Auf dem Rudelplatz war ein bisschen Ruhe eingekehrt. Aylia und die Jungs waren aufgebrochen und aus der Alphahöhle konnte ich dumpf die Stimmen von Bijou und meinem Bruder ausmachen. Zum ersten mal seit einer Ewigkeit ließ ich mich auf den Staubigen Boden sinken und streckte mich auf der Seite aus. Mit einem tiefen Seufzen, das alle Anspannung der letzten Monate aus meinem Körper entfernte, schloss ich die Augen und ruhte mich aus.
Ich kam rüber geschlendert zu der Gruppe Wölfe und blieb ein Stück neben Aylia stehen. Hey Seth, hast du die Maus etwa selbst erlegt? Das konnte ich in deinem Alter nichtmal. Fröhlich wedelte ich mit der Rute. Da hat sich Aylia sicher gefreut. Ich zwinkerte der roten Wölfin zu, da ich wusste wie sie zu Welpen stand. Ihr Unwohlsein war körperlich spürbar und brachte mich zum grinsen.
Ich atmete durch und richtete meinen Körper auf. Ja ich werde die anderen einfach ignorieren solange sie uns in Ruhe lassen. Na komm du willst doch bestimmt zu deinen Welpen und ich hab Seth versprochen zu spielen wenn wir wieder da sind. Ein halbseitiges Grinsen erschien auf meinen Lefzen, während ich meinem Bruder liebevoll gegen die Schulter stieß. Außerdem roch ich meinen Welpen in der Nähe und war gespannt wie es der Problembande ging. Ich hielt zusätzlich Ausschau nach meiner Gefährtin während ich auf den Platz trat.
Als Dash auftauchte hörte ich mit meinem hin und her laufen auf und blieb stehen. Er lehnte sich an mich und die Anspannung entwich mit einem harten Ausatmen aus meinen Lungen. Ich senkte den Kopf. Was tun wir? Ignorieren wir sie und alle anderen die ihren Verstand verloren haben ? Ich traue ihnen einfach nicht. Am liebsten würde ich ihr ganzes armseliges Rudel auslöschen. Waren die ersten Worte noch ruhig gewesen, nahm meine Wut am Ende wieder zu. Ein tiefes Grollen rollte aus meiner Brust bevor ich mich bremsen konnte. Sofort hob ich den Kopf, aber es war leise gewesen und ich glaubte nicht, dass man mich auf dem Rudelplatz hören konnte.
Kurz vor dem Rudelplatz blieb ich stehen und drehte mich mehrfach im Kreis. So wollte ich nicht zurück zu Dashs Welpen, ich war wütend und schlecht gelaunt. Während ich hin und her tigerte wartete ich, dass Dash hinter mir auftauchen würde. Ich weiß er war genauso genervt, aber seine Ruhe half mir meistens.
MIt einem andauernden Knurren lief ich hinter Aylia zurück zum Rudelplatz. Meine Laune war so weit im Keller, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn eine Gewitterwolke über meinem Kopf aufgetaucht wäre. -Rudelplatz Schattenwölfe
Dashs Worte ließen ein kaltes Grinsen auf meinen Lefzen erscheinen. Als Runa sich bewegte, knurrte ich dunkel und spannte all meine Muskeln an. Ein weiterer Schritt und ich würde auf ihrem Rücken landen und meine Zähne in ihren Nacken schlagen. Ich will euch nicht in der Nähe unseres Rudels sehen. Auch wenn ich euch hasse, greife ich euch nicht zuerst an. Aber wenn ihr auch nur auf die Idee kommt uns zu nah zu kommen oder anzugreifen seid ihr Tot. Hass tropfte zusammen mit meinem Speichel auf den Stein, während ich die Wölfin vor Aylia fixierte.
Ich ließ Mareks Worten ein dunkles Grollen folgen, verstummte aber bei einem Blick von Dash. Ich konnte nichts dafür, diese Situation war zu aberwitzig. Mein komplettes Fell war gestreubt und ich vibrierte vor unterdrückter Wut.
Als ich mit einem großen Satz auf dem Felsen landete waren alle anderen schon da. Es war mir egal. Alle bedachte ich mit einem kalten Blick, nur bei Huttser zogen sich meine Lefzen kurz zu einem unzufriedenen stummen Knurren zurück. Für meinen Geschmack war es viel zu kurz seit wir uns das letzte mal gesehen hatten und ich könnte die nächsten 100 Monde auf das graue Fell verzichten. Dash trat an mir vorbei und nahm seinen Posten ein, ich konnte fühlen wie er seine Maske aufsetzte. Sein Blick war kühl in die Runde gerichtet, seine Haltung vollkommen ruhig und dominant.
