Shiva sagte nichts mehr dazu und auch ich sah ein, dass es uns kaum weiterbrachte darüber zu spekulieren. Rudelnamen und Gebiete zu wissen war kaum von Nutzen wenn man beides nicht zusammen bringen konnte. Also Sinnlos.
Gedankenlos blickte ich umher und durch die Ruhe hörte ich endlich meinen Magen rumoren. wann hab ich das letzte Mal gegessen?
Ich werde Jagen gehen teilte ich Shiva mit, ich wollte nicht wieder einfach so wegrennen. Gähnend stand ich auf, mich gründlich streckend und überlegte wo ich hingehen sollte.

In meinen Ohren klang es irgendwie auch logisch. Zumindest machte es irgendwie Sinn, wenn das Nebelrudel an einem nebligen Ort heimisch war. Schließlich lebten die Bergwölfe auf in den höher gelegenen Gebieten, was man ebenfalls aus ihrem Namen schließen konnte. Dennoch hatte ich mich zu ihrer Spekulation nicht mehr zu Wort gemeldet und stattdessen nachdenkliches Stillschweigen bewahrt. Daraufhin folgte einen längere Zeit der Stille bis die hellere Fähe ihr neues Vorhaben erläuterte. "Darf ich mich anschließen?", fragte ich, da ich mir nun selbst meines knurrenden Magens bewusst wurde. Vielleicht würden wir gemeinsam sogar etwas größeres als einen Hasen erbeuten. Möglicherweise ein Reh.

Vielleicht war die Wiese wieder ein sicheres Jagtgebiet? Prüfend hob ich die Schnauze gegen einen Windhauch, doch in unmittelbarer Nähe war nichts zu erschnuppern, was auf einfache Beute schließen ließ.
Jedoch lenkte mich Shiva soweiso gleich weiter ab. zusammen Jagen? Aber.. nervös drehten sich meine Ohren zurück.
Sicher!, sagte ich trotzdem ich kann Jagen und zu zweit kann es doch nur einfacher sein oder? ich bin nur nicht sonderlich schnell gab ich deshalb zu, sicherlich wusste sie besser wie man eine gemeinsame Jagt koordinierte.

Ihre Reaktion verunsicherte mich kurz. Irgendwie schien sie über meine Frage nicht sonderlich erfreut - letzten Endes interessierte es mich dann aber nicht mehr. Raava stimmte zu und der Punkt war für mich abgehakt. Darüber nachzudenken brachte auch nichts und da sie ihr Einverständnis gegeben hatte, kümmerte es mich schlichtweg auch einfach nicht mehr. "Ich bin auch nicht unbedingt schnell", meinte ich nachdenklich und betrachtete die hellere Fähe ebenso. Mir selbst machte das nicht unbedingt etwas aus, da ich schon immer gerne aus dem Hinterhalt heraus gejagt hatte. Allerdings wusste ich nicht, wie Raava das handhabte. "Wie gehst du denn bei einer Jagd vor?", fragte ich schlussendlich, da ich nicht einfach blind in eine Jagd starten wollte. Nicht, wenn sie schief gehen konnte.

Ich war in Gedanken vertieft wie man zu zweit am besten jagen konnte ohne sich dabei um Weg zu stehen und überlegte wann ich bei einer Jagt eine zweite Schnauze gebraucht hätte. Und wieder holte mich Shivwas ruhige Stimme zurück, sie schien selbst mit den Gedanken an dem "Problem" zu nagen. Immerhin beruhigte es mich, dass wir Recht ähnlich standen in den Fähigkeiten. Doch was sollte ich ihr antworten? Pah, ich hab keine Angst, meine Jagttechnik funktioniert, da gibt es nichts für was ich mich schämen sollte und ich hab es ohne Hilfe geschafft! redete ich mir gut zu, ich musste aufhören mich bei allem immer so zu verkrampfen, wahrscheinlich hab es nie "den einen Weg" und jeder Wolf ist anders.
Gewöhnlich Jahr ich weniger als dass ich meiner Beute auflauere und nur einen kurzen Sprint brauche. Aber das lässt sich sicher verkürzen wenn man die Beute von zwei Seiten aufschreckt. brachte ich gleichzeitig meinen Gedankengang von zuvor zu Ende. Und doch musste ich fast verlegen nachfragen: wie jagst du denn?

Nachdenklich lauschte ich Raava, wobei mir ihre Angespanntheit nach wie vor egal war. Ich würde nicht erneut fragen, ob wir wirklich gemeinsam jagen sollten. Wenn sie sich plötzlich anders entschied, sollte auch sie sich zu Wort melden! "Nun... eigentlich erkunde ich ein mögliches Jagdgebiet vorher und suche nach oft besuchten Pfaden oder den Stellen, wo meine bevorzugte Beute trinkt. Wenn ich jagen will, laufe ich diese Orte ab und finde zumeist auch ein Beutetier, welches durch die Nahrungssuche oder vom Trinken abgelenkt ist und schlage dann aus dem Hinterhalt zu. Ein Sprint verläuft bei mir meistens nicht erfolgreich..", erklärte ich meine bevorzugte Jagdtechnik, bevor ich leise seufzte: "Hier kenne ich mich allerdings noch nicht aus... ich habe leider noch keine Erfahrung, wo solche Orte sind..."
Ich sollte mich wohl wirklich mal gründlich in den freien Gebieten umsehen. Schlussendlich blieb ich doch länger als gedacht in diesem Tal und da wäre es nützlich, wenn ich diese Stellen finde und auskundschaften würde. Ansonsten würde ich wohl auf kurz oder lang verhungern. Raava hatte aber an sich gar keine so schlechte Idee. "Wenn einer unbemerkt bleibt, könnte der andere die Beute auch vielleicht in die Kiefer des anderen treiben", ergänzte ich ihren Vorschlag und sah sie dann abwartend an.

