(Aus dem Wald)
Natürlich war ich als erster angekommen. Am Ufer stellte ich fest, dass der Bach tatsächlich nicht eingefrorer war. Ich drehte mich um und wartete hechelnd, während meine Rutenspitze ab und zu in das Wasser tauchte.

Glücklich jauzend war ich Naron auf den Fersen geblieben. Die Freude geriet erst ins Wanken als ich ihn am Bach stehen sah. Brr. Der schwarze Rüde wippte mit seiner Schwanzspitze im kalten Wasser herum, was mich ein wenig nervös machte. Augen zu und durch? Ich trippelte jetzt schon auf meinen Pfotenspitzen herum.

"Von mir aus auch mit Augen offen", erwiderte ich schmunzelnd. Rückwärts ließ ich mich ins Wasser sinken, zögerte einen Moment, als die sanfte Strömung meine Hüfthöhe erreichte und zog meine Beine ein, um mit einem Mal unter der Wasseroberfläche zu verschwinden und genauso schnell wieder aufzutauchen. Wie kleine Nadeln stach es, wo das Wasser an meine Haut durchdrang, aber ich schüttelte mich diszipliniert, bis ich meiner Meinung nach sauber war und blickte zu Szary hinauf.

Zaghaft steckte in meine Vorderpfoten ins Wasser. Sogleich begannen sie unangenehm zu Prickeln und ich hob sie abwechselnd über die Wasseroberfläche.
Ich sah Naron untertauchen und klatschnass wieder hochkommen.
Weißt du... Ich zögerte etwas, zwei Pfoten noch immer im Wasser. Vieleicht kann ich mich einfach sauberlecken? Versuchte ich eine Ausrede zu finden.

Ich schaute Szary verdutzt an. "Jetzt nachdem ich schon im Wasser bin?" Ich schüttelte mich noch mehr, sodass eine Ladung Wasser auf die graue Fähe zuschwappte. "Wenn du dich nicht nass machst, dann wärme ich dich auch nicht", stellte ich klar und schüttelte mich erneut.

Wuääähhh. Ich wich den fliegenden kleinen Tropfen aus, die Naron aufgewirbelt hatte.
Dann nahm ich mich zusammen, biss auf meine Leftzen und sprang vor ihm ins Wasser, zog die Beine an den Bauch und tauchte einmal schnell unter. Als ich auftauchte schüttelte ich den Kopf, sodass ich nun meinerseits Naron mit Wassertropfen anspritzte.
Pffuuuuu... Das Wasser war kalt und meine Haut brannte, schnell watete ich aus dem Bach hinaus. Ich schüttelte mich nochmal, ausgiebig schüttelte ich auch jede meiner Pfoten.

Nun ging ich meinerseits aus dem Wasser und schüttelte mich. Ich beobachtete Szary einen Moment und begann dann damit, sie trockenzulecken.

Nun stand ich da, wie ein begossener Pudel im Wind.
Das Naron anfing mir den Pelz trocken zu lecken quittierte ich mit einem kurzen Schwanzwedeln, drückte mich etwas näher an ihn und leckte meinerseits seinen Rücken trocken. Ihm schien die Kälte nicht so viel aus zu machen aber trotzdem wollte ich ihm gerne etwas zurückgeben. Weißt Du, eigentlich war das gar nicht so schlimm. Sinnierte ich und grinste.

Auch mir war natürlich kalt, da ich aber länger im Bach gewesen war, hatte ich mich mehr dran gewöhnt und meine Beine zitterten nur noch gelegentlich. "Na siehste", warf ich bloß ein und beendete mein Werk an ihr. Die Wäsche hatte auch den Frühlingsduft unterdrückt, weshalb ich auch in dieser Region ohne besondere Beneblung riskieren zu müssen ihr Fell trocknen konnte. Schließlich nahm ich Abstand um nach unbearbeiteten Stellen zu suchen, von dene ich keine fand. Ich erinnerte mich an mein Versprechen und lud zum wärmenden Kuscheln ein.

Trotz der anfänglichen Zweifel fühlte ich mich jetzt nach der kalten Dusche doch einigermaßen fit und gar nicht so zitterig wie gedacht. Das war natürlich kein Grund sich nicht an Naron zu schmiegen und mein Fell an seinem zu wärmen.
Meine Nase vergrub ich in seinem Nackenfell und hauchte warme Luft aus.

Die Nähe war angenehm und füllte mich mit Energie. Als mir zumindest angenehm warm war, hob ich meine Schnauze aus ihrem Fell. "Gehen wir nachschauen?", fragte ich.

Ja, lass uns zurückgehen. Ich machte mich von ihm los. Jetzt ziehst du den Kürzeren. Noch einmal leckte ich über seine Wange, dann drehte ich auf der Hacke um und rannte los.

(Wald, Freie Gebiete)

"Na warte!", rief ich und setzte zur Verfolgung an, geriet ins Straucheln und konnte mich gerade noch fangen.
(in den Wald)

Ich hielt am Bach an und sprang über diesen. Dann wartete ich und senkte den leicht und hechelte grinsend.

Ich machte vorm Fluss eine Vollbremsung und nutzte meinen Rest-Schwung um über ihn hinweg zu setzen.
Neckisch stieß ich Akaya in die Seite. Freches Prinzesschen!