Ich hab keinen Hunger. Brummte ich und rollte mich ein, mit dem Kopf abgewandt von Saki und dem Rest der Welt. Der Geruch der Rebhühner pochte in meinem Kopf. Jeder Nerv schrie danach, sie einfach zu schnappen und dann fortzulaufen.

Abwägend wog ich den Kopf, das Wäldchen waren in Sache Deckung natürlich viel besser geeignet und die Wiese eigentlich nur gut, wenn man bereit war lange Zeit vor einem Loch zu warten oder sich mit Mäusen begnügte, aber jetzt wollte ich große Beute, an die man alleine nicht so leicht heran kam.
Guter Einwand ich streckte mich ein letztes Mal und war dann bereit zum Aufbruch.
Zum Wäldchen müssen wir auf die andere Seite des Flusses erklärte ich los, ehe ich loslief und in einen leichten Trab verfiel. Hunger trieb mich voran, machte mich ungeduldig am Jagtgebeit anzukommen.
Trotzdem drehte ich mich um, damit ich sicher war, dass Shiva mir folgte, wobei sie damit keine Probleme haben sollte.

--> Wäldchen

Auch wenn du jetzt keinen Hunger haben solltest, habe ich dieses Rebhuhn für dich als kleine Aufmerksamkeit gefangen sagte ich. Und legte mich etwas abseits von der schwarzen Schönheit hin und sah Morgra mit einem zögerlichen Lächeln an.

Als Raava die Führung übernahm und vorauslief, folgte ich ihr gleich darauf. Dabei verließ ich mich ganz auf ihren Orientierungssinn. Allerdings war ich anfangs deutlich schneller als die hellere Fähe, um zu ihr aufschließen zu können.

-> Wäldchen

Blätter raschelten wie wild und kratzen in meinem Ohr, als ob Kori mir etwas vorsingen würde. Mürrisch hob ich den Kopf und wurde kurzzeitig von der Sonne, die zwischen dem Laub hervor glotze, geblendet. Ich hob meine Pfoten an, aber spürte keinen Grund unter ihnen. In meinem Bauch spürte ich einen ungeheuren Druck und meine Hinterbeine waren fast taub und fühlten sich an, als würden sie von tausenden Nadeln durchstochen werden. Ich öffnete meine verklebten Augen und schaute mich um. Oben Blätter, Neben mir Äste und unter mir meine bevorstehende verkrüppelung. Ich hing fest auf einem Baumstamm, der sich in 1000 meter höhen befand. Erschrocken zappelte ich umher und verlor den halt. Mit enormer Geschwindigkeit prallte ich auf dem Boden auf und hatte das Gefühl, dass es nun soweit war. Mein sicherer Tot war nun gekommen und mein Leben zog an mir vorbei. Ich spürte wie die Blätter mich durchstachen und ich sicher verbluten würde. Einige Minuten lag ich dort und wartete. Und wartete. Bis mir bewusst wurde, dass tatsächlich alles okey war und ich nur übertrieben habe. Mürrisch stand ich auf und schüttelte mich, bis das Laub von meinem Fell weg war. Natscho? Wo bist du minjung?, rief ich nach meinem Sohne und lachte dabei. Was letzte Nacht passiert war, ist nicht mehr ganz abrufbar in meinem Kopf. Aber nazko konnte nicht weit sein. Hoffte ich. Naaatschooo! Komm, ich will zurück zu deiner Mutter!, brüllte ich weiter durch den Wald und schaute hinter jedem Baumstamm und auf jede Baumkrone. Seinen Geruch konnte ich ebenfalls nicht mehr riechen, aber weg konnte er nicht sein. Vielleicht ist er schon vorgelaufen in die Efeuhöhle.. Mit dem Gedanken machte ich mich weiter auf die Suche und versuchte über die vergangene Nacht nachzudenken.

(Efeuhöhle)

Matt hatte ich Saki angegrinst. Er musste sich nicht schlecht fühlen, nur weil ich es tat. Trotzdem hatte ich meinen Körper weiterhin von dem Fleisch abgedreht. Schließlich hatte ich mich erhoben, gestreckt und mein Fell ausgeschüttelt. Iss du ruhig das Huhn. Brummte ich sanft. Ich atmete nur durch den Mund um den Geruch nicht allzustark an mich heran zu lassen. Ich denke es wäre schön etwas zu schwimmen. Ich gähnte, dann trottete ich langsam in Richtung Fluss.

