Ich blickte Svoboda an bemerkte sie mit ihren Gedanken kurzzeitig woanders gewesen ist, setzte einen leicht peinlich berührtes Lächeln auf. Die Lady hatte Tatsache einen schwachen Punkt getroffen, egal wie sehr ich auf mein Herz hörte ich schaffte es nie wirklich meine Gefühle durch Gesang auszudrucken. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich sie liebend gerne dabei zu hören Svoboda andwort ich.
Es macht mir nichts aus, Abruzzo - im Gegenteil! Ich liebe es zu singen. Willst du eher etwas Traditionelles hören, etwas Ernsthaftes? Oder lieber etwas Lustiges oder Leichtes? Lass´mich raten! Ich glaube, du bist eher der ernste Typ - ein erfahrener kräftiger Jäger, der schon viel erlebt hat. Wie wäre es mit einer Lehrballade über eine Jagd?
Ich setzte mich in die traditionelle Position für eine Lehrballade, während mir auch schon einfiel, welches Lied Abruzzo vielleicht erfreuen könnte. Meiner Anführerin hatte es jedenfalls gefallen. Ich räusperte mich kurz, setzte mich noch einmal in Positur und konzentrierte mich. Ich mochte diesen schönen schwarzen Rüden bereits, der so feinfühlig und charmant war. Ich wollte nicht, dass er mich auslachte. Dann begann ich. Mit der linken Vorderpfote trommelte ich leicht den etwas komplizierten Takt, der an einen rennenden Wolf erinnern sollte. Dann erhob ich meine Stimme und ließ meinen hellen Wolfssophran erklingen, so dass die Töne von den Felsen zurückgegeben wurden, ein unterstützendes Echo bildeten und so die Tiefe des Gesanges untermalten.
Mondschein über den grünen Hügeln, die Schatten der Nacht, sie eilen herbei Scharfzahn führt das Rudel zur Jagd, seine Gefährtin ist - wie immer - dabei Graupfote sagt ihm, am Rande des Bachs, hat er am abend Wildschweine gesehn´ einen Keiler, fünf Bachen und der Frischlinge viel! Was kann da schon Schlimmes geschehn´?
Mit dem Nachtwind, den Schatten und dem Mond über sich, fand das Rudel alsbald schon sein Ziel. Der Jagderfolg würde ihnen sicher bald sein und es gab der Beute gar viel. Ich nehm´den Keiler, ergriff Scharfzahn das Wort und es konnte ihn jeder verstehn´. Ihr nehmt die Bachen und der Frischlinge viel! Was kann da schon Schlimmes geschehn´?
Doch der Keiler war mutig, der Keiler war stark! Keine Beute! Ein Kampf bis auf´s Blut! Scharfzahn biss ihn ins Bein und sprang ihm ins Genick, aber der Eber-er kämpfte gut! Das Rudel machte reiche Beute und jeder konnte verstehn´ dass alle Wölfe zufrieden warn, denn die Beute war viel! Was kann da schon Schlimmes geschehn´?
Doch als eine Wolke sich vor den Vollmond schob und sie schwer wurden, die Schatten der Nacht, stieß der Keiler seine Hauer tief in den Bauch von Scharfzahn. Wer hätt´das gedacht? Scharfzahn starb für das Rudel - doch aus Übermut - und immer wenn die Jäger beisammen stehn´ Flüstert der Nachtwind leise Vorsicht! Es kann stets was Schlimmes geschehn´!
Weiterhin blickte ich Svoboda mit einem Lächeln an und wartete gespannt, was diese wunderschöne die Dame mir vortragen würde. Als Svoboda ihre liebliche Stimme erhob, stillte ich meine Ohren in ihre Richtung auf und hörte ihre Ballade gespannt zu. Wunderschön und doch so lehrreich Svoboda, meinte ich als der letzte Ton iher Ballade verklagen.
Ich schenkte Abruzzo mein schönstes Lächeln. Meine weißen Zähne blitzten und meine Augen lachten. Dann legte ich nach. Die Melodie war diesmal nicht traditionell, aber voller Sehnsucht.
Wo bist du mein Geliebter? Warum bist du nicht bei mir? Ich habe Sehnsucht im Herzen, ich habe Sehnsucht nach dir! Eine einsame Wölfin singt ihr Liebeslied. Wo ist der starke Rüde, der es mit sich nimmt?
Wo ist der Jäger im Dunkelen und der im Morgengraun? Wo ist der Krieger - so stolz und tapfer- das ihm andere vertraun? Wo seid ihr, ihr Helden, ihr Rüden, sagt wo? Ich warte auf euch und auf dich sowieso!
Als Svoboda eine zweite Melodie von sich gab, hörte ich ihr gespannt weiter zu es war nicht zu hören dass diese Melodie keine Lehrer mit sich brachte. Sondern eine Melodie der Sehnsucht war, jedoch war auch diese wundervoll anzuhören. Als auch der letzte Ton diese Melodie verklagen, machte ich vorsichtig ein Schritt auch Svoboda wieder zu. Ein wunderschönes Lied von einer wunderschönen Lady antwortete ich nur, da ich mir schon fast wie Saki vorgekommen war der einfach gegenüber Morgra viel zu viel Worte von sich gab.
