Eigentlich wollte ich dem Mutter-Sohn-Gespräch nicht lauschen, doch da ich noch immer in nächster Nähe stand und meinen Blick auf Jive fokussiert hatte, war dies ein Faktor der sich nicht verhindern ließ. Dennoch kam es mir wie ein besonderer, vielleicht sogar intimer Moment vor und den wollte ich nicht stören. Die beiden alleine lassen wollte ich dann allerdings auch nicht und nachdem mir Morgana einen freundlichen Blick zugeworfen hatte, näherte ich mich dann doch wieder. Allerdings ganz langsam und mit Bedacht, um ihre kleine Konversation nicht zu unterbrechen. Hören würde ich die Worte eh und ich wollte Jive zeigen, dass ich ihn nicht für seine Tat verurteile, wie meine bisherige Entfernung zu ihm vielleicht gezeigt hatte. Vorsichtig legte ich mich neben meinem besten Freund nieder und drückte meine Nase sanft in seine Schulter, während ich Morgana leicht ratlos ansah. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und ich bezweifelte nach wie vor, dass meine Worte die richtigen wären.

Ich lief eigentlich mehr ziellos durch den Wald als dass ich einen Plan hätte auf worauf Jagd machen wollte, im Grunde wollte ich einfach nur schnell von der Höhle weg und diese peinliche Aktion vergessen. Nach dem durch den Wald gelaufen war also ich die Witterung von einer kleinen Gruppe Wölfe in der Nähe wahrgenommen, was mich für einen Moment verharren ließ um einen klaren Kopf zu bekommen den ich meine Ansichtssache auch brauchte für die Jagd braucht. Da ich selbst nicht wusste ob die Gruppe bei einem Jagd erfolgt, meinerseits mir die Beute abspenstig machen würde.

Mir war nicht ganz klar, ob mir gefiel was ich da hörte. Ich war nun erwachsen? Wollte ich das? Mit einem Mal traf mich die Erkenntnis über meine eigene Verantwortung mit voller Härte und so fiepte ich kurz auf, während ich meinen Kopf untergeben senkte. Mein Blick manifestierte sich nun doch vollends auf den toten Rüden, dessen Namen ich nicht einmal gekannt hatte. Das Blut war bereits getrocknet und hinterließ hässliche Flecken auf dem graubraunen Fell. Narben um Narben hatten seinen Körper verunstaltet, was man durch sein zerwühltes Fell deutlich sehen konnte. Ich hörte Mama nur noch wie durch Watte und es war erst Kobalts Geruch, der mich aufsehen ließ. Schweigend sah ich sie an, voller Fragen, als würde sie für mich sprechen können. Doch dann seufzte ich leise und sah Mama unglücklich an. "Wir können ihn nicht hier liegen lassen", murmelte ich und erhob mich schwerfällig.
Wie in Trance lief ich an beiden Fähen vorbei, direkt auf den Kadaver zu, vor dem ich stehen blieb. Meine Augen wanderten schweigend über seinen Körper. Mama hatte Recht. Es war nicht meine Schuld, dass der Kampf so ausging. Er hatte mich angegriffen. Und doch würde mich dieses Erlebnis wohl auf ewig verfolgen. "Er war grausam und hätte mich wahrscheinlich mit einem Lachen umgebracht. Doch es wäre falsch und respektlos, wenn wir ihn einfach hier liegen lassen würden." Meine Stimme war ungewohnt fest und ernst. Mit neutraler Miene trat ich ein paar Schritte beiseite und begann eine Grube zu graben. Dabei war ich völlig konzentriert. Ich wollte das alles alleine schaffen.
Als die Grube nach einer Ewigkeit fertig war, trat ich wieder auf den Leichnam zu. Es kostete mich einiges an Überwindung, doch dann packte ich den Körper doch am Nacken und zog ihn in die Grube. Ich hörte den Aufprall des leblosen Körpers und schloss bei dem dumpfen Klang kurz die Augen, doch dann widmete ich mich wieder meiner Arbeit und schüttete die Grube sorgsam zu. Als dies geschafft war, stand ich etwas verloren vor dem geschaffenen Grab. Sollte ich noch was sagen? Ich haderte kurz mit mir, doch dann ließ ich es sein. Das wäre zu viel der Ehre. Schweigend wandte ich mich ab und sah zu den beiden Fähen, wobei ich besonders Kobalt ansah. Ihr Anwesenheit hatte mir Mut gemacht und das würde ich ihr auch noch sagen - später.

