Aufmerksam lauschte ich denn Worten des Rüden's, und blickte kurz auf den zweiten jungen Rüden, der sich schweigend zu uns gestellt. Ja, die meine ich, sie scheint unbewohnt zu sein oder ? Zumindest habe ich keine frischen Fährten war genommen als ich da war. Ein kaltes Lächeln zeigte sich in meinem Gesicht, während ich die drei Rüden anblickte. Ihr seid also Wölfe des Schattenrudels, man sagt das ihr familiäres Rudel seit, und das euer Alpha ein ziemlicher Hitzkopf ist meinte ich.

Nicht am Fluss. erwiderte ich und sah Seth ernst an. Ich musste es wissen. Ich hätte sie gefunden.
Papa sagte das sie mich gesucht hätten und ich fragte mich tatsächlich wieso. War denn irgendwas passiert? War denn was geschehen? Ich lauschte seiner erzählung von den Rudeln und fragte mich wo diese wohl lebten. Es sah nicht wirklich nach Wölfen aus, was ich bis her gesehen hatte.
Allerdings lenkte mich der fremde ab. Ich sah ihn einen Moment zweifelnd an. Hitzkopf? Alpha? Meinte der meinen Papa?
Das stimmt. Absoluter Hitzkopf, ein verrückter, vöööllig wahnsinnig. erwiderte ich flüsternd als würde uns jemand hören und nickte überaus ernst. Wir leben täglich in Angst vor seinen Aussetzern.

Ich sah Vollo erwartungsvoll an, ehe ich meine Ohren enttäuscht hängen ließ. Hier waren die anderen also auch nicht... wenigstens hatten wir Vollo gefunden und so lange die Fremde bei uns war, sollten wir vermutlich sowieso nicht über die Familie reden. Aufmerksam lauschte ich dem Gespräch der Erwachsenen und gab schließlich ein kleines, drohendes Knurren von mir. Wer ist hier ein Hitzkopf?, dachte ich verärgert, ehe Vollo meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Was um Himmelswillen gibt der denn da von sich? Hat er sich den Kopf gestoßen?!

Sie gehört niemanden, das ist richtig, allerdings ist sie ein beliebter Ort für Streuner und ich glaube ein oder zwei haben sich dort angesiedelt. Streuner hatten keine Reviere, sie lebten in den freien Gebieten und es war jeder für sich. Während ich an die Höhle in Frage dachte musste ich an Basta denken und fragte mich ob die schwarze Fähe wohl schon das Vergnügen mit ihm gehabt hatte. Früher oder später hatten das gefühlt alle. Sie sprach weiter und erzählte was sie noch über unser Rudel wusste, im speziellen offenbar über mich, ohne zu wissen, dass sie dem Alpha über den sie da sprach gegenüber stand. Ich wollte gerade antworten, als Vollo dazwischen fuhr und beschloss die Annahmen der Fähe zu bestärken. Strafend sah ich ihn an und gab ihm einen leichten Klapps mit der Pfote auf den Kopf. Vollo! Ich schüttelte den Kopf und sah zur schwarzen Fähe zurück. Wer hat dir das erzählt? Ich? Ein Hitzkopf? Ich bin doch nicht Emfan. Sieht man mich wirklich so?

Die Reaktion der drei Rüden überraschte mich. Während eine der beiden halbstarken mir zustimmte, hatte der zweite mir mit seinen knurren gezeigt, das ihn das überhaupt nicht passte. Doch ins besonders das Verhalten des ältesten Rüden's war interessant. Es sah fast so aus, als hätte man über ihn gesprochen. Vater's sagte immer, dass das Alpha's kräftig gebaut sind, aber sicher war mich mir nicht, ich stand noch nie einem Alpha gegenüber, denn Worten meines Vater's glauben zu schenken. Warum interessiert es dich denn so sehr ? Es ist doch nur eine Behauptung von irgendeinem Wolf. Und dieser war ich, es gab niemanden der es mir sagte. Es eine kleine stichelei, auf seine Aussage hin, dass man sich nicht mit ihnen anlegen sollte. Denn solltest du gehen, niemand sollte in ständiger Angst leben, meinte ich und blickte den halbstarken Rüden an. Es war kein ernst gemeinter Rat, ich wollte nur sehen, wie ihr Vater reagiert. Denn in der Sache war ich mir sicher, die drei war Vater und Söhne.

Ich sah zuerst Seth, dann Papa und dann die Fähe vor uns ein bisschen verwirrt und zweifelnd an. Hatten die drei das gerade wirklich ernst genommen? Gerade von Papa und meinem Bruder hätte ich erwartet das sie meinen Witz verstehen.
Ich bin scheinbar nicht gut in Witzen.
Ich schüttelte enttäuscht den kopf und schüttelte so gleichzeitig Papas strafende Pfote ab. Ich hatte mir so sehr mühe gegeben sarkastisch zu klingen. Das war übrigens nur ein Scherz. Fals das nicht ganz angekommen sein sollte. schmollte ich Seth und Papa an und rückte beleidigt von beiden ein Stück ab.
Vielleicht haben die auch einfach was in den Ohren. Dreck oder so.
Angst. Pfff. Ich und Angst. murmelte ich immernoch beleidigt und sah woanders hin. Vor was sollte man im Schattenrudel Angst haben?
Vielleicht das man vom schnarchen der Erwachsenen taub wurde, ja...

