Inhaltswarnung: Beschreibung einer Panikattacke

Unsere Worte schienen gar nichts zu bewirken, denn der andere Nebelwolf stürmte nur noch näher und näher. Das Gefühl völliger Hilflosigkeit machte mich fast Ohnmächtig und ich drängte mich noch enger an Heaven.
Dann kam plötzlich nochmal ein großer Wolf aus dem Nebel hervor. Wie viele kommen da noch? Ich will heim, ich will einfach nur noch heim! Zurück zu Mama und dem Rudel Ein Winseln bahnte sich von unten meine Kehle empor und ich biss die Kiefer zusammen, um es zu unterdrücken. Mit mäßigem Erfolg. Dabei war es doch sowieso schon egal: Ich war mir sicher, dass der rote Rüde mein Herz wild klopfen hören und meine Angst riechen konnte. Als er dann auch noch zwischen uns und die Fähe sprang und uns so sehr sehr nahe war, duckte ich mich zum Boden. Ich konnte nichts weiter tun, als ihn mit großen Augen anzustarren, darauf gefasst, dass jetzt gleich etwas sehr sehr schlimmes passieren würde, von dem ich selber noch nicht genau wusste, was es sein könnte.

Doch es passierte nichts.
Stattdessen jagte er uns mit Worten fort. Mir war als würde er uns hassen. Aber warum ..? und bei seinen Worten brach eine Welle aus Schuldgefühlen auf mich ein, obwohl ich nicht verstand. Wir haben doch gar nichts falsch gemacht, wir haben uns doch nur verlaufen. Was ist so schlimm daran? Ich wollte sie doch nicht verletzten. Sie war vorher schon so. Ich hab doch gar nicht... In meinem Kopf wütete ein Sturm, durch den ich nicht mehr blicken konnte und auch meine Augen versagten ihren Dienst, als sie auf einmal voller Wasser waren. Ich fühlte mich blind, auf mehreren Ebenen als nur die visuelle.
Es tut mir Leid. brach ich schließlich unter der Last winselnd hervor. Es ging alles zu schnelle, um sich in Ruhe Gedanken zu machen und mein Kopf begann weh zu tun. Alles kreiste sich. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid. wie ein Mantra sprudelte es mir in Dauerschleife heraus, während ich versuchte zu verstehen.
Auch der andere Rüde war jetzt da. Er sprach in einer ganz anderen Weise, aber darauf konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Es war einfach alles zu viel, es ging alles zu schnell. Stress und Panik raubten mit den Verstand. Ich bekam nur mit, dass er sagte man sollte nicht in andere Rudelgebiete laufen, aber das ergab für mich auch keinen Sinn. Warum denn nicht? Heaven und seien Familie waren doch auch einfach gekommen. Ich wollte doch nur verstehen, aber ich konnte in dem Stress keinen klaren Gedanken mehr fassen. In meiner Verzweiflung schüttelte ich den Kopf, um ihn frei zu bekommen, aber stattdessen wurde der Schmerz einfach schlimmer. Und als die verletzte Fähe sich erbrach, hätte ich es ihr am liebsten gleich gemacht.

Dann endlich lichtete sich der Gedankenstrom soweit, dass ich registrierte, dass uns vorher ein Weg gesagt wurde. Blind stieß ich Heaven an und suchte dann nach der gesagten Richtung. Ich blinzelte mir die Augen soweit frei, das ich erkannte, dass es der Weg war, von dem die beiden gekommen waren. So war der Weg frisch markiert und in mir blühte ein Schimmer Hoffnung auf, dass wir dadurch hier raus finden konnte. Stolpern kam ich auf die Pfoten, stupste nochmal nach @Heaven und rannte dann auf zitternden Läufen so schnell wie irgendwie möglich davon, die Rute noch immer zwischen den Läufen.

--> Wäldchen (freie Gebiete)

Erschrocken wich ich zurück, als der braune Rüde seine Pfote zwischen mich un Kobald stellte. Unsicher legte ich die Ohren an, die Rute noch immer eng zwischen die Hinterbeine geklemmt. Ist es falsch, Hilfe anzubieten? Wir haben doch nichts gemacht? Hilflos blickte ich zu Kobalt, welche schwankend zu uns Abstand nahm und einfach umfiel. Der Fremde hatte klar gemacht, dass sie unsere Hilfe nicht brauchen, doch ich fühlte mich schlecht. Immerhin schien es Kobalt erst schlecht zu gehen, seit Ylvi über sie getreten war. Also mussten wir Schuld sein an ihrem Zustand. Ich schaffte es nicht, meine Augen von Kobalt zu lösen und starrte sie und den hellen Wolf neben ihr einfach an. Seine Worte hatte ich nicht verstanden. Wir sollten unsere Schnauzen benutzen? Wofür? Meine Begleiterin schien nun komplett aufgelöst zu sein. Wie ein Mantra murmelte sie ein paar Worte vor sich hin. Zu gerne hätte ich sie getröstet.