Bei den Worten Alphatreffen legte ich meine Ohren an. Es wäre ja auch zu schön gewesen ich noch etwas Zeit gehabt hätte, dachte ich resigniert und stieß die Luft in einem Seufzen aus. Dabei pustete ich ausversehen auch ein bisschen Luft auf Seth. Okay euer Papa und ich müssen jetzt etwas wichtiges erledigen aber wenn wir zurück sind spiele ich als aller erstes mit euch. Es war mir sehr wichtig, dass ich meine Versprechen nicht brechen würde. Dass es für sie niemals so sein musste wie für uns als wir aufgewachsen waren. Die dunklen Zeiten waren vorbei und um das aufrecht zu erhalten mussten wir zu diesem Treffen. Still stand ich auf und stellte mich neben meinen Bruder, legte ihn kurz meinen Kopf gegen die Schulter. Ich kannte ihm, ich sah seine Anspannung und seinen Kampf, mir war es nicht anders gegangen. Ein entschuldigender Blick galt Aylia, da ich kurz meine Pflichten vergessen hatte. Na dann lasst uns gehen, brummte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hindurch und lief los. -Alphafelsen
Auf meinen Lefzen lag ein riesigen wölfisches Grinsen aber als Aylia nach Dash rief zuckte meine Ohren entschuldigend. Erst wollte ich auch zu Aylia gehen, aber der nächste Welpe kam dazu und so ließ ich mich auf den Boden sinken. Es beruhigte mich mit den kleinen zu sprechen und Aylia konnte Dash genauso gut erzählen was passiert war. Meine Aufmerksamkeit lag nun auf meinen Nichten und Neffen. Ihr müsst mir alle mal sagen wie ihr heißt, damit ich es mir merken kann. Wieso ich so aussehe? Das ist eine gute Frage, ich glaube es ist ein witziger Zufall. Meine Pfoten lagen vor mir ausgestreckt und ich streckte meine Nase ebenfalls nach vorne. Klar, ich spiele immer mit euch wenn ihr wollt und ich Zeit habe. Worauf habt ihr Lust?. Ob sie schon Spiele kannten wusste ich zwar nicht, aber vielleicht würde ihnen ja etwas witziges einfallen.
Es erübrigte sich zu Dash zu laufen als dieser neben mir auftauchte. Fröhlich erwiederte ich seine Befrüßung und wedelte noch etwas mehr mit der Rute. So hast du dich also gefühlt als Onkel, es ist so viel entspannten. Man kann den ganzen Spaß haben ohne die erziehung. Ein breites Grinsen erschien auf meinen Lefzen. Jetzt kann ich der spaßige Onkel sein zu dem die Welpen gehen wenn ihr beiden doof seid. Ich subste meine Nase liebevoll gegen seine Schulter und richtete dann meine Aufmerksamkeit zurück auf die Welpen um ihre Reaktion auf mich zu beobachten. Etwas anderes um uns herum bekam ich gar nicht mit. Allerdings würde ich meine Kinder bald suchen müssen.
Einer der Welpen lief beinah gegen mich. Lächelnd senkte ich den Kopf und machte mich etwas kleiner. Ein zweiten Welpe folgt, Aylias Worte bekam ich am Rande mit. Ja ich komme sofort mit. Nur einen Moment. Aufgeregt die Welpen nun richtig kennen zu lernen wedelte meine Rute hin und her. Hallo ihr beiden. Ich bin Onkel Billy, meinen Spitznamen brauchten die Kleinen nicht zu lernen. Das würden sie später noch von alleine. Euer Papa und ich sind Geschwister so wie ihr. Ich hatte schon wieder vergessen wie es war wenn die Welpen so klein waren und musste überleben was sie schon verstehen würden.
Ich trat auf die vertraute Lichtung und als mich die Gerüche und Geräusche umfingen, legte sich mein aufgewühltes Inneres. Zuhause. Ich nieste um Anspannung loszuwerden und leckte mir über die Lefzen. Die Welpen waren aus der Höhle gekommen und einen kurzen Moment nahm ich mir Zeit das friedliche Bild zu betrachten. Dash den ich von meiner Position aus sehen konnte sah glücklicher aus als ich ihn je gesehen hatte und der Wunsch nach Blut legte sich schlafen. Ich hatte mich zurück gehalten, er würde stolz sein. Ich hatte niemanden in Gefahr gebracht.
