Ich paddelte lachend im Wasser auf und ab, immer schön außerhalb der Reichweite des Ruden (Josh), während ich mir seine Prädigt anhörte. Wer mich erzogen hat? Das war Basta hier. Nicht wahr Basta? Ich verstellte die Stimme. Aber ja, ich habe Basta erzogen und da ist mir was gelungen, oder? Ein paar Sekunden sah ich bierernst drein, bis ich so hart zu lachen begann, dass ich fast unterging.
JOSH Ich hatte dem Rüden vollkommen perplex zugesehen. Dass er vor mir wegschwamm, war für mich nicht wirklich verblüffend und machte mir Mut, einzig und allein seine Worte machten keinen Sinn. Misstrauisch kniff ich die Augen zusammen und hob leicht die Lefzen, um meine Haltung zu wahren. Was zum Teufel...? Der Kerl nahm mich auf den Arm. Ich war kein Wolf, der sich sonderlich leicht provozieren ließ - jedenfalls im Vergleich zu Lex -, aber das gefiel mir ganz und gar nicht! Wütend kläffte ich auf und entblößte mein Gebiss, während ich einen kleinen Satz nach vorne machte und dem Rüden dadurch deutlich näher kam. Ich hatte nicht vor ihn zu verletzen, das war nicht mein Stil, aber gefallen lassen wollte ich mir das auch nicht.
LEX Nun wurde es etwas interessanter. Als Josh plötzlich laut wurde, drehte ich den Kopf gleich wieder zu ihm und dem Fremden. Seine Rute hatte sich gehoben und seine Haltung war dominanter. Schade. Eigentlich hatte ich gehofft, dass es nun endlich zur Sache gehen würde, aber so war mein Bruder einfach nicht. Leichtpfotig erhob ich mich auf alle Viere und näherte mich den beiden um einige Schritte.
Ich tauchte unter und ein Stück entfernt wieder auf. Aber, aber. So behandelt man doch keinen Basta. Hast dus noch nicht gehört? Wieder ließ ich mich absinken und tauchte lachend an einem anderem Ort wieder auf. An einen Basta kommst du nie heran.
JOSH Der Kleine war wirklich verflixt schnell! Mürrisch trat ich wieder ein paar Schritte rückwärts, um aus dem tiefen Gewässer zu weichen, welches ich durch meinen Satz eingenommen hatte. Meine Augen lagen dabei ziemlich bissig auf dem Fremden, der noch immer auf jemanden namens "Basta" plädierte. "Arroganter Idiot", murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart - so, dass es garantiert niemand hören konnte -, während ich mich weiter aus dem Wasser entfernte und dadurch von dem kleineren Rüden abließ. Nun war ich ja sowieso nass. Noch bevor ich den Fluss verließ, schüttelte ich mich bereits und trat so mit leicht verstrubbeltem Fell ans Ufer.
LEX Stirnrunzelnd hatte ich dem Fremden zugehört. Der ist niemals Herr seiner Sinne! Dieses Gelächter. Man, wie sehr ging mir der Bastard auf den Keks! Grunzend wandte ich mich ab, als Josh den Rückzug antrat und näherte mich einem knorrigen Baum, um mich im Schatten hinzulegen und weiter dem Welpen beim rumalbern zuzusehen. Nicht, dass es mich interessierte, was der Zwerg veranstaltete, aber es war das einzige, was man irgendwie verfolgen konnte.
Genervt schaute ich zu Basta der anscheinend sich weitere Freunde macht. Was hältst du denn davon meine schwarze schönheit, wenn wir uns ein etwas ruhigeres Plätzchen suchen fragte ich werde ich weiter auf sie zu robte.
JOSH Oh, fuck... Diese beiden Worte zischten sofort durch meinen Kopf, als der kleinere Rüde plötzlich seinen überaus ausgeprägten Fluchtinstinkt beiseite drängte und mir aus dem Wasser folgte. Ich legte die Ohren an, doch tat ich dies mehr aus Reflex meiner Unsicherheit über diese plötzliche Wendung. Meine Rute senkte sich und ich sah den Kleineren entgeistert an. "Sag mal, was geht dich das an!?", spuckte ich zurück und trat seitlich von dem grauen Rüden weg. Das Gehopse war irritierend. Verstört warf ich einen hilfesuchenden Blick zu Lex.
