Ich sah ihn nun traurig an. Also... Ist Rey tot? Heißt das bei Cona und Sam auch so? Weil... Sie hatten keine Verletzungen... Und... Und waren auch nicht alt... Sie... Sie hatten nur ganz wenig gefressen und waren ganz dünn... Bilder von Reys Tod und von den leblosen Körpern von Sam und Cona tauchten vor meinem inneren Auge auf. Deine schuld! Deine schuld!, hallte dazu ein echo in meinem Kopf. Ich begann zu zittern und drückte mich hilfesuchend an Lyra. Bitte... Mach die Bilder weg..., flüsterte ich und sah kurz mit großen Augen zu ihr auf, bevor ich meinen Kopf an ihre brust drückte.

Lyra:

Soros Worte bestätigten meinen Verdacht etwas mehr, jedoch äußerte ich mich noch nicht dazu. Vor allem, da Pfötchen scheinbar wieder von der Stimme beeinflusst wurde. Ich drückte mich wieder näher an sie und leckte ihr sanft übers Fell. Wie kann ich Bilder aus ihrem Kopf vertreiben... Ganz ruhig Pfötchen, der Tod ist nichts schlimmes. Egal was du gerade siehst, denk daran: es ist nicht deine Schuld. Wie kannst du auch an etwas Schuld sein, dass andere sich selbst zuzuschreiben haben? Cona und Sam sind vermutlich verhungert, weil sie nichts gejagt und gefressen haben. Daran hättest du nichts ändern können. Ja, wer tot ist kommt nicht wieder, aber... Sagst du nicht selbst immer, dass Rey dir hilft? Sie ist also bei dir, auch wenn du sie nicht siehst. Alle werden bei dir bleiben, solange du sie nicht vergisst. Und sie werden dir alle helfen, ja?, flüsterte ich sanft und hoffte, dass sich Pfötchen dadurch beruhigen ließ. Und auch, dass Soro es nicht noch schlimmer machte...

Ich legte leicht den Kopf. Was war denn her jetzt los? Was...was hat sie denn? Fragte ich mit leicht besorger Stimme. Klar musste man es mal verdauen das der Tod nicht gerade angenehm war, aber es sah so aus als steckte mehr dahinter.

Ich nahm alles auf, was Lyra mir sagte und dachte an all die Situation, in welchen mir Rey und Cona geholfen hatte, egal, ob vor oder nach ihrem Tod. Ich merkte, dass es sich plötzlich so anfühlte, als wären sie hier. Mein Blick glitt wieder zu Lyra hinauf, doch diesmal lächelte ich und nickte. Dankbar rieb ich meinen Kopf an ihr. Danke... , hauchte ich und sah wieder zu Soro. Ich wusste nicht, wie ich ihm von Rey und dem schwarzen Rüden erzählen sollte, weshalb mein Blick wieder hilfesuchend zu Lyra glitt.

Lyra:

Ich lächelte Pfötchen aufmunternd an und leckte ihr noch einmal über den Kopf, ehe ich zu Soro sah. Pfötchens Blick deutete ich als Aufforderung, ihm die ganze Sache zu erklären und das würde ich wohl auch müssen, sollte meine Theorie stimmen, also dachte ich nach, wie ich es am besten formulierte. Sie hört eine bösartige Stimme in ihrem Kopf, die sie runtermacht und ihr einredet, dass niemand sie mag. Die Stimme macht sie für alles schlechte verantwortlich und will, dass sie sich umbringt. Aber seit einiger Zeit hilft ihr eine tote Freundin von ihr, sie hieß Rey, gegen die Stimme anzukämpfen. Und Donnerhall und ich wollen ihr auch helfen. Ich deutete zu Donnerhall, der sich für eine verdächtig lange Zeit nicht mehr gerührt hatte. So langsam machte ich mir sorgen um ihn... Für den Moment ignorierte ich das aber, da ich mich auf Pfötchen konzentrieren musste. Da ich mir nicht sicher war, wie sie auf meine Worte reagieren würde, rieb ich sicherheitshalber kurz meinen Kopf an ihren. Einfach, damit sie ruhig blieb. Auch warf ich ihr einen leicht fragenden Blick zu, um sicherzugehen, dass sie mit meiner Erklärung zufrieden war.

