Während ich noch weiter den Fremden im Auge behielt, fiel mir auf, dass Ekki den Platz verlassen hatte und weder Nalani noch Kolja ihr in die Richtung folgten, weshalb ich auf Kolja zu ging. Er sah etwas geknickt aus, weshalb ich nicht recht wusste, ob ich ihn überhaupt darauf ansprechen sollte, aber es war immerhin seine Tochter. Allerdings wusste ich auch nicht, wie er zu mir stand, nach der Sache am Lachsfluss. Womöglich hatte ich ihm sogar eine Narbe zugefügt. Ich wartete, ob er mich ansprechen würde.

Ich war so in Gedanken, dass ich den schwarzen Rüden erst gar nicht bemerkte. Doch als er sich allmählich in mein Blickfeld schob, stellten sich meine Ohren auf und ich fokussierte mich auf ihn. Was er wohl wollte? Kito war doch genau hier. Ich zog meine Augenbrauen zusammen, ließ aber meine Ohren aufgestellt als Takeo weiter auf mich zukam um ihn wissen zu lassen, dass er meine Aufmerksamkeit hatte, wenn er diese haben wollte.

Ich machte mich etwas kleiner, als ich tatsächlich war, damit er nicht dachte, ich würde vielleicht darauf rumhacken wollen, dass ich damals Stärker war als er, oder ihm irgendwas böses wollte. "Hey, Kolja bist du...in Ordnung?", fragte ich vorsichtig, schaute gerade auf ihn, aber etwas nach unten.

Ich brummte, besann mich dann aber und antwortete schließlich mit Worten. Nicht nicht gerade danach aus, was?, murmelte ich, dabei war keinerlei Abweisung oder gar Ärger in meiner Stimme zu erkennen. Es war wohl eher Resignation.

"Du", begann ich, doch dieses unbehagliche Gefühl ließ nicht von mir ab. "Eigentlich wollte ich nur sagen, dass deine Tochter vor einiger Weile den Rudelplatz verlassen hat, ich weiß ja nicht, eh, wie weit ihr in der Erziehung seit, aber, naja, ich denke nur, es wäre verantwortungslos von mir, wenn ich es dir nicht sagen würde." Da er nun wenigstens mit mir redete und ich auch gesagt hatte, was ich zu sagen hatte, schaute ich ihm in die Augen und versuchte, irgendwie aufheiternd zu wirken.

Es fühlte sich so an, als wäre ich vom Blitz getroffen worden. Ich sprang wie von einer Tarantel gestochen auf und sah mich um, Ekki war wirklich nicht da, auch nicht in der Höhle, wo sie vorhin noch gelegen hatte. Ekki?, rief ich besorgt, lauschte, doch bekam ich keine Antwort. Mit einem Danke Takeo, glitt meine Nase zu Boden und ich folgte der Fährte meiner Tochter im Galopp.

-> Fichtenwald

ich betrat den Platz und gleich kam der Knoten in meinem Magen zurück. Seufzend wollte ich mich zur Höhle bewegen, aber dort war keiner und die Gerüche waren nicht frisch. Besorgt hob ich den Kopf und witterte, ich folgte Koljas Spur da ich hoffte er hatte nach Ekki gesucht. Den anderen Gedanken verdrängte ich , irgendwann fiel mir auf das sich der Geruch mit Schattenwolf mischte und ich winselte leise.
-Fichtenwald/Wiese/Silbersee

Als Kolja an mir vorbei geflitzt war, stellte sich vor Schreck mein Fell auf und ich sah ihm nach. "Ger..ne. Aber er hörte es vermutlich nicht mehr. Danach hatte ich mich schlafen gelegt. Ich träumte wilde Fantasien, die von der Paarungszeit geprägt waren und mich, als ich schließlich aufwachte, nachdenklich werden ließ. Die Fähengerüche hier auf dem Platz waren mir zu Kopf gestiegen und ich hatte sicher nicht vor, eine der Fähen im Rudel zu besteigen, sie waren ja alle vergeben und Kito schien sich zu sträuben und das respektierte ich. Ich trottete vom Platz.

>>Freie Gebiete

Auf dem Weg zum Rudelplatz war ich sehr lange gerannt, da ich mehrere Abzweigungen genommen hatte. Doch das hatte ich auch gebraucht, ich liebte es zu rennen. Als ich nun den Rudelplatz betrat und mich umsah, war ich ein wenig überrascht als ich bemerkte das einige Wölfe gar nicht mehr hier waren. Wenn das so ist... Dann kann ich ja auch eben nach Cantarella und Amy sehen gehen. Ich wusste nicht wann ich demnächst wieder Zeit hätte, darum wäre das wohl keine so schlechte Idee. Ich drehte mich um und rannte wieder los.

=> Ebene

Ich kam am Rudelplatz an und entdeckte die Gruppe. Stimmt da war ja noch was. Ich lief zu ihnen und stellte mich neben Marek, so dass sich unsere Schultern berührten. Ich sah mit einem beruhigenden Lächeln zu Kito herüber und richtete dann einen neutraleren Blick zu dem Rüden (Spirito).

Grinsend sah ich zu Marek hoch und vergrub meine Schnauze in seinem Fell am Hals. "Hab dich vermisst", flüsterte ich so leise, dass nur er es hören konnte und nahm dann meine Schnauze wieder aus seinem Fell. Wir standen immerhin noch vor einem fremden Rüden und Kito, doch keiner konnte mich daran hindern mich an meinen Gefährten zu kuscheln. Sollen die doch denken was sie wollen.

Ich nickte. "Natürlich. Hier oder woanders?" Fragend sah ich zu ihm hoch. Worüber er wohl reden möchte?