Er kam näher. Ja, das war gut! Er war gutaussehend, er war stark, er war ein richtiger Rüde und kein halber Welpe! Ich SEHNTE ihn herbei und mein Blut wurde heiß. Er war charmant, er war feinfühlig. Er machte nicht viele Worte, aber ich spürte, dass seine Worte ehrlich waren. Es war Paarungszeit und ich spürte es stärker als jemals zuvor, ich die noch nie einen Partner hatte. Ich wollte diesen Rüden! Doch er sollte sich auch beweisen. Wenn er schon nicht singen mochte, dann auf andere Art und Weise. Ich duldete, dass er näher kam und als er ganz nah war, schleckte meine vorwitzige Zunge einmal über seine Lefzen. Dann lachte ich, sprang einen 'Schritt zurück und stimmte ein neues Lied an. Es war ein freches, ein lustiges und provokatives Lied. Mal sehen, wie er darauf reagiert! Die Melodie war schmissig, leicht eingängig und spielerisch.
Die rote Fähe war in Not, wen soll ich bloss erwählen? Zwei schmucke Rüden wollten sie zur Partnerin erwählen. Der Eine war ein großer Wolf, sehr stark und auch nicht prüde, Der Andere war klein und schlau, ein intressanter Rüde! Ich jag´für dich, was du auch magst! Zur Not besieg´ich Bären! Ich sing´für dich und tanz´für dich! Ich kann dir viel erklären! Wen also wählt die Fähe nun? Wen sollte sie erhören? Wer setzt sich durch, wer macht das Spiel? Wer kann sie doch betören? Am Ende war sie doch allein, drei Welpen ihr beschieden. Die Rüden warn´schon lange fort, sie war damit zufrieden.
Auch wenn Svoboda erneut einen Schritt ging, setzte ich ein breites Lächeln auf und hörte ihr auch diesmal gespannt zu. Es ist wirklich eine sehr schwere Entscheidung, die sie treffen muss. Doch würde ich der Fähe raten den größeren der beiden zu erwählen, da diese ein brennendes Verlangen nach dieser roten Fähe hat. Auch wenn für ihn eine Partnerschaft momentan unwahrscheinlich ist, würde er der Fähe beistehen sobald sie ihn rufen würde. Egal ob es eine Jagd ist oder der Schutz vor einem Bären, sagte ich und machte wieder einen Schritt auf sie zu.
( wenn es etwas länger dauert ich bin ein bisschen in der Küche beschäftigt )
War der süß!!! Eigentlich wollte ich Abruzzo mit meinem letzten Lied nur provozieren und anspornen, okay, auch necken. Und was macht er? Er analysiert das Lied?! Gut, ich machte wohl irgendwas falsch. Ich hatte ja auch keine Erfahrung. Oh grosse Wolfsmutter! Was soll ich tun? Ich entschloss mich, in die Offensive zu gehen. Abruzzo, säuselte ich. Gefalle ich dir - ein bisschen? Ich schlug die Augen nieder. Dann hob ich sie wieder und sah dem Rüden direkt ins Gesicht. Oh Mann, sind diese Augen blau!
Ja, das tust du aber ich würde das ein bisschen weglassen Svoboda. Da du von deiner Nasenspitze bis zu der Spitze deiner Rute, eine wunderbare und bezaubernde Wölfin bist antwortete ich und schrittweiter auf sie zu.
Ich schmolz dahin. Dieser Charmeur! Er kam immer näher und ich sehnte seine Nähe herbei. Mein Blut kochte. Ich fühlte, dass es jetzt keine Zeit mehr für neckische Spiele war. Abruzzo, hauchte ich. Ich will dich! Komm´und sei mein Liebhaber! Um es deutlich zu machen, ließ ich mich nieder auf den Boden - gerade so, als ob er mich unterworfen hätte. Ein Biß in meine Kehle war möglich, obwohl ich sie ihm nicht gezielt darbot. Ich vertraute ihm. Ich kannte ihn kaum, aber ich vertraute ihm und die Magie seiner blauen Augen zog mich in ihren Bann.
Wie die Lady wünscht sagte ich leise, und Schrittweite auf Svoboda bis ich halb hier stand. Sie war wirklich eine bemerkenswerte und gut aussehen Wölfin, langsam finde ich meinen Kopf zu ihr hinunter und blickte in ihre bernsteinfarbenen Augen. Svoboda entspann dich gab ich nur von mir, und begann dann damit mich von ihren Lefzen zu ihren Hals zärtlich vor zur Arbeit.
Er war da und er liebkoste mich - zärtlich. Er sagte mir, dass ich mich entspannen sollte, aber meine Anspannung war schon dahin, als er mich berührte. Er war so zärtlich, so fürsorglich! So sanft! Ich genoss seine Zärtlichkeiten und schloss meine Augen dabei, aber dann spürte ich immer mehr das Feuer in meinem Blut, das mich trieb. Abruzzo, hauchte ich. Du bist so lieb und so feinfühlend! Aber jetzt lass´uns zeigen, wie die grosse Wolfsmutter gelehrt hat, dass wir zusammen kommen sollen! Dann stand ich auf, warf meinem geliebten Rüden einen aufmunternden Blick zu - und legte meine Rute beiseite. ….
Mit einem verschmitzten Lächeln, begab ich mich zu Svobodas Rumpf. Und streifte dabei noch mal mit meiner Schnauze ihre Flanke, da ich ihre Erlaubnis schon bekommen hatte. Ließ ich mich nicht zweimal bitten, stieg sanft auf und packte sie zärtlich an ihren Nackenfell.
Aaah! Nach einer gefühlten Ewigkeit und ungezählten Wogen von Gefühlen fanden meine meine Pfoten wieder die Erde. Ich wusste nicht, wieviel Zeit verstrichen war. Was war schon die Zeit ? Liebevoll sah ich Abruzzo an. Ich hatte keine Worte.
Wolfsrudel - Das Leben der fünf Rudel
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16.03.2019 12:28 (zuletzt bearbeitet: 16.03.2019 12:30)
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