Das Jagdgebiet! Toll!
Ich liebe die Jagd!

Munter folgte ich Morgana.
Wie elegant sie doch durch das Moor tänzelte!

----- Wäldchen

Das Moor ist trocken. Sämtliche weiße Schwaden sind fort. Die Luft scheint allerdings noch schärfer und säuerlicher als sonst zu riechen. Das Nebelmoor ist momentan kein guter Ort, um sich aufzuhalten.

Ich trat neben die dunkle Fähe und betrachtete das Moor. Ich stupste das gelbliche Gras mit der Pfote an, um zu spüren, wie es sich anfühlte, doch ich belastete die Pfote nicht. Oki-Doki. Gelbes Gras ist böse., summte ich amüsiert und lief Morgana aufmerksam hinterher. Das Moor sieht sehr schön aus... Alles hier ist so schön!

Ich stemmte meine Vorderpfoten auf den festeren Boden und stemmte mich hoch. Ich kicherte fröhlich über Morganas Zustimmung.

-> Nebelsumpf

Und so kamen wir schließlich zum Nebelmoor. Ruhig und trügerisch friedich lag es da.
"Aber natürlich! wir bleiben hier ja auch nicht lange!" beruhigte ich Dagger, die ein bisschen verängstigt wirkte.
"Hier gibt es heisses Wasser, giftige Dämpfe und vor allem der Boden ist unsicher. Du musst darauf achten, immer auf die erhöhten Stellen zu treten - dort, wo das Gras grün und nicht gelb ist! Wenn du das oft gemacht hast und die Wege kennst, dann kannst du hier jedem Feind entkommen, der sich nicht auskennt."
Ich schmunzelte.
"Ich habe da auch noch Nachholbedarf. Aber du hättest mal sehen sollen, wie Morgana durch das Moor getänzelt war."

"Ja, das stimmt vermutlich! Es ist ja auch ihr Revier. Sie weiss es zu nutzen, vor allem aber auch die Nebel. Sie kann geradezu mit ihnen verschmelzen. Das kann sehr nützlich sein."
Wir hingegen paßten genau auf, wohin wir traten. Dadurch ging es etwas langsam, aber war dafür sicher.
"Ich werde das auch noch öfter üben müssen, damit ich sicherer und schneller werde. Aber ich bin ja noch nicht lange hier und jagen tue ich am liebsten im Wald."
Schließlich war es geschafft. am Ende markierte ich auch hier.

"So, meine Liebe!" Ich lächelte sie an.
"Jetzt geht es weiter zum ...

------ Mondscheinteich

Hechelnd und mit weiten Sprüngen raste ich durch das Gebiet. Der Lauf tat gut nach der langen Rast mit Kobalt und ich fühlte mich etwas befreiter. Meine Ohren waren dicht an mein Fell gedrückt und ich war mir sicher, dass Kobalt direkt hinter mir war.

Jive hatte sich - dank seines vollkommen unfairen und überraschenden Frühstarts - einen erheblichen Vorsprung erarbeitet. Ich war ihm jedoch dicht auf den Fersen und folgte seiner Fährte verbissen. Nachdem ich eine ausdauernde und auch eine etwas schnellere Läuferin war, würde ich ihn wohl auch irgendwann einholen. Vorzugsweise... natürlich vor unserem gemeinsamen Ziel.

Hechelnd hetzte ich durch das neblige Gebiet. Mit jedem weiteren Sprung schnappte ich nach Luft - näherte mich meinem Gefährten - und sprang weiter. Nach der langen Pause wieder zu laufen, war ein unbeschreibliches Gefühl und ich genoss jede Sekunde davon. Bis... ich plötzlich leichte Schmerzen in meinem Flankenbereich verspürte. 'Was...?' Verwirrt registrierte ich meine Seitenschmerzen - Normalerweise war so ein Lauf zwar anstrengend, aber nicht in diesem Maße. Doch meinen Körper interessierte sich dafür nicht und ich ignorierte dafür die ersten Anzeichen. Ich würde mich doch jetzt nicht ausbremsen lassen!
Doch nach einer kurzen Distanz wurde meine Atmung hektisch. Ich musste regelrecht um Atem ringen und verlangsamte mein Tempo schließlich doch - Besserung war leider nicht in Sicht, weshalb ich notgedrungen stehen blieb. Als ich jedoch stand und versuchte mich etwas zu beruhigen, tanzten schwarze Punkte in meinem Blickfeld. Verwirrt blinzelte ich und schüttelte leicht meinen Kopf. Was... war denn jetzt los? Auch mein Magen kribbelte unangenehm. Mir war schlecht. Mit zitternden Pfoten setzte ich mich und schloss meine Augen. Ich verstand es nicht. Noch nie - Niemals in meinem ganzen Leben - war es mir nach einem solch kurzen Lauf so schlecht gegangen! Die Übelkeit nahm zu und noch immer atmete ich schnell, als ich mich schließlich auf den Boden sinken ließ. Irgendwas stimmte nicht.
Ich vertraute darauf, dass Jive mich finden würde. Spätestens wenn er bemerkte, dass ich nicht direkt hinter ihm war, würde er mich suchen. 'Was ist nur mit mir los?' In mir keimte plötzlich leichte Angst - Was wenn etwas mit mir nicht stimmte?

Ich hatte trotz meines halsbrecherischem Laufs immer ein Ohr auf das Geräusch von Kobalts Pfoten - es war anspornend und trieb mich voran. Der Wind pfiff in meinen Ohren und mein Herz pochte, ich würde im Ziel sicher mit Seitenstechen konfrontiert werden. All diese Gedanken flogen durch meinen Kopf und ich hetzte mich weiter durch das Moor, bis...ja, bis Kobalts Pfoten plötzlich nicht mehr zu hören waren. Ich verlangsamte mein Tempo ein wenig, sah mich dabei wachsam um, immer auf der Hut, für den Fall dass sich meine Gefährtin meine Ablenkung zunutze machen und an mir vorbeipreschen würde. Doch ich erblickte Kobalt nicht, woraufhin ich gänzlich stoppte und verwundert zurückblickte. "Kobalt?", rief ich durch das Moor, erhielt jedoch keine Antwort. Durch den Nebel konnte ich nicht sehr weit sehen, weshalb ich den Weg langsam zurücktrottete und mich dabei aufmerksam umsah.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich meine Gefährtin schließlich - keuchend lag sie auf der Erde, das Gesicht verzogen. "Machst du schlapp? So alt bist du doch nicht", witzelte ich, während ich ihr näher kam. Doch mit jedem Schritt schwand das Grinsen aus meinem Gesicht und schließlich wich es komplett. Besorgt überwand ich die letzten Meter und beugte mich zu ihr herab. Kobalt sah angestrengt und krank aus. "Hey, was hast du denn?", fragte ich, nun überhaupt nicht mehr amüsiert. Nervös drückte ich meine Schnauze an ihre Wange. Ich fühlte mich schrecklich hilflos. Am Mondscheinteich ging es ihr doch noch gut! Ich hatte Angst und winselte leise. "Brauchst du Hilfe? Ich hol Tristan!".