Ich wiegelte meinen Kopf nachdenklich hin und her. Wie formuliere ich das am besten? Schließlich räusperte ich mich und setzte zum Erzählen an. Nur um das gesagt zu haben - ich finde nicht, dass du sonderlich weiblich aussiehst. Über diese Aussage meinerseits musste ich ein wenig schmunzeln. Aber du erinnerst mich an eine ehemalige Gefährtin von mir. Sie hatte ebenfalls dunkles Fell und zwei verschiedenfarbige Augen. Genau wie du. Sie hieß Akaya und... Es ist schwierig zu erklären, gestand ich. Vor einer Weile hat ein eigenartiger Dunst das gesamte Tal in einen tiefen Schlaf gehüllt und viele sind nicht mehr aufgewacht. So erging es auch meiner Gefährtin und zwei unserer Jungen. Mein Sohn, der aufgewacht ist, ist in meinem alten Rudel geblieben, aber ich hätte dort keinen Neuanfang haben können, wenn du verstehst. Ich erzählte Alagos von meiner Vergangenheit, ohne jegliches zögern, denn was hätte er damit tun sollen? Ich lächelte wehleidig, doch wurde mein Gesichtsausdruck wieder heiterer, als ich an all das dachte, was mir seit dem Abschluss mit dem Schattenrudel passiert und wem ich seit dem begegnet war.
Das verstehe ich. Die meisten Wölfe sind wohl so. Ich bin gerade auch nicht wirklich darauf aus, alleine durch die Wälder zu streifen und einen auf Draufgänger zu machen, scherzte ich.

Da Zayn doch auf meine taktlose Frage einging hörte ich ihm ruhig und aufmerksam zu. Kurz verwirrte er mich mit dem ersten Kommentar, wobei ich von ihm nicht das gleiche hätte behaupten können. Dennoch sagte ich kein Wort dazu und lauschte weiter seiner Erzählung. Nun verstand ich sogleich, weshalb er zuvor so erschrocken war bei meinem Anblick. Womöglich hatte er gedacht Gespenster zu sehen. Ich fühlte durchaus Mitleid mit dem silbernen Wolf, auch wenn sich auf meinem Gesicht nichts davon widerspiegelte. Selbstverständlich konnte ich verstehen, dass ihn der Verlust der Gefährtin und eines Jungen schwer getroffen hatte, doch stutzte ich, dass er sein zweites Junges dennoch zurückgelassen hatte. Würde man sich dann nicht noch mehr um das sorgen und sich an dem klammern, das einem noch geblieben war? Dieses Mal sah ich davon ab diese Frage laut auszusprechen und nickte nur am Ende seiner Erzählung. "Ich kann deine Gefühle nachvollziehen", meinte ich schlicht zum Ganzen und kurz flogen meine Gedanken zu meinem verstorbenen Rudel. Kurz schüttelte ich leicht den Kopf um diese Erinnerungen wieder wegzuwischen und hob leicht die Winkeln meiner Lefzen zu einem kaum sichtbaren Lächeln, als Zayn zu scherzen begann. "Naja, es gibt so manche Vorteile, wenn man nicht alleine durch die Gegend streift. Gehörst du also zu einer Gruppe?", fragte ich anschliessend.

Ich lächelte und schüttelte den Kopf. Nein. Ich war mit meiner ehemaligen Gefährtin zwar in einem Rudel, aber seit ich da weg bin, habe ich mich noch keinem neuen angeschlossen. Und ich weiß auch noch nicht, wo hin mit mir, wenn ich ehrlich bin. Kennst du die Rudel schon? Viele kommen her, weil sie gutes über das Tal gehört haben. Wieder musste ich an Nalu denken, der ich die anderen reviergrenzen noch hatte zeigen wollen. Ich würde an sich gerne wieder einem Rudel angehören, aber ich bin mir nicht sicher, ob jetzt schon der Moment dafür ist... Ich ließ den Blick schweifen, ehe ich Alagos wieder freundlich ansah

