Nein, du bist nicht meine Gefährtin. Du wolltest es nicht sein, ... erinnerst du dich! Aber du bist meine Freundin! Ich habe keine Gefährtin - ein Bradwr lebt allein. Ich kann alleine leben. Ich kann kämpfen, ich kann jagen und die Einsamkeit der Berge ist mir Gesellschaft genug. Ich räusperte mich. So viele Worte! Dann fuhr ich leise fort. Aber ich hatte immer eine Aufgabe, ein Ziel. Ich verließ meine Heimat, aber ich suchte meinen Onkel. Ich fand meinen Onkel und ich bat ihn, mich aufzunehmen. Ich hielt Wache und jagte für die Gemeinschaft an der Rauschhöhle und ich wäre auch für sie gestorben, aber sie lehnten mich ab. Du bist dabei gewesen. Du hast es gesehen und gehört. Ich ging in die Berge. Sie waren mir Trost und Offenbarung gleichzeitig. Ich half anderen Wölfen. Da war zum Beispiel eine Fähe mit Welpen, der ich Nahrung brachte. Nachdem Conn fortging - ich weiss, dass ich daran eine Schuld trage - kümmerte ich mich um Cherryll und Yara. Ich habe sie gut ausgebildet. Sie sind sehr schnell erwachsen geworden. Dann hat sich mein Kreis geschlossen und ich war bereit gewesen zu sterben. Es gab keine Aufgaben mehr für mich. Doch dann traf ich dich wieder und Akela. Ihr habt mir klargemacht, dass ich auch als Bradwr mit Würde leben könnte. Ich habe darüber nachgedacht und es stimmt. Aber gerade deshalb suche ich eine Aufgabe, die meinem Leben Sinn gibt. Überleben ist leicht, wenn man es gelernt hat, aber sinnvoll leben ist nicht ganz so einfach. Ich machte erneut eine Pause. Sooo viele Worte!!! Du Morgra, du hast es in Gang gesetzt. Du sagtest zu mir, dass du dich in mir getäuscht hast - und das war richtig. Ich habe nie die Einsamkeit aus freien Stücken gewählt - so wie du. Es stimmt, ich vermisse es, Teil eines Rudels zu sein, nie eine Familie zu haben, keine Gefährtin, keine Welpen ... Ich hatte mich damit abgefunden, aber ich war niemals darüber froh gewesen. Doch als Bradwr hast du da keine Wahl! das glaubte ich. Doch jetzt ... vielleicht habe ich ja doch eine Wahl? Ich setzte mich aufrecht hin. Du gabst den Anstoß, darüber nachzudenken und das habe ich getan! Auch Akela hat mich ermutigt - auf eine andere Art. Auch sie vermisst ihr Rudel, hätte wahrscheinlich gerne Welpen und einen ehrbaren Gefährten, der ich nicht bin. Warum sollte ich also nicht den Versuch wagen, einen Platz in einem Rudel zu finden? Du grollst mir Morgra und das tut mir leid. Aber weißt du eine Antwort auf diese Frage, meine Freundin?
Ich schmiegte mich dichter an Nora. Ja ich war nun wachsamer, zumindest solange ich nicht sicher sein konnte, ob sie ein Junges in sich trug oder nicht. Ich grübelte nach. Es war wohl noch zu früh um es erkennen zu können...
Ich leckte über seinen Hals und brummte. Ich gähnte und rollte mich etwas zusammen Ehe ich mich ebenfalls umsah und lächelte...ich war mir schon fast sicher das ich Trächtig war...
Ich legte nur langsam den Kopf ab, die Ohren weiterhin gespitzt. Mit einem Mal fiel mir jemand ein, den wir fragen konnten. Basta hatte mich doch mal zu diesem..Rüden gebracht, der sich um mich gekümmert hat. Wie hieß er nochmal? Ja wie nur..
Ich klopfte leicht Ich kenne einen Heilerwolf. Basta hat mich mal hingebracht. Aber ich kann mich nicht an den Namen erinnern. Ich rieb meine Nase an Noras Halsfell.
Ich überlegte. Tristan oder. Du meinst doch den nachdem du dich mit dem Wisent angelegt hast richtig fragte ich Rute wedelnd. Ob ein Heiler sowas erkennen konnte?
Meine Rute wedelte erfreut. Ja das war es, das war der Name nach dem ich gesucht hatte! Ich nickte eifrig und Leckte Nora dann über den Fang. Er wird wenn erkennbar es sagen können.. Klopfte ich dann.
