Auf einmal hörte ich ein etwas, das regelrecht durchs Unterholz trampelte Ein Zweibeiner!, dachte ich ängstlich und der Schweiß brach mir aus. Renn!, rief ich laut und schoss los, nicht ohne mich zu vergewissern, dass mir Shiro dicht auf den Pfoten folgte

(-> Mondscheinteich)

Ich knurrte bedrohlich und folgte erst Leyla als der Zweibeiner sich vor Schreck etwas entfernte.

--> Mondscheinteich

Saikko:

Ich hechelte, ich war so schnell gelaufen wie es meine schmerzende Schulter zuließ. Ich muss sie behandeln, ehe sie sich entzündet. Doch sich selber eine Wunde zu versorgen war einfacher gesagt als getan. Ein grollen in meiner Magengegend erinnerte mich daran dass ich schon lange nichts mehr gefressen hatte. Ich werde noch wie Onkel rolf was das angeht.. Ich entdeckte einen Strauch mit wilden Himbeeren und zog sachte ein paar von den dornigen Ästchen. Zumindest eine kleine Mahlzeit, auch wenn die kleinen Dornen mir in den Fang pieksten. Ich begann mich dann in der Umgebung nach der Pflanze umzusehen, fand sie jedoch nicht. So lief ich weiter.

--> Saikko Nebellanden.

Mein Körper fühlte sich schwer an, als ich zu Bewusstsein kam. Ich sah leicht verschwommen. Ich nahm jeglich den Geruch von dem trockenen Gras war, welches mich umgab. Doch mit der Zeit bemerkte ich auch den Zweibeiner, der ein paar Körperlängen von mir weg stand. Er hatte mich versorgt. Die ganze Zeit über, in der ich verletzt war. Ich verstehe die Zweibeiner nicht. Der erste versucht mich zu töten und jagt mir eine Kugel ins Bein sodass ich beinahe verblute und der nächste nimmt mich mit zu sich in den Bau, pflegt mich und setzt mich danach wieder aus... Das hieß nicht, dass ich dem Zweibeiner, der mich versorgt hat nicht dankbar war, ich will nur nicht mein Leben mit ihm verbringen, in einem engen Käfig leben und ihr schrecklich seltsam schmeckendes Fleisch fressen. Zeit für mich, hier weg zu kommen, dachte ich.
Immer noch etwas benommen, machte ich meine ersten Versuche, wieder auf die Beine zu kommen, doch es zog mich immer wieder auf den Boden...
Es dauerte einige Zeit, ehe ich die Kraft zum Laufen gefunden hatte. Ich lief los, über die Lichtung, unter einem morschen Jägerstand entlang, bis zum Waldrand. Dort blieb ich stehen. Ich schaute zurück, richtete meine türkis-blauen Augen auf den Zweibeiner an dem weit entfernten Jägerstand. Dann lief ich weiter in den Wald hinein, ungewiss, was mich dort erwarten wird...

Ich lief langsamer durch den Wald und blieb vor einem Jägerstand stehen. Ich bedachte diesen neugierig Ehe ich die Schultern hoch zog und mein Weg mich weiter führte. Ich genoss die Ruhe und brummte zufrieden darüber. Yang war ja bei den anderen, da konnte ich mir sicher sein das alles gut war. Und Pell war auch erwachsen. vielleicht...sollte ich mir auch einen Gefährten suchen? Es muss schön sein einen zu haben dachte ich und legte mich auf einen kleinen Stein. Ich schloss die Augen und schnaufte nein...über sowas sollte ich nachdenken wenn es soweit ist. ich grinste leicht und sah dann zum Waldrand.

Ich schlich um den Stand nun seid einiger Zeit und meine Neugierde siegte. Ich musterte die Treppe und sprang diese eilig hoch. Oben schnupperte ich an allen und Nieste. Es roch nach den ekelhaften Knalldingern. Ich legte die Ohren an Ehe ich sie aufmerksam spitzte und über die Verdeckung sah. Es machte irgendwie Spaß. So wie jedes Mal wenn ich mich in Schwierigkeiten brachte. Ich brummte und setzte mich. War doch gar nicht so schlecht.

