Auf Thorin's Frage erlaubte ich mir nun doch einen Einwurf. Das waren Rudelwölfe. Wenngleich ich den Geruch nicht hatte zuordnen können - dafür hatte ich zu wenig mit den anderen Rudeln zu tun - so war unverkennbar gewesen das die Wölfe einen Rudelgeruch an sich gehabt hatten.

Auf Thorins Frage hin, blickte ich kurz zu ihm, legte leicht den Kopf schief und lauschte dann mit gespitzen Ohren Bricca. Hier scheint es sehr viele Wölfe und Rudelwölfe zu geben... dass wir bisher noch keinen weiteren begegnet sind... Leicht wedelnd schaute ich wieder zu den anderen Wölfen.

Ich konnte nicht sagen, was mich davon abhielt, auch etwas zu sagen, doch ich verspürte nicht das Bedürfnis, mich weiter in das Gespräch einzumischen. Also lauschte ich und sah Ikouto und Thorin neugierig an. Zwar war ich den beiden noch etwas skeptisch gegenüber, allerdings spürte ich, wie Bricca und Rhys sich etwas entspannten und das half auch mir dabei, mich zu beruhigen. Es tat mir ein wenig leid, als Thorin Ikouto zurecht wies, doch ich sagte nichts, sondern lächelte den enthusiastischen, jungen Rüden aufmunternd an.

[Sete wird erst einmal von Rhys mitgezogen]

Verstehend nickte ich, als die Fähe mir antwortete, dass es Rudelwölfe gewesen wären. Von unfreundlichen Gesellen sollten wir uns dann wohl fernhalten, stellte ich im Stummen für mich fest. "Danke", brummte ich den Wölfen entgegen, denn immerhin war es freundlich von ihnen gewesen uns ein paar Informationen zu geben, obwohl sie uns schließlich nicht kannten. Ich drehte meinen Kopf in Ikoutos Richtung. "Sollen wir dann langsam weiter?", fragte ich ihn, denn immerhin war er den Wölfen entgegengelaufen, wodurch ich nicht sicher war, ob er sie noch was fragen wollte. Ich selbst blieb in der Hinsicht weiterhin eher zurückhaltend, zumal ich mir langsam Gedanken um Lanessa machte, ob bei ihr alles in Ordnung war.

Es herrschte Stille, eine Stille die mir nicht richtig vor kam, die ich aber auch nicht zu durchbrechen vermochte - ich war nie jemand von vielen Worten gewesen und mir war es zwischenzeitlich wieder in den Sinn gekommen, dass Zuhause mir fehlte, das ich zurück zum Rudelplatz wollte.
Etwas hilfesuchend schaute ich zu meinem Bruder.

Ich richtete meine Ohren leicht nach Vorne als ich Setes Blick wahrnahm und grinste dann kurz erfreut.
Als Thorin mich ansprach, schaute ich zu ihm auf und nickte. Ja, können wir gerne, vielleicht fangen wir ja noch etwas. erwiderte ich und blickte dann zu den drei anderen Wölfen. Ich hoffe ihr findet auch noch Beute und kommt sicher wieder Zuhause an! sprach ich. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal wieder! fügte ich noch freudig hinzu und blickte dann kurz in die Richtung aus der Thorin und ich gekommen waren. Wollen wir erstmal wieder zurück? fragte ich, leiser an Thorin gewandt.

Die merkwürdige Stimmung wandelte sich zu einer unangenehmen Stille. Ich hatte es mir anders vorgestellt auf fremde Wölfe zu treffen. Die einen waren wirklich unangenehme Gesellen und die anderen erschlugen einen regelrecht mit Freundlichkeit. Ich vermutete einfach zu viel Zeit im Rudel verbracht zu haben, sodass mich diese Art von Begegnung schlichtweg überforderte. Bricca warf mir einen viel sagenden Blick zu und ich nickte zustimmend. Es war Zeit zu gehen - hier gab es nicht mehr viel zu holen. Offenbar war dieser Ort zu belebt und die meisten Beutetiere schienen sich bereits aus dem Staub gemacht zu haben. Vielleicht hatte ja einer der anderen im Rudel mehr Glück gehabt und uns etwas übrig gelassen.. wir würden es herausfinden. Wie es die Höflichkeit verlangte, wünschte ich den beiden Fremden noch "eine gute Jagd." und schob Sete dann mit einem sanften Schubser zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren.

>>>> Rhys + Sete Rudelplatz

Stumm nickte ich den fremden Wölfen zum Abschied respektvoll zu und folgte dann den anderen.

