Ich blieb dicht neben Rolf stehen und legte die Pflanzen ab. Ich..ich habe bisher nur einmal beim jagen geholfen..oder zugesehn vielmehr. Ich kann nur kleine Tiere fangen.. Nuschelte ich dann. Selbst bei der Jagd von kleinen Tieren stellte ich mich schlecht an. Ich musterte die Gruppe der anderen Rehkühe und schnupperte. Eine von ihnen ist verletzt. Ich konzentrierte mich auf den Geruch der Wunde, was man am zucken meiner Nase sah. Die Kuh mit dem weißen Fleck an der Schulter sie hat irgendwo eine Wunde..Vielleicht könnten wir sie von den anderen trennen. So wie die Wunde riecht ist diese entzündet.

Ich war nicht sicher ob meine Worte hilfreich waren. Immerhin war meine Nase inzwischen derart auf Heilpflanzen und Wunden getrimmt dass ich diese durchaus stark wahr nehmen konnte. Unsicher sah ich die beiden Rüden an.

Mein Kopf drehte sich zu Rolf und ich sah ihn einen Moment an während mein Lächeln stärker wurde, er hatte nicht gestottert.
Das Adrenalin der Jagt schoss durch meine Adern als ich darüber nach dachte wie wir vorgehen würden, meine Ohren zuckten aufmerksam hin und her. Meine Muskeln waren angespannt, zeichneten sich unter dem dichten schwarzen Fell ab. Geduckt sah ich zu den Rehen und wieder zurück zu Saikko, ja ich rieche es jetzt auch gut gemacht. Sagte ich aufmunternd und drehte meinen riesigen Kopf in die andere Richtung, Rolf du trenst die Kuh mit dem Fleck von der Herde zu Saikko. Du wartest hinter einem Baum und erschreckst die Kuh, wenn sie weg rennt macht ihr sie müde während ihr sie zu mir treibt. Ich töte sie dann, bin leider ziemlich langsam. Erklärte ich den Plan und wartete dann auf ihr Einverständniss.

Ich nickte knapp und wartete nicht lange. Leise verschwand ich im Gebüsch. Man konnte mich dadurch nicht sehen, ich allerdings auch nicht meine Umgebung. Ich verließ mich auf meine Nase und nahm so eine akurrate Position ein, ehe ich zurück blickte um zu sehen, ob auch Saikko und Casanova bereits auf ihren Plätzen waren.

Ich wedelte nur schwach mit der Rute als Casanova bestätigte dass ich recht hatte. Aufmerksam lauschte ich dann seinem Plan und nickte ebenfalls. Als Rudel zu jagen bedeutete sich auch ohne viele Worte verständigen zu können und aufeinander verlassen zu können. Schleichend und auf den Wind achtend bewegte ich mich dann zu dem Baum und verbarg mich in dessen Schatten. Ich spannte jeden Muskel an. Bitte lass mich nicht versagen..bitte.. Ich drückte die Pfoten fest gegen den Boden. Ich war so angespannt dass mein Fell sich sträubte. Nur mühsam konnte ich ein aufgeregtes Knurren unterdrücken.

Nachdem ich mich griesgrämig zurückgezogen und in einen Hungerstreik getreten war, wachte ich nun wieder auf. Ich war hungrig. Irgendwie sehr hungrig. Im vollsten Ernst hungrig! Murrend erhob ich mich und schüttelte mein Fell aus, welches von herabgewehten Blättern und den Tropfen des Regens bedeckt und feucht war. Meine Ohren drückten sich schlechtgelaunt gegen meinen Kopf, während ich dem Rascheln der Umgebung lauschte. Es waren Gerüche hier, einen von ihnen kannte ich - es war einer der Bergwölfe, den ich mal auf unserem Rudelplatz gesehen hatte. An seinen Namen erinnerte ich mich nicht mehr. Mit einem Hauch von Neugier drehte ich mich in alle Richtungen, doch außer Bäume und den Geruch nahm ich nichts wahr. Schulterzuckend setzte ich mich in Bewegung und trat den Heimweg an, wobei ich auf halbem Weg ein kleines Kaninchen aufstöberte. Diesmal tötete ich es auch und nahm es ein bisschen besser gelaunt mit.

=> Mondscheinteich (Nebelwölfe)

Ich nickte ebenfalls und schlich außen herum weiter um in einem großen Bogen hinter die Herde zu kommen.
Ich verließ mich völlig auf die beiden und wartete ab bis ich hörte wie sie die Jagt begannen.
Meinen Körper hielt ich gesenkt, meine Ohren waren aufgestellt und nahmen jedes Geräusch wahr. Meine Rute zuckte angespannt und meine Muskeln bewegten sich geschmeidig unter meinem Fell.

Als ich sicher war, dass alle in Porsition waren stellte ich mein langes Fell auf und trat knurrend aus den Büschen. Die Herde wurde sofort unruhig und begann wegzurennen. Ich fixierte unser Opfer mitmeinen eisblauen Augen und rannte seitlich auf es zu. Das Tier drehte um und wollte fliehen, doch wieder war ich im Weg. Das ging so immer wieder, bis ich die Kuh völlig von ihrer davon rennenden Herde abgeschnitten hatte. Dann begann ich damit sie auf Saikkos Position zuzutreiben.