Aufmerksam hörte ich ihrer Beschreibung zu, sie klingt so erfahren! Und jetzt kribbelte Vorfreude unter meinem Fell, es war meine Chance mit einem Wolf eine richtige Jagt zu veranstalten, zurück blieb das alte Leben, dass mir noch immer so eine Last war. Ich scheute zwar davor, aber wie mit vielem was Shiva betraf war ich bereit über meinen Schatten zu springen, außerdem wollte ich ja soweiso Jagen gehen.
Die Wiese und Wäldchen sind gute Gebiete für Beute, Rehe und ähnliches hält sich gerne an den hellen Stellen auf. überlegte ich laut. Shivas Ergänzung klang plausibel, damit wäre eine Jagt sicher viel effektiver und erfolgreicher als alleine.

Ich schnaufte kühl. "Mit Sicherheit werden sie das." Ich wirkte kalkulierend und observierend. "Du hast eine Wirkung hinterlassen. Ich hatte unterdessen angefangen, einige von ihnen kennen zulernen, mit mittelmäßigem Erfolg.
Ich ließ den Blick schweifen, kam aber wieder auf Stín zurück. [b]"Hast du eine Idee, was wir in der Zwischenzeit machen könnten, ohne zu weit von unserem Ziel abzudriften? Beispielsweise irgendwelche Informationen beschaffen; über andere Rudel, Geschehnisse in der Gegend, die von Interesse sein könnten."

Grollend und mit ziemlich schlechter Laune trat ich durch das Gebüsch. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll. Seit Monaten begegnete ich kaum noch Wild, dafür nahmen die Gerüche der vielen Wölfe einfach nicht ab. Dies war kein Ort für mich! Ohne mich noch einmal umzudrehen, verließ ich das Tal.

(Trap kann gelöscht werden)

Die Besinning kam spät, als mir wiedereinmal bewusst wurde, dass ich es nicht schaffen würde die kläglichen Reste mit Saki zu teilen. Mit irgendwem zu teilen. Also ließ ich mich neben einem der Bäume fallen, drückte das zähe Fleisch mit meinen Pfoten auf den Boden und begann es in Stücke zu reißen. Ich hatte keinen Hunger, aber meine Wut lies mich kontinuierlich weiter an dem Fleisch herumzupfen.

Auch wenn es mir schwer fiel mit dem zwischen meinen Fängen, die Witterung von der schwarzen Schönheit auszumachen. Hatte ich noch eine für mich halben Ewigkeit Morgra getroffen, mit einem Lächeln ging ich auf sie zu und legte das Rebhuhn vor ihr ab.

Langsam ebbte meine Wut auf mich selbst ab und ich betrachtete die Fetzen auf meinen Pfoten. Grummelnd stand ich auf. Dann sah ich im Augenwinkel Saki auf mich zukommen. Er hat wirklich ein Pfötchen für schlechte Augenblicke. Unweigerlich musste ich knurren um ihn auf Abstand zu halten. Dann roch ich die Beute in seinem Maul und stellte die Nackenhaare auf.

Langsam ging ich durch den Wald und schaute mich neugierig um...wo bin ich hier? , wo sind den andere ? , bin ich hier allein? Ich blieb stehen und rief ganz laut hallo!? Ist hier jemand ???

Ich lege dir meine Ohren an als ich das Knurren von Morgra hörte. Schon gut meine süße ich gehe schon zurück meinte ich, und ging langsam zurück während ich immer wieder auf das Rebhuhn blickte. Und versuchte Morgra klarzumachen, dass ich wie der ihre Überresten ihre Beute noch Interesse an den Rebhuhn hatte.

Raava schien einiges über die Gebiete zu wissen oder zumindest über ein paar. Ganz im Gegensatz zu meiner Wenigkeit, die sich hier noch nicht im geringsten auskannte und bis auf meinen Schlafplatz keine wirklich guten Orte gefunden hatte. Nachdenklich hatte ich ihrer Erzählung gelauscht und versuchte mir die möglichen Gelegenheiten in beiden Landschaften vorzustellen. "Ich wäre dafür, wenn wir es im Wäldchen probieren würden. Dort gibt es zumindest Deckung für uns", äußerte ich schließlich meine Meinung. Schlussendlich waren wir beide keine Sprinter und auf einer freien Fläche, wie einer Wiese, würden wir wohl kaum unbemerkt nah genug an unsere Beute herankommen. Abwartend sah ich Raava an, offen für ihre Meinung und Vorschläge. Ich war bereit diese anzunehmen, wenn sie auf der Wiese bessere Chancen sah und diese begründen konnte.