Urplötzlich kam aber Leben in Ylvi und sie stieß mich so heftig an, dass ich ein wenig nach vorne strauchelte. Kaum hatte ich mich gefangen und nach ihr umgedreht, stupste sie mich erneut an und preschte sodann los. Diesen Weg hatte uns der Fremde gerade gezeigt und nun folgte Ylvi ihm blind. "Ylvi warte!" rief ich ihr hinterher, doch die Wölfin schien durch den ganzen Stress nur noch hier weg zu wollen. Unsicher tippelte ich hin und her, bis ich endlich einen Entschluss fasste. "Es tut uns Leid. Wirklich. Bitte seid nicht böse auf uns," bat ich die drei, ehe ich meiner Freundin nachsetzte. Ich wusste nicht, ob der Weg uns wirklich dorthin führte, wo wir hinwollten oder wir direkt in unser Verderben rannten, aber ich musste Ylvi einholen. Ich würde sie nicht alleine lassen.

->Wäldchen (freie Gebiete)

Erschöpft taumelte ich einen Schritt zur Seite und legte mich folgsam auf die kühle Erde. "Mir... war einfach plötzlich schlecht.", murmelte ich und blickte verunsichert zu unserem Beta empor. "Ich... Ich verstehe es einfach nicht.... Woher kommt das?" Noch immer verwirrte es mich - Der plötzliche Zusammenbruch machte mir Angst.
Meine grünen Iriden huschten zu meinem Gefährten hinüber und starrten ihn nahezu flehend an. Ich wollte ihn bei mir wissen... In meiner Nähe haben. Das die fremden Jungwölfe verschwanden, nahm ich nur am Rande war.

"Jive... und ich waren am Mondscheinteich.", erzählte ich erst noch etwas stockend, "Dort ging es mir gut. Auch... auf dem Rudelplatz war alles in Ordnung." Doch mit jedem Wort wurde meine Stimme etwas fester. "Es fing erst an, als Jive und ich zurück wollten. Wir haben ein Wettrennen gemacht und ich war viel früher erschöpft, als sonst. Die Übelkeit kam kurz danach und... schwindlig war mir auch!" Unsicher blickte ich zu Tristan empor, versuchte seinen Gesichtsausdruck zu lesen. "Und was ich gegessen habe... Ich weiß es gar nicht mehr.", murmelte ich leise und zuckte leicht mit meinen Ohren, "Das ist... aber schon etwas länger her. Ich hatte aber auch keinen Hunger."
Inzwischen ging es mir wieder etwas besser. Nachdem ich mich übergeben hatte, war zumindest die Übelkeit in den Hintergrund gerutscht. Außerdem war ich jetzt, wo Tristan hier war und die fremden Jungwölfe fort waren, wieder deutlich entspannter. Mein Gefährte und der silberne Heiler gaben mir Sicherheit.

'Kobalt... Kann es sein, dass du schwanger bist?' Tristans Frage hallte in meinem Kopf wieder - Einem dauerhaften Mantra gleich, dessen Sinn ich nicht verstand. "Ich...", stammelte ich verunsichert, schon beinahe überfordert, "Ja...? Möglich... Ich meine..." Meine grünen Iriden sprangen mit anwachsender Panik zu Jive. Sie hafteten sich auf ihn, suchten nach seinen bernsteinfarbenen Augen.
"Kannst... Kannst du das feststellen?", fragte ich zögernd - meine Stimme leicht zitternd - und blickte für den Bruchteil einer Sekunde zurück zu Tristan. Doch meine Aufmerksamkeit lag eigentlich auf meinem Gefährten und auf seiner Reaktion.

Zögerlich kam ich nach seiner Aufforderung nach und drehte mich etwas, sodass Tristan meinen Bauch leicht sehen konnte. Die Ungewissheit nagte an mir, vereinte sich mit meiner Unsicherheit und letztlich wusste ich nicht, welche Antwort mir lieber wäre. Ich schluckte leicht und blickte abwartend zu Tristan, auf das Ergebnis bangend.

