Ich rieb meine Nase an ihrer Wange und sah sie besorgt an , geht es dir gut? fragte ich vorsichtig. Ich wollte sie nicht belasten mit meinen Sorgen und fühlte mich plötzlich furchtbar egoistisch.

Ich hob nur leicht den Kopf Ich mache mir Sorgen..wegen Toboe und Jace.. Raunte ich dann halblaut. Dass ich im Moment einen für mich ungewöhnlichen Heißhunger verspürte verriet ich lieber nicht. Ich wollte Xena nicht noch mehr Sorgen machen als sie zu haben schien. Langsam ließ ich mich auf die Hinterpfoten sinken. Du...wolltest mit etwas mitteilen?

Ich auch, sagte ich seufzend und schaute sie traurig an. Ich zögerte aber wusste, dass ich mit ihr reden musste. Toboe und Jace haben vor nach Luen zu suchen. Sie wollen gehen und ich kann sie nicht alleine gehen lassen, aber ich kann dich auch nicht alleine lassen. Brach dann doch mein Zwiespalt aus mir heraus. Resigniert hingen meine Ohren auf Halbmast.

Ich war kurz vor dem Platz aber durch die Bäume sah ich einige Wölfe die sich angeregt unterhielten. Irgendwie war die Luft angespannt, ich konnte es fast auf meiner Zunge schmecken.
Nachdenklich blieb ich stehen, ich war neugierig aber nicht dumm. Ich wollte nicht in etwas rein Platzen und diskutierte mit mir selbst.
In meinem Kopf hörte ich Saints Stimme wie er mich warnte und schließlich seufzte ich und drehte um.
Ich würde ein anderes Mal wieder kommen.

-Lachsfluss

Ich spannte mich sichtbar an. Ich..sie..es ist nur verständlich dass sie nach ihrem Vater suchen wollen! Er ist für uns alle immer ein Fels gewesen..jemand zu dem man aufsah. Ich begann zu zittern und schloss die Augen. Und..was wird dann aus dem Rudel? Ich wusste dass es durchaus etwas egoistisch klang. Doch dann huschte ein leichtes Lächeln über meinen Fang, ehe ich Xena ansah. Sie brauchen dich. Alleine werden sie da Draußen nicht zurecht kommen. Ich erhob mich und legte dann meine Kehle leicht auf Xenas Nacken. Ich..ich weiß zwar nicht wie es funktionieren wird..aber ich werde mit Gin hierbleiben. Wir..werden auf eure Rückkehr warten. Raunte ich dann sanft in Xenas Rückenfell.

Ich senkte den Kopf, tat etwas das ein Alpha nicht tat und sah auf den Boden. Ich war kein Alpha, war nie ein richtiger gewesen.
Ich kann dich doch nicht alleine lassen. Du bist meine Schwester, hielt ich die Abwehr aufrecht. Ich war verwirrt, traurig, ängstlich, hoffnungsvoll und hoffnungslos. Alles gleichzeitig und nichts davon, es machte mir Kopfschmerzen und mir wurde schwindlig.
Wärst du wirklich einverstanden? Wäre es wirklich okay?, fragte ich ohne zu denken, dass ich die Antwort wirklich glauben würde wenns sie ja war.

Ich rieb wieder meine Kehle über Xenas Nacken und leckte ihr dann über den Kopf. Ich werde auch immer deine Schwester bleiben! Aber deine Söhne sind im Moment wichtiger. Sie brauchen die Kraft und den Rückhalt ihrer Mutter. Ich trat zurück und sah einen Moment unsicher zu Gin, wobei meine Ohren sich merklich an den Kopf pressten. Dann sah ich Xena wieder fest an. Wir werden es schaffen. Und ihr könnt jederzeit zurück kommen. Dies hier wird unser aller Zuhause bleiben.