LEX Ich kicherte gemein, als ich das Schicksal sah, welches Josh nun zu ereilen schien. Seinen Blick entgegnete ich mit einem ruhigen Ausdruck und einem fiesen Grinsen. Dennoch erhob ich mich, wenn auch gemütlich und vor allem unauffällig, um das Geschehen mit zuckenden Ohren zu verfolgen.
Ohne eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen setzte ich mich in Bewegung und umkreiste kichernd den Rüden, dessen Namen ich versuchte zu erfahren. Der Geruch der Fähe (Lex) ließ darauf schließen, dass sie zu ihn gehörte. Ein Teil meiner Aufmerksamkeit lag auf ihr, auch wenn man das nicht sehen konnte. Absolut rein gar nichts, aber du kennst meinen Namen schon, da wäre das nur fair. Wir wollen doch nicht unfair sein, oder?
Nur nebensächlich hatte ich den jungen Wolf registriert der am Wasser hin und her rannte, sprang und bellte. Ich hatte mich eigentlich mehr auf Basta und sein nerviges Treiben konzentriert. Aber dann war er wieder da, dieser bekannte und doch fremde Geruch. Und plötzlich zog meine Nase meinen Kopf in eine andere Richtung, weg von dem vorlauten Rüden und hin in die Richtung aus der das Platschen von Pfoten im Wasser herkam. Mit zusammengekniffenen Augen und gespitzter Miene blickte ich hinüber. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die riechen nach Conn.
Kopfschüttelnd sah ich meiner aufgedrehten Schwester zu, als mir plötzlich von der anderen Seite her ein bekannter Geruch in die Nase stieg. Ich wandte meinen Kopf in die Richtung-und da sah ich sie auch schon. Das ist doch ... ?!!! Tante MORGRA !!! Stürmisch rannte ich auf sie zu. Da erblickte ich auch noch Onkel Saki. YARRA, Schnell ! Komm´! Schau´, wer da ist!
Cherrylls Ruf riß mich aus meiner Verspieltheit. Ich sah, wie sie im höchstem Tempo auf eine schwarze Wölfin zu rannte und hetzte sofort hinterher. TATSÄCHLICH ! - Tante Morgra und Onkel Saki! Nichts wie hin!
Ich war Cherryll und Yara gefolgt und stand nun in reichlich Entfernung mit einzogener Rute und angelegten Ohren und beobachtete die zwei wie sie scheinbar jemand bekanntes gefunden hatten.
JOSH Ich entkam dem Rüden einfach nicht! Aus Reflex grollend verfolgte ich mit den Augen, wie er mich umkreiste, während meine Rute unsicher zuckte. "Ich kenne deinen Namen?" Für einen Moment musste ich überlegen. Basta? Tja, das machte wohl Sinn. Nachdenklich senkte ich den Kopf und löste den Blick einen Moment von dem Grauen, um einen klaren Gedanken zu fassen. Kurz schloss ich die Augen, dann sah ich wieder auf. "Also gut, wenn du jetzt mal für eine Minute stehenbleibst, sag ich es dir sogar!" Meine Stimme wurde etwas strenger, ich versuchte die Kontrolle zurückzuerlangen.
LEX Ich konnte es nicht fassen! Josh knickte ein. Dieser Idiot! In diesem Moment hätte ich ihn erwürgen können. Ein leises Knurren drang aus meiner Kehle, als ich mich nun deutlich schneller näherte und auf die beiden zurtrabte. Meine Rute pendelte angespannt in hocherhobener Haltung. "Oh Nein, das wirst du nicht!" Meine Stimme war ein einziges Fauchen.
Einen Moment stand ich vollkommen perplex und angewurzelt fest. Und dann wurde mir klar, dass ich es mir nicht eingebildet hatte sie zu riechen. Freudig wedelte ich mit der Rute. Wen haben wir denn da? Ich musste unweigerlich grinsen, als die beiden auf uns zugesprungen kamen.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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28.06.2018 17:59
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