Ich hörte ihren Worten aufmerksam zu, während ich versuchte sie mir einzuprägen. Warum sollte sie sich für alles die Schuld geben? Und woher hatte sie verdammt noch mal so eine verfluchte Stimme? Am liebsten wäre ich sofort in Pfötchens Kopf gesprungen um ihr diese Plage aus dem Kopf zu reißen, nur leider ging das nicht, und so hob ich kurzerhand die Lefzten hoch bis mir einfiel das dass jetzt wohl auch nichts half. Am Schluss nickte ich langsam. Ich glaube...ich verstehe...ich legte den Kopf schief. Zumindest worum es geht. Warum sie das hat ist mir allerdings ein Rätsel. Vielleicht wegen den ganzen Vorkomnissen? Ja, diese Sache beschäftigte mich jetzt ziemlich

Ich lächelte Lyra dankbar an und nickte, dann blickte ich zu Soro und überlegte. Was ist der Grund dafür, dass ich die Stimme höre... Ist es... Sam? Ist es, weil mir Sam immer die Schuld für alles gegeben hat? Oder weil er gemeint hat, dass er mich nicht akzeptieren wird? Und dann einfach zugesehen hat, als ich ins Wasser gehen wollte? Nachdenklich hob ich den Kopf und schickte meinen Blick gen Himmel. Es würde passen, dass Sam das alles in mir ausgelöst hatte... Vielleicht... Vielleicht war es ja Sam...,murmelte ich leise vor mich hin, ehe ich den blick auf meine Pfoten senkte.

Ich versuchte mich nicht über die Tatsache zu wundern, dass Pfötchen die Stimme plötzlich benennen konnte. Vielleicht lag es ja an Soro oder daran, dass sie zum ersten Mal über den Auslöser der ganzen Sache nachdachte, aber was es auch war, es war gut. Vielleicht würden wir die Situation ja so in den Griff bekommen. Ich drückte meinen Kopf leicht an Pfötchen, um ihr halt zu geben. Sollen wir ihn so ansprechen? Oder willst du ihn anders nennen?, fragte ich flüsternd. Vielleicht half es ihr ja, wenn sie die Stimme beim Namen nennen konnte.

Sam also. Knurrte ich seinen Namen. Es machte mich wütend das ein einziger Wolf so einen Schaden anrichten konnte. Wer ist der Rüde denn genau? Fragte ich mit angelegten Ohren nach. Ich eusste zwar das er der Gefährte von dieser Cona war, aber mehr nicht. Und anscheinend spielte er eine große Rolle, also wollte ich mehr wissen. Ich sah mich um, als würde in jeder Sekunde dieser Rüde auftauchen.

Bei Lyras Worten nickte ich erst und schüttelte dann den Kopf. Es ist Sam!, sagte ich entschieden und sah dann zu Soro. Sam war der Gefährte von meiner adoptiv Mama... Er hat gemeint, dass er mich nicht will, und dass ich verschwinden soll und... Und... Ich unterbrach mich und begann zu weinen, als ich all das wieder erlebte, was passiert war. Das mich Sam "akzeptiert" hatte, um mich anschließend zu vertreiben, dass er einfach zugesehen hatte, als ich ins Wasser gehen wollte, dass Cona es ihm verziehen hatte, dass sie ihn zurück genommen hatte, obwohl er mich von der Klippe hatte werfen wollen...