Es sammelten sich Tränen in meinen Augen und ich musste mehrfach schlucken. Ihre Geste der Zuneigung erwiderte ich dankbar, dann nickte ich und seufzte, ich kann ihn endlich suchen gehen. Die Emotionen versuchten aus mir heraus zu brechen, so lange hatte ich sie tief vergraben. Ich wollte meinen Kindern ein Zuhause bieten, sie waren zu klein gewesen um mit mir zu gehen und ich hätte sie niemals alleine gelassen.
Luen nicht zu suchen hatte gegen jede Faser meines Seins verstoßen. Ich zitterte fast während ich mich zurück hielt als ich merkte was für Fehler ich in den letzten Monaten gemacht hatte. Es war mir inzwischen auch egal wie schwach ich wirkte, ein rieser Stein löste sich von meinen Schultern. Ich war nie dafür gemacht an einem Ort zu bleiben , Luen hatte mich gefestigt denn er war mein Zuhause gewesen.
Das Band zwischen uns war schwach, ich konnte es kaum noch fühlen. Wusste nicht wo er war und ob er noch hier unter uns weilte. Aber ich hatte einen Anhaltspunkt.
Mein Kopf schoss hoch, auch das hatte ich verdrängt. Maik, mein früherer Freund. Ich war lange mit drei Wissenschaftlern auf einem Bot unterwegs, sie kannten keine Wölfe und als sie mich einsammelten kannte ich keine Menschen. Wir verhielten uns anders, waren Freunde. Sie kamen nie auf die Idee mich anzuleinen und ich blieb bei ihnen. Maik war der jenige mit dem ich am nähsten verbunden war, ich liebte seine Nähe und seine Stimme. Als die Wissenschaftler die Reise beendeten und sich nieder ließen blieb ich bei ihm. Aber er bekam ein Kind und seine Frau hatte große Angst vor mir, ich hätte ihr niemals etwas angetan. Wir liebten uns genau so wie Maik und ich aber Eva schickte mich weg. Als ich die Menschen Spuren sah, habe ich einen Geruch gerochen den ich glaubte nie wieder zu riechen. Es war Maik und ich habe es komplett verdrängt. Es tut mir leid, dass ich es niemanden gesagt habe.
Meine Ohren hingen ein Stück herunter und ich sah meine Schwester traurig an. Dann warf ich Gin einen entschuldigenden Blick zu, er war hier einfach so rein geraten und es tat mir leid dass er so viel Misst mit bekommen musste.

Ich runzelte kurz die Stirn bei Xenas Erzählung und musste ein Knurren unterdrücken. Menschen verhießen nie etwas Gutes. Ich trat nun neben Gin und sah Xena dann fest an. Wir werden auf das Revier achten..es ist nur..was ist wenn andere Wölfe sich dem Rudel anschließen wollen? Du und Luen sind die Einzigen die entscheiden können ob sie es dürfen. Ich war mir sicher dass Gin durchaus Luen gut vertreten konnte. Er strömte wie dieser etwas beruhigendes aus. Ich wedelte kurz mit der Rute und waf Gin dann einen freundlichen Blick zu, ehe ich Xena wieder ansah. Wenn..du die Menschen aufsuchst..sei vorsichtig. Ich möchte dich wiedersehen.. raunte ich dann unsicher.

Ich war jetzt ein wenig pragmatischer geworden, jetzt wo das emozionale gesagt war. Trotzdem hatte ich einen Kloß in meinem Hals , kurz räusperte ich mich.
Gin wenn du die Stellung halten möchtest dann heißt das du möchtest dem Rudel offiziell beitreten? Denn dann ernenne ich dich zu einem Zigeunerwolf und ich würde dir die stellvertretene Alphamacht übertragen. So lange bis ihr beide einen würdigen Nachfolger für mich gefunden habt. Sagte ich fast feierlich und schaute dann Kasai an, mein Blick warm und voller Zuneigung.
Du hast dich so sehr verändert seit du hier bist. Dich hier zurück zu lassen ist eins der härtesten Dinge die ich tun muss, ich werde dir versprechen, dass wir uns wieder sehen.
Ein Amazonen Ehrenwort, das heiligste Versprechen das mein Stamm geben konnte. Wir werden uns wieder sehen. Sagte ich dann noch ein mal wie um mich selbst zu bestätigen und das alles leichter zu machen.
Ich werde gleich mal einen Spaziergang machen um über alles nachzudenken und dann nach meinen Söhnen zu suchen. Nicht, dass sie ohne mich weg gehen, sagte ich ein wenig besorgt.
Sollten sie in der Zwischenzeit her kommen könnt ihr ihnen unser Gespräch erzählen und auf mich warten. Bat ich beide lächelnd.

