Ich erschrak einen Moment und knurrte leise, bis ich erkannte wer da neben mich trat. Dankbar drückte ich einen Moment meine Nase in Enyas Nackenfell, ehe sie zu graben begann. Enya dürfte merken dass die Erde nicht so fest ist, da es ja nur eine Aufschüttung gewesen war um die alte Geburtshöhle zu verschließen. Erschöpft trat ich an die gebrachte Beute und begann mich hungrig über diese her zu machen, wobei mir zwischendrin immer wieder übel wurde. Doch ich brauchte das Fleisch für mich und das ungeborene. Ich hatte das Gefühl, dass die Geburt mit jedem Tag näher rückt.

Nachdem Enya die Höhle wieder frei gebuddelt hatte, hatte ich die Beute näher an den Eingang gezerrt und nochmal was gefressen, ehe ich mich nun in das Dunkel der Höhle zurück zog. Hechelnd lag ich nun auf der Seite und rupfte mir ab uns an - soweit es mein Bauch zuließ - Fell vom Bauch ab, um die Zitzen frei zu legen und vor allem den Höhlenboden mit diesem auszulegen. Schließlich blieb ich erschöpft liegen, den Kopf zwischen den Vorderpfoten gebetet. Immer mal wieder fiepte ich wegen der Schmerzen auf und hob minimal den Vorderkörper in eine Ecke, um mich in diese zu übergeben. Lange würde es sicher nicht mehr dauern..zumindest hoffte ich das.

Ich war eindeutig erleichtert, als ich den Rudelplatz betrat. Im Schlepptau hatte ich die sechs Wölfe, wenn ich mich nicht verzählt hatte, doch mein Blick galt ausschließlich Kasai und Enya, die sich vor einem Hügel befanden. Vor Kasai lag ein erlegtes Reh, während Enya hinter den beiden Gestalten eifrig am Graben war. Als ich die beiden erblickte, lief Kasai gerade in die frischgebuddelte Höhle, nicht ohne das Reh näher an ihre neue Schlafstätte zu ziehen. Für mich war es klar. Das war keine Beute für das Rudel!
Ich verstand es zumindest so und nickte nachdenklich. Gemächlich lief ich in die Mitte des Rudelplatzes und sah die Neuen freundlich an. "Das ist der Rudelplatz. Wie ihr bereits festgestellt habt, haben wir hier bald mit Welpen zu tun, weswegen ich euch zur Vorsicht mahne. Die Höhle, in die Kasai soeben gelaufen ist, ist für jeden von uns tabu. Außer Kasai bittet explizit jemanden um Hilfe." Was ich bezweifle. Langsam drehte ich mich zu Enya um. Mein Gesichtsausdruck war fragend, es ging mir um Kasai. "Geht es ihr gut?" Ich wollte die Frage nicht laut aussprechen, warum auch immer.

Ich kam keuchend an und ließ mich sofort nieder, ich hatte das Gefühl meine Pfote würde abfallen.
Gin nickte ich einfach nur zu als er sprach bevor ich mich interessiert umsah. Welpen also... murmlte ich.
Ich schielte zu Kathl und Huttser, ob Kasai die einzige mit einem Wurf bleiben würde?
Grinsend musste ich daran denken wie ein kleiner Huttser oder ein kleines Kathl über die Lichtung hetzte.
Ein leicht pochender Schmerz erinnerte mich daran das meine Pfote verletzt war. Ich leckte die vorsichtig um Dreck zu entfernen.
Super, Treb. Endlich ein freundliches Rudel und du Idiot bist nutzlos. tadelte ich mich selbst und ließ den Kopf sinken. Die Lichtung war schön...

Nachdem mein Blick zu Enya geschweift war, war er genauso schnell wieder auf die Neuen gerichtet, als ich das Scharren hörte, welches ein Wolf verursachte, wenn er sich hinlegte. Mein Blick wollte erst tadelnd sein, doch dann bemerkte ich wie Treb seine Pfote leckte. Meine Ohren vibrierten regelrecht, als ich es realisierte und mich drei Schritte näherte. "Du bist verletzt", stellte ich fest und kam nicht umhin, einen besorgten Ton in meine Stimme zu lassen.

Treb
Ich nickte Ja, ich bin ich eine Menschenfalle getappt sagte ich. Es geht, ich muss mich nur ausruhen ich hatte den besorgten Ton vernommen und es tat gut das Gin emotionen zeigte, da fühlte ich mich etwas wohler und sicherer. Hoffentlich entzündet es sich nicht.

