Ich brummte leise genüsslich und schloss die Augen während ich aber immer noch nebenbei auf Sirius achtete, ich kuschelte mich an sein Teddyfell und schnaufte kurz, mir persönlich wäre es ja am liebsten wenn wir ewig so blieben, aber das konnten wir natürlich nicht und so genoss ich einfach den Moment.

Verwirrt sah ich mich um, als ich schließlich auf der Ebene stand. Ich hatte mich nicht auf die Richtung konzentriert und doch war ich hier gelandet. Irgendwas stimmt nicht... Angespannt ging ich weiter in die Ebene hinein und sah mich suchend um. Die Wisents verhielten sich eigenartig und eines der Tiere war verletzt worden. Langsam wurde ich unruhig. Meine Schritte beschleunigten sich, bis ich in der Ferne das rotbraune Fell von Pfötchen erkennen konnte. Ich lief auf sie zu und sah, dass auch sie verletzt war. Pfötchen! Jetzt erst bemerkte ich auch Arriku. Ich wollte ihm zurufen, er sollte ihr helfen, doch seine Haltung gefiel mir ganz und garnicht. Ich konnte seine Wut förmlich spüren. Er ist doch nicht etwa auf Pfötchen böse... Was, wenn er sie vertrieben und so zugerichtet hat? Er hat ihr vielleicht die ganze Zeit nur was vorgespielt, um sie in einem schwachen Moment zu erwischen... Er hat sie belogen... Und damit auch mich... Auch in mir kam Wut auf, allerdings auf Arriku. Ich lief die letzten Schritte zu Pfötchen, um sicherzustellen, dass sie noch lebte. Pfötchen, alles in Ordnung? Keine Angst, ich werde dich beschützen... Kurz schleckte ich meiner Schwester übers Fell, ehe ich mich drohend zwischen ihr und Arriku aufbaute. Vor allem vor dir., knurrte ich den Rüden an. Erst spielst du ihr was vor und dann verletzt du sie... Ich. Hasse. Rüden wie dich! Ich hätte dir Pfötchen nie anvertrauen dürfen! Meine Augen funkelten kampfbereit, jedoch würde ich ihn nicht angreifen. Nicht vor Pfötchen und schon garnicht so nahe bei ihr.

Ab dem Moment wo Sairento Umfeld war es, als wäre es nicht ich, die da auf der Ebene lag und ich bekam nur halb mit, dass Sairento, Nora und Sirius mich alleine ließen. Ich merkte, dass Sairento eine argwöhnische Haltung hatte, doch mehr nicht. Das nächste war dann, dass jemand zu mir kam, der anscheinend wütend auf mich war. Was hab ich denn falsch gemacht?, wollte ich fragen, doch kein Wort verließ meinen Mund. Auch konnte ich mich nicht bewegen. Es machte mir Angst, diesem scheinbar aggressiven und kämpf bereiten Wolf Do schutzlos ausgeliefert zu sein, doch ich merkte noch was anderes... In meinem Kopf vernahm ich ein echo, dass wohl ich selbst entsandt hatte. Dann ist es endlich vorbei... Sehnsucht drang durch die Hülle aus Watte, in der ich gefangen war und wurde für die anderen deutlich sichtbar, doch im nächsten Moment war es wieder weg, als ich merkte, dass da noch jemand kam. Eine Fähe. Sie schien sich um mich zu sorgen und stellte sich Sinn schützend und kämpf bereit zwischen mich und den Wolf, den ich nicht erkennen konnte. Doch bei der Fähe war es anders. Nur eine Fähe war noch da, die sich um mich sorgte und kümmerte. Es konnte nur Lyra sein. Meine Schwester. Doch wenn es wer Wagen würde sie an zu greifen, dann würde ich genau so für sie kämpfen, wie sie für mich. Schließlich konnte ich nicht zulassen, dass auch sie ging! Nicht, nachdem mich alle verlassen hatten...

Ich blieb auf Abstand zu den beiden Fähen hin und sah Lyra ruhig an. Ich habe sie nicht verletzt. Ich bin nach unserem Gespräch zurück zu den Wasserfällen gegangen und musste feststellen dass sie und Sairento..als auch Nora und Sirius weg sind. Da war mir klar dass sie wieder mal einen ihrer Ausraster hatte und weggelaufen ist. Du weißt, dass Sairento sie niemals allein lassen würde in solchen Momenten! Und ich auch nicht. Ich bin hierher gekommen und konnte grade noch sehen, wie Sairento zusammenbrach. Ich sah Pfötchen kühl an. Ihretwegen wurde Sairento ein weiteres Mal verletzt..und hat wohl seine Erinnerung an uns verloren..und einen neuen Namen durch Luna erhalten. Zumindest ist es das was mir Sirius erzählt hat. Ich schüttelte den Kopf. Sie hat sich aufgrund ihres Weglaufens und Unvorsichtigkeit diese Verletzung selber zugezogen! Ich seufzte und streckte mich etwas. Ja ich bin wütend, aber deswegen würde ich sie nie verletzten. Ich wollte ihr klar machen, was sie mit ihrem ständigen Wegrennen anrichtet..Ihretwegen werden andere immer wieder verletzt..in Sairentos Fall wohl so schwer dass er dem Tode nahe war. Und dass nur weil er sie beschützen wollte.. Mein Blick war fest in den von Lyra gerichtet