Papa fand es auch nicht gut, was Vollo da gesagt hatte. Ich hatte zwar verstanden, dass er es nicht ernst meinte, aber trotzdem konnte er das doch nicht einfach vor jemand Fremden sagen. So wie die aussieht, versteht die bestimmt keinen Spaß!, dachte ich und hörte, wie sie meinem Vater antwortete. Erneut kam ein leises unzufriedenes Grummeln von mir. Papa hatte gesagt, man muss reden um herauszufinden ob jemand nett oder böse ist. Und diese schwarze Fähe war nicht nett. Beinahe hätte ich laut ausgesprochen, dass ich sie nicht mochte, doch da richtete sie ihre Worte schon an Vollo, welcher ein Stück von uns weggerückt war. Du hast selber Angst und bist weggelaufen!, sagte ich frech zu der dunklen Wölfin. Sonst wärst du kein Streuner!

Es geht um mein Rudel, warum sollte es mich nicht interessieren? Ich sah die schwarze Fähe kühl und fast ein bisschen herausfordernd an, doch schüttelte dann den Kopf, denn ich hatte weder Lust, noch irgendeinen Grund dafür mich bedeckt zu halten. Im übrigen bin ich der hitzköpfige Alpha von dem du gehört hast. Ich bin Dash. Vollo war beleidigt und es tat mir sofort leid ihn zurecht gewiesen zu haben, aber es war wichtig ihm beizubringen wann es angebracht war so zu reden und wann nicht, Scherz hin oder her. Es war einfach nicht der richtige Moment für so einen Scherz. Seth begegnete der schwarzen Fähe nun eher frech und ich schüttelte erneut den Kopf. Seth... Allerdings behielt ich eher die Fähe im Auge, während ich meinen Sohn tadelte, denn, als eine mir völlig Fremde, konnte ich sie nicht einschätzen und vertraute ihr natürlich auch kein Stück, und ich würde nicht zulassen, dass sie meinem Sohn etwas tat.

Ich hatte es wirklich geschafft Mama und Maki zu verlieren. Während einer Jagd.
Noch immer vor mich hin schimpfend stapfte ich zwischen den Bäumen hervor. Ganz automatisch hatte mich meine Pfoten hierher getragen, an den Ort der wohl für immer mein Zuhause sein würde. Inzwischen hatte ich gelernt, dass der Fluss je nach Jahreszeit mal mehr und mal weniger Wasser führte und gerade war die Zeit, bei der das Wasser anfing anzusteigen. Bald war es nicht mehr so einfach, den Fluss zu überqueren... Für einen Moment verharrte ich und genoss einfach die Geräuschkulisse ehe ich meinen Weg weiter fortsetzte. Ich hatte große Hoffnung, dass Mama und Maki auch zum Fluss kommen würden und wir uns hier treffen würden. Irgendwo würde sicherlich das helle Fell meiner Schwester schimmern und dann wäre die Welt wieder in Ordnung.

@Makatza

Mit einem leichten Schmunzeln blickte ich auf den halbstarken Rüden der meinte, dass seine Aussage nur ein Scherz war. Hätte ich damals als halbstarke, in der Gemeinde solche Scherze gemacht, hätte man mir bestimmt das Fell über die Ohren gezogen. Und wenn schon könnte es ihm doch weiterhin egal sein dachte ich mir bei der ersten Aussage des weißen Rüden's. Als dieser sich jedoch in seiner zwei Aussage, als Alpha vorstellte, blickte ich ihn kurz mit einem kalten Lächeln an. Bevor ich mich den zweiten halbstarken zugewandt hatte. Ja, ich bin eine Streunerin, doch bin ich es schon seit meinem ersten Atemzug. Und nicht weil ich vor Angst weggelaufen bin, antwortete ich mit einem leisen knurren, und sah denn halbstarken kurz finster an. Nicht jeder kann von sich behaupten, unbeschwert aufgewachsen zu sein wie du und dein Bruder, gab ich kurz auf ihn zu und blickte zu ihrem Vater. Mir was es gerade sowas von egal, was von mir hielt. Freut mich dich kennenzulernen Dash. Das mit den Hitzkopf, solltest du dir wirklich nicht so zu Herzen nehmen, denn es kommt von einer Streunerin meinte ich.

Ich verfolgte die ganze Sache halbherzig weil mir auch langsam langweilig wurde bis die Streunerin schließlich Seth anknurrte.
Sofort sprang ich auf und fletschte die Zähne.
Unbeschwert oder nicht! Mach das noch mal und zieh dir deinen Flohplez ab! bellte ich ihr entgegen.