Endlich zogen diese Quarktaschen Leine und ich konnte mich auf meinen Puls konzentrieren, der ziemlich hoch war. Besorgt drehte ich mich zu Kobalt um, die sich bei der ganzen Aufregung in die Büsche zurückgezogen und erbrochen hatte. Ein Winseln entfleuchte mir und meine Rute drückte sich an meine Hinterläufe. Tristan tat derweil alles um mich und Kobalt zu beruhigen, was ich dem Beta mit einem dankbaren Blick quittierte. Den Jungwölfen zu folgen, daran dachte ich aber im Moment nicht eine Sekunde. Schließlich ging es Kobalt gut genug, dass Tristan sich ihrer Gesundheit annahm. Auf leisen Sohlen schlich ich nach und stellte mich schräg hinter Tristan. Ich konnte Kobalt in die Augen sehen, sie wirkte müde und erschöpft. Doch als Tristan diese eine bedeutende Frage stellte, rissen meine Gefährtin und ich gleichzeitig die Augen auf und sahen einander an. Ich hörte Kobalt nervös vor sich hin stammeln und unter meinem Fell kribbelte es plötzlich unangenehm. Sch-schwanger? Ich war verunsichert. Tristan machte sich daran meine Gefährtin genauer zu untersuchen, dann stellte er es schließlich fest. Mein Herz hüpfte kurz, gleich darauf wurde mir kalt und heiß zugleich. Ich wusste nicht was ich fühlte - da war Angst, Vorfreude, Aufregung. Ich war nervös und überglücklich, aber auch so verunsichert. Nervös blickte ich zu Kobalt. Wie würde sie sich verhalten?

Karussell.
Ich fuhr Karussell. Und mit jeder weiteren, wilden Runde hörte ich die ruhige Stimme Tristans. "Kobalt" - „Ich bin mir ganz sicher.“

Ich freute mich darüber. Wirklich.
Doch gerade war ich nicht glücklich, sondern... viel mehr überfordert. Ich wusste nicht, wie ich auf diese Offenbarung reagieren sollte - Wie ich damit umgehen sollte. "Was?", wiederholte ich daher atemlos und zitterte unwillkürlich. Konnte... ich das überhaupt?
Mir wuchs die Situation über den Kopf. Erst Tristan holte mich zurück in die Gegenwart. "Hierbleiben!", rief ich beinahe panisch und blickte den silbernen Wolf hilflos an. "Ich will nicht...", begann ich, stockte aber. Ich atmete tief durch, zwang mich förmlich dazu. "Ich will zurück zum Rudelplatz", verkündete ich schließlich fest und schüttelte mich leicht. Endlich kam das Karussell in meinem Kopf zum Stillstand. Zumindest nahm ich meine Umgebung wieder deutlich wahr. "Ich will zurück." Meine Überforderung war deutlich zu hören. Kurz suchte ich den Blick meines Gefährten und atmete nochmals durch. Bestimmt war er genauso verunsichert.
"Ich... Ich will mit Papa reden..." Es war bestimmt nicht die richtige Entscheidung, die ich jetzt traf. Nichts desto trotz, wandte ich mich ab und verschwand eilig im Nebel. Es mochte vielleicht die falsche sein, Jive nach dieser Nachricht jetzt einfach stehen zu lassen, doch für mich war es die einzig Richtige. Ich brauchte meinen Vater. Brauchte seinen Rat und... vor allem seine Unterstützung.
Ich brauchte Barbossa genauso, wie ich Jive brauchen würde.

>> Rudelplatz (Nebelwölfe)
(Ich weiß, der Aufbruch ist ein bisschen plötzlich... Aber wir wollen die Geburt jetzt... doch schneller durchziehen und davor soll Kobalt ja noch mit ihrem Papa sprechen ^^")

Ich war fassungslos, sprachlos und fühlte mich überfordert. Der Drang, sich winselnd unter einem Busch zurückzuziehen, war immens. Ich kann doch nicht...Vater werden, dachte ich und spürte eine Welle der Angst erneut über mich rollen. Angespannt schloss ich die Augen angesichts dieser heftigen Emotion. Ich fühlte mich allein und verloren, erst recht als Kobalt einfach loslief und uns stehen ließ. Stumm sah ich ihr nach, die Rute langsam nach unten sinken lassend. Hab ich sie verletzt? Sie hatte so verloren gewirkt, als sie die Nachricht erfahren hatte. Das ist meine Schuld, hörte ich eine Stimme in mir sagen und ich schrumpfte innerlich noch mehr zusammen. Als Tristan eine Frage an mich richtete, nahm ich den Inhalt kaum war. Erst nach wenigen Sekunden kam die Erkenntnis, dass er mit mir sprach bei mir an und ich hob den Kopf ruckartig. "Was?". Für mich war das alles so verwirrend und ich fühlte mich allein.