Ich hatte in meiner Haltung ein wenig gedöst, was wohl auch der Verletzung zuzuschreiben war, da der Körper viel Energie für den Heilprozess brauchte. So bekam ich nur im Halbschlaf mit, wie eine weitere rötliche Fähe auf die Ebene trat und sich zu diesem Arriku..und der Jungwölfin anschloss, welche den Namen Pfötchen tragen sollte. Noch immer schaffte ich es nicht die Erinnerungen aufzurufen..und vielleicht wollte das ein Teil meines Bewusstseins auch gar nicht. Denn wer wusste schon an was ich mich dann alles erinnern würde?

Ich hob schließlich meinen Kopf von Noras und leckte ihr über den Fang, ehe ich mich zu Sirius neigte, der zwischen uns lag und entweder schlief oder döste. Ich rieb einen Moment meine Nase in seinem Rückenfell, ehe ich wieder mit nachdenklichem Blick zu der kleinen Gruppe sah.

Ich war irgendwann an Odoru Ashi abgeschmiegt eingeschlafen und wachte nun auf da Odo seinen Kopf von meinem nahm. Ich streckte mich gähnend und sah auf Doris herab dem ich kurz meinen Fang an die Seite drückte ehe ich die drei Jungwölfe beobachtete. Ich ging zu unserem Reh und riss ein Stück heraus das ich zu Odo und Sirius brachte und nachdem ich es hinlegt hatte besah ich die Wunden meines Gefährten kurz. Es schien langsam zu verteilen und ich hob den Kopf um Odo über den Fang zu lecken und dann Sirius zu beobachten.

Ich muss wohl eingeschlafen sein und wurde durch entfernte stimmen wach. Ich rappelte mich auf und entdeckte Lyra. Sofort wurde ich munter und wollte direct zu ihr, doch ich merkte das dort keine gute Stimmung war und ich konnte nicht weg wegen Papa. Mama meinte ja ich solle nicht zu ihnen da er sich nicht an sie erinnerte. Ich fand es doof aber ich musste auf Papa Rücksicht nehmen. deshalb sah ich zu ihm und dann zu Mama.

Als wir an der Ebene angekommen sind, erwartete uns bereits das nächste Dilemma. Verwirrt blickte ich zu der verletzten Pfötchen und Sairento, der neben Nora und Sirius lag. Da entflammte in Lyra plötzlich die Wut, ein komischer Anblick sie so wütend zu sehen. Fürs erste entschied ich mich zurückzuhalten doch bei Arrikus Worten schien wieder alles Sinn zu ergeben. Diese Jungwölfin ist unberechenbar. So oft bringt sie sich und andere auf dümmste Art und Weise in Gefahr.
Lyra, das hier ist nicht deine Schuld, dass hier ist niemandens Schuld!

Ich verstand Sirius Blick und schüttelte den Kopf. Solange die Gruppe derart angespannt war, wollte ich nicht dass er zu ihnen ging. Zu sehr hatte ich die Sorge, dass sie ihm etwas antun würden. So neigte ich meinen Kopf und blies meinen Atem gegen sein Fell um in so zu kitzeln. Dabei blieben meine Ohren wachsam aufgestellt.

Nora :

Ich leckte mir über den Fang und rieb meinen Kopf noch einmal an Odo und dann an Sirius. wir sollten erstmal gehen meine Gedanken galten der Sicherheit meines Sohnes doch ich wusste wie sehr Sirius Arriku liebte. Zwickmühle nachdenklich beobachtete ich den Welpen und mein Hirn fing an zu rattern.

( stell mir in ihrem Kopf gerade sone Lockomotive vor die volldampf gibt xD)

Arrikus Worte hätten mich eventuell etwas beruhigen können, doch es war der letzte Teil, der mich aufregte. Was glaubst du, WARUM Pfötchten ständig wegrennt?! Schon vergessen, dass sie eine Stimme hört, die ihr befehlen will, sich zu töten? Oder dass sie ständig unter Verlusstängsten leidet? Sie hat mehrere Gründe, wegzulaufen! Dafür hattest du nur einen Grund, um mit Sairento zu kämpfen! Egoismus! Er wurde auch mehrmals wegen dir verletzt, NUR wegen dir! Nicht wegen einer Stimme, die man bekämpfen muss, sondern wegen deiner eigenen Dummheit! Donnerhalls Worte machten die Situation für mich nicht besser, weshalb ich mich nun auch zu ihm umdrehte und ihm einen genervten Blick zuwarf. Das hier hat nichts mehr damit zu tun, dass ich mir die Schuld zuschiebe, hier geht es um Pfötchen. Ich bin Schuld, weil ich sie alleine gelassen habe, aber das war nicht der endgültige Auslöser! Ich bin wütend, weil ich dumm genug war zu glauben, dieser Rüde könnte sich alleine um Pfötchen kümmern. Er versteht noch nicht einmal ihre Psyche, wie soll er da ihr handeln verstehen? Ich wand mich wieder Arriku zu und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.

