Saikko:

Ich zuckte mit den Ohren. Ich weiß es nicht. Und das ist das schlimme. Das einzige was merkbar ist, ist dass er hohes Fieber hatte und offenbar sich nicht an das Rudel erinnern kann..nur an seine Gefährtin die ebenfalls hier lebte. Ich seufzte tief. Ich dachte sie sei noch hier - ebenso wie die Jungen um die sie sich gekümmert hat. Doch sowohl seine Gefährtin Lina als auch die Jungen sind fort - und ich habe es nicht mitbekommen. Man merkte mir an, dass ich mir deswegen große Vorwürfe machte. Kurz schloss ich die Augen. Vielleicht sind sie losgezogen um ihn zu suchen..oder..was ich nicht hoffe..ihnen ist etwas zugestoßen. Ich sah wieder zur Schlafhöhle Ich habe eine Pflanze..oder vielmehr die Blätter von dieser, mitgebracht. Sie sollten helfen dass er sich an das Rudel erinnert.

Oh je! Das hört sich aber nicht gut an!
meinte ich und ließ die Rute ein wenig hängen.
Fieber und dann kein Gedächtnis mehr! Hoffentlich ist es nicht die Tollwut!
Was mochte das wohl für eine Pflanze sein, die einem Wolf das Gedächtnis zurückgeben kann?

Ich lächelte sachte. Ich kann nicht mehr tun als das was mir als Heilwolf zur Verfügung steht. Die Blätter unterstützen das Erinnerungsvermögen..aber ob sie ihm wirklich helfen sich an uns zu erinnern weiß ich nicht. Ich seufzte. Ich habe..mal gehört das Luna einen in den Träumen begegnet, wenn man einen Wegweis braucht. Meinst du, da ist was dran?

Ich überlegte. Träume! Ja, da war doch etwas! Der alte Schamane hatte bestimmte Pilze benutzt!
Da könntest du recht haben. Durch Träume kann man viel lernen. Ich kannte mal jemanden, der benutzte bestimmte Pilze, um besondere Träume zu haben.
Ich sah Saikko an.
Es ist gut möglich, dass jemand durch seine Träume wieder seine Erinnerung finden kann, denke ich.

Ich schüttelte den Kopf und grinste dann leicht verlegen. Ich dachte eher an mich..also..ob es möglich wäre das mir Luna im Traum erscheinen könnte.

Natürlich ist das möglich. Die große Wolfsmutter könnte dir sehr wohl im Traum erscheinen, aber ... ich weiß nicht, wie du sie dazu bewegen willst. Vielleicht müsstest du von diesen Pilzen oder den Pflanzen essen, die diese Träume bewirken. Ich hab´da leider keine Erfahrung mit, aber es gibt Wölfe - und auch Menschen, die so etwas schon getan haben. Das weiß ich.

Ich sprang von dem letzten kleinen Felsvorsprumg auf den Platz vor der Haupthöhle. Fresst noch etwas, ihr habt bestimmt lange keine große Beute gehabt und diese hier habt ihr ja sogar selbst erlegt. Ein anerkennendes Funkeln lag in meinen bernstein farbenen Augen als ich zu Naya und Aletheia zurück blickte. Ihr könnt immer zu mir kommen wenn etwas ist oder euch langweilig ist, sagte ich ehrlich und lächelte ein warmes charmantes Lächeln, eins meiner besten. Dann drehte ich mich um und trottete zum Hirsch von Svoboda. Ich fraß ein riesiges Stück denn ich war ein riesiger Wolf und legte mich dann in meiner mit Efeu bewachsenen Höhle schlafen. Kurz vor dem einschlafen dachte ich daran wie es war meine Tochter bei mir zu haben und mein Herz zog sich zusammen. Ich vermisste sie sehr und die Höhle war leer und einsam ohne meine Familie.