(Rudelplatz Bergwölfe)

#First Post

Mit einem schnellen Gang trottete ich durch die mir unbekannte Umgebung. Meine Augen und Ohren waren stets wachsam und vernahmen jegliche Bewegungen und Geräusche. Mir war bewusst, dass ich vorsichtig sein musste, denn wer wusste schon, welchen Wölfen man über den Weg lief. Auch hing der scheussliche Geruch von diesen verdammten Zweibeiner in der Luft. Zwar waren sie jetzt bestimmt nicht in der Umgebung, soviel mir meine Nase verriet, doch sie waren schon hier durch gekommen, was mir natürlich missfiel aber auch nicht überraschte, wo ich doch über diese metallene Schienen gelaufen war. Dennoch schmerzten meine Pfoten allmählich, nachdem ich die ganze Nacht durchgelaufen war.
Eigentlich hatte ich schon nach Sonnenuntergang mich schlafen legen wollen, wurde jedoch von einem anderen, äusserst aggressiven Streuner angegriffen. Eigentlich hätte ich gewonnen, wenn diesem nicht zwei weitere zur Hilfe geeilt wären. Schlussendlich war mir nichts anderes als die Flucht geblieben. Zum Glück hatte ich nur leichte Verletzungen davon getragen, die schon morgen verheilt sein würden.
Nun blieb ich stehen und schnupperte, um herauszufinden, ob sich Fremde momentan in der Nähe aufhielten. Jedoch schien es nicht der Fall zu sein, so legte ich mich dicht hinter einen Gebüsch versteckt hin und entspannte mich soweit es ging. Es war nicht einfach, denn die vielen neuen Gerüche der Umgebung und die ständig anhaltende Erwartung nun doch mit jemanden den Weg zu kreuzen, hielt mich permanent unter Strom. Trotzdem legte ich nun den Kopf auf die Vorderpfoten und atmete tief durch, in der Hoffnung doch noch etwas Schlaf zu finden.

Ich fiel in einen zügigen Trab, wobei ich meine Nase dicht am Boden hielt. Hunger machte sich bei mir bemerkbar und das Verlangen nach Gesellschaft. Eigentlich nicht nach irgendeiner Gesellschaft, sondern nach der der hellen Fähe, der ich vor einiger Zeit begegnet war und die mich so überstürzt verlassen hatte, doch irgendeine Gesellschaft würde das Bedürfnis wohl auch annähernd stillen können. Ich fing einige Gerüche auf, als mir eine frische Fährte in die Nase wehte. Neugierig hob ich den Kopf und blickte mich um. Vorsichtig folgte ich der Fährte, die mich bis zu einem Gebüsch führte, vor dem ich unschlüssig stehen blieb.
Ich war mir nicht sicher, ob ich den schwachen Geruch von Blut vernahm. Ausschließen konnte ich es wohl kaum. Ob es wohl klug wäre, jemanden zu stören, der sich in einem Busch verkriecht, um Ruhe zu haben?, fragte ich mich. Dennoch ließ ich ein leises Hallo? die Stille zerreißen wie ein trockenes Eichenblatt. Ist hier jemand?, erkundigte ich mich, obwohl ich wusste, dass dort jemand war, schließlich konnte ich ihn riechen.

@Alagos

Irgendwie hatte ich es doch geschafft gehabt, kurz einzunicken, da ich die Präsenz des fremden Wolfes erst spürte, als dieser unmittelbar neben mir stand. Zwar trennte uns noch das Gebüsch, hinter dem ich mich verkrochen hatte, doch wir beide rochen einander.
Da mich der Fremde noch nicht angegriffen hatte, obwohl er eine äusserst günstige Gelegenheit dazu gehabt hätte, ging ich davon aus, dass er nicht allzu feindselig sein musste. Dennoch hob ich nun langsam den Kopf und spannte meinen ganzen Körper an. Ich war grundlegen misstrauisch gegenüber anderen, da man nie vorsichtig genug sein konnte. Noch stand ich nicht auf, da ich zuerst prüfen wollte, ob der Fremde alleine war. Tatsächlich nahm ich keinen anderen Geruch neben seines wahr, so ging ich auch nicht von einem Hinterhalt aus.
So erhob ich mich schliesslich und sah daraufhin geradewegs in die unbekannten grün-blauen Augen des Fremden. Das Gebüsch war eher niedrig weshalb ich gut darüber sehen konnte. Meine Ohren waren leicht angelegt, ansonsten zeigte ich keine Feindseligkeit. Kurz sah ich mir den mein Gegenüber eingehend an. Er schien etwa in meinem Alter zu sein und hatte ein schönes, silbernes Fell. Von seiner eleganten Statur aus, hätte man fast meinen können, dass er eine Fähe war, doch sein Geruch war unverkennbar die eines Rüden.
Da ich trotz meines Misstrauens höflich bleiben wollte, liess ich mich auf ein Gespräch ein. „Guten Tag“, kam es von mir in freundlichem Ton. „Ich hoffe, ich bin hier nicht in deinem Territorium.“ Erfahrungen hatten mich gelehrt, dies als erstes einmal zu klären, bevor man weiter plaudern konnte.