Ich zog sofort meinen Kopf ein und legte meine Ohren an, als Papa streng meinen Namen sagte. Ist doch so!, wollte ich sagen, doch ich hielt es lieber für mich. Besonders, weil die Dunkle sich plötzlich zu meinen Worten äußerte. Vielleicht hatte ich einen wunden Punkt getroffen. Immerhin knurrte sie mich an, doch ehe ich irgendwie reagieren konnte, hatte Vollo sich schon eingemischt. Erstaunt sah ich meinen Bruder an. Er war ziemlich mutig, wobei ich mir nicht sicher war, ob das an Papas Anwesenheit lag. Aber gerade war das nebensächlich für mich, denn ich war wirklich stolz darauf, dass mein Bruder mich verteidigte. Eilig richtete ich meinen Blick wieder zu der Fremden. Meine Nackenhaare waren aufgerichtet, doch ich blieb still stehen. Immerhin sprach sie weiter mit Papa und irgendwie konnte ich nicht anders als an Aylia zu denken. Die Schwarze war ihr eigentlich gar nicht ähnlich, aber dieses kalte Lächeln und die Aussage, dass es nicht jeder so gut wie wir hat, ließen mich doch nachdenklich werden. Es erinnerte mich an ein Gespräch, welches ich vor einer gefühlten Ewigkeit mit Papa geführt hatte.

Der Fluss.
Ich blieb bei dem vertrauten rauschen stehen und zog den Moment ein. Er klang wie immer und für einen Moment dachte ich wenn ich die Augen schloss und wieder öffnete, dann würde ich Mama und Papa und Heaven vor mir sehen.Aber ich musste wohl ein bisschen mehr tun um wie zu finden.
Deswegen lief ich das Ufer ab, immer ein bisschen zwischen den Bäumen gehalten.
Zwischendurch sah ich drei Wölfe am anderen Ufer stehen. Einer war ein großer weißer, eine schwarze, und eins... nein sogar zwei jüngere Wölfe.
Ich blieb stehen und beobachtete die vierer Gruppe einen Moment. Vielleicht konnte ich nachfragen ob einer von ihnen meiner Mutter begegnet war.
Aber plötzlich änderte sich die Spannung zwischen den Wölfen und ich entschied mich dagegen.
Vorsichtig und neugierig trat ich hervor um einen schluck zu trinken. Vielleicht konnte ich von der anderen Seite rin bisschen was hören.

Ich wollte der Fähe wieder antworten, doch da sie es wagte meinen Sohn anzuknurren warf ich alle Höflichkeit bereitwillig über Bord und richtete mich dominant noch ein Stückchen auf. Ich knurrte nicht, doch fixierte die Schwarze mit einem deutlichen, drohenden Blick. Mach das nicht noch einmal. Vollo sprang ebenfalls sofort dazu seinen Bruder zu verteidigen und auch wenn er lernen musste seine Kämpfe sinnvoll und nach seinen Kräften zu wählen, war ich doch sehr stolz auf meinen Sohn, dass er sich so bereitwillig für Seth einsetzte. Du hast kein Recht ihn anzuknurren, nur weil du deine Gefühle von einem Welpen verletzt fühlst.

Die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Die Tage zogen sich wie ein Stückchen Kaugummi in die Länge - Nur im Schlaf wurde die Warterei erträglich. Aus diesem wurde ich gerade geweckt. Ich spürte die ein sanftes Stupsen gegen meine Flanke und gähnte leicht.
Ich blinzelte müde und streckte mich genüsslich. "Guten Morgen... Wie spät ist es?", murrte ich verschlafen und gähnte gleich nochmal. Doch seine nächsten Worte vertrieben die Müdigkeit. Es war, als ob man Eiswasser über mich gekippte hatte. Noch immer klammerte ich mich an die Hoffnung, dass meine Familie am Flussufer auftauchte und mich... zurück nach Hause brachte. "Gehen?", wiederholte ich daher unglücklich und schüttelte panisch den Kopf. "Aber... Wir können nicht einfach gehen! Was wenn meine Mama kommt und ich nicht hier bin?" Sicher - In meinem Hinterkopf gab es eine ganz leise Stimme, die ihm zustimmte. Mein Unterbewusstsein wusste bereits, dass ich nicht auf ewig hierbleiben konnte und... eine neue Gemeinschaft finden musste. Ich konnte nicht alleine bleiben. Aber sie war zu schwach, um sich gegen meine aufgewühlten Emotionen durchzusetzen.
Meine Ohren schmiegten sich an meinen Nacken. In meinem Kopf herrschte Chaos. Und gleichzeitig flammte eine andere Angst in mir auf: Was wenn Lejan und sein Bruder mich alleine ließen? Ich wollte nicht alleine sein! Schon gar nicht hier! Außerdem... - Ich stieß einen langen Atemzug aus. "Können... wir wenigstens jeden Abend nach ihnen rufen?", bat ich leise und zögernd. Denn... dann müsste wir nicht hierbleiben. Wenn meine Familie im Tal war, würden sie uns hören und dann auch finden! Langsam rappelte ich mich auf die Pfoten und stellte mich mit hängenden Kopf neben den hellen Rüden. Die Zustimmung fiel mir schwer und doch tat mir die Entscheidung gut. Lejan hatte Recht. Ich konnte nicht länger warten, sondern musste lernen und... mein Leben fürs Erste in die eigene Pfote nehmen.