Tatsächlich wunderte mich es ein wenig, dass Zayn, obwohl dieser mehr als zwei Jahre hier lebte, noch keinem Rudel angehörte. Anhand der Unmengen an Artgenossen ging ich schon davon aus, dass es einige Rudel haben musste. Als dann der silberne Wolf mich fragte ob ich die kenne, schüttelte ich den Kopf. "Tatsächlich bin ich mehr durch Zufall hier gelandet", gab ich ehrlich zu. Ich hatte wirklich nicht davon mitbekommen, dass dieser Tal oder die darin lebenden Wölfe schon einen Ruf hatten. Womöglich hatte ich mich einfach zu wenig mit anderen Wölfen unterhalten, um dies mitzubekommen. "Sind die Rudel hier also bekannt? Welche gibt es denn?" Es würde mich durchaus freuen, wenn meine lange Suche schon bald ein Ende finden würde und ich endlich wieder ein Teil einer freundlichen Gemeinschaft werden konnte. Zu Zayns letzten Worte nickte ich und meinte: "Ja, das verstehe ich. Alles hat seine Zeit."

Ich nickte verständnisvoll, schließlich war es bei mir nicht anders gewesen. Auch ich hatte das Tal mehr aus Zufall gefunden. War bei mir ähnlich. Ich hatte mei Heimatrudel damals verlassen, war es aber neulich besuchen. Nach Alagos Vergangenheit fragte ich nicht. Ich wusste von deren Wölfen aus dem Tal, deren Geschichten teils die reinsten Tragödien darstellten und wenn er reden wollte, würde er das sicher tun.

Ich zuckte fröhlich mit den Ohren, als der dunkle Rüde mich nach den Rudeln fragte. Das Silberrudel ist ein recht großes Rudel im Westen des Tals. Tristan, der Alpha, soll ein alter aber weiser Wolf sein. Das Rudel ist mit dem der Bergwölfe, im Norden des Tals, verbündet. Ich weiß nicht viel über die beiden Rudel, habe aber einen Freund im Bergrudel. Mindestens einen Bekannten - ich habe ihn eine ganze Weile nicht gesehen, fing ich zu erzählen an. An das Revier der Bergwölfe grenzt das Gebiet der Zigeunerwölfe an. Soweit ich weiß, ist das Rudel recht neu und etwas Chaotisch. Außerdem gibt es wohl einige Reibereinen mit den Schattenwölfen. Aber die hat wohl jeder mal. Das Gebiet das der Schattenwölfe liegt im Süd-Osten. Das ist das Rudel, in dem ich mit meiner Gefährtin gelebt habe. Es hat einen miesen Ruf, ja. Andauernd gibt es Streit mit anderen und ich bin dort wahrscheinlich auch nicht mehr allzugerne gesehen - mir wird übel genommen, dass ich meinen Sohn Corvin zurückgelassen habe... Aber im Inneren sind die Wölfe sehr freundlich zueinander. Ich atmete einmal kurz durch und ließ Alagos so Zeit, das, was ich ihm gerade erzählt hatte, zu verdauen. Dann fuhr ich fort. Ansonsten gibt es noch das Nebelrudel. Das ist das letzte Rudel. Insgesamt gibt es fünf. Morgana, so heißt die Alpha, ist für ihr großes Herz bekannt. Es heißt, dass die Heimatlosen... Die, die nicht wissen wohin, bei ihr ein Zuhause finden. Ihr Revier liegt im Süden. Beantwortet das deine Frage? Viel mehr weiß ich leider nicht... Ich lächelte entschuldigend und wischte freundlich mit dem Schweif über den Boden, auf den ich mich beim erzählen gesetzt hatte.

Zayn begann sogleich zu erzählen, so blieb mein freundlicher Blick auf ihn ruhen, während ich interessiert lauschte und alle Informationen sogleich verarbeitete. Der Silberrudel, der Bergrudel und der Zigeunerrudel wiederholte ich in Gedanken und hätte Zayn am ehesten im Silberrudel gesehen aufgrund seines silbernen Fells, doch natürlich wusste ich, dass dies nicht die Kriterien der Rudel sein würden. Doch horchte ich aufmerksam auf, als Zayn dann meinte er stamme vom Schattenrudel. Eigentlich hatte ich gedacht, dass er von einem Rudel stammte, der wie mein eigener, ganz an einem anderen Ort lag. Da hatte ich mich wohl getäuscht. Da ich ihn weder unterbrechen noch erneut zu nahetreten wollte, fragte ich diesbezüglich nicht mehr und hörte zu, was er auch zum letzten Rudel meinte. Klang so, als wäre der Nebelrudel besonders gastfreundlich gemäss den Erklärungen des silbernen Rüdens. «Ja, du hast mir wirklich sehr geholfen», meinte ich dann auf seine Frage hin. «Die Rudel sind aber soweit nicht verfeindet oder?», fragte ich dann meinerseits wieder, da mich selbstverständlich interessierte, wie friedlich das Leben hier sein würde, wenn ich vorhatte hier zu bleiben. Zwar hatte er schon erwähnt, dass der Schattenrudel wohl eher etwas unbeliebt war, doch ansonsten nicht weiteres dazu gesagt gehabt. Gerade wollte ich eine andere Frage stellen, als mein Magen hörbar zu knurren. Das war mir doch etwas peinlich. Seit gestern Mittag hatte ich kein Tier mehr zwischen den Zähnen gekriegt. Leicht verlegen legte ich die Ohren etwas nach hinten und fragte dann leicht zögerlich: «Ähm, weisst du zufälligerweise, wo in diesem Tal viel Beute zu finden ist?» Da Zayn von der Gegend war, würde er bestimmt wissen, welche Ecken des Tals gute Jagdgebiete sein würden.