Vorsichtig betrat ich den Rudeltplatz und sah mich um, während in mir die eine Spannung sichtlich gestiegen waren. Mein blick ging zu Gin und meinen Gefährten, bevor ich mit angelegten Ohren mich hinsetzt und auf dem Platz sah damals die kleine Fähe lag.

Auch wenn Treb die Ernsthaftigkeit der Wunde runterspielte, so machte ich mir dennoch Sorgen. "Die Wunde sollte sich dennoch jemand ansehen. Ist jemand unter deinen Freunden, der sich mit sowas auskennt?" Es war nicht ganz uneigennützig, dass ich das fragte, so konnte ich mir einen Überblick verschaffen, um für die Zukunft schneller die richtigen Wölfe herbeizurufen. Als ich meinen Blick über die Neuen schweifen ließ, fiel mir auch Enya ins Auge. Ich wusste noch vergleichsweise wenig über sie, weswegen ich mir nicht sicher war, ob sie sich mit Kräutern auskannte.

Ich schüttelte den Kopf. Vielleicht ein paar Tricks oder ein paar Kräuter aber von meinen Freunden kennt sich keiner so richtig damit aus. Nein ich glaube nicht.
Ich sah zu Arjuna und klopfte mit dem Schweif einladend einladend neben mich.

Ich hatte in meiner Erschöpfung die Stimmen von Draußen wahr genommen, und roch auch, dass Gin in Begleitung der kleinen Gruppe war. Doch mehr als ein tiefes Grollen, was wohl als Warnung dafür gelten sollte, dass sie sich von der Höhle fern halten sollen, kam nicht über meine Lefzen. Dafür forderten die Schmerzen und die Übelkeit im Moment zuviel meiner Kraft ein. Hoffentlich ist das bald vorbei..

Ich hatte die Warnung aus der Höhle von Kasai mitbekommen und blickte kurz in die Richtung, nicht mal im Ansatz spielte ich mit dem Gedanken mich der Höhle zunähen. Warum auch ich hatte im Moment ganz andere Sorgen, da ich momentan Gedanken wie ein Fluchttier hatte bloß weg, ging mir immer wieder durch den Kopf. Während ich versuchte meine Anspannung irgendwie nach außen hin zu verbergen, ging mein Blick wieder zu Gin und Treb bevor ich Aufstand und auf die beiden zu ging. Vielleicht könnte mich ja die Nähe von mein Partner ein wenig ablenken, da ich mich momentan sehr unwohl in meiner eigenen Fell gefühlt hatte.

Wachsam hatte ich Gin's Worten gelauscht. Es war mehr als offensichtlich gewesen, zumindest für mich, dass die rote Fähe in kürze werfen würde. Ich nickte also lediglich auf seine Ermahnung. Viele Mäuler zu stopfen. Stellte ich fest. Das würde für die Zukunft viel jagen bedeuten. Besorgt warf ich einen Blick zu Treb. Habt ihr keinen Heilerwolf oder sowas? fragte ich zu Gin gerichtet. Nicht das er sich da eine Entzündung holt. Dann drehte ich mich zu Treb. Ist es heiß? Ich kenne mich nicht aus, weiß aber wohl das heiß immer recht schlecht ist. Wuffte ich.

Meine Pfote ist zwar nicht heiß aber ich bin es. witzelte ich und grinste Huttser an. Meinen Humor konnte mir keiner nehmen. Als Arjuna zu mir kam wedelte ich mit der Rute und lehnte meinen Kopf gegen ihre Beine und brummte wohlig, ich spürte das sie nervös war. Hoffentlich rannte sie mir nicht davon.

Ich seufzte leise und drehte die Ohren zurück. "Ich glaube nicht", gab ich zu. Es war mir unangenehm, doch die Wahrheit zu verschweigen würde mir auch nichts nützen. Nachdenklich sah ich zwischen Treb und Huttser umher, doch offenbar wussten auch diese Wölfe sehr wenig darüber. Noch einmal sah ich zu Enya und diesmal gab ich mir einen Ruck. "Kennst du dich mit Heilkräutern aus?", fragte ich sie offen und sah sie fragend an.

Nicht mehr ganz so heiss, wenn du nurnoch auf drei Pfoten läufst. witzelte ich und knuffte Treb in die Seite. Der versuchte wirklich dauert gute Miene zum bösen Spiel zu machen.