Ich blieb ruhig. Ich habe nie bestritten, dass ich Sairento nicht verletzt habe. Doch er wurde öfter wegen Pfötchen verletzt, eben weil er sie besser versteht..oder wohl viel mehr verstand als ich. Ich sagte dir bereits dass ich es nicht allein schaffen werde, und dass ich deine Hilfe brauche. Weil du eben Pfötchen länger kennst und mehr über ihre Vergangenheit weißt als ich. Ich kann nichts anderes tun als mit meiner Nähe bei ihr zu sein. Achja..und was Egoismus angeht. Meinst du nicht, sich permanent nur darauf auszuruhen, dass man Stimmen im Kopf hat und sich daher alles erlauben darf ist nicht egoistisch? Oder andere eben durch dieses Wissen an sich zu binden, auch wenn diese ganz offenbar auch mal Momente für sich haben möchten? Damit warf ich einen kurzen Blick auf Nora und Sairento. Obwohl jemand in ihrer Näähe war, der sie sogar besser versteht und wohl auch kennt als ich, ist sie wieder ausgetickt. Und mehr als sie beschützen können Sairento und ich nunmal nicht.. Ich zog gleichmütig die Schultern hoch. Aber glaub meinetwegen was du willst. Ich liebe Pfötchen und werde für sie da sein wenn sie es will. Das ist dann ihre Entscheidung. Solltest du dich dagegen stellen sieht man ja wer von uns egoistisch ist nicht wahr? Ich erhob mich und wand mich dann ab. Aber da du dich ja für so unfehlbar hälst wünsch ich dir viel Spaß mit ihren Launen. Mit diesen Worten trabte ich zum Elch zurück und begann seelenruhig zu fressen.

Ein erschrockenes Knurren drang aus meiner Kehle als Lyra mich plötzlich auch noch anstieg. Ich hatte es doch bloß gut gemeint!? Hey, hör bloß auf mich auch noch in deinen Rundumschlag mit einzubeziehen, du weißt genau wie ich es gemeint habe! Auch wenn Arriku und ich uns nicht besonders riechen können, kann ich ihn zum Teil verstehen! Auch wenn Pfötchen suizidale Gedanken von einer Stimme eingetrichtert bekommt, heißt es nicht, dass man sich dagegen nicht wehren kann beziehungsweise versucht sich zu wehren! Ich konnte auch nicht blind vor Wut alles und jeden attackieren der mir im Weg stand! Auch sie muss lernen damit umzugehen, sonst kannst auch DU nichts für sie tun! meine Augen funkelten zornig.

ICh musste einfach zu meinen Geschwistern, ich hatte angst das sie sich gegenseitig weh tun. Ich rannte einfach zu ihnen und legte mich zwischen Pfötchens vorderpfoten. Hört auf! nicht streiten! rief ich und sah jeden einmal an

Etwas legte sich zwischen meine Vorderpfoten und riss mich in die Realität. Nun prasselte alles, was gerade gesagt worden war auf mich ein. Oh nein! Ich tu es schon wieder! Ich habe schon wieder eine Familie kaputt gemacht! Geschockt sah ich zu Sirius, der mich hier her zurück geholt hatte. Am liebsten wäre ich einfach weggelaufen, doch das konnte ich nicht! Wenn ich wieder Weglaufens gebe ich allen die Bestätigung, dass ich zu nichts gut bin! Wenn ich weglaufe, tue ich Lyra weh... Lyra... Der einzige Wolf, der immer bei mir sein wird! Ich darf Sie nicht verletzen! Und... Und was, wenn Sirius genau so wird wie ich, wenn ich jetzt weglaufe? Was, wenn er glaubt, dass ich ihn verlasse und dann auch immer Angst hat? Was, wenn er dann auch diese Stimme bekommt, weil er denkt, dass wir uns gestritten haben, weil er jetzt bei uns ist? Vor lauter Panik begann ich zu zittern, doch ich blieb liegen. Ich hatte so viel Angst und war so traurig, dass ich am liebsten einfach aufgesprungen und weggelaufen wäre, wie ich es immer tat, doch ich blieb liegen. Ich blieb für Lyra und Sirius so wie ich war. Irgendwann hatte ich mich zumindest etwas beruhigt, legte meinen Kopf über Sirius, das dieser an meiner Kehle war, und fing an zu weinen.