Den Jungwolf ihres Rudels zu sitten war nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte, aber seitdem sie in Italien gewesen war, konnte ich gar nicht mehr davon ausgehen, dass meine Hoffnungen in irgendeiner Weise erfüllt würden. "Ja", sagte ich dennoch, ohne mir meinen Missmut ansehen zu lassen. "Ich bringe sie dir, sobald sie fertig ist." Ich drehte mich um, um mit Marek zurück zu seinem Rudelplatz zu gehen.

Der Rüde, Takeo, war immer noch da und langsam machte ich mir wirklich Sorgen um Rolfs Zustand. Er war absolut nicht auf der Höhe, das sah ich wenn ich ihn von der Seite aus ansah und ich wünschte mir kaum etwas mehr, als das die Silberwölfe endlich wegwaren, damit ich mich um ihn kümmern konnte.

Mir war schwindlig, doch ich wandte all meine restliche Kraft auf um noch fest dazustehen.Mayestrils nähe beruhigte mich etwas, doch die anwesenheit der fremden Rüden ließ mich immer noch warnend knurren.

Ich kämpfte mich den Berg hich und es wurde zunehmend zu einer Odyssee. Schon das letzte Mal und auch das Mal davor war es anstrengend gewesen, doch jetzt war es noch schlimmer. Ich versuchte so schnell zu sein, wie ich konnte, ich wollte das Rudel schnellstmöglich über den Verlust informieren. Ob sie mich rausschmeißen dafür? Hinzu kam, dass mir bitterkalt war in meinem klatschnassen Fell und ich einfach nur schnell in die warme Höhle an die Seite meiner Gefährtin wollte. Ich hechelte wild und als die Steigung endlich abnahm, brachen meine Pfoten zusammen. Mit rasselndem Atem lag ich so am Platz, bekam gar nicht mit, dass die Gäste noch da waren und versuchte mich wieder aufzurichten. Ich zitterte kaum noch, dazu waren meine Muskeln schon zu erschöpft, so kroch ich ein kleines Stück auf den Höhleneingang zu, bevor ich erneut versuchte durchzuatmen.

Ich hatte abwartend zu Marek gesehen, als ich vom Bergpfad Pfotengeräusche hörte, welche sich dem Eingang näherten. Vorsichtig späte ich den Pfad entlang ehe ich Whimper entdeckte. Als ich jedoch sah wie er zusammen brach fiepte ich auf und lief ihm das letzte Stück entgegen. Besorgt schnupperte ich an Whimper und drehte mich dann einmal um mich selbst, was gar nicht so einfach war, ehe ich mich neben ihn kauerte und versuchte ihm etwas meiner Körperwärme abzugeben. Auch versuchte ich ihn so zu stützen, damit er es in die Höhle hoch schaffte. Wo ist Shizukani? Dass der ältere Wolf nicht bei Whimper war, bereitete mir Sorgen. Was mochte geschehen sein? War die Pfote wieder schlimmer geworden?

Ich drehte mich hoffnungsvoll zu Lyvianne um, als sie nochmal zu mir sprach, nur um erneut enttäuscht zu werden. Wieso erwartete ich denn noch etwas. Mir wurde kalt in der Brust. Bevor ich allerdings darauf reagieren konnte, kam ein Wolf auf den Platz und klatschten auf den Boden. Sein glänzendes Fell lag dicht an einem Körper an. Ich war mir für einen Moment unsicher, immerhin war es die Angelegenheit dieses Rudels, doch dann gewann mein Helferinstinkt die Überhand. Ich schnellte ebenfalls auf den fast reglosen Körper zu um ihm zu stützen. Seine Oberfläche war kalt. Kalt uns nass. Nass? Augenblicklich zuckte ich wieder weg von dem kleineren Körper, sah aber dann um mir nichts anmerken zu lassen zu Marek. "Geh ruhig schon mal vor, ich komme dann mit Saikko nach."

Lina:
Ich sah den Welpen zu und kicherte. Athy, du musst keine angst haben. Der Stein tut dir nichts! , sagte ich in dem Versuch sie zu beruhigen. Dann betrachtete ich Naila noch eine Weile beim Spielen, bevor ich dem Geschehen am Rudelplatz folgte. Als ich sah, dass Whimper nass und erschöpft auf den Rudelplatz kam sprang ich auf. Kurz überlegte ich, ob ich meine Welpen alleine lassen sollte, doch da ich sowieso nicht weit weg war rannte ich zu ihm und kuschelte mich an ihn und schleckte ihm über den Kopf. Was ist denn passiert?, fragte ich besorgt.

Ich hatte nach einer Zeit Akira kennen und lieben gelernt. Dann beschlossen wir beide, das wir und einen eigenen Platz zum Leben suxhen. So standen wir auf und lieben gemeinsam fort.

(Akira und Shina verlassen das Tal auf unbestimmte Zeit)

(Ja ich habe mich mit der Spielerin von Akira abgesprochen)

Ich richtete mich auch und erkannte, wer um mich war. Ich musste niesen und konnte mich durch die Erschütterung nur gerade noch auf den Beinen halten. "Wir...waren auf der anderen Seite des Flusses. Wollten uns da umsehen in dem Rudelgebiet, aber dann wurde Shizukani entdeckt und die haben ihn getötet." Als ich geendigt hatte, lehnte ich mich an den Kopf meiner Gefährtin. Sie beruhigte mich ungemein.

Ich erstarrte zur Salzsäule, als Whimper Bericht erstattete. Langsam, ja benommen wich ich von ihm zurück, bis ich beinah rückwärts über die Kante gelaufen wäre. Ich ließ den Kopf hängen und schloss die Augen. Das..dass..das ist..me..meine Schuld.. Meine Stimme zitterte merklich, mit Mühe gelang es mir nicht loszuweinen. Doch verhindern dass die ein oder andere Träne dennoch ihren Weg über meine Wangen fand konnte ich nicht. Mein ganze Körper zitterte. We...wenn ich mehr ü..über Heilkunst wüsste..hä..hätte ich sein Bein..he..heilen können. Da..dann wäre er sicher entkommen! Ich sah Lyv hilflos an. Was..was ist wenn ich auch dem Welpen nicht helfen kann?..Ich..ich habe doch..doch schon bei Shizukani versagt.. Der Gedanke, dass ein Welpe wegen mir noch mehr leiden müsste sorgte dafür dass meine Stimme erstickt klang. Warum..warum nur bist du mit gegangen? Ich starrte wieder zu Boden. Ob es wirklich eine gute Idee war, dass Marek mir vertraute? Und vor allem das Lyv mir vertraute?