitieren.

Okay, sagte ich und musterte den weißen Weg genauer. Ein Baum war umgefallen und versperrte jetzt den Weg. Zum Glück war er nicht riesig und man konnte ihn einfach weg tragen. Ich grub meine Schnauze unter den Stamm und begann zu schieben. Wenn ich ihn ins Maul nehmen würde, würden mir nachher nur noch 2 Zähne im Maul hängen.

"Einverstanden", bestätigte ich und betrachtete das Chaos, welches der Sturm zurückgelassen hatte. Den wichtigsten Pfad freizuräumen erschien mir machbar - würde Marek sich umentscheiden und ein größeres Areal aufräumen wollen, wären wir wohl länger beschäftigt. Der Weg würde zwar auch Zeit kosten, aber zu dritt würde es wahrscheinlich gar nicht so lang dauern.
"Lass mich dir helfen!", meinte ich zu @Ice, die versuchte einen Stamm aus dem Weg zu schieben. Auch, wenn ich mir sicher war, dass sie dies locker selbst geschafft hätte, würde es zu zweit schneller gehen und zudem auch weniger Kraft kosten, die wir noch brauchen würden. Ich trat zu ihr hinüber und stemmte mich mit meinen Gewicht gegen das raue Holz, bis der Stamm anfing sich zu bewegen.

Phantom:
Auch hier konnte ich kaum den Geruch von Nitika wahr nehmen. Dafür den von Marek. Sofort schlug ich den Weg in Richtung des Alphas ein. Hatte ich mich wohl doch geirrt, ihn am Rudelplatz gesehen zu haben. Marek! Rebell braucht Hilfe! gerade erst hatte ich den Alpha entdeckt, da erhob ich auch schon meine Stimme. Immerhin war Rebell ja Mareks Sohn. Und vielleicht hatte Marek ja Nitika gesehen.

Ich folgte dem Rüden und wollte ihn gerade nach seinem Namen fragen, als er nach dem Alpha des Silberrudels rief und ihm über die Situation von Rebell berichtete. Jupp, so geht's auch. Schweigend blieb ich einfach neben ihm stehen und wartete auf eine Reaktion seitens Marek.

Phantom:

Als Marek an mir vorbei rannte machte ich einen kleinen Satz zur Seite - ein großer Fehler. Denn nun strauchelte ich unbalanciert und plumpste mit einem Uff hin. Ich seufzte und sah dem Alpha dann nach. vielleicht kannte dieser sich ja irgendwie aus..oder würde Nitika schneller finden.

Ich blickte Marek kurz hinterher. Diese Panik und Angst um den möglichen Verlust seines Kind konnte ich gut nachvollziehen, schließlich hatte ich diese Erfahrung auch schon durchleben müssen. Aber das war bei Rebell ja Gott sei Dank nicht der Fall, wobei die Verletzung dennoch nicht ohne war. Um die aufkommenden düsteren Gedanken zu vertreiben, schüttelte ich den Kopf und wandte mich wieder Phantom zu, den ich am Boden vorfand. Vorsichtig trat ich ein wenig näher an ihn heran. Alles gut bei dir?

Phantom:
Ich grinste leicht. Ja alles gut. Bin es schon gewöhnt. Ich raffte mich auf und sah mich dann um. Dann hob ich witternd meine Nase. Aber außer mir roch ich nur Sialuks und Mareks Gerüche.

Ich nickte einmal. Respekt, dass du dich überhaupt auf den Beinen hältst, ich denk, ich würd in deinem Fall nur mehr kriechen... Dann fiel mir wieder ein, dass ich ihn ja etwas hatte fragen wollen, bevor wir auf Marek gestoßen waren. Wie heißt du eigentlich? Mit neugierigem Blick betrachtete ich ihn.

Phantom:
Ich kicherte. Reiner Überlebenswillen. Wieder raffte ich mich wiecein frisch geborenes Kurz auf, bis ich sicherer stand. Mein Stummel zuckte dabei leicht hin und her, wobei mein Hintern mit schwang. Mein Name ist Phantom. Und deiner?

Ich grinste ihn an und wedelte leicht mit meiner Rute Sialuk. Kannst mich aber auch ruhig Sai nennen. entgegnete ich ihm Phantom, huh? Der Name hat was. Gefällt mir. Bist du schon lange im Silberrudel?

Phantom:

Ich setzte mich nun sicherheitshalber auf die Hinterpfoten und brummte nachdenklich. Ich bin vor dem Winter dazu gekommen..aber..um ehrlich zu sein habe ich nach wie vor nicht das Gefühl Teil des Rudels zu sein. Es klang wie eine ruhige Feststellung, als hätte ich ohnehin damit gerechnet nicht zum Rudel zu gehören.