Als ich verstand das er mich allein ließ war ich so traurig dass ich garnicht bemerkte wie ich zu weinen anfing ich legte mich unter den nächsten Baum und ließ meinen Tränen freien Lauf....Er hat mich einfach sitzen lassen , für wen denn ?

Endlich weg von der freien, offenen Fläche und dem ganze Familiendrama, hatte ich Zeit, endlich wieder zu alter Stärke zurückzugelangen. Die Luft war durchzogen von verschiedensten Komponenten der Natur, sei es der erfrischende Geruch von Moos oder die herbe Note von morschem Holz, gemischt mit der ein oder anderen Wolfsfährte. Der Wald bot ein perfektes Trauningsgebiet, eng aneinander gereihte Bäume für die Agilität, unterschiedlich beschaffener Boden für did Stabilität, Anstiege und Senkungen für den Muskel und lange Strecken für die Ausdauer. Wie vom Teufel getrieben hetzte ich durch das Waldstück, am Anfang noch etwas zurückhaltend, doch mit jedem slalomartige Haken um den nächsten Baum steigerte ich mein Tempo, setzte über umgestürtzte Baumstämme hinweg und nahm jeden Anstieg mit. Meine Flanken, sie bebten heftig, doch es störte mich nicht. So lief ich und lief ich was das Lungenvolumen hergab, bis ich total erschöpft auf einer Lichtung stehen blieb, und mich für einen kurzen Moment hinlegen musste.

Als ich prustend und schnaufend am waldboden lag, durchfuhr mich plötzlich ein Gedanke und ich sah ein Bild vor mir. Geri!! Wie es ihr wohl gehen mag? Ich muss sie finden Meine Gedanken wurden von einem lauten Magenknurren übertönt. Tja, vorher sollte ich eventuell noch etwas essen So begab ich mich auf die Pirsch. Doch es war weit und breit kein richtiger Beutegeruch zu entdecken. Ein Reh werde ich alleine nicht reißen können, und ein Wildschwein ist viel zu gefährlich... Ich muss mich mit etwas kleinem zufrieden geben, fürs erste Als ich zu ende gedacht hatte, nahm ich ajch schon den Geruch von Eichhörnchen war. Eine weile lang folgte ich der Spur und konnte das kleine Tier mit den buschigen roten Schwanz auch bald ausmachen. So lautlos wie irgend möglich, schlich ich mich von hinten an das Tier an, packte zu und tötete es mit einem Biss. Kein Festessen aber immerhin Das verzehren des Winzlings kostete nicht allzuviel Zeit und ich begab mich zurück zur Wiese. --> Wiese

Sowohl Dark als auch Abruzzo schienen mit den Schatten des Waldes zu verschmelzen, während mein Fell mehr als deutlich heraus stach. Weshalb ich die beiden auch vorlaufen und nach einer Fährte suchen ließ. Auch waren sie eindeutig schneller und wendiger als ich, selbst im trabenden Lauf. Mit einem Mal erstarrte Dark. Er hatte die Fährte eines Hirschbullen aufgenommen, welcher der Blutsspur nach verletzt war. Ein Blickaustausch ohne Worte fand statt, ehe ich mich fest auf den Boden drückte und in einem Buschwerk versteckte. Dark und Abruzzo hingegen schlugen zwei verschiedene Richtungen ein, um das Tier zu umkreisen. Gespannt wartete ich ab. Die beiden würden das Tier auf mich zujagen. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an. Ich konnte sehen dass Abruzzo auf einem Trampelpfad verharrte, welchen der Hirsch zur Flucht nutzen könnte, während Dark nun in einem Bogen hinter das Tier rannte und diesem dann in den Hinterlauf biss. Röhrend setzte der Hirsch zur Flucht an.