Tatsächlich erhielt ich eine Antwort und kurz darauf hob sich ein dunkler Kopf hinter den Blättern hervor. Der fremde Rüde wirkte etwas angespannt, was ihm wohl kaum zu verdenken war. Als ich in seine Augen blickte, zuckten meine Ohren nahezu erschreckt nach hinten. Mit dem dunklen Fell und den verschieden farbenen Augen war er Akaya nicht ganz unähnlich. Ich brauchte einen Moment, erlangte meine alte Fassung jedoch schließlich zurück. Freundlich schüttelte ich den Kopf. Keine Sorge, das hier ist neutraler Boden., klärte ich die Situation. Ich bin Zayn, stellte ich mich schließlich vor. Der Geruch des Rüden, der mir gegenüber stand, ließ mich um eine Feststellung kaum herum kommen. Du bist neu hier, kann das sein? Mitschiefgelegtem Kopf beäugte ich ihn.

Mir entging nicht, wie der Rüde vor mir kurz erschrak, was mich doch etwas wunderte. Ich war nicht viel grösser als er und hatte auch nicht die Zähne gefletscht, doch womöglich waren es mal wieder meine Augen gewesen, die etwas in den silbernen Wolf ausgelöst hatten. Schon früher war es immer wieder passiert, dass sich Fremde von meinen verschiedenfarbigen Augen hatten einschüchtern lassen. Deswegen versuchte ich mich auch an einen freundlichen Blick, da ich eigentlich gar nicht wusste, was ihn nun wirklich erschrocken hatte. Bei den nächsten Worten des Fremden, entspannte ich mich etwas, da ich nun nicht befürchten musste irgendeiner Gruppe oder Rudel den Boden streitig zu machen. Auf seine Frage hin nickte ich leicht den Kopf und erwiderte: "Ja, ich bin erst seit heute Nacht in diesem Gebiet." Da Zayn ein eher ruhiger und freundlicher Geselle zu sein schien, entschied ich mich abzusetzen und mich etwas zu beruhigen. Noch hatte ich den Sicherheitsabstand, der mir das Gebüsch schenkte. "Mein Name ist übrigens Alagos", stellte ich mich anschliessend vor, da dies nur fair war, nachdem er mir schon seinen Namen verraten hatte. "Wohnst du schon seit längerem in diesen Gebiet?", fragte ich ihn dann neugierig, da er offensichtlich schnell erkannt hatte, dass ich hier ein Neuling war.

Ich lächelte friedlich. Freut mich. Und... Es müssten mittlerweile zwei einhalb Jahre sein. Das ist wohl eine Weile. Es ist viel passiert, entgegnete ich, verlegen lachend.
Er schien sich zu entspannen und ich hatte mich von meiner ersten Verblüffung erholt. Du erinnerst mich an jemanden von damals. Die Erinnerung tat nicht mehr so weh wie noch vor einigen Monden, was ich immer wieder feststellte.
Darf ich fragen, was dich hierher verschlagen hat?

Aufmerksam hörte ich seinen Worten zu. Ja, zwei einhalb Jahre waren sicherlich genügend, um eine Ortschaft Zuhause nennen zu können. Als Zayn meinte, es sei viel passiert, legte ich leicht fragend den Kopf auf die Seite. Was war denn wohl passiert? Bei seiner nächsten Erläuterung kam mir schon der Gedanke, was wohl passiert war. Nicht umsonst hätte er es so ausformuliert. Eigentlich wollte ich nicht taktlos sein, doch meine Neugierde hielt sich nicht in Grenzen und leider hatte ich mir auch nie angeeignet durch die Blume zu sprechen, weshalb ich ihn direkt fragte: "Wer war denn dieser jemand? Ist er ..." gestorben? Ich brachte es doch nicht über die Lefzen. Eigentlich hatte ich gar nicht das Recht dies zu fragen, vor allem, da wir doch Fremde waren. Da ich selbst genau wusste, wie solche Ereignisse einen verletzten und selbst nach Monden und Jahren die Erinnerungen schmerzen konnten, ging ich nicht weiter darauf ein und beantwortete stattdessen seine Frage: "Eigentlich bin ich auf der Suche nach etwas Gesellschaft und ein neues Zuhause." Wenn Zayn schon so viele Monde hier gelebt hatte, würde er bestimmt Auskunft geben können, über die verschiedenen Rudeln und Gruppen in diesen Gebieten. Denn an Wölfe musste es hier viele geben. Meine Nase hatte das bereits gerochen, als ich die metallenen Schienen überquert hatte.