Um @Alagos zu beruhigen - ich war froh, dies voller Aufrichtigkeit tun zu können - schüttelte ich, auf seine Frage hin den Kopf. Darum brauchst du dir eigentlich keine Gedanken zu machen. Es liegt uns allen viel daran, dass es hier friedlich bleibt. Mindestens den meisten hier, sagte ich ermutigend. Es freut mich, dass ich dir helfen konnte, fügte ich hinzu.

Auch ich spürte langsam aber sicher, dass ich hungrig wurde und sah mich mit aufgestellten Ohren um. Eigentlich wimmelt es hier überall von Tieren. Außer im Winter, da wird es manchmal schwierig... Aber das ist hier zu Lande leider so. Gibt es etwas, dass du besoners gerne frisst? In der Nähe gibt es einen großen Fluss, da kann man gut fischen. Oder der dichtere Wald, ein Stück in diese Richtung - ich nickte in die Richtung, aus der ich zuvor gekommen war und lächelte. Also, irgendwelche Wünsche?

Durchaus erfreute mich Zayns Antwort. Endlich einmal richtig herunterfahren und an einem Ort richtig ankommen, war mir wichtig, nicht dass ich noch damit rechnen musste angegriffen zu werden. "Schön", sagte ich schlicht dazu und wandte kurz meinen Blick vom Silbernen ab. Es schien eine wirklich grosse und durchaus schöne Gegend zu sein. Mein Blick wanderte schlussendlich wieder zum anderen Rüden, der wieder zu sprechen begonnen hatte. Also hatte ich schliesslich die Wahl zwischen Fluss und einem anderen Wald. Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Präferenzen, da mir sowohl Fisch wie auch Fleisch schmeckte. Zu müde zu entscheiden, gab ich die Frage zurück: "Du kennst dich hier besser aus, was würdest du mir denn empfehlen? Ich esse alles, bin also nicht heikel." Daraufhin stand ich nun auf und streckte meine eingeschlafenen Beine. Mir würde alles passen, deswegen überliess ich es nun @Zayn mich zu einem guten Essplatz zu führen. "Sag mir einfach wohin und ich werde dir folgen", meinte ich und senkte somit ein wenig meines Misstrauens. Natürlich würde ich wachsam bleiben, doch der silberne Wolf schien kein schlechter Kerl zu sein, also gab ich ihm schlichtweg das Grundvertrauen in die Vernunft und Freundlichkeit anderer Wölfe.

Ich grinste @Alagos an.
Es freute mich zu sehen, dass er sich weiter entspannen konnte.
Dann lass uns schauen, ob wir im Wald ein Reh finden!, entschied ich. Im schlimmsten Fall werden es eben ein paar Hasen.
Mit diesen Worten raffte ich mich auf, trabte langsam los und blieb dann stehen um mich mit einem Blick über die Schulter zu vergewissern, dass Alagos mitkam.
Hoffen wir mal, dass wir keinem Wildschwein über den Weg laufen, sagte ich halb im Scherz und halb ernsthaft, denn denen wollte ich tatsächlich eher ungern begegnen.

-> Wald

(Entschuldige die späte Antwort...)