(Lachsfluss)

Morgra mattes Lächeln beruhigt mich ein wenig. Doch war ich etwas überrascht über ihre Aussage was das Rebhuhn angehen, da ich es eigentlich für Sie erledigt hatte. Als ich nach einer Weile meinte schwimmen gehen zu wollen blickte ich ihr, einen Moment nach bevor ich ihn ein wenig zum Fluss folgte.

Wir kamen im Wald an. Es war ja nicht weit.
Ich merkte, daß Yara nun ebenfalls ihre gute Laune verloren hatte. sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, mich im Rennen zu besiegen.
Was ist los, kleine Schwester ?`fragte ich sanft.

[b]Ach, was soll schon los sein, Rill? Du merkst doch, wie sie uns alle schneiden - oder bist du auf Augen, Nase und Ohren blind geworden? Ich versteh´ja, dass du unbedingt hier bleiben willst, aber denk´doch mal nach. Das hier sind keine freundlichen Wölfe, auch wenn sie uns bisher nicht angegriffen haben. Sie haben ihre Rudel, sie haben ihre Welpen, sie haben alles und wir - wir sind nichts! Ich will dir sagen, was ich glaube! Wir sind ÜBERFLÜSSIG, verstehst du -ÜBERFLÜSSIG!
Am besten verlassen wir das Tal. Hier ist kein Platz für uns. Sie haben 5 Rudel und jede Menge Streuner hier. Sie brauchen uns nicht -Kapier´das endlich![b]

Die ernsten Worte meiner sonst so fröhlichen Schwester trafen mich bis ins Bein.
Vielleicht hatte sie ja recht. Vielleicht sollten wir wirklich am besten fortgehen, so wie unsere Eltern. Auch andere Jungwölfe verließen ihre Heimat, wenn es keinen Platz mehr für sie gab.
Ich blickte Yara an.
Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, aber jetzt? - Nein, noch bin ich nicht bereit aufzugeben, verstehst du das?

Wir haben nur einander, Rill! Ich werde warten - aber nicht zu lange!

Der große Wald war voller Gerüche und einige davon versprachen Beute doch ich hatte noch nie gejagt. ... ich kann sowetwas nicht.
Ein winseln entfuhr mir als ich auf überreste eines Rehs stieß. Der Kadaver war schon ziemlich alt, sicherlich mehrere Tage und viel war nicht mehr dran. Ich rümpfte die Nase und überlegte ob ich es mit dem Madenzerfressenden Fleisch versuchen sollte doch ich war schwach genug.
Mit einem hungrigen Fiepen blieb ich zitternd stehen und überlegte fieberhaft. Ich könnte krank werden oder verhungern...

Ich hob meine Nase in den Wind. Da war jemand - eine Fähe!
Komm´Rill, lass´uns nachsehen, wer da ist!meinte ich.
Ich lief schon mal vor und dann sah ich sie. Sie war so weiß, wie unser kleiner Bruder Finn und sie schnüffelte an einem Kadaver, der nicht mehr besonders gut aussah.
Hallo du! (@Arctica) sprach ich sie an.
Das da würde ich nicht mehr unbedingt essen, wenn du verstehst, was ich meine!

Auch ich kam nun hinzu.
Die weiße Fähe sah ein bisschen mager und heruntergekommen aus.
Sie hat wohl einfach nur Hunger,meinte ich.
Hallo du! Nicht weit von hier liegt ein Wisent, den wir gejagt haben. Ist erst zwei Tage alt. Iss´lieber davon, bevor du dir die Würmer holst!

Ich hatte mich gerade entschieden es zu versuchen als plötzlich zwei Wölfe auftauchten und mit mir sprachen. Vor Schreck hatte ich kaum zugehört und tabbste rückwärts wobei ich mir selbst über die Pfoten stolperte und der Nase lang hinfiel. Mit einem panischen wimmern versuchte ich auf zu stehen, stolperte aber erneut und klatschte wieder hin. Nein nein nein! ich atmete heftig und versuchte meine Pfoten zu kontrollieren.
Ich.. es... ich! fiebte ich und zitterte. Ich tu nichts ich will keinen Ärger!
Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich die beiden Fähen an.