Ruckartig drehte ich mich um, hatte quasi mit einem Angriff gerechnet, aber Kibo flitzte nur an mir vorbei. Was macht er denn? Seine Aktionen verwirrten mich. Ist das ein Spiel? Ich kniff die Augen zusammen, als er bereits im nächsten Gebüsch wieder verschwandt. Was tust du? Ich musste grinsen wegen seines Übermutes.

Unbeschwert und glücklich bewegte ich mich. Ich umrundete die kleine Lichtung ohne mich zu zeigen, ließ aber ab und zu Blätter raschel oder kleine Zweige knacken. Immer schneller bewegte ich mich durch Büsche, über kleine Baumstümpfe und Steine. Morgra's Frage ließ ich unbeantwortet. Dann bewegte ich mich wieder lautlos, bis ich mich hinter einen kleinen Stein verbarg und Morgra kurz beobachtete. Langsam spannte ich meine Läufe an und verharrte so. Mit einem breiten Grinsen sprang ich aus meinem Versteck hervor auf die Wölfin zu. Ich landete direkt neben ihr und blieb kurz in 'Landehaltung' neben ihr hocken. Dann richtete ich mich auf, blinzelte kurz ein paar mal und stubste sie leicht an der Schnauze. Och ... gar nichts. Ich versuchte meine Stimme so nebensächlich wie möglich klingen und blickte mich alibimäßig um.

Sieht nicht wie gar nichts aus. Bei seiner Rennerei bekam ich ja fast einen Schwindel. Als er meine Nase anstupste, erschrak ich und verharrte einen Moment wie zu Stein erstarrt.

Achja und wonach sieht es dann deiner Meinung nach aus? Mit ernster Miene musterte ich die Wölfin neben mir und sprang etwa eine Wolfslänge von ihr weg. Ich versuchte weiter ernst zu bleiben, musste dann aber loslachen und lag kurze Zeit später kringelnd am Boden. Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhig hatte, stand ich wieder auf. Dann lass mal weiterziehen... ernstes Wölfchen, meinte noch immer mit einem Lachen in der Stimme.

Keine Ahnung. Vielleicht das du übergeschnappt bist? Mir missfiel, dass er mir einen Spitzname gab. Wo willst du denn hin? Einen Plan? Ich gähnte, streckte mich und schüttelte mich. Das dicke Winterfell machte die kommenden Sonnenstrahlen nicht gerade erträglicher. Ich wollte schnellstmöglich einfach wieder ein wenig Abkühlung. Magst du Wasser? Der Gedanke daran lies meine Laune gleich wieder aufhellen.

Empört blickte ich sie an und bemerkte, wie sich ihr Körper kaum merklich bei 'ernstes Wölfchen' anspannte. Ich und übergeschnappt? Kann gar nicht sein.. naja vielleicht manchmal? Schnuppernd hielt ich meine Nase in die Luft und dann am Boden und atmete den Geruch dieses Gebiets ein, um ihn zu speichern. Ich lass mich überraschen, antwortete ich dann, sicher, welcher Wolf mag denn kein Wasser. Solange ich kein Fisch fangen muss, bei dem Gedanken verzog sich mein Gesicht kurz zu einer Grimasse.

Ich schnaufte kurz und lachte. Na dann komm mal du kleiner Jungwolf. Wenn er Spitznamen verteilen konnte, konnte ich das auch. Ich zeig dir noch was tolles.

(Wald Lagune)

Ich freute mich, dass sie lachte. Mir war aufgefallen, dass sie wohl die meiste Zeit recht ernst und naja vielleicht nicht direkt mürrisch, aber so 'düster' 'kalt' sponn ich den Gedanken weiter. Ich tat, wie mir geheißen und hüpfte freudig hinter Morgra her. Na das will ich doch hoffen entgegnete ich. Am Rande der kleinen Lichtung, blieb ich kurz stehen und warf einen letzten Blick zurück. Bis bald, ich werde definitiv wiederkommen. Schnell folgte ich Morgra, da ich sie nicht warten lassen wollte, aus dem Gebiet.

--> Wald Lagune

Seit vier Monaten war ich nun schon unterwegs und allmählich wurde ich des Reisens müde.
Vier Monate war es schon her seit dem Unglück!
Damals hatte der Frühling kaum begonnen.
In der ersten Zeit war ich völlig planlos gewesen.
Das Laufen war reiner Selbstzweck gewesen und völlig instinktiv.
Wenn ich lief, musste ich nicht denken.
Bloss nicht anhalten! Weiter, weiter! Avanti!
Dann vor Müdigkeit zusammenbrechen, ein traumloser Schlaf war eine Gnade, irgendwann aufwachen - und weiter! Avanti!
Die Zeit hatte keine Bedeutung.
... ... ...

Irgendwann doch wieder.

Wo war ich hier?
Ich wusste es nicht.
Nahrung.
Nur eine Feststellung.
Kein Gefühl, kein Bedürfnis.
... ... ...