Ich verzog meine Lefzen zu etwas das wie ein Grinsen aussah und ließ die Zunge über meine Zähne gleiten. Ein angespanntes Knurren drang aus meiner Kehle, während ich den beiden nach sah. Als der rote mir den Rücken zuwand, wallte kurz erneut die Wut in mir hoch. Mit gesträubtem Fell schüttelte ich mich einmal. Zweimal und dann ein drittes Mal. Erst dann beruhigte ich mich genug um Aylia anzusehen. Lass uns zurück und Dash berichten. Du hälst wahrscheinlich genauso viel über diese Veränderung der Dinge wie ich, sagte ich trocken. Unzufriedenheit darüber, dass es keinen Kampf gegeben hatte, wechselte sich mit Erleichterung ab, Dash nicht enttäuscht zu haben. Es war ein kleiner Sieg, meine Wut unter Kontrolle gebracht zu haben, auch wenn ich noch immer Blut sehen wollte.
Meine Lefzen verzogen sich zu einem kühlen Grinsen als mein Blick wieder auf die graue Wölfin fiel. Machs gut kleines Reh, es war nett dich kennen zu lernen, meine Stimme klang süß wenn man das kalte Grinsen ignorierte. Dann schaute ich wieder zu dem Zigeunerwolf, mich amüsierte sein Verhalten und seine Worte nun eher als dass sie mich wütend machten. Langsam wurde es langweilig und ich wollte dieses nervige Treffen beendet auch wenn ich imme rnoch gerne gekämpft hätte, war es das einfach nicht wert.
Das Grollen das aus meiner Kehle kam, dauerte weiter an. Es vibrierte in meinem ganzen Körper. Mit zum Angriff gespannten Muskeln, betrachtete ich den Zigeunerwolf vor mir. Bei seinem Satz stieß ich ein Schrauben das ein halbes Lachen war aus. Ich nenne ihn Welpen Mörder weil er genau das ist. Wenn ich dich töten, bin ich ein Mörder aber du wärst nicht der erste und sicher auch nicht der letzte. Ich versuche nicht zu leugnen was ich bin, ich töte wenn es jemand verdient hat. Aber ihr versucht so zu tun als wärt ihr etwas besseres, als hättet ihr ein sauberes Fell. An eurem Rudel klebt genauso Blut aber ihr nennt uns Monster. Meine Stimme klirrte so kalt und voller Abscheu, dass ich mich selbst noch mehr anstachelte. So gerne hätte ich diesem kleinen Feigling seinen überheblichen Ausdruck aus dem Gesicht gewischt.
Wären Dashs Welpen nicht, hätte ich schon längst angegriffen. Aber so hielt ich still und grollte nur weiter, während Aylia ebenso wütend wurde. Es schickte einen Stoß Zuneigung zu ihr durch meinen Körper, denn auch wenn ich Dash liebte, so wünschte ich mir manchmal er wäre nicht so diplomatisch. Tja du wolltest meinen Bruder, er hätte vielleicht sogar Mitleid mit euch erbärmlichen Wölfchen gehabt. Aber ich nicht. Würde es nur nach mir gehen, dann würde ich Huttser deinen Kopf vor die Pfoten werfen. Wäre er her gekommen wäre er genauso tot wie euer großer Anführer, dann wären wir euch lästigen Fliegen vielleicht endlich los. Aber von dem grauen Feigling habe ich nichts anders erwartet. Meine Worte trieften vor Abscheu und meine Augen funkelten wie kalte Bernsteine. Ich wollte nichts lieber als dass er angriff. Dash zu liebe hatte ich es noch nicht getan, wie ein Mantra wiederholte ich seinen Namen in meinem Kopf wie ich es immer tat wenn die Wut zu groß wurde. Ich halte nicht viel von dieser Absprache, habe ich damals schon nicht. Spuckte ich ihm entgegen, ich wollte immer noch Huttsers Blut sehen.
Aylia ermahnte mich und ich trat wieder einen Schritt zurück. Ich hatte sie ja gar nicht angreifen wollen, ich hatte nur Spaß daran ihr Angst zu machen. Aber sie hatte recht es ging um wichtigere Sachen, also ignorierte ich sie und das fiel mir bei den nächsten Worten des roten auch nicht mehr schwer. Huttser würde Alpha werden? Dieser Mistkerl war weiter aufgestiegen nachdem was er getan hatte?. Meine Ohren legten sich an, mein Fell sträubte sich, mein Kopf senkte sich warnend während ein dunkles und böses Knurren aus meiner Kehle drang. Ich machte langsame Schritte auf den Zigeunerwolf zu. Ihr macht diesen Abschaum zu eurem Alpha? Ich wusste ihr seid nichts wert aber das? Das hätte ich nicht mal von euch gedacht. So gerne wollte ich diesen Idioten eine Lektion erteilen, doch in meinem Hinterkopf dachte ich an Dashs Welpen und das diese Aktion ihre Sicherheit gefährden würde. Ich blieb stehen und mein Knurren wurde aus Wut nichts tun zu können lauter.