tob nicht zu viel, wir gehen in ein Gebiet des reviers wo es sicher anstrengend werden kann sagte ich ihr noch kurz während ich gemächlich mich auf den weg begab zu dem berg der uns von den zigeunern trennte

--> dunkelfelsen

Akaya

Ich sah ihm nach Ehe ich ihm fix folgte und mich immer wieder umsah.

---> Dunkelfelsen

Immer weiter kämpfte und raufte ich mit der dicken Schneewand. Zwischendurch lugte ich mal über den Rand der Schneedecke hinaus, doch die meiste Zeit lag sie so dicht und hoch, dass ich mit meinem ganzen Körper buddeln musste. Erst im tieferen Wald, wo die Tannen dichter wurden, lag der Schnee niedriger und ich konnte meine Muskeln etwas entspannen. Das war sicher ein ziemliches Krafttraining! Meine Pfoten wurden im niedrigen Schnee etwas schneller und eiliger, bis der Untergrund plötzlich nicht mehr so fest und trittsicher war. Wie aus dem Nichts riss es mich plötzlich von den Pfoten und ich schrie erschrocken auf, als mir jegliche Kontrolle entglitt und ich wie ein nasser Sack, mit allen Gliedmaßen zur Seite ausgestreckt, auf dem harten und eiskalten Untergrund landete. Verblüfft starrte ich auf den Boden unter mir, der mich ein wenig entstellt spiegelte. Böse stupste ich gegen mein verzerrtes Ebenbild, doch außer einem dumpfen Schmerz in der Nase, brachte es mir nichts. Erneut jaulte ich auf und versuchte auf meine Pfoten zu kommen, doch die rutschige Unterfläche riss sie wieder zur Seite. Meine Versuche wurden zu einem unkontrollierten Strampeln, doch es brachte mir genauso wenig wie zuvor.

Der junge Rüde war nicht schwer zu verfolgen gewesen. Ein breiter Weg hatte sich durch den Schnee gefressen, dem ich ganz entspannt folgen konnte. Ich war ohnehin ein sehr großer Wolf und konnte völlig gelassen der Spur hinterhertraben. Meine Gelassenheit nahm jedoch ein jähes Ende, als ich einen spitzen Schrei und ein darauffolgendes Jaulen vernahm. Ich verdoppelte meine Geschwindigkeit schlagartig und hetzte durch den Wald, bis dieser endete und einem etwas breiteren Bach Platz machte. Das Wasser war gefroren und durch eine dicke Eisschicht ersetzt worden. Ich kam gar nicht dazu zu überlegen, warum auf dem Eis kein Schnee lag, denn ein anderes Objekt zog meine Blicke auf sich. Mitten auf der Eisschicht lag ein junger Wolf, mit allen vier Gliedmaßen strampelnd, in dem verzweifelten Versuch auf die Beine zu kommen. Andere Wölfe hätten bei dem Anblick sicherlich sehr belustigt geguckt - ich nicht! Ohnehin war ich nicht besonders humorvoll und bei dem Anblick runzelte ich nur die Stirn. Wie konnte ein Wolf nur so unbedacht sein? Mit einem grollenden Wuffen machte ich auf mich aufmerksam und sah den Jungwolf düster an, als dieser seinen Blick auf mich richtete. "Was zum Teufel machst du da?"

Ein Wuffen riss mich aus meinem sehr konzentrierten Versuch mich aufzurichten und die Eisfläche zu verlassen. Verwirrt sah ich auf und zu dem dunklen Rüden, der sich in der Höhle so aufgeregt hatte. Seinen düsteren Blick erwiderte ich sofort und ich ging sogar so weit, die Nase zu rümpfen. "Ich trainiere, das sieht man doch", pflaumte ich den Riesen an und versuchte meine weiteren Fluchtversuche vom Eis etwas eleganter zu machen...was mir natürlich in keinster Weise gelang. Doch ich würde mich nicht dazu herablassen, mir von diesem Schnösel helfen zu lassen.

Trotz des aufbrausenden Verhaltens des Kleinen blieb ich ruhig und hob nur eine Augenbraue. "Das sieht man nicht", korrigierte ich ihn herablassend und setzte eine Vorderpfote auf die Eisschicht. Meine Ohren waren konzentriert gespitzt, während ich mich auf mein Gleichgewicht konzentrierte. "Wenn du da runter willst, solltest du dich etwas ruhiger bewegen. Sonst wird das nie was", erklärte ich ihm weiter, wobei mir völlig klar war, wie wenig er von mir hielt und dass ihn das sicherlich brodeln lassen würde. Aber was sollte ich vor einem Jungwolf schon befürchten?

Mein Blick wurde tödlich, als der Rüde mir widersprach und sich von mir auch nicht beeindrucken ließ. Was fiel dem Typen eigentlich ein? Ich war...ich bin...scheiße! Wumms, schon lag ich wieder auf der Nase. Als wäre dies die alleinige Schuld des Schwarzen, sah ich ihn beleidigt an und versuchte mich wieder aufzurappeln. Meine Pfoten rutschten immer wieder zur Seite und ich musste meine ganze Kraft aufbieten, um sie zumindest am Rutschen zu hindern. Aber selbst das reichte nicht. Ich versuchte sie durch meine Kraft zusammenzuziehen, doch mein Körpergewicht drückte sie erbarmungslos dem Boden entgegen und damit auf der rutschigen Fläche auseinander. Für einen Moment schien ich wie versteinert, doch dann rutschte ich doch wieder ganz langsam zur Seite. Meine Augen wurden groß und ich drehte wie in Trance die Ohren zur Seite. Das war der Moment, in dem ich begriff, dass ich auf den Schwarzen angewiesen war.