Dachte ich und roch einen Menschen. Langsam drehte ich den Kopf und sah einem Jäger direkt ins Gesicht. Oder eher in den Gewehrlauf. Ich knurrte leise und sprang sofort von dem Stand. Meine Schulter schmerzte unglaublich nach dem Aufkommen und ich knurrte den Jäger weiter an. Dieser schien zu zittern und drückte ab. Ich wich der Kugel gerade so aus aber spürte den Schmerz stechend an der Seite. Ich duckte mich und wollte Knurrend auf ihn los gehen...da sah ich sein Gesicht. Es war...Jung. Ich kannte durch mein anföngliches Leben bei dem Menschen wie die Unterschiede waren. Ich musste an damals denken und knurrte noch lauter, bis in den Arm den Jungen und er ließ schreiend das Gewehr fallen. Ich sah ihm einen Augenblick ins Gesicht, seine zweite Hand packte meinen Nacken und zog an diesem. Jaulend ließ ich los und rannte dann, ich hätte gar nicht so lange bleiben dürfen. Ich rannte einfach durch den Wald, aber verschlungen. Niemand sollte mir folgen können von diesen Menschen

----> Revier der Silberwölfe

Irgendetwas in meinem Inneren hatte mich gewarnt und stehenbleiben lassen. Irgendein uralter Instinkt, der mir deutlich zu sagen schien, dass ich hier absolut nichts zu suchen hatte. Verwirrt über dieses für mich sehr mächtige Gefühl, sah ich über die breite Wiese, die sich hinter den Nebellanden erstreckte. Meine Ohren waren aufmerksam aufgestellt und vibrierten von meiner Ungeduld und Nervosität. Mein verwirrter und auch sehr neugieriger Geist zwang mich eine Pfote vorzusetzen, doch stockte ich dann wieder. Erneut zog mich ein ungutes Bauchgefühl wieder zurück, doch ich folgte ihm nicht so wie ich es wohl sollte. Denn anstatt die Flucht zu ergreifen, stand ich nun stocksteif und unschlüssig da, eine Pfote auf der Wiese, mein restlicher Körper vom Gebüsch getarnt. Am liebsten hätte ich mich hingesetzt und das alles in aller Ruhe durchgedacht, doch dafür machte mich dieses miese Gefühl zu nervös.

Meine Bewegungen waren vielleicht langsam, jedoch auch kraftvoll. Kaum hatte ich das Rudelgebiet verlassen, war ich in meine gewohnt dominante Haltung verfallen. Immerhin war ich nach wie vor ein freier Wolf, da Dash mich ja nicht als offizielles neues Mitglied den anderen vorgestellt hatte. Ruhig näherte ich mich einem der morschen und offenbar schon länger nicht mehr genutzten Jägerstände und grub die Klauen meiner Vorderpfoten in das morsche Holz, zog sie kraftvoll durch dieses hindurch.

Sekunden, Minuten vergingen, während ich wie hypnotisiert auf die Lichtung starrte und in meinem Kopf eine Lösung zu finden versuchte. Erst das leise Scharren von Pfoten ließ mich den Blick heben und dabei auf einen weißen Wolf sehen, der sich auf die Hinterläufe gestellt hatte und mit seinen Vorderpfoten an dem morschen Holzmodell rumkratzte. Ich senkte theatralisch den Kopf und setzte wieder meinen "du-kannst-mich-mal-Blick" auf, während ich leicht die Lefzen hob. Der Wolf war ein Stück entfernt, dennoch hatte ich das dringende Bedürfnis mir selbst einzureden dass er mir nichts tun konnte, indem ich leise vor mich hin knurrte und angespannt zu dem Fremden starrte.