Mit seiner Idee war ich einverstanden, da ich tatsächlich seit längerer Zeit kein Reh mehr hatte. Immerhin war es schwierig so eines zu jagen, wenn man ganz alleine war. Ausser er wäre ein verletztes oder altes Tier gewesen. Doch mit Zayns Hilfe würde ich endlich auch mal wieder in diesem Geschmack kommen. Hasen waren meine eher zum Alltagsmenu geworden, da diese einfacher waren zum Jagen. Als der silberne Rüde lostrabte, folgte ich ihm sogleich. Es war kaum ein Problem für mich seiner Geschwindigkeit anzupassen, dennoch blieb ich leicht hinter ihm, da ich ja keine Ahnung hatte, wo genau wir hinwollten und er mich somit leiten konnte.
Als Zayn plötzlich stehen blieb, musste ich leicht auf die Seite ausweichen, da ich ansonsten in ihn gerannt wäre. Zu seinem Kommentar verzog ich keine Miene, antwortete jedoch zustimmend nickend: «Ja, hoffentlich nicht. Doch wenn er jung oder alt genug wäre, hätte ich nichts dagegen ihn auf den Speiseplan zu setzen.» Tatsächlich waren Wildschweine ziemlich gefährliche Zeitgenossen für einzelgängerische Wölfe, doch schon ab zwei, drei Wölfen konnte auch dieses Tier überwältigt werden, wobei natürlich höchste Vorsicht geboten war. Da Zayn und ich beide im gleichen eher mittleren Alter waren, hätte ich es durchaus auch zugetraut, wenn er gewillt gewesen wäre. Doch nun entschied ich mich ihm einfach weiterhin zu folgen und dann zu sehen, was für Beutetiere uns vor die Schnauze liefen.


---> (folgt @Zayn in den) Wald

(Alles gut :3)

Ich lief einfach irgendwo hin und tatsähclich führte mich irgendwo hin in ein Stückchen Wald. Meine Nase erfasste eine vielzahl an Gerüche, auch die abgestandenen Spuren anderer Wölfe aber es schien sich niemand in der Nähe aufzuhalten. Mit der Nase näher am Boden verfolgte ich eine Spur die verdächtig gut nach Hasen roch. Hier ist eine frische Spur, informierte ich meinen Freund und fixierte das vor uns liegende Gebüsch, irgendwo in der Richtung gab es Beute. Arko war noch nicht da also wartete ich einfach geduldig.
Du willst kein Welpe mehr sein? DA! ich fuhr herum und starrte in den Wald. Ich bin kein Welpe. antwortete ich. Wo war er, mein Fell sträubte sich und ich dachte jeden Moment den schwarzen großen wolf aus den Büschen treten zu sehen. Gleich würde mein Vater vor mir stehen. Ich bin... ich... meine Stimme brach ab.
Dann beweise mir das du in der Lage bist mit mir zu jagen! Ich wirbelte herum als er genau hinter mir war. Doch da war nichts, nur der Wald, getränkt im Licht des Mondes. Vielliecht spielte Arko mir einen streich? Nein, das machte keinen Sinn? Oder doch?
Ich muss dir gar nichts beweisen... stammelte ich und stolperte ein paar Pfotenschritten. Ich muss dir nichts beweisen.
Ich konnte ihn hören, eindeutig doch ich sah ihn nicht. Wo steckst du?! bellte ich provozierend in die Nacht hinein und verscheuchte damit jede Beute im Umkreis.

