Ich spürte wie ich hochgezogen wurde. Meine Beine fühlten sich an wie Grashalme. Mehr an Nikko gelehnt statt selbst zu laufen, erreichten wir den geschützten Platz. Angekommen sackte mein Körper schwer zu Boden. Die Kälte zehrte an meinen letzten Kräften und langsam verlor ich das Bewusstsein.

Nikko:

Ich schüttelte mich, um den Schnee loszuwerden, der auf meinem Fell teilweise schon festfror. Zitternd kauerte ich mich neben den weißen Rüden (Kibo). Ich drückte mich zögerlich an ihn, denn ich kannte ihn ja nicht, wollte uns aber wärmen. Ich erwartete, dass er zurückzuckte oder Ähnliches, aber das tat er nicht. Als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass er an der Schwelle der Bewusstlosigkeit war. Ich stupste ihn mehrmals an. Nicht einschlafen. Bleib wach, sagte ich aufmunternd.

Fenris:

Pure Erleichterung hatte mich erfasst, als Papa mit Nero zurück gekommen war. Nun aber pfiff ein Sturm umher und ich drückte mich tiefer in die Kuhle. Ich mochte das Geräusch des Sturmes nicht.

(Alles gut. War auf Arbeit und konnte daher nicht viel schreiben.)

Tatsächlich war ich einige Zeit lang weggetreten. Erst als mir wieder das Bild meiner Gefährtin erschien, zog es mich wieder in die Realität. Ich spürte die Kälte und den Wind, der an meinem Fell zog. Zum Glück lagen wir geschützt, sodass es nicht so schlimm war, wie in der freien Fläche. Schwer wie ein Fels fühlte sich mein Körper an und lies sich nicht bewegen. Angestrengt versuchte ich mein Atem unter Kontrolle zu bringen. Leicht öffnete ich die Augen und blinzelte gegen den Wind. Was ist passiert? Und wo bin ich? Ich versuchte den Kopf zu heben, schaffte es aber nicht. Frustriert stieß ich ein leises Schnauben aus. Erst jetzt fiel mir auf, dass sich hier mehrere Wölfe in der Nähe befanden, da mir ihr Geruch in die Nase stieg. Ein Rudel? Verdammt wie bin ich in fremdes Gebiet gekommen? Normalerweise hätte sie gutes Recht gehabt mich zu vertreiben. Überlegte ich verwirrt. Sobald ich wieder bei Kräften bin, sollte ich sehen, das ich hier verschwinde.

Unwillig murrte ich - ein Gewicht stemmte sich auf meine Seite und rüttelte mich kräftig durch, während eine bekannte Stimme meinen Namen sang. Mein Unterbewusstsein kämpfte um den Schlaf, versuchte die Stimme und das damit verbundene Rütteln auszublenden und als das nichts half, in meinen Traum zu integrieren. Es verlor diesen Kampf und ich blinzelte müde im dämmrigen Licht der Höhle. Auch wenn ich Ewigkeiten geschlafen haben musste, fühlte ich mich nach wie vor unendlich erschöpft und schlapp. "Ich bin schon wach!", murmelte ich leise, im Versuch das stetige Rütteln zu unterbinden. Meine Muskeln protestierten bei jeder Bewegung und ließen mich wissen, dass die Kälte zwar verflogen, aber keineswegs vergessen war.
Ich verzog leicht mein Gesicht, als ich schlussendlich meinen Kopf hob und dabei ein ziehendes Stechen durch meinen Körper wanderte, um den Übeltäter anzusehen. Mit einem leichten Lächeln betrachtete ich den braunen Jungwolf vor mir, bevor mein Blick kurz zu meinem Vater huschte. Dann eilte er zurück zu meinem Bruder und dann hüpfte er hin und her. Unglaube zeigte sich in meinem Blick, dann Erleichterung und schließlich pure Freude. "Nero!", stieß ich glücklich aus und meine Rute klopfte fröhlich auf den Boden. Ich reckte meine Nase zu seinem Pelz, atmete seinen vertrauten Geruch ein und kniff meine Augen fest zusammen. "Wo bist du nur gewesen?", fragte ich leise und schüttelte dann kurz den Kopf. Eigentlich... war das ja gar nicht wichtig - hauptsache er war wieder da! "Komm her! Natürlich darfst du mitkuscheln!", meinte ich und zog meinen Kopf mit verdächtig glitzernden Augen aus seinem Fell zurück. Dabei viel mein Blick auf Barbossa, den ich erst nachdenklich anschaute und dann ebenfalls einfach zu uns einlud: "Kommst du auch zu uns, Papa?"
Ein kurzer Blick zu Jive verriet mir, dass mein bester Freund und persönlicher Held noch immer schlief. Doch dann zerbrach die Idylle. Morgana schreckte hoch und ihre Worte ließen mich besorgt zusammenzucken. Was stimmt nicht? Ist etwas passiert?

Mein ganzes Hinterteil wackelte stark als ich wedelnd die nun wache Kobalt begrüßte.
Ich war auf Abenteuer erklärte ich während sie kurz Luft holte. Die traumatischen Ereignisse in der Falle erst einmal auf unbestimmte Zeit verdrängt. Es war, als hatte es diese Zeitspanne nicht gegeben, denn jetzt war ich wieder daheim und alles war gut. Meine Erinnerung schwamm glücklich am Rande zwischen Bewusst- und Unterbewusstsein, schwabte mal höher mal tiefer, wie auf Wellen, und immer gerade genug von anderem Übertönt, dass ich nicht daran denken musste. Gerade passierte auch unheimlich viel, was mir genug Ablenkung brachte den Horror nicht in den Vordergrund zurück zu holen.
- Außerdem war ich gerade offiziell zum Kuscheln eingeladen worden.
Fenris, komm! Kobalt und Jive lassen uns mitkuscheln! rief ich hinter mich und kletterte dann über Kobalt, sodass ich zwischen den beiden lag. Umgeben von Fell war es angenehm warm und weich und der Sturm draußen gar nicht mehr zu hören.

Ich wollte gerade in Gemütlichkeit versinken, da fühlte ich, wie sich meine große Schwester anspannte, irgendwas stimmte wohl nicht. Mein Ohne legten sich zurück und ich schaute mich vorsichtig im Raum um. Ein Knurren war zu hören -aber das war ein Bauch.