Ich sog tief die Luft ein und knurrte. ,,Schon wider Menschen!",ich betrachte die Jägerstände die mir noch aus meinem alten Rebier begannt waren und rannte schnell weiter.
Kläffend jagte ich auf die Wiese und scheuchte dabei einige weiße Vögel auf, die mit ohrenbetäubenden Geschrei davonstoben. Sofort setzte ich zur Verfolgung an und hetzte die Tiere weiter, bis auf einmal ein brauner Rüde (Ruca) vor mir auftauchte. Gut versteckt hatte er im Gebüsch gelegen und nur seine Rute schaute hinaus. Und genau über diese stolperte ich nun. Ahhh, rief ich überrascht aus als ich auf die Schnauze fiel und dem Vogel hinterherblickte. Na toll!, fluchte ich mürrisch als ich mich aufrappelte und kurz über die Pfote leckte. An den Rüden dachte ich gar nicht
Die Hühner waren verschwunden und damit auch jeglicher Grund für mich hier zu bleiben. Gelangweilt leckte ich mir die Schnauze und rannte dann wieder los
Ich hatte die Tage damit verbracht, die Hühner in diesem Gebiet zu dezimieren. Es waren kaum noch welche übrig, als plötzlich eine junge Fähe über meine Rute fiel und den Rest verschreckte. Höh? Doch noch ehe ich reagieren konnte, war sie auch schon wieder weg. Gleichgültig zuckte ich mit den Ohren und sah ihr nach, ehe ich mich erhob und auf die neuerliche Suche nach den Hühnern machte. Das Rascheln des Busches, das Aufblitzen einer Spiegelung der Waffe.. nein, noch nicht mal der Geruch des Menschen war dabei so interessant, dass ich darauf achtete. Erst der Knall und der einsetzende Schmerz in meiner Seite brachte Erkenntnis und Angst soweit in mein Bewusstsein, dass ich auffiepste und mich zurück ins Gebüsch schleppte, ehe meine Pfoten unter mir nachgaben. Da lag ich nun und beobachtete das Blut, wie es langsam meinem Körper entwich..
Weinend und lauthals schluchzend hetzte ich durch den Wald, während ich das Muskelziehen ignorierte. Die Lichtung an der es immer geknallt hatte, kam in Sicht, doch rannte ich blindlings weiter. Mein Herz tat so furchtbar weh, dass ich das Gefühl hatte, nie mehr lachen zu können. Wie nach Nikais Tod. Warum hatte ich nicht einfach am Lachsfluss bleiben können? Warum war ich zu den Nebelwölfen zurückgelaufen? Und vor allem: Warum war Hallah weg? Weil ich sie alleingelassen habe!, schrie ich einer Birke entgegen, ehe ich sie mit der Schulter rammte und weinend an ihrem Stamm liegen blieb. Weil ich sie allein gelassen habe... Mein Damm war gebrochen, die Mauer hatte nicht gehalten. Ich hatte alle Kraft verbraucht um meine Gefühlswelt vor den Nebelwölfen zu verstecken. Meine Angst, meine Wut auf mich selbst. Wütend biss ich um mich, doch natürlich konnte ich niemanden erwischen. Erschöpft sank ich in mich zusammen. Ich würde nicht mehr kämpfen. Einfach liegen bleiben, dachte ich müde, ehe ich mich zusammenrollte und meine Schnauze unter meiner Rute vergrub. Noch immer schüttelten einzelne Schluchzer meinen Körper, doch ansonsten bewegte ich mich nicht.
Etwas veränderte sich, ich hatte einige Zeit damit verbracht vergnügt herum zu schwimmen und zu rollen und war dann in einen Zustand des halben ich seins geschlüpft. Später würde ich das als Schlaf bezeichnen aber das wusste ich noch nicht, es war so als wäre ein Teil von mir da und ein anderer eben nicht. Als ich plötzlich wieder aus dem halben ich sein ins ganze wechselte war ich verwirrt. Ich konnte nur in Gefühlen denken und die, die ich jetzt fühlte waren alles andere als vergnügt. Verwirrung wechselte zu Traurigkeit, Angst, Wut und wieder zu Traurigkeit. Die Gefühle kamen nicht von mir aber sie beeinflussten mich und das gefiel mir nicht, ich mochte Fröhlichkeit und so rollte ich unruhig hin und her. Stieß mit meinem ich sein gegen die weichen Wände und drehte mich weiter hin und her bis ich nicht mehr konnte. Abwartend hielt ich inne und anstrengend war das auch ,aber diese Traurigkeit die irgendwie nicht von mir kam aber doch zu mir gehörte war immer noch da. Ich rollte noch mal zur Seite, stieß gegen etwas weicheres (Magen) und sank zurück in den Zustand des halben ich seins.
ich bewegte mich eher selten doch mir gefiel das Gefühl wo ich war, wo auch immer das war. Die komischen Gefühle die zu mir drangen gefielen mir nicht und ich blieb weiter ruhig. Nach einer Weile wurde mir komisch was später wohl Müde heißen sollte und verfiel in etwas komisches und sank weit weg was wohl schlafen war.
Am nächsten Tag ging es mir schon etwas besser, auch wenn mein Herz noch immer schwer von den vielen Verlusten war. Müde und erschöpft lag ich noch eine Weile da, bis ein plötzlicher Ruck in meinem Bauch für ein Gefühl der Übelkeit sorgte. Sofort sprang ich auf und rannte zu einem der vielen Büsche, die an die knallende Lichtung angrenzten. In diesem blättrigen Gebilde ergoss sich mein Mageninhalt, oder besser gesagt, dass was davon noch übrig war. Naserümpfend betrachtete ich die flüssige Masse, deren Farbton irgendwo zwischen braun und gelb zu liegen schien. Seufzend legte ich die Ohren zurück und schloss mit gesenktem Kopf die Augen. Ich muss es wohl in Betracht ziehen, dachte ich verstimmt und zog die Rute wieder ein. Dann drehte ich mich um und trabte davon
Aufgeregt, weil Shiro mitkam, lief ich in Richtung des Geruchs. Allerdings lenkte mich das komische, aber dennoch tolle, Bauchkribbeln ab, alle Gerüche aufzunehmen, sodass ich erschrocken zusammenfuhr, als Zweibeinergerüche von allen Seiten, gemischt mit Beutegeruch, auf mich einströmte. Schnell aktivierte ich alle Sinne, um eine Gefahr so schnell wie möglich zu bemerken. Besorgt sah ich mich nach de weißen Rüden um...
Ich zitterte leicht und war sehr erleichtert, dass Shiro da war. Wir sollten uns beeilen, erwiderte ich leise und lief wieder los, allerdings nicht mehr vor ihm, sondern neben dem weißen Rüden
Ich nickte dankbar und als Antwort, dann beschleunigte ich mein Tempo um so viel, dass ich noch bequem wittern umdenken gut durchhalten konnte, aber auch möglichst schnell durch dieses seltsame Gebiet kam...
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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19.05.2017 22:37
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