Ich nickte langsam während ich die Alphawölfin ansah. Sie hatte recht und da sie so freundlich gewesen war, trotz dass ich einfach so in ihr Revier gekommen war, fühlte es sich an als schulde ich ihr etwas.
Seufzend gab ich den letzten Rest Zurückhaltung auf.
Ich fange von vorne an. Ich hatte eine Gefährtin vor vielen Jahren mit der ich drei Welpen hatte. Sie ist einfach abgehauen ohne sich zu verabschieden. Früher habe ich meinem Namen alle Ehre gemacht, das war das beste Leben was ich mir vorstellen kann. Ich glaube ich habe so lange so gelebt, dass ich gar nicht anders kann. Ich tue jedem weh den ich näher an mich lasse und wenn mir jemand etwas bedeutet kann ich dass nicht zulassen. Aber ich fühle mich traurig, es fühlt sich an als ob ich mein Leben schon hinter mir hatte und eigentlich möchte ich das nicht fühlen.

Sagte ich ehrlich und fühlte mich als wäre ich ein Jungwolf der etwas berichtete. Ich musste über mich selbst schmunzeln, wurde aber sofort wieder ernst.

Ich verzog mein Gesicht in einer Geste die meinem Schmerz ausdrückte.
Ihre Worte Taten weh, denn sie trafen mich mehr als ich wollte.
Doch ich glaubte ihr, ich hörte den Worten zu und sie kamen an. Vielleicht weil Boreas sehr viel auf ihre Meinung gegeben hatte, vielleicht weil sie klang als würde sie wissen wovon sie sprach, oder vielleicht auch nur weil ich ihr glauben wollte.
Einen Moment sagte ich nichts auf ihre Frage, da ich nicht wusste ob sie rhetorisch gemeint war. Es fühlt sich an als würden meine Bemühungen nie genug sein, als würde ich all das geben was ich kann und ich mache es falsch . Gestand ich dann doch etwas, dass ich noch nie ausgesprochen oder in Worte gefasst hatte.
Ein wenig widerwillig schloss ich die Augen doch zuerst blieb alles schwarz. Ich hatte Bedenken, Angst vor etwas dass ich nicht richtig greifen konnte. Vielleicht war es die Angst davor doch zu wissen was ich möchte und es nicht bekommen zu können. Doch dann seufzte ich und gab meinen Wiederstand auf.
Eine Szene baute sich langsam auf, es war warm. Sommer vielleicht, zuerst sah ich eine Wiese mit vielen Blumen. Ich sah Naya mit Alessio spielen, sie lachten und jagten sich. Ich lag im Gras und döste, fühlte mich zufrieden und glücklich, es war warm und als ich nach unten sah lag Lyvianne an meinem schwarzen Fell. Sie lachte und wedelte mit der Rute, dann deutete sie mit der Nase in die Ferne.
Ich folgte ihrem Blick und mein Herz blieb beinah stehen, Aletheia lief langsam auf uns zu. Sie stubste zwei Welpen vor sich her, die sich immer wieder balgten und stehen blieben um an Blumen zu riechen.
Einer war komplett schwarz und einer beige. Mein Herz stolperte und hüpfte dann weiter in unregelmäßigem Takt, liebe wärmte meine Brust, doch dann sah ich ihr in die Augen. Sie sah erschöpft aus, nicht mehr so jung wie jetzt. Müde und noch etwas, dass ich nicht richtig greifen konnte, vielleicht Enttäuschung und mein Herz wurde schwer und traurig . Die Szene veränderte sich, ich saß immer noch neben Lyvianne und auch Naya und Alessio spielten zusammen. Aber Aletheia saß nun neben uns, an ihrer Seite Rebell. Er hatte irgend etwas gesagt was ich nicht verstand aber Aletheia lachte. Ihre Augen leuchteten und sie stubste ihm gegen die Schulter, dann jagten beide los und spielten fangen neben Meinem Sohn und ihrer Schwester. Sie waren wie Jungwölfe, konnten ihre Jugend ausnutzen und genießen. Als ich meine Augen öffnete liefen mir Tränen über die Wange aber ich fühlte mich klar und ruhig. Lächelnd sah ich die Alpha an, Ich habe jetzt etwas verstanden . Sagte ich und meinte damit, dass ich wusste was ich gerne hätte. Ich verstand, dass ich mich in die wunderschöne Wölfin verliebt hatte. Aber ich verstand auch, dass ich von ihr niemals verlangen würde ihre Jugend und ihre unbeschwertheit für mich aufzugeben. Gleichzeitig wusste ich nun aber auch, dass es okay für mich war. Ich war zufrieden damit sie glücklich zu sehen, meine Rolle an Lyviannes Seite als Beta auszufüllen und für mein Rudel, meine Familie da zu sein. Ich hatte mein Glück nicht hinter mir, ich hatte es immer noch. Lächelnd neigte ich meinen Kopf, Danke, du hast einen Gefallen bei mir gut. Wenn du etwas brauchst sag es nur. Dankbarkeit sprach aus meinem Worten.