Ich lachte und leckte ihm ebenfalls über den Fang willst du jetzt schon zu ihm? Er wird sicher nichts erkennen können sagte ich sanft und knabberte an seinem Fell. Wie sehr ich mir wünschte schon weiter zu sein...damit wir wirklich bescheid wussten.
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit.. Mittlerweile kam ich nur noch schleppend voran. Meine Pfoten schmerzten von der langen Reise. Wie weit ich wohl gelaufen war? Dieser Ort den ich durchstriff kam mir zunehmend unbekannter vor und ich hielt einen Moment inne um mich zu orientieren. Wo war ich gelandet..? Schnaufend blickte ich mich um. Alles kam mir so still vor, als wäre der Wald bereits zur Ruhe gekommen. So weit ich sehen konnte war da nichts als Bäume, Blätter und der sanfte Schein des Mondes, der sich seinen Weg durch die vielen kleinen Lücken im Blattwerk bahnte. Ein kleiner Moment von Ruhe machte sich in mir breit. Vielleicht war ich nun endlich in Sicherheit. Doch diese ungewohnte Stille nach den vielen Tagen der Wanderung begann mich zu verunsichern. War ich denn wirklich allein? Ich setzte mich für einen Moment mit dem Rücken an einen nahegelegenen Baum und lauschte. Zaghaft schloss ich die Augen, erhob meine Schnauze in den zarten Wind des Abends und versuchte etwas zu wittern. Die Luft war nicht still und sie trug einen feinen Hauch mit sich. Nein, allein war ich nicht. Doch wer war es der sich hier zusammen mit mir in diesen Wäldern aufhielt? Die Unruhe in mir versuchte wieder die Kontrolle über meine Pfoten zu erlangen, aber die Erschöpfung obsiegte. Ich würde einen Moment hier verweilen, bis das Leben zurück in meine Müden Knochen wandern würde.. Doch je länger ich dort saß und lauschte, desto mehr begann ich mich erneut zu spüren. Meine Kehle war trocken und brannte. Ich würde etwas zu trinken auftreiben müssen. Möglicherweise war diese Stille bald vorbei und ich würde nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen. Also fasste ich schweren Herzens den Entschluss mich noch einmal aufzuraffen und mich auf die Suche zu machen. Wenigstens nach etwas Tau, der sich auf den Blättern gesammelt hatte. Das sollte fürs erste genügen um meinen brennenden Durst zu stillen. So erhob ich mich und machte mich langsam auf den Weg. Dabei bemühte ich mich möglichst leise voranzukommen. Schließlich konnte neimand wissen, was mich in diesen Wäldern erwartete.
Odoru: Ich schüttelte den Kopf. Nein es war wohl eindeutig noch zu früh. Erst wenn man Änderungen an Noras Bauch sah, könnte man es eher ahnen. Doch davon war noch nichts zu sehen. Ich zuckte mit den Ohren und leckte Nora dann über den Fang.
Schwer wiegte mein Herz bei seinen Worten. Natürlich wollte er sich einem Rudel anschließen. Er war nunmal auch immer ein Rudelwolf gewesen. Trotzdem machte es mich irgendwie traurig und benommen. Nein. Meine Worte waren stumpf, doch ich hatte ohnehin vor einigen Monden beschlossen nichts mehr an mich heranzulassen, mein innerstes abzuschließen. Nein, ich wüsste nicht wieso du es nicht versuchen solltest. Meine Worte waren aufrichtig. Und nein du bist nie ein Kerrl gewesen, nie ein Einzelgänger. Ich seuftzte. Nicht wie ich.Ich werde dich vermissen. Trotz alldem war er immer mein Freund gewesen. War anders als Saki nicht wie eine Klette an mir gehangen. Du warst mir immer ein echter Freund.
Im Augenwinkel konnte ich einen fremden Wolf wahrnehmen, doch ich blieb weiterhin konzentriert an Odhran gerichtet. Schließlich war das hier soetwas wie ein Abschied.
Meine Rute wischte kräftig wie immer hin und her und ich schmiegte mich an ihn. Dann bekam ich aber Hunger und stand auf. Ich lief zu dem Rehbock und fraß etwas Ehe ich etwas heraus Riss und mich neben Odo legte, so konnten wir Teilen.
Ich sah Nora kurz nach und lächelte dann. Ich riss mir vorsichtig ein Stück ab und fraß es genüsslich. Wir hatten es hier wirklich gut, und es war vor allem ruhiger als am Lachsfluss.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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26.08.2018 12:54
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