Ich hatte schweigend die beiden Fähen beobachtet. Das enge Band zwischen ihnen war nicht zu übersehen und ließ mir warm ums Herz werden. Als sich Xena wieder an mich wandte, sah ich sie kurz fragend an, nickte dann aber. "Ich möchte dem Rudel beitreten", stimmte ich ihr zu, auch wenn mir ihr Angebot des Alphapostens Sorge bereitete. Ich war kein Alpha. Ich gab gerne Rat, doch die Verantwortung für so viele Wölfe konnte ich nicht tragen. Wobei...momentan war ja nur Kasai da. Und wenn dieser Posten nur vorübergehend war, konnte ich damit leben. Optimistisch lächelte ich Kasai an. Ja, wir würden das schaffen. Als Rudel. Nickend sah ich zu Xena. "Ihr werdet Luen finden", sagte ich überzeugt. "Grüßt ihn von mir und sagt ihm, dass ich lebe...und dass ich ihn vermisse."

Ich wedelte fast erleichtert mit der Rute als Gin Xena zustimmte. Ich zögerte einen Moment, ehe ich vorsichtig meinen Fang unter den seinen schob, als Zeichen meines Respektes und auch der Freude, dass er bleiben würde. Im Nächsten Moment spürte ich wieder das Ziehen in meinem Bauch, welches großen Hunger in mir auslöste. Ich zog mich verlegen von Gin zurück, da ich mir sicher war, dass er mein Magenknurren gehört haben musste. Dann wand ich meinen Blick wieder Xena zu Es wäre härter für dich, wenn du bleiben würdest. Du und deine Söhne, ihr leidet hier am meisten wegen Luens Abwesenheit. Es wäre falsch wenn du bleiben würdest. Ich trat auf Xena zu und zwackte ihr dann leicht in das linke Ohr. Und wir sind immer hier und warten mit offenen Pfoten und Herzen auf eure Rückkehr. versicherte ich ihr dann nochmals.

Meine Rude begann etwas schneller zu wedeln als die neue Perspektive Form annahm. Ich danke euch beiden. Wirklich von herzen, wir werden ihn finden und ich sage ihm dass du lebst und ihn vermisst.
Ich glaube die Fehler die ich gemacht habe sind gar nicht mehr so relevant wenn sich das alles geklärt hat. Meine Stimme war erleichtert.
Ich gehe etwas den Kopf frei bekommen und bin später wieder da, sagte ich lächelnd. Ich rieb dankbar meinen Kopf an Gins Wange und dann an Kasai bevor ich mich um drehte und in Richtung freier Gebiete lief.
-Wald

Ich kam auf den Platz zurück und kam nicht umhin zu überlegen ob es das letzte mal war. Zumindest für eine sehr sehr lange Zeit.
Kurz hielt ich inne,nahm alles ganz genau in mich auf um mich zu erinnern.
Die Luft, der Geruch des Rudels und der Platz der nun so anders aussah als zu Beginn.
Dann lief ich weiter, Gin ? Kasai? Ich möchte euch jemanden vorstellen. Sagte ich lächelnd und wartete das Enya zu mir kam.

Ich sah mich auf dem Weg durch das Revier und gerade auf dem Platz eingiebig und interessiert um. Es war nicht so schön wie das Land der blühenden Bäume, aber ich hatte mich inzwischen zu meinem eigenen Wohl damit abgefunden, dass ich so etwas nie mehr finden würde, auch wenn das für einen Außenstehenden sehr pessimistisch klingen mag. Ich schloss zu Xena auf und lächelte den beiden vorgestellten Wölfen zu und bemerkte, dass ihre Söhne nicht da waren. Ich fragte mich, wie die so drauf waren, bestimmt nicht glücklich, aber ich hätte sie gern kennen gelernt. Der eine, nach Xenas Erzählungen der Onkel ihrer Söhne war mir von der Größe etwa ebenbürtig, genau erkannte ich es nicht. Vermutlich würde Xena ihn für die Zeit inrer Abwesenheit zum Alpha ernennen. Die andere konnte ich so schwer einschätzen.