Irritiert sah ich von Raikka zu Basta zu Marek und dann zu den beiden neuen Wölfen, die am Rudelplatz angekommen waren. Schweigend trat ich direkt an Onkel Mareks Seite und zog mit den Pfoten das Halsband zwischen meine Läufe. Nur ein wenig reckte ich meine Nase witternd nach den beiden aus und sofort stellten sich meine Ohren auf. Die riechen wie Dash! Und tatsächlich bestätigte Onkel Basta auch gleich meinen Verdacht. Als sie von verschwundenen Wölfen sprachen, war ich froh, dass er nichts von meinen Eltern preis gab. Wenn Rebell Recht behielt und wir waren Feinde, durften sie das nicht wissen! Und dennoch machte ich mir Sorgen um Dash. Hoffentlich war niemand aus seiner Familie verschwunden.

(Ihr solltet die Hinweise vielleicht noch mal lesen, wenn ihr euch nicht sicher seid :)

(Ja aber Luen sagte das sie einen Menschen Fußabtruck meinte)

Ich setzte mich und sah Marek an. Also? fragte ich vorsichtig um nicht respektlos zu wirken. Doch wir hatten keine Zeit. Bones wir müssen die anderen so schnell wie möglich finden bevor noch wer weis was passiert. sagte ich ihn etwas leiser und ungeduldig.

Ich nickte. Chryso hatte Recht. Dafür hatte ich gerade weder Zeit noch Geduld. Mein Blick wanderte zurück zu Basta. "Informiere Marek einfach", sagte ich und versuchte so wenig an genervt wie nur möglich zu klingen. Ohne noch etwas zu sagen stand ich auf und drehte mich wieder um. chryso warf ich noch einen kurzen Blick zu bevor ich zum nächsten Rudel lief.

(Rudelplatz der Nebelwölfe)

Ich hatte dem ganzen schweigend zugehört. Doch fühlte ich dass mich dies alles nichts anging. Immerhin gehörte ich zu keinem der Rudel, auch wenn ich mich derzeit um Rudelgebiet der Silberwölfe aufhielt. Ich hatte zwischenzeitlich den Hasen gefressen und meinen Blick die ganze Zeit auf den Boden gerichtet. Schließlich erhob ich mich, was mit einem stechenden Schmerz meiner Flanke belohnt wurde. Auf drei Beinen hinkend sah ich mich suchend um und entdeckte am Rand des Platzes eine leere, mir ruhig erscheinende Ecke. Ich hinkte hin und ließ mich mit einem brummelnden Seufzen sinken. Meinen Kopf bettete ich auf den ausgestreckten Vorderpfoten und schloss die Augen etwas. So viele Wölfe schienen durch die Menschen verschwunden zu sein, die Rudel schienen sich zu verkleinern, was verständlicher Weise von den bleibenden Wölfen voller Sorge bemerkt wurde. Jeder fehlende Wolf riss eine Lücke, sowohl in die Versorgung des Rudels, als auch in die Herzen der Rudelmitglieder. Ich atmete einen Moment schwer durch. Doch was machte ich mir Gedanken darüber. Sobald meine Wunden geheilt genug waren, würde ich wieder aus dem Rudelgebiet fort gehen, auch wenn dies gewisse Gefahren mit sich brachte.

Ich zuckte mit den Ohren und erhob mich dann schwer fällig. Leicht schüttelte ich mich um den Schnee, welcher sich auf mich gelegt hatte, abzuschütteln. Ich blickte mich dann vorsichtig um, ehe ich in die Ferne sah. Wie weit sich wohl das Revier des Rudels erstreckte? Ich streckte mich etwas und zuckte zusammen. Die Wunde an der Flanke schmerzte noch immer etwas, wenn ich mich bewegte, doch ging es ihr schon besser. Auf drei Beinen hinkend ging ich soweit wie möglich an den Rand des Rudelplatzes und schnupperte. Ob ich von hier wohl den Lachsfluss riechen konnte?

Ruhig hatte ich neben Marek ausgeharrt und seufzte erleichtert auf, als die beiden Fremden endlich verschwanden. Hoffentlich ist Dash nicht auch betroffen, wünschte ich mir insgeheim. Als sich Raikka bewegte, weckte es meine Neugierde, doch er entfernte sich einfach. Will er mit uns nichts zu tun haben? Gerade als ich die Frage an Onkel Marek stellen wollte, landete eine Schneeflocke auf meiner Nase und ich stierte sie an. Onkel Basta?, fragte ich ihn. Verdecken Schneeflocken nicht die Spuren?

Ich schmunzelte, als die Schneeflocke von meiner Nase tanzte, sah dann jedoch gleich wieder ernst zu Onkel Basta auf. Wie sollen wir denn Mama und Papa finden, wenn ihre Spuren weg sind?

Nachdenklich legte ich die Ohren an und sah ihm nach, wie er mich umrundete. Nein.. ich hab nur die alten Spuren gefunden. Es roch überall nach diesem Ding. Die Brauen zusammen gezogen sah ich zwischen meine Pfoten auf das Halsband hinab. Einem Impuls folgend senkte ich meine Schnauze und roch erneut daran. Naja.. das Seeufer roch noch viel mehr als dieses Halsband. Ziemlich eklig.

Ich rückte ganz instinktiv etwas zurück, als Onkel Basta seine Schnauze zum Halsband reckte, damit ich ihn nicht berührte. Aber.. hast du nicht gesagt, dass Menschen den Wölfen weh tun? Verwirrt legte ich den Kopf schief. Und Raikka hat auch gesagt, man hält sich besser von ihnen fort.. und wenn die Menschen Papa und Mama mitgenommen haben, dann müssen wir sie doch retten? Unruhig zuckte meine Rute über den Boden, ehe ich zu Onkel Marek aufsah, der noch immer schwieg.