Ich wachte auf und streckte mich. Alle schliefen noch. Ich machte mich auf den Weg zum Silbersee.

Als ich mit knurrendem Magen aufwachte und blinzelnd die Augen öffnete, stellte ich fest das alles noch beim altem war. Bis auf die Tatsache das ich Wolfspfote nicht entdecken konnte. Vorsichtig um Marek nicht zu wecken rappelte ich mich auf und tapste zu dem Vorratshaufen, wo noch ein Elch lag. Ich riss mir davon was ab und legte mich hin, ehe ich das Fleisch anfing zu verzehren. Dabei behielt ich die anderen im Blick und wartete darauf das jemand aufwachen würde.

Wenn ich hier noch länger warte, kann Dæmons Zustand sich immer mehr verschlechtern, sollte er sich hier irgendwo aufhalten. Ich kann nicht noch länger warten... Unruhig zuckte ich mit den Ohren, dann entschied ich mich weiterzusuchen. Also stand ich auf und lief in Richtung Lachsfluss.

Ich hatte nicht lange geschlafen, jedoch lange genug um mich in Albträumen wiederzufinden. Ich lag mit dem Rücken zu den anderen, hatte also nicht mitbekommen ob jemand gegangen war oder nicht, war mir im Moment auch ziemlich gleich, ich vergrunb meine Schnauze in meinem Schweif und hing meinen Gedanken nach. Lange hielt ich es jeoch nicht aus und ich stand seufzend auf. Das Hilft niemanden.. Ich beschloß mich in den freien Gebieten etwas umzusehen, vielleicht würde ich ja eine Fährte von Daemon finden. Also machte ich mich humpelnd auf den Weg zum Lachsfluss, unterwegs stieg mir der Geruch von Reyleigh in die Nase, promt folgte ich diesem.

Ich humpelte wieder zu meinem vorherigen Platz, so weit weg wie möglich, mit dem Rücken zu den anderen, und rollte mich erneut so klein wie möglich zusammen.

Ich folgte Kolja auf den Platz und legte mich neben Marek hin und wartete bis er aufwachte. Immerhin musste ihn jemand informieren.

Müde sah ich mich um. Ich war die halbe Nacht wach gewesen, doch Marek war nicht aufgewacht und auch sonst war nichts außergewöhnliches passiert. Ich erhob mich und beschloss ein wenig durch die Gegend zu laufen um den Kopf frei zu kriegen. Ich fragte mich ob Tytan vielleicht am Lachsfluss war, dann könnte ich mich bei ihm entschuldigen. Keine Ahnung was mit mir los war. Zufrieden mit der Entscheidung lief ich zum Lachsfluss.

Als ich aufwachte, fühlte ich mich besser. Meine Seite pochte, aber sonst...etwas steif erhob ich mich und sah zu Marek. Er schlief, friedlich. Ich beugte mich zu ihm herunter und leckte ihm kurz über die Schnauze, dann lief ich in den Birkenwald.

Ich ging zu meiner Tanne und baute mir aus dem restlichen Schnee eine Art Iglu, unter dem ich mich verstecken konnte, nur für den Fall, dass Reyleigh vorhatte, heute noch mit Marek zu reden. Ich war wirklich nicht im Zustand für lange Diskussionen.

Ich trat wieder ins Lager, allerdings bedächtiger als zuvor. Der Zauber war noch nicht ganz verflogen, auch hier trieben Nebelfetzen. Verwandelt mich zurück...Knikca und Nin waren hier. Ich spürte es bis in die Knochen. Sie begleiteten mich.

Ich folgte ihr auf den Rudelplatz und sah mich um. Kerreta war weg, doch ansonsten war alles so wie ich es verlassen hatte. Ich muss irgendwas machen, ansonsten drehe ich durch. Doch ich wusste nicht was. Schließlich legte ich mich vor Marek hin und betrachtete ihn. Seine Nähe hatte mir schon immer gut getan.

Gedankenverloren strich ich durchs Lager. Und bemerkte gar nicht, dass meine Augen tiefblau waren und weise leuchteten. Knikcas Augen.

Erleichtert das er wach war atmete ich aus. Doch dann verfinsterte sich mein Blick und ich lies ein wenig die Ohren hängen. "Nein... Nichts ist okay Marek", antwortete ich und schüttelte den Kopf. "Kolja und ich haben überall nach Dæmon gesucht. Im Birkenwald ist Blut von ihm, wo der Geruch von Schwarzpulver dran klebt. Also sind wir zum Jägerstand und haben dort noch mehr Blut von ihm gefunden, aber ihn selber nicht. Dæmon ist verschwunden und Kolja ist völlig am Ende mit den Nerven", ich schluckte hart als ich an sein verzweifeltes Heulen denken musste. Dann atmete ich einmal tief durch, ehe ich weitererzählte. Wolfspfote würde Marek wohl nichts erzählen, dessen war ich sicher. Also war das wohl meine Aufgabe. "Dann Wolfspfote... Ich weiß nicht was passiert ist bevor ich aufgetaucht bin, doch sie ist heute komplett ausgeflippt. Ich bin ihr mit einem anderen Welpen namens Aimichan und einem Wolf namens Ares in die Berge gefolgt, dort hat sie immer und immer wieder ihren Kopf gegen einen Felsen gedonnert. Diese Aimichan hat sie ziemlich viel provoziert, dass Wolfspfote ihr doch beweisen sollte das Rudel was gutes sind oder so etwas. Schließlich ist sie weggelaufen und hat sich versteckt. Irgendwie hat Wolfspfote sich beruhigt, doch sie wollte mir nicht sagen wieso sie das gemacht hat und wollte mir das Versprechen abringen dir nichts davon zu erzählen, aber ich konnte das nicht", ich senkte den Kopf ein wenig, "Aimichan ist wieder aufgetaucht später und hat Wolfspfote Vorwürfe gemacht, daraufhin ist Wolfspfote weinend zusammengebrochen. Letztendlich ist sie dann wieder hierhin gekommen, aber... Ich weiß nicht wie es ihr geht, ich glaube sie hasst mich jetzt", ich lächelte bitter. Wer konnte es ihr schon übel nehmen? Du musst ihm noch das mit deinem Vater sagen... "Und das ist das Ende der Geschichte", fügte ich hinzu. Das mit meinem Vater konnte ich bestimmt noch ein ander mal erzählen, er musste jetzt erstmal das hier verdauen...

(Sorry das es so lang geworden ist q.q)