Ich hatte nichts weiter gesagt, sondern das Schauspiel einfach nur schweigend beobachtet. Der Kleine schien anfangs nicht auf mich hören zu wollen, doch irgendwann wurden seine Bewegungen doch ruhiger und er kam zumindest auf seine Pfoten. Nur leider hielt das nie besonders lange und der Kleine rutschte stattdessen immer wieder in seine ursprüngliche Position. Seine Körperhaltung schien bald der Resignation zu verfallen und ich wartete geduldig weiterhin ab, bis der Kleine mich scheinbar doch hilfesuchend ansah. Ich bewegte mich an der Eisfläche entlang zu ihm zu, bis ich parallel zu ihm stand. Mit beiden Vorderpfoten stellte ich mich auf die rutschige Fläche, während mein Kopf nach dem Kleinen haschte. Ich wollte zumindest einen Zipfel von seinem Fell erhaschen um ihn zu mir zu ziehen.

Der Rüde näherte sich und ich sah ihn angespannt an. In meinen Augen war nur noch Unsicherheit zu sehen, keinerlei Wut oder Aggressivität. Meine Ohren waren unsicher zur Seite geklappt, zuckten nur ganz kurz, als sich Stín vorlehnte und nach meinem Körper schnappte. Ich hielt still, hoffte inständig dass mich der große Rüde erreichen würde. Seine Zähne klappten schließlich knapp an meinem Halsfell zusammen. Ich spürte das Ziepen und unterdrückte ein leises Fiepen. Der Rüde hatte mein Fell fest zwischen den Zähnen und als er zog, spürte ich, wie ich mich in Bewegung setzte und in seine Richtung rutschte.

Tatsächlich erwischte ich die Spitzen seines Fells und Erleichterung flutete mich. Sanft begann ich zu ziehen und verließ die rutschige Eisfläche, denn durch den Zug wäre ich nun beinahe selbst ausgerutscht. Der kleine Rüde rutschte in meine Richtung und kam schließlich auf dem festen Schnee an. Sofort ließ ich den Kleinen los und trat zurück. Mein Blick war kühl, jedoch freundlich. "Verrätst du mir deinen Namen, Kleiner?"

Endlich! Endlich wieder festen Grund. Meine Rute begann vor Freude zu wedeln und ich atmete erleichtert aus. Mein Blick wanderte zu dem Schwarzen, der mich nach meinem Namen fragte. "Shane", antwortete ich einsilbig und sah ihn erwartungsvoll an. "Und du? Bist du ein festes Rudelmitglied?"

Ich nickte als mir Shane seinen Namen sagte. Seine Gegenfrage hatte ich bereits erwartet, dennoch überlegte ich erst ob ich antworten sollte. Seine zweite Frage hingegen war etwas irritierend und ich runzelte die Stirn. "Man nennt mich Stín", erwiderte ich mit recht monotonem Unterton. Meine Rute pendelte aufrecht, während ich seine zweite Frage beantwortete. "Ja, ich bin ein Rudelmitglied." Mit hochgezogener Augenbraue legte ich den Kopf schief. "Du etwa nicht?"

Mit zurückgelegen Ohren schüttelte ich den Kopf. "Nein, ich bin nur geduldet", antwortete ich und man hörte in meiner Stimme die Unzufriedenheit raus. Missmutig schluckte ich ein Grollen runter und rümpfte stattdessen nur die Nase. "Wo ist dein komischer Freund? Die rote Fähe schien ihn nicht zu mögen, warum hast du ihn verteidigt?"

Bei Shanes Wortwahl bezüglich Naron drehte ich säuerlich die Ohren zurück und hob eine Lefze. "Vorsicht Kleiner!", knurrte ich und nahm eine dominante Haltung ein, bevor ich zu einer Antwort ansetzte. "Naron unterzieht sich einer Prüfung um im Rudel aufgenommen zu werden. Ich habe ihn verteidigt, weil Naron kein schlechter Wolf ist."

Ich duckte mich schnell, als mir der Rüde seine Zähne zeigte und winselte kurz. Meine Rute drückte sich gegen meine Hinterläufe, während ich ihn unsicher von unten ansah. Ich wartete einen Moment, bevor ich mich leicht aufrichtete, dabei aber ein wenig auf Abstand ging. Als Stín von einer Prüfung sprach, spitzte ich die Ohren. "Eine...Prüfung? Aber dann muss ich ja auch eine machen", schlussfolgerte ich und eine seltene Begeisterung machte sich in meinem Gesicht breit. Entschlossen, wie nie zuvor, rappelte ich mich auf und sprang ein paar Sätze an dem Rüden vorbei. "Ich bin bereit, ich werde eine Aufgabe machen!" Mit funkelnden Augen sah ich zurück zu Stín. "Und dann bin ich ein Rudelwolf!"