Tief in Gedanken versunken lief ich Apollo hinterher. Der Vorfall am Fluss hatte mich stutzig gemacht, seine Haltung war anders geworden. Er schien meine Antwort auf sein Verhalten als Ausrede angenommen zu haben, ohne mir zu erklären was eigentlich los war und mir viel es schwer, das einfach so stehen zu lassen. Also beobachtete ich den Rüden bei jedem Schritt, doch er schien ziellos umherzulaufen, die Nase am Boden auf der Suche nach einer Beute. Ich sparte mir die Mühe, denn in mir war das Misstrauen erweckt und ehrlicherweise wusste ich auch nicht wirklich viel über den Wolf vor mir. Er hatte so hilflos gewirkt, sodass ich mich seiner angenommen hatte. Doch nun fragte ich mich, ob das alles nicht ein Spiel gewesen war um mein Vertrauen zu gewinnen. Welcher Wolf hatte im Alter von drei Winter keine Ahnung vom Leben. Und er hatte auch nicht wirklich viel von sich erzählt. Du doch auch nicht, schoss es mir kurz durch den Kopf, doch ich schob diesen Gedanken beiseite. Als Apollo stehen blieb, schnüffelte ich am Boden um seine Worte zu überprüfen. Ich hatte mir nun vorgenommen, etwas vorsichtiger zu sein.
"Ich kann ihn auch riechen. Los Kleiner, hol ihn dir." meinte ich mit einem Grinsen und starrte in den Busch. Hoffentlich war dort kein Bau, in dem das Tier in eine unerreichbare Tiefe verschwinden konnte. Doch bevor Apollo sich in Bewegung setzte, änderte sich wieder seine Haltung. Er fuhr rum und starrte in den Wald. Diesmal war ich jedoch darauf vorbereitet. Mein Nackenhaar stellte sich auf, während ich die Lefzen hoch zu. "Was soll das Apollo?" knurrte ich warnend. Mein Blick ging vom Waldrand zum Rüden und wieder zurück. Ich hatte bewusst auf die Umgebung geachtet und nichts feststellen können und auf meine Sinne hatte ich mich bisher immer verlassen können. Doch dann passierte etwas, was mir die Gesichtszüge entgleiten ließ. Apollo führte Selbstgespräche, stammelte etwas davon, dass er kein Welpe mehr sei und niemandem etwas beweisen muss. Ich legte den Kopf schief und machte einen Schritt rückwärts um etwas Abstand zwischen uns zu bekommen. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Apollo war krank. Deswegen war er alleine unterwegs. Deswegen hatte er kein Rudel, zu welchem er zurück wollte. Wurde er verstoßen? Sprach er deswegen so ungern über seine Familie? Konnte man ihn überhaupt heilen und ihm helfen? Die Fragen schossen mir nur so durch den Kopf, während ich den dunklen Rüden beobachtete. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte.

Was meinst du? fragte ich Arko und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen aber da wurde mir ein wenig schwindlig und schon fühlte sich die Umgebung wieder normal an. Ich dachte...ich dachte da wäre... ich schüttelte den Kopf. Nein. Mein eigener Kopf spielte mit mir, Vater war nicht hier. Er wae zu Hause im Bergrudel. Bei Mama und meinen Geschwistern. Wie es ihnen wohl geht?
Ich sah zu Arko, er war also doch die ganze Zeit hinter mir gewesen... aber dann musste er das doch auch mitbekommen haben.
Hast du das wirklich nicht gehört? fragte ich ihn stumm.
Noch immer war er auf Abstand. Was hast du? Arko starrte mich mit einem Gesichtsausdruck an den ich nicht deuten konnte. He guck mich doch nicht so an als wäre ich verrückt. protestierte ich und fühlte mich plötzlich albern.

Meine Gedankengänge wurden dadurch bestätigt, dass Apollo zuerst nicht verstand, was ich eigentlich meinte und dann rumstammelte. Er schien wirklich nicht zu wissen, dass er krank war.
Mama hatte mal einen Wolf behandelt, der zwei Persönlichkeiten in sich trug. Doch ich wusste nicht, welche Kräuter sie ihm gegeben hatte und beim besten Willen konnte ich Apollo nicht alleine helfen. Wir brauchen einen Heiler! überlegte ich und schüttelte den Kopf. Das was mir nun bevor stand, machte mir sicherlich keinen Spaß. "Ich glaube du bist krank Apollo." erklärte ich mit ruhiger Stimme. "Wir brauchen einen Heiler, denn ich kann dir nicht helfen. Ich glaube du bist eine Gefahr für dich und für alle anderen." Meine Worte verstummten, während meine Augen den Rüden beobachteten und jede Bewegung wahrnahmen. Ich wusste nicht, wie er das aufnehmen würde. Und wenn er sich weigert, einen Heiler aufzusuchen? Soll ich ihn einfach ziehen lassen? Vermutlich war ich nicht bereit, mein Leben hier weiter aufs Spiel zu setzen. Ich konnte ihm nicht vertrauen, dass er nicht mal mich angriff...

Ich schüttelte den Kopf. Ich... ich bin nicht krank. Warum denkst du das? rief ich beleidigt und trat von Arko zurück. Ich war überhaupt nicht krank und nur weil Arko nicht hörte was ich da draußen gehört hatte hieß das nicht das etwas mit mir nicht stimmte. Vielleicht bist du einfach taub. Ich kam mir blöd vor, hier mitten im Wald zu stehen.
Seine Vorwürfen machten mich sauer, ich hatte ihm nichts getan, ich hatte nie jemanden etwas getan.