Saikko:

Ich seufzte. Ich habe mir schon gedacht dass sowas nicht einfach möglich ist. Danke..dass du mir geholfen und zugehört hast Svoboda. Ich zögerte kurz, ehe ich meinen Fang sachte unter Svobodas Kehle rieb. Ich war immerhin nach wie vor kleiner als sie. Ich zuckte mir den Ohren, als die vertraute Stimme von Casanova erklang und folgte ihm mit den Augen. Wieder kribbelte es unter meinem Fell. Im Moment konnte ich nicht mehr für Whimper tun, außer hoffen dass die Blätter halfen. Ich nickte Svoboda nochmals zu, ehe ich zu der Schlafhöhle tapse, in welcher Casanova verschwunden war. No..nova? Da..darf ich mich mich ein wenig zu dir legen? wenn ich schlief dann ja immer allein. Ich hatte ja keine Familie mit der ich mir eine Schlafhöhle teilte. Und die Einsamkeit nagte viel zu oft an mir. Ich brauchte im Moment einfach die Nähe eines anderen Wolfes.

Ich hob den Kopf als eine vertraute Stimme durch die wattingen Traumschwaden zu mir drang. Saikko, ich blinzelte. Erst dann verstand ich was sie gesagt hatte und meine Rute klopfte sanft auf den Boden. Gerne komm her und leg dich zu mir, sagte ich lächelnd und legte den Kopf zurück auf den steinigen Boden. Ich freute mich, dass die Höhle nicht mehr so still und leer war.

Saikko:

Vorsichtig trat ich nach Casanovas Zustimmung die Höhle und umkreiste Nova kurz, ehe ich mich an seiner Seite nieder ließ, ja mich gar an ihn kuschelte - auch wenn es wieder unter meinem Fell kribbelte. Ich seufzte kurz und legte meinen Kopf zwischen den Vorderpfoten ab, schloss erschöpft die Augen. Doch Schlaf wollte sich keiner einstellen - auch wenn ich nicht beurteilen konnte warum nicht. Vermutlich lag es daran dass ich durch das Dunkel der Höhle auf den Hauptplatz sah, und darüber hinaus zu dem Eingang der Schlafhöhle von Whimper. Bitte lass es ihm bald besser gehen..

Und so verzog sich jeder irgendwie in seine Höhle.
Etliche Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich war froh, dass die anderen Wölfe die Beute annahmen. Das war ein gutes Zeichen. Ich war auch froh, dass Saikkos Verhalten nichts Feindseliges mehr hatte und ich war froh, dass Aletheia und Naya, die inzwischen mit ihrem Revierrundgang mit Casanova zurück waren, offensichtlich guter Dinge waren. Auch dem kleinen Rüden, Whimper hieß er wohl, schien es nach Saikkos Behandlung besser zu gehen.
alles in allem war es ein guter Tag gewesen.
Ich sah mich um nach Iki.

Ich seufzte schon wieder im Halbschlaf. Die Wärme und das mittlerweile ungewohnte Gefühl von Fell an meinem Fell ließ mich sofort wieder schläfrig werden. Ich legte meine große dichte Rute beschützend um die kleine Wölfin. Schlaf gut, brummte ich fast nicht zu verstehen. Meine tiefe Stimme vibrierte in meiner Brust. Dann sank ich in einen tiefen Schlaf und träumte von vergangenen Tagen. Warme Sonne auf dem Pelz, der Geruch der Weinberge und das Lachen meiner Freunde. Maurizio sonnete sich auf einem Fleck Sonne die auf das Gras fiel, Lyv spielte mit Alessio, Saikko und Shila mit den Pusteblumen auf der Wiese und Baloo schlief in meiner Nähe. Plötzlich tauchte Naya auf und beteiligte sich am Spiel meiner Freunde. Ich musste lächeln, dann hörte ich eine vertraute Stimme und drehte mich um. Aber nicht wie erwartet Kiara trat zu mir sondern Aletheia setzte sich neben mich. Im Schlaf seufzte ich wohlig und genoss den schönen Tag auch wenn er nicht echt war.
(bin wahrscheinlich frühstens morgen Abend wieder da)

Ich sah wie Svoboda sich umschaute, vielleicht ja nach mir, also trottete ich gut gelaunt zu ihr rüber und fragte Suchst du nach mir oder nach jemand anderem Svoboda?

Ich lächelte Iki an.
Natürlich schaue ich nach dir,Iki sagte ich warm. Ich hatte den ruhigen sanften Rüden schon liebgewonnen in der kurzen Zeit, wo ich erst da war.
Jetzt, da sich alle verzogen haben, könnten wir doch eigentlich zum Fluß schwimmen gehen, nicht wahr? Das hatten wir ja eigentlich vorgehabt. Oder möchtest du etwas anderes tun?
Ich zwinkerte ihm zu.