Dark

Ohne zu zögern rannte ich dem Bullen nach und schnappte immer wieder nach ihm wenn er versuchte auszuweichen. Ich ließ ihm keine Chance und wartete dann auf Abruzzo.

Mein Blick ging kurz noch mal in Richtung Odoru um sicherzugehen dass wir den Bullen auf ihn zu treiben, als Dark mit den Bullen auf höhe des Trampelpfad war, schloss ich mich Dark an und lief leicht versetzt auf der linken Seite des Bollen mit. So der er keine Möglichkeit hatte als weiter geradeaus auf Odoru zu zulaufende sich im Buchwerk versteckt hielt.

Ich knurrte stumm, hatte konzentriert die Muskeln angespannt. Als nun der Hirsch über das Buschwerk, unter welchem ich lag, sprang - schoss ich hoch und verbiss mich mit aller Kraft in die Kehle des Bullen. Von der Attacke aber auch Kraft überrascht strauchelte das massige Tier. Ich legte mein gesamtes Gewicht in den Biss, zog den Oberkörper des Bullen Richtung Boden. Kaum dass er weit genug unten war, schlang ich meine Vorderpfoten um den Nacken des Tieres, so dass mein Gewicht sich noch mehr auf diesen legte. Ich hoffte dass Dark und Abruzzo sich nun anschlossen und mir halfen den Bullen zu töten.

Als ich gar nicht weit von mir einen Bullen hörte blickte ich sofort mit angelegten Ohren in die Richtung, und beschloss die die Jagd abzubrechen, ein Bulle wird immer in einer kleinen Gruppe gejagt und sowas mir als einzelner Wolf zu riskant selbst was zu reissen. Da ich selbst keine Chance hätte die Beute gegen eine der beiden Gruppen zu verteidigen, ich werde woll Conn ob er mit mir nachher noch mal auf die Jagd gehen würde dachte ich und machte mich auf den Heimweg zu Höhle.

Ruaushhöle <------------

Dark

Mit einem Knurren sprang ich an den Nacken des Bulle und biss mich dort fest. Es knackte leicht und ich versuchte den Bullen weiter unten zu halten während er röhrend versuchte frei zu kommen.

Ich trottete langsam hin den schützenden Wald hinein. Ein vertrauter Geruch hatte mich hier anhalten lassen. Ich roch Saki noch ziemlich deutlich. Und ich nahm noch andere vertraute Gerüche war. Vorsichtig rollte ich mich unter einer Fichte zusammen, grub mich in das weiche Moos auf der Erde. Es tat gut mal alleine zu sein und den Gedanken einfach nachzuhängen.

Ich lief weiter durch den schönen Wald. Diese Arjuna war nett gewesen. Hatte sie mich tatsächlich vor der Aufmerksamkeit fremder Rüden gewarnt? Das war wirklich nett, aber ich war keine Jungfähe mehr. Ich hatte auch eine feine Nase und ich wusste, welche Zeit des Jahres war.
Seufz !!!
Doch obwohl es im Wald immer wieder nach Wölfen roch, kam einfach kein strahlender Aöphaprinz vorbei und streckte stolz seine Rute, bereit, mir seine schönsten Liebeslieder vorzusingen.
Zugegeben - ich war ein bisschen wählerisch, aber man kann ja auch nur wählerisch sein, wenn man eine Wahl hat, oder?
Ein Hase, den ich bei meiner Wanderung aufscheuchte, musste meine Laune büssen.
Er war schon alt und zäh, aber er füllte meinen Bauch und besänftigte meine Gefühle - für den Moment.

Ich legte meinen Kopf auf die Pfoten, schloss die Augen und spitzte die Ohren. So hing ich meinen Gedanken nach. Gedanken an Frust, Verlust, dem Wunsch nach Nähe und zeitgleich der Angst vor selbiger. Und Gedanken an Saki und wie dümmlich wir uns beide verhalten hatten. Ich schnaubte. Es sah mir nicht ähnlich, so war ich einfach nie gewesen.
Kurz kam der Gedanke auf, zurück zur Höhle zu laufen. Oder ich würde einfach weiter herumstreunern bis diese anstrengende Zeit vorbei war.