Als Pfötchen zu weinen begann, machte ich mich sofort daran ihre Tränen wegzuschlecken und kuschelte mich dicht an sie. Ich blieb eine Zeit lang still, ehe ich doch leise etwas sagte. Sam ist tot. Und seine Stimme kann dich zu nichts zwingen, nur überreden. Und damit das nicht passiert sind wir ja da. Wir passen auf dich auf. ICH passe auf dich auf. Ich hörte auf, Pfötchen abzulecken und wurde etwas lauter. Hast du gehört, Sam? Du kannst Pfötchen nicht länger schaden. Sie hat Wölfe um sich, die auf sie aufpassen, sich um sie kümmern und sie nicht an dich ausliefern! Du hast kein Recht, ihr das Leben zur Hölle zu machen! Nicht, solange ich bei ihr bin! Ich sah Pfötchen druchdringlich an, jedoch nur, um zu Sam durchzudringen. Jetzt, wo die Stimme einen Namen hatte, konnte ich sie endlich direkt ansprechen. Und genau das tat ich gerade. Jedoch ließ ich meinen Blick schnell wieder sanft werden und kuschelte mich wieder näher an Pfötchen. Ich werde sie beschützen... Sam wird verschwinden, dafür werde ich sorgen.

Ich sah den Ganzen mit schiefgelegtem Kopf zu. Würden hier fremde Wölfe herkommen, würden sie Lyra jetzt wahrscheinlich für dumm erklären, ich jedoch verstand ihr vorhaben, mischte mich aber nicht ein da ich ja trotzdem ein Fremder für die Beiden war. Irgendwie traurig das ich die Fähe nicht trösten kann die vielleicht meine Tochter ist. Mein Blick wurde einen Augenblick traurig. Wie konnte ich bloß meinem ganzen Rudel den Rücken kehren. Wer wusste wie Pfötchens Leben sonst gelaufen wäre.

Ich blieb stehen als ich in der Ferne drei Wölfe sah. Oh man nein auf Drama hab ich kein Bock. dachte ich und drehte mich um und lief wieder weiter.
--> Lachsfluss

Erst zuckte ich unter Lyras Blick zusammen und ihr Geschrei machte mir Angst, doch da Sam nun sie anknurrte und nicht mehr auf mich fixiert war ging es mir besser. Doch es stieg auch Wut in mir auf. Wie kannst du es wagen, Lyra an zu knurren! Du ungeheuer sollst verschiedenen! Lass meine schwester in ruhe! Ein knurren stieg in meiner Kehle auf, denn ich wollte, dass er mich endlich in ruhe ließ. Lyra hatte recht, er machte mir und vor allem ihr das Leben zur Hölle! Ich wollte mich mehr sein Spielball seinen vor allem wollte ich nicht, dass er den Wölfen, die mir wichtig waren weiter weh tat. Ich knurrte immer lauter und stand schließlich auf, um vor ihm größer zu wirken, was albern war, da er ja in meinem Kopf war, aber es schien trotzdem zu wirken. Es fühlte sich an als würde er langsam rückwärts gehen... Ich nahm eine bedrohliche Haltung an und knurrte weiter. Los, Sam, verschwinde! Verschwinde und komm nie wieder! Ich will nicht, dass meine schwester und ich deinetwegen weiter leiden müssen!, brüllte ich über die gesamte Ebene. Und tatsächlich half es. Es fühlte sich an, als würde er weglaufen. Nachdem ich von ihm nichts mehr hörte und spürte gab ich ruhe und kuschelte mich an Lyra. Lyra, ich hab es geschafft! Er ist weg!, sagte ich glücklich und wedelte mit der Rute.

Pfötchens Aktion hatte mich kurz etwas eingeschüchtert, doch als ich begriff, dass Sie Sam vertrieb, spürte ich stolz in mir aufkeimen. Als sie es geschafft hatte, drückte ich mich glücklich an sie. Gut gemacht, Pfötchen. Ich bin stolz auf dich. Meine Rute wedelte ebenso wie ihre wild hin und her, bis ich realisierte, dass Pfötchen stand. Sofort glitt mein Blick zu ihrer Pfote. Jedoch wollte ich ihr die Euphorie nicht nehmen und drückte sie nur sanft runter, damit sie ihre Pfote nicht zu sehr belastete.