Ich zuckte leicht mit den Ohren als ich ein helles, sehr junges Knurren in der Nähe vernahm. Ich löste meine Pfoten vom Holz, in welchem meine Krallen Furchen hinterlassen hatten. Bald schon fand ich die Quelle des Lautes, indem ich aufmerksam schnupperte. Ein kaltes Lächeln schlich auf meine Lefzen, während ich mich dominant aufgerichtet in Shanes Richtung bewegte. Sieh mal an, ein kleiner Snack. Es lag eindeutig kein weiterer Geruch in der Luft, welcher darauf hingewiesen hätte, dass noch ein anderer Wolf in der Nähe war. Kühl sah ich auf den Welpen herab, als ich diesen erreichte.

Mein leises Knurren wurde lauter, aus dem einfachen Grund, dass sich der Wolf, der sich nun als zerrupfte Fähe herausstellte, näherte. Und er wirkte so unfreundlich wie ich es mir vorgestellt hatte. Bei seinen Worten duckte ich mich und kläffte angriffslustig, während mein Blick kriegerisch und kalt aus meinem Augen blitzte. Die Fähe stand nun direkt vor mir und bei ihrem Blick wurde mir ganz anders, dennoch versuchte ich es tapfer zu überspielen, auch wenn meine eingeklemmte Rute deutlich zeigte wie es mir ging. Ich hatte noch nicht gelernt meine Körpersprache zu beherrschen.

Ich fand es niedlich, wie der Welpe trotz seiner Angst versuchte sich nicht einschüchtern zu lassen. Du bist ziemlich mutig, für so einen kleinen Welpen. Ich erinnerte mich an die Begegnung mit Dash Die Jungen werden auch immer früher reif..muss in diesem Tal wohl daran liegen dass hier soviele Welpen oft ihre Eltern verlieren. Ruhig ließ ich mich auf meine Hinterpfoten sinke. Ich frag mich ja ob so ein Winzling wie du auch den Mut hätte sich gegen einen Alpha zu stellen, oder gar einem stärkeren Wolf als mir zu begegnen. Es waren laut ausgesprochene Gedanken.

Ich rührte keine Miene, als ihr mein Mut auffiel. Als wenn ich das nicht selber wüsste, pah! Ihre aggressive Haltung schien zu vergehen und ich hob misstrauisch eine Augenbraue, behielt aber meinen trotzigen und finsteren Blick bei. Meine Rute entzog sich langsam meinen Hinterläufen und zitterte angespannt, als sie ganz leicht unterhalb einer Geraden zu meiner Wirbelsäule verharrte. Als sie mich als Winzling bezeichnete, knurrte ich wieder und drückte meinen Kopf in eine geduckte Haltung. Vorsicht! Ich brauchte gar nicht groß nachzudenken, um wie aus der Pistole loszuschießen: "Ich hab niemals Angst!" Und das, obwohl ich nicht mal wusste was ein Alpha war.

Ich knurrte sichtlich amüsiert. Dafür, dass du keine Angst hast, zittert deine Rute aber ganz schön und hängt auch sehr weit herab. Ohne Zögern schlug meine linke Vorderpfote nach vorne um Shane die Vorderpfoten wegzuziehen und ihn so zu Fall zu bringen. Wollen doch mal sehen ob du wirklich vor nichts Angst hast. Damit stand ich auf und sprang nach vorne, schnappte nach Shanes linkem Ohr.

Ihr Konter nahm mir einen Moment den Wind aus den Segeln und ich drehte verblüfft den Kopf zu meiner Rute, die immer noch halberhoben war. Meine Rute? Im nächsten Moment traf mich auch schon hart ihre vordere Pranke und ließ mich perplex auf die Seite kippen. Der Aufprall war recht hart und tat mir weh, dennoch biss ich die Zähne zusammen und stieß ein leises "Uff" aus. Die Fähe sprang plötzlich auf mich zu und ließ ihre Zähne neben meinem Ohr zusammenklacken, was mich zusammenzucken und aus Reflex mit meiner Tatze nach ihrer Schnauze schlagen ließ. "Ey, lass das!" Meine Stimme war erbost und mein Herz klopfte vor Schreck, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Aufgebracht funkelte ich die gräuliche Fähe an, während ich Anstalten machte, mich wieder zu erheben.