Ihre Worte unterstützten meine neu gewonnene Gewissheit. Auch wenn sie sagte ich könne nicht für andere entscheiden, auch wenn ich verstand was sie damit meinte seufzte ich. Ich würde ihren Rat befolgen, ich würde nicht für sie entscheiden, ich würde sie schützen.
Aber es stimmte, ich handelte für andere und nicht für mich und ich würde versuchen dies zu ändern zumindest in gewissen maßen.
Die Alpha verabschiedete sich und ich verstand ihren Hinweis, sie gestattete mir diesen einen Besuch aber ich sollte mich fern halten.
Das konnte ich verstehen, auch wenn wir freundlich gesinnt waren, waren wir ein fremdes Rudel.
Lächelnd stand ich auf, schüttelte mich und blickte ein letztes Mal auf den See. Er war wunderschön, in Gedanken verabschiedete ich mich auch von Boreas und lief nun mit leichterem Herzen zurück zu meiner Familie.
-Rudelplatz der Bergwölfe

Der Zauber dieses Ortes ist verflogen und mit ihm der Nebel. Nur mehr eine tiefe Senke sind vom Teich übrig geblieben. Die Wasserpflanzen am Ufer sind vertrocknet und erinnern noch an den einst malerischen Ort.

Seit Ende des Events (31.08.2020) hat es wieder zu regnen begonnen! Der Mond spiegelt sich wieder glitzernd im Teich und bringt den magischen Flair zurück, den diesen Ort so besonders macht.

Der Schwan schwimmt genau in der Mitte des Mondscheinteichs seine Kreise. Dabei leuchtet das Wasser unter ihm hell auf und kleine Leuchtpartikel schwirren um ihn herum. Sie heften sich an die Wasserpflanzen und lassen die Unterwasserwelt in verschiedensten Farben erstrahlen. Außerdem schwimmen leuchtende Fische im Teich umher und sammeln sich um den Schwan.
Wenn man sich dem geisterhaften Wesen nähert, schwimmt es weg. Dabei kommt es aber nie zu nah ans Ufer. Treibt man den Schwan zu weit von der Teichmitte fort, taucht er hinab und löst sich unter Wasser einfach auf. Die Farben verschwinden mit ihm. Stattdessen legt sich für diese Nacht eine glitzernde und leuchtende Schicht über den Teich. Der Mondscheinteich reflektiert nicht nur die Sterne... Für diese Nacht wird er zum Sternenhimmel.

In den restlichen Nebelwolf-Gebieten könnt ihr den eleganten Vogel durch den Nebel fliegen sehen. Er zieht kurz über euch seine Kreise und verschwindet dann zielstrebig in einer Richtung. Ein Nebelwolf wird sofort wissen, wohin er fliegt - im Nebel kennen sich diese Wölfe schließlich aus.

Mir stockte der Atem, als ich den Teich vor uns erblickte. Meine Augen funkelten wahrscheinlich wie die Wasseroberfläche selbst und zunächst brachte ich kein Wort heraus. Ich ließ meinen Blick schweifen und lauschte in die Stille. Nachdem ich das eine Weile gemacht hatte suchte ich den warmen Bick Morganas und lächelte sie glücklich an. In meiner Familie, bevor ich hierhergekommen bin, da gab es viele Geschichte, die mir erzählt wurden, als ich noch ein Welpe war. Ich erinnere mich kaum noch an die meisten, aber die eine erzählte von magischem Feenstaub, der ganz selten überm Wasser schwebte und wenn man an einem solchen Ort war, dann konnte man seine Wahrheit in der Stille hören und im Wasser sehen und verlorene konnten gefunden werden... Ich weiß nicht, wie Feenstaub aussehen soll, aber so hab ich es mir vorgestellt., wisperte ich und deutete auf einige Glühwürmchen, die in der Dämmerung über den Teich waberten. ...Morgana? Glaubst du, jeder Wolf der verloren ist kann gefunden werden? Ich musste an den Schatten in den Nebellanden denken. Ich wusste nicht wie ich es nennen sollte außer einen verlorenen Wolf 'wiederfinden' , was ja nicht wirklich dem entsprach was ich meinte. Der Schatten war ja da gewesen. Doch ich war mir sicher, Morgana würde mich verstehen.

Ich ließ mich neben Morgana nieder und hörte ihrer Antwort aufmerksam zu, als sie fertig gesprochen hatte kräuselte sich meine Nase zufrieden und meine Ohren wippten beschwingt. Danke dir. Für das alles hier, meine ich., gab ich in einem sanften Tonfall von mir.