Mich beruhigte sein rumgehopse in keinem Fall. Auch nicht das tierisch überhebliche Geplapper. Meine Stimmung blieb angespannt. Natürlich war er keine ernstzunehmende Gefahr, selbst wenn er wollte, trotzdem erlaubte ich mir keinerlei Anzeichen von Ruhe. Ich behielt eine angespannte Haltung. Ich legte die Ohren an und leckte mir entnervt die Leftzen. Einer Konversation mit so einem Nervenbündel war ich aktuell nicht angetan.

Ich überließ es Morgra, ob oder wie sie auf diese Beleidigung reagieren wollte, da jeder schließlich sehen konnte, dass sie eine Fähe war und meinte:
Basta, den Namen habe ich schon gehört. Man erzählt sich, dass du dich hier sehr gut auskennst und auch über die Rudel im Gebiet Bescheid weißt. Wir sind gerade neu angekommen und kennen uns hier überhaupt nicht aus. Es soll hier in der Nähe z.B. einen Fluss geben. Wir haben auch von freien Gebieten gehört und dass es fünf Rudel gibt. Aber mehr wissen wir nicht. Es wäre nett, wenn du uns ein wenig informieren könntest.

Mir gefiel nicht das der Gnom so nervig um mich herumtänzelte. Also knurrte ich ihn nochmals an. Mit angelegten Ohren und einer nervös peitschenden Rute starrte ich ihn an.
Morgra. Murmelte ich. Mehr Konversation wollte ich diesem kleinen Nervenbündel nicht schenken.

Wenn das stimmte was Odhran gerade sagte, würde er hier vielleicht eine kleine Hilfe sein. Also versuchte ich zumindest, mich unweigerlich ein wenig zu entspannen.
Ich wartete auf seine Antwort, in der Hoffnung das diese mich nicht noch mehr annerven würde.

Mir hat zum Glück noch keiner von dir erzählt. Und hätte es jemand, dann hätte ich nicht geglaubt das es so nervtötende und gestörte Wesen gibt. Ich verdrehte die Augen überdramatisch nach oben. Offenbar war der kleine Möchtegern nicht auf Krawall aus. Also konnte ich mich auch ein wenig beruhigen. Meine Ohren noch immer angelegt, folgte ich seinen Weisungen. Fünf Rudel also...meine Fresse das is hier wohl wahrlich kein Spaziergang. Wo bin ich da nur wieder gelandet.

Na wenigstens wissen wir schon mal, wo der Fluss, der Lachsfluss ist.

Jetzt fiel mir auch wieder ein, wieso mir das seltsame Verhalten des Rüden so eigenartig vertraut vorkam.
Ich erinnerte mich an die zahlreichen Geschichten aus meiner Heimat, die von dem Feenvolk, den Faeries erzählten.
Ob dieser Basta wohl so ein Faeriewolf war? Es schien irgendwie zu passen, aber ich vermied es tunlichst, ihn darauf anzusprechen. Die Faeries können sich übele Scherze ausdenken, wenn sie gereizt oder konfrontiert werden.

Stattdessen bedankte ich mich höflich bei Basta und meinte zu Morgra.
Also ich gehe und suche jetzt den Fluss! Ich bin schon halb vertrocknet.
Dann machte ich mich auf den Weg.

>>> großer Lachsfluss

Lass mich bloß nicht mit dem Irren alleine. Erwiederte ich geschockt und trabte schleunigst hinter Odhran her. Wer weiß was der kleine Verrückte sich noch einfallen lässt. Womöglich kommt der noch hinterher.

-> Lachsfluss

Die Fähe reagierte nicht mehr auf meine Frage, sondern stand auf und ging. Nicht ohne mir noch einen warnenden Blick zuzuwerfen. Und ich verstand die Warnung. Hastig zog ich mich von ihrem Bau zurück und sah ihr verdutzt nach. Doch dann zuckte ich nur mit den Schultern und trabte weiter, diesmal wieder den Weg zurück zu dem großen Fluss

(Lachsfluss, Freie Gebiete)

Zufrieden und mehr als bereit endlich das saftige, blutige Fleisch herunter zu schlingen, kam ich an meinem Baum an. Der große Wolf war verschwunden -ein Problem weniger.
Doch irgendwie verstörte mich die Abwesenheit des anderen Wolfs[Gin]. Früher war ich nie alleine gewesen und gerade jetzt wollte ich eigentlich am liebsten den Kopf in den Nacken legen und für alle hörbar meinen Erfolg bei der Jagt kundtun. Es war das erste Mal, dass ich etwas außer eine Fisch gejagt hatte, auch wenn ich früher schon Reh Fleisch hatte. Ich fühlte mich wie ein richtiger, wilder Wolf, doch ich konnte meine Glücksgefühle mit keinem teilen.
Hmpf! Ich brauche niemanden.
Ich stürzte mich endlich auf meine Beute und während ich das blutige Fleisch zerkaute vergaß ich mich traurig zu sein. Ich hab es allein geschafft. dominierte meine Gedanken.

Ich lief zielgerichtet durch den Wald, bis sich der Geruch plötzlich änderte. Das Revier der Bergwölfe. Ich lief ein paar Wolfslängen an der unsichtbaren Grenze entlang, bis ich mich einfach hinlegte und wartete. Irgendwann muss sie doch raus kommen.

Mit gestellten Hunger sah ich auf die zerfetzte Beute hinunter. So viel Fleisch war noch übrig. Was soll ich jetzt damit?
Halb erwartete ich das metallene Geräusch einer Klappe zu hören, worauf ein Mensch folgen oder ein Rascheln im nächsten Busch worauf ein Wolf herausspringen und sich den Rest schnappen würde. Nichts davon geschah. Aber sicher würde der Blutgeruch andere Tiere anlocken. Nachdenklich umrundet ich meinen Baum und entdeckte dessen Früchte: Eicheln. Und die Eichhörnchen vergraben diese.
Freudig sprang ich auf und buddelde ein Loch unter einem Busch gegenüber meiner Kuhle, s würde ich meine vergraben Beute immer im Blick haben.

Ich knurrte missmutig über die vielen Wassertropfen, welche mir von meinem Fell in die Augen fielen während ich buddelte. Aus Angst zu viel Wasser in das Loch zu bekommen beeilte ich mich den zerrissenen Rest des Kitz in das Loch zu legen und mit einer ordentlichen Schicht Erde und Blätter zu bedeckten. Zuvor hatte ich von dem leichten Regen kaum Notiz genommen, war ich doch zu sehr mit Fresse beschäftigt, aber jetzt schüttelte ich mich verärgert Ehe ich mich in meiner Kuhle zusammenrollte. Müdigkeit viel über mich und das stete Tröpfeln wiegte mich in den Schlaf