Ich duckte mich leicht und beobachtete aus dem Schatten jede Bewegung von Rolf und der Rehkuh. Die anderen Rehe ließ ich an mir vorbei preschen und zog dann mit einem immer lauter werdendem Knurren die Lefzen hoch, bleckte die Zähne. Es war auch Ausdruck meiner Nervosität. Noch nicht..noch nicht.. Ich konzentrierte meinen Geruch, erkannte dass der Wundgeruch vom linken Hinterlauf der Rehkuh kam. Ich konzentrierte meine Blick nun völlig auf das Opfer und katapultierte mich dann aus dem Schatten als es nah genug kam, biss ich fest zu und spürte einen kurzen Moment Blut auf meiner Zunge. Doch ich wurde wieder abgeschüttelt. Mein Biss war einfach nicht fest genug. Es hielt mich aber nicht davon ab das Reh nun gemeinsam mit Rolf in einer Linie zu halten. Immer wenn es ausbrechen wollte, preschte ich näher an es heran und schnappte zu. So wurde die Rehkuh weiter getrieben. Casanova! Der linke Hinterlauf! Die Wunde ist am linken Hinterlauf! Rief ich zwischen ein paar Hechlern.

Ich hörte zu wie die beiden die Rehe aufscheuchten und sie in alle Richtungen davon stoben. Immer angespannter wartete ich bis ich Saikkos stimme hörte und meine Hinterläufe wie Sprungfedern reagierten. Ich katapultierte mich aus dem Schatten und knurrte laut und dunkel, das Reh welches nah genug war erschrak und schlug einen Haken. Damit hatte ich gerechnet und setzte ihm nach, mit ein paar langen Sprüngen war ich bei dem geschwächten Reh angekommen und rammte meine Zähne in den rechten Hinterlauf. Das Reh zuckte zusammen und als es den Halt auf dem gesunden Bein verlor knickte es mt dem Kranken ein. Es stolperte und im Fallen ließ ich los und sprang an seinen Hals während es versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Mit ein paar kräftigen Bissen durchtrennte ich seine Halsschlagader und spürte wie es langsam erschlaffte. Als es einen kurzen Moment still da lag ließ ich los und schüttelte mich, geschafft super gemacht ihr beiden. Rief ich fröhlich, denn das Reh würde unser Rudel eine ganze Weile versorgen.

Ich blieb in einem regelmäßigem Tempo und trieb mit Saikko das Reh vor uns her. Casanova brachte unsere Jagd rasch zu Ende und ich blieb neben dem Kadaver stehen, ihn eingehend betrachtend. Das war eine gute Jagd.

Ich blieb ein Stück früher stehen, als ich sah wie Casanova sich auf das gesunde Bein des Rehs warf und es damit zwang das verletzte zu belasten. Mein Herz raste, aber das eindeutig nicht nur wegen dem schnellen lauf. Was..war das? Ich schüttelte mich schnell durch, wohl auch um die Anspannung los zu werden, welche noch immer in meinem Körper war. Ich trat nur langsam näher und dann direkt zu Casanova, schnupperte an ihm um sicher zu gehen dass er sich nicht verletzt hatte. Erleichtert wedelte ich mit der Rute und leckte ihm dann kurzerhand einmal über den Fang.

Meine Ohren zuckten kurz ehe ich mich schnell abwand. Es..ist nicht wunderlich dass sie hier fressen. Es gibt hier viele Pflanzen die heilende Wirkungen haben. Schafft..ihr es das Reh zum Rudelplatz zu ziehen? Dann würde ich gerne noch ein paar der Pflanzen einsammeln.. Ich wusste nicht was es war, aber irgendwie..hatte es mich fasziniert, wie Casanova die Rehkuh erlegt hatte. Ich trat zu Rolf und rieb meinen Kopf kurz an seinem, ehe ich dann schnell wieder zu den Pfefferminzpflanzen lief und diese aufhob und zur Beute trug. Dann trabte ich immer wieder in der Nähe umher und sammelte sichtlich weitere Pflanzen zusammen, und auch ein paar Wurzeln.

Ich nickte Rolf zu, auf jedenfall. Als Saikko zu mir kam rieb ich meinen Kopf kurz an ihrem als sie mir über den Fang leckte. Rudel Zuneigung zeigten wir in letzter Zeit viel zu wenig, dabei brauchte ich es nun mehr als sonst.
Und du sagst du kannst das nicht, das war spitze. Fröhlich wedelte meine Rute während ich auf ihre Frage hin nickte, natürlich schaffen wir das. Mit einem Zwinkern packte ich das Reh und zog es relativ mühelos ein Stück weiter, mein Blick lag auf Rolf als ich wartete dass er ebenfals zubiss.

Ich senkte den Blick wieder auf den Boden und fiel von dwer Rolle des Jägers ab. Als Saikko ihren Kopf an meinem rieb zuckte ich zusammen. Du... du hast dich gut ge...geschlagen. Auf ihre Anfrage hin nickte ich nur leicht und packte dann auch das Reh um Casanova beim Ziehen zu helfen. Oder eher das was du als helfen verstehst.... Nämlich gar nichts....

Ich trat wieder, mit dem Maul voller Pflanzen und Wurzeln zu den beiden Rüden, legte alles einen Moment ab Ich..habe nur das getan was mir gesagt wurde. Ich konnte mich nur..nur darauf verlassen dass ich nichts falsch mache. Ich legte die Ohren verunsichert an. Wenn ich die Wunde nicht entdeckt hätte, wäre es uns sicher entwicht.. Murmelte ich dann und ergriff die Pflanzensammlung, wodurch mir der Duft der Kräuter tief in die Nase zogen. Ich ging langsam den beiden Rüden und unserer Beute hinterher, die Ohren aufmerksam gespitzt.

(Casanova)

Kurz ließ ich das Reh los, mach dich doch nicht schlechter als du bist. Das war eine gute Leistung und Rolf und ich sind stolz auf dich, spielerisch knuffte ich ihr an die Schulter und zog dann wieder am Reh um es nach hause zu bekommen.
-Rudelplatz der Bergwölfe