Dann - langsam - nach ... langer Zeit ... fing ich wieder an zu leben.
eine erste Jagd, ein erstes Bad, die ersten Gedanken und Gefühle, die zu ertragen waren.

Das war ungefähr vier Wochen her.

Jetzt befand ich mich in einem lichten Wald.
Überall blühten Sommerblumen und es roch auch nach Sommer, wenig Beute und entfernten Wölfen.
Hier konnte man rasten!
Ich legt mich nieder auf das weiche Gras, das zwischen den Bäumen reichlich gedieh und überdachte meine Lage.

Ich dachte und dachte, bis ich übers Denken einschlief.
Der Schlaf war ein Segen. Er verjagte das Denken.
Ich erwachte ausgeruht - ohne Gedanken.
Ich fühlte nur.
Durst ... Hunger ... Bewegung
Ich streckte und dehnte mich ausgiebig und sondierte dabei die Umgebung.
Keine Beute - aber Wasser! Wo? Im Norden!
Ich zog nach Norden.
Schon bald stieß ich auf die Grenzmarkierungen eines Wolfsrudels (Silberrudel).
Ich wollte keinen Ärger und wich nach Nordosten aus.
Hier gibt es Wölfe. Das ist besser als Menschen!
Von Menschen hatte ich die Nase voll.
Der Geruch nach Wasser wurde stärker - ein Fluss!
Durstig eilte ich dorthin.

---- der grosse Lachsfluss

Aufrecht trottete ich durch den wunderschönen Wald, ohne Rast und ohne Ziel. Bewundernswert..., wisperte ich und bestaunte die Gegend. Der Boden, mit sämtlichen Sträuchern und Blümchen bedeckt, fühlte sich ein wenig feucht an, was wohl mit dem leichten Regen, der mir immer wieder auf meinen Pelz tröpfelte, zu erklären war.
Dunkle Bäume bahnten sich den Weg hoch in den Himmel, wohingegen ich hier unten nur einen Ausblick auf Holzstämme und Gestrüpp hatte. Außer dem Knacken von Ästen unter meinen Pfoten und das Rascheln der Büsche, wenn deren Blätter an meinem Fell entlang streiften, war nichts als Stille zu hören. Mystisch... Und das war genau, was mich ansprach. Doch viel zu entdecken, gab es hier nicht. Es kam mir vor, zum wiederholten Male im Kreis gelaufen zu sein. Wirklich vielfältig war es hier nicht. Wittern konnte man nichts als den Duft von frischem Regen. Ich atmete tief ein und anschließend wieder aus, während mich das ziellose hin und her wandern hungrig machte. Beute gab es hier nicht, so viel stand fest, also trabte ich elegant weiter bis zu einer Rudelgrenze (der Nebelwölfe), die mehr als deutlich zu erkennen war. Doch ich scheute mich nicht und betrat somit ein fremdes Revier.

---> Wäldchen, Revier der Nebelwölfe

Ich hechelte und legte mein Bündel Kräuter ab. Hier war es aber schön!
Freundig sah ich mich um und überlegte ob ich hier die Nacht verbringen sollte, es wurde schon dämmerig.
Ich suchte Unterschlupf unter einem vom Regen ausgespülten Wuzelgeflecht. Meine Kräuter bewahrte ich sorgfältig bei mir auf.
Dann legte ich den Kopf auf die Pfoten und gähnte herzlich. Müde
schon war ich eingeschlafen.

Eclipse
Ein neuer Ort das war das erste was ich mir dachte als ich erwachte. Dawn musste weit gelaufen sein, vielleicht war ich eins oder zwei Tage nicht wach gewesen. Doch jetzt schlief Dawn fest, ich lachelt bei dem Gedanken wie ihre Seele zusammengerollt seelig schlief. Vorsichtig stieg ich über ihre Kräuter hinweg. es war schon Tag, aber ich wollte etwas jagen damit sie keinen Hunger hatte wenn sie aufwachte. Der Ort den sie sich gesucht hatte war ausnahmsweise zu meiner zufriedenheit. Keine Wölfe... gut grinste ich grimmig. Jetzt futter suchen und schnell zurück.
Kaum hatte ich die Nase am Boden da fiel mir auf was fehlte.... der geruch nach Beute.
Na gut dann gehen wir halt ein Stückchen...
-> Wiese

Eclipse
Vorsichtig stieg ich erneut über Dawns Kräuter und legte mich nieder. Langsam wurde ich müde und war froh wieder schlafen zu können. Dawn wollte sicher bald weiterziehen.
Ich schloss die Augen und spürte das bekannte Gefühl. Es fühlte sich an als würde man ins Wasser gehen und die Strömung zog an einem... ich ließ los und wurde weggespült.

Völlig verschlafen öffnete ich die Augen und gähnte. Zeit weiter zu ziehen.... ich wusste noch nicht wohin es mich verschlug aber ich war neugierig auf das was kommen würde.
Schnell schnappte ich meine Kräuter und machte